Es wird Zeit, sich mit LinkedIn zu befassen, das mit Mitgliedern aus über 200 Ländern international viel verbreiteter genutzt wird, als alle anderen beruflichen Netzwerke. Denn gerade in Sachen Content Marketing hat LinkedIn einiges zu bieten.

Eine HubSpot-Studie hat erst kürzlich den Schluss gezogen, dass LinkedIn zu 277 Prozent effektiver für die Lead Generierung ist, als Twitter oder Facebook!

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Mit etwas mehr als 270 Millionen Nutzern weltweit ist LinkedIn die drittbeliebteste Social Media-Plattform überhaupt, 4,2 Millionen davon sind deutschsprachig (bei Xing sind es zum Vergleich rund 14 Millionen, davon rund die Hälfte deutschsprachig). Der Wachstumstrend im deutschsprachigen Raum geht ganz klar zugunsten von LinkedIn.

Wie gemacht fürs Content-Marketing: Effektive Features auf LinkedIn

Die Basisstrategie ist einfach: Profil einrichten, Netzwerk aufbauen, Gruppen nutzen, zuhören, Beziehungen aufbauen, Fragen beantworten, Content teilen, zuhören. Doch können Sie weitere interessante Features, Tools und Details auf LinkedIn zu Ihren Gunsten nutzen:

Analyse: Wer hat mich gesehen?

Sie sehen auf LinkedIn, wer sich für Sie und Ihr Angebot interessiert und durch welche Suchbegriffe die Nutzer auf Ihrem Profil gelandet sind: Erst vor wenigen Wochen hat LinkedIn die Funktion „Wer hat sich ihr Profil angesehen?“ überarbeitet (allerdings müssen Sie LinkedIn Premium-Mitglied sein, um dies mit allen Features nutzen zu können). Was ist jetzt anders? LinkedIn stellt Ihnen eine umfassende visuelle Analyse zur Verfügung:

  •   In welcher Branche arbeiten die Besucher Ihres Profils
  •   Welche Suchbegriffe führten sie her
  •   Wie wurden Sie gefunden
  •   Aus welcher Region stammen die Besucher
  •   Welchen Beruf haben sie
  •   Für welches Unternehmen arbeiten sie

Vom Groben ins Feine: Profil, Unternehmensseite, Showcase

Ich werde jetzt nicht weiter ausführen, wie wichtig es ist, Ihr Profil gründlich und vollständig auszufüllen, ansprechend zu gestalten sowie alle Informationen und Kontaktmöglichkeiten bereit zu halten. Beachten Sie aber unbedingt, dass Sie eine Fülle an Mediendateien einbinden können.

Übrigens: Die Anwendung „Slideshare Presentations“ gibt es nicht mehr – Sie können jetzt einfach direkt von verschiedenen Anbietern Medien (einschließlich Video, Audio, ...) einbinden, darunter Slideshare und interessanterweise auch Prezi-Präsentationen (was auf SlideShare nicht unterstützt wird).

Wenn Sie mit einem Personenprofil bei LinkedIn angemeldet sind, können Sie dazu übergehen, eine extra Unternehmensseite einzurichten. Diese ist wichtig, denn: Von der Unternehmensseite aus können Sie (bzw. ein Administrator) mehrere Showcase-Seiten (Fokusseiten) für ausgewählte Produkte bzw. Services einrichten. Das Design und die Funktionalität der Unternehmensseiten auf LinkedIn haben sich in letzter Zeit übrigens stark verbessert. Nutzen Sie das – mit einem einschlägigen Visual.

Mit den Showcase-Seiten können Sie verschiedene Aspekte Ihres Unternehmens hervorheben und jeweils eine Community - bestehend aus der genau passenden Zielgruppe - aufbauen. Egal ob Marke, Business-Unit oder Initiative, wer einer Showcase-Seite folgt, bekommt Updates, die wirklich interessieren. Außerdem: jawooohl, hier steht der Content im Zentrum. Übrigens können auch die Showcase-Seiten getrackt werden, das heißt, sie können diese speziellen Unterseiten wirklich fine-tunen.

