Standortanalyse: Diese Standortfaktoren sollten Sie bedenken

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Ankhbayar Bold
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Sie haben eine tolle Geschäftsidee und möchten gründen? Dann haben Sie viel vor sich! Unter Umständen benötigen Sie einen Kredit von der Bank, suchen passende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und haben einige steuerrechtliche Aspekte zu beachten.

Pin auf Stadtkarte symbolisiert Standortanalyse

Zudem ist die Erarbeitung einer Marketing- und Vertriebsstrategie wichtig. Ein zentraler Punkt dabei ist die Fokussierung auf die potenzielle Zielgruppe und Kundschaft: Was macht diese besonders? Und wo erreichen Sie diese am besten?

Letztere Frage ist extrem wichtig für die Wahl Ihres Standortes. Dabei hilft Ihnen eine Standortanalyse.

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Was ist eine Standortanalyse?

Eine Standortanalyse hilft Unternehmen dabei, ihre Standortwahl durchdacht anzugehen. Dafür beziehen sie verschiedene Standortfaktoren mit ein.

Warum ist eine gute Standortwahl für Unternehmen wichtig?

Der Standort kann maßgeblich über den Umsatz und somit über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden. Für ein Ladengeschäft ist es beispielsweise wichtig, dass genügend Laufkundschaft vorbeikommt. Gründen Sie dagegen ein Unternehmen in der Softwarebranche, fällt zwar der Faktor Laufkundschaft weg, dafür sollten Sie bei der Lage Ihres Standortes jedoch darauf achten, dass er attraktiv auf Programmierende wirkt.

Deshalb sollten Sie bei der Standortwahl gewisse Standortfaktoren beachten und untersuchen. Dabei gibt es zwei Sichtweisen:

  • Makrostandort: Darunter versteht man den weiten Blick auf den möglichen Standort. Das bedeutet, Sie analysieren nicht einen Ort oder ein Gebäude, sondern das Land, eine Region, das Einzugsgebiet oder eine Stadt.
  • Mikrostandort: Hier blicken Sie fokussiert auf den Standort – zum Beispiel auf eine Immobilie – und die direkte, nähere Umgebung.

Was gehört alles in die Standortanalyse?

Es gibt zahlreiche Kriterien, die Sie bei einer Standortanalyse untersuchen können. Verlieren Sie sich aber nicht in einer Vielzahl von Informationen und Daten. Legen Sie vor Ihrer Analyse des Standortes fest, welche Faktoren Ihnen wichtig und welche tendenziell weniger wichtig oder unwichtig sind.

Mögliche Standortfaktoren und damit zusammenhängende Fragen können sein:

Zielgruppe

Welche Kunden und Kundinnen sprechen Sie an? Und welche weiteren Zielgruppen sind bei der Standortwahl essenziell? Ist die Nähe zu Geschäftskontakten wie Produzenten und Lieferanten relevant?

Region

Ist es ausschlaggebend, dass Ihr Unternehmen seinen Sitz in einem bestimmten Land oder Bundesland hat? Ist der regionale oder gar lokale Bezug entscheidend für Ihren Erfolg?

Einzugsgebiet

Wie sieht es um die Gemeinde, Stadt oder die Region aus, in der Sie gründen wollen? Gibt es ein attraktives Einzugsgebiet, weil Ihr potenzieller Standort in einem Ballungsgebiet liegt?

Wirtschaftskraft

Handelt es sich bei dem Standort um eine Region mit einer hohen Wirtschaftskraft? Wie sieht es mit der Kaufkraft Ihrer Zielgruppe aus? Können Sie an dem Standort überhaupt genügend erwirtschaften?

Wettbewerb

Wie sieht die Wettbewerbslage aus? Hätten Sie viel Konkurrenz? Wie sind die Mitbewerber positioniert? Welches Geschäftsmodell verfolgen sie?

Erreichbarkeit

Ist Ihr Geschäft gut zu Fuß, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto zu erreichen? Bietet die Lage auch gute Parkmöglichkeiten?

Kosten

Wie hoch fallen die Mietpreise für Ihre Büroflächen oder Lagerhallen aus? Wie viel Gewerbesteuer ist in der Stadt zu bezahlen? Wie ist das Gehaltsniveau im Einzugsgebiet?

Mitarbeitende

Könnten Sie genügend festangestellte und freie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Ihr Unternehmen finden? Oder herrscht ein hoher Wettbewerb wegen eines Fachkräftemangels?

Beispiel: Wie führt man eine Standortanalyse durch?

Wenn Sie sich selbstständig machen, benötigen Sie eine durchdachte Geschäftsidee. Hierin legen Sie unter anderem fest, ob Sie komplett eigenständig agieren oder beispielsweise Partner eines Franchisegebers sein möchten.

Bevor Sie sich auf Standortwahl und damit auf die Standortanalyse machen, sollten