Unter dem Punkt „Serviceleistungen“ oder „Produkte“ beispielsweise, können Sie auch YouTube Videos unterbringen und verschiedene Banner mit Calls-to-Action nutzen – Downloads von E-Books zum Beispiel, Events / Webinare, Infografiken, Educational Content – eben Aktionen, die den Nutzer zu Ihrer Webseite führen. Für jedes Produkt /Service gibt es eine extra Produktseite.

Beispiele für Unternehmensseiten mit Showcase-Seiten auf LinkedIn:

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Tipp: Updates segmentieren

Was Sie an Unternehmens-Updates teilen wollen, können Sie auf LinkedIn übrigens nicht nur nach Interessen segmentieren! Sie können die Eckdaten Ihrer Zielgruppe genau bestimmen – Sie können die Unternehmensgröße wählen, die Branche, Jobfunktion, Level, geografische Daten ... Ihr Update kommt dann nur noch im Stream bei denen an, die Sie spezifiziert haben. Nur auf der Unternehmensseite kann jeder Besucher noch gleichermaßen Ihre Updates sehen.

In anderen Worten: Sie können die Personas Ihrer Content-Marketing-Strategie auf geradem Wege erreichen und noch besser kennenlernen.

Was bringt LinkedIn noch für Ihre Inbound-Marketing-Strategie?

LinkedIn bietet neben den Gruppen und dem eigenen Profil noch ein paar Besonderheiten, die hervorragend für eine Inbound-Marketing-Strategie geeignet sind:

Teilen Sie News- und Blog-Artikel durch den Newsfeed von LinkedIn Pulse oder werden Sie schreibender Experte auf LinkedIn

LinkedIn Pulse ist eine Anwendung, welche es erlaubt, als App oder auf LinkedIn News- und Blog-Artikel zu lesen. Dabei betont LinkedIn, dass hier „Professional News“, also beruflich relevante Nachrichten, beim richtigen Leser ankommen. Der Nutzer wählt selbst die bevorzugten Kanäle (Meinungsbildner, Themenbereiche, Herausgeber). Pulse zeigt außerdem die Top-Artikel, welche öffentlich auf LinkedIn geteilt wurden.

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Was Sie tun können, um Ihre Artikel bei LinkedIn Pulse zu sehen: 

  1. Erweitern Sie Ihr Netzwerk, sodass von Ihnen geteilte Posts zu Top-Artikeln werden können und auf diesem Wege bei Pulse auftauchen. Fügen Sie zu diesem Zweck auch einen LinkedIn Share Button auf Ihrer Webseite ein.

  2. Wenn Sie regelmäßig Content veröffentlichen, können Sie Ihre Webseite an Pulse übermitteln und es wird geprüft, ob Sie in die Liste der Herausgeber aufgenommen werden können.

  3. LinkedIn ist außerdem gerade dabei, die Veröffentlichungsoptionen für Mitglieder auszuweiten, sodass Experten auf LinkedIn durch längere (Artikel-) Posts ihre Expertise teilen können. Diesen können andere Mitglieder folgen, ohne vernetzt zu sein. Diese Möglichkeit steht aktuell noch nicht allen Mitgliedern zur Verfügung, soll aber kontinuierlich ausgeweitet werden. Man kann sich jedoch für das Feature bewerben.

Binden Sie SlideShare in Ihre Content-Strategie mit ein!

Zum letzten Punkt ein paar Worte: Wie schon erwähnt, können Sie auf Ihrem LinkedIn-Profil verschiedene Medien einbinden, die Ihre Arbeit präsentieren, darunter SlideShare-Präsentationen. SlideShare wurde 2012 von LinkedIn gekauft und hatte im letzten Quartal 2013 rund 60 Millionen Besucher im Monat. Damit gehört SlideShare weltweit zu den beliebtesten Webseiten überhaupt.

Dies ist aber ein Blogartikel über LinkedIn, nicht über SlideShare, richtig? Es gab aber kürzlich eine Neuerung: LinkedIn hat Anpassungen vorgenommen, die bedeuten, dass das SlideShare-Angebot personalisierter wird, und zwar basierend auf dem LinkedIn-Profil des Nutzers, dem Netzwerk sowie auf Basis der Interaktion mit dem Content auf BEIDEN Seiten. Nutzer werden aktuell dazu ermutigt, die SlideShare und LinkedIn-Accounts miteinander zu verknüpfen und künftig sollen die beiden Konten verschmolzen werden – so die aktuellen Pläne.

Daher erscheint es lohnenswert, beim Optimieren der LinkedIn-Aktivitäten auch SlideShare im Blick zu behalten und dieses in die Content-Strategie mit einzubinden (ein Thema für sich).

Tipps: Wenn Ihre Besucher via SlideShare Ihre Präsentation herunterladen, hat diese Download-Version die originalen Bestandteile wie Interaktionen, Animationen, Übergänge, Audio, Video etc., welche im SlideShare-Format verloren gehen. Machen Sie Ihre Nutzer unübersehbar darauf aufmerksam – und verweisen Sie auf weitere Angebote auf SlideShare!

Nutzen Sie für SlideShare-Präsentationen Dateien im PDF-Format, um sicher zu stellen, dass die Präsentation so nah an Ihrem Original bleibt, wie möglich. Weisen Sie auf SlideShare auf Ihr LinkedIn-Profil hin und umgekehrt.

LinkedIn-Gruppen mit statistischer Auswertung

Eins vorweg: Die Funktion “LinkedIn Fragen & Antworten” gibt es nicht mehr. Doch stellen Sie Fragen in einer Gruppe oder in Ihrem Netzwerk, um Diskussionen anzuregen.

LinkedIn limitiert Ihre Mitgliedschaft in Gruppen – Sie können bis zu zehn Gruppen selbst verwalten, als Mitglied können Sie bei 50 Gruppen angemeldet sein. Wählen Sie weise und planen Sie gut, in welchen Gruppen Sie welche Inhalte teilen können und wollen.

Bevor Sie eigenen Content posten, machen Sie sich mit den Inhalten der Gruppe vertraut, schauen Sie sich existierende Inhalte an und tragen Sie etwas bei. Vermeiden Sie es, einfach Inhalte „abzuwerfen“. Wählen Sie Content, der für die Gruppenmitglieder relevant ist. Daher ist es, wie gesagt, unerlässlich, dass die Gruppe wirklich zu Ihnen passt.

In der Gruppe: klicken Sie das „i“ an, um sich die Gruppenstatistik anzusehen und mit den Daten Ihrer Zielgruppe zu vergleichen! Schauen Sie sich an, ob die Gruppe wächst und aktiv ist ... Schauen Sie sich die Kommunikation zwischen den Mitgliedern an. Werfen Sie außerdem einen Blick auf die Regeln der Gruppe. Sie verdienen sich das Vertrauen der anderen Gruppenmitglieder mit der Zeit, indem Sie hochwertige, wertvolle Kommentare und Antworten posten. Neben Antworten auf andere Beiträge und wirklich passenden eigenen Posts, bietet es sich an, Umfragen zu posten und auch Fragen zu stellen, um eine Diskussion in Gang zu bringen.

Sie können auch Ihre eigene Gruppe einrichten, wenn Sie eine Nische finden, die noch nicht besetzt ist oder auch für Ihre Kunden eine geschlossene Gruppe bilden. Seien Sie sich bewusst, dass dies Zeit und Aufwand erfordert und Sie die Gruppenaktivitäten laufend im Auge behalten müssen, sonst haben Sie hierdurch mehr Nachteile als Vorteile.

Zu guter Letzt: Gefunden werden

  • Ohne Kontakte ist es schwer, gefunden zu werden, der Filter der persönlichen Kontakte ist wichtig. Optimieren Sie Ihr Netzwerk.
  • URL – Sie können auf LinkedIn ganz leicht Ihre eigene Wunschadresse einstellen, also beispielsweise Ihren Namen anhängen.
  • Vergessen Sie nicht, von anderen Webseiten und Profilen auf Ihr LinkedIn-Profil zu verlinken, unter „Tools“ erhalten Sie Ihren Button (also den Code).
  • Promoten Sie Ihre Arbeit auf Ihrem Profil – anschaulich und multimedial.
  • Empfehlungen bzw. Referenzen von anderen scheinen sich positiv auf Ihr Ranking auszuwirken.

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Ursprünglich veröffentlicht am 24. April 2014, aktualisiert am Januar 18 2023

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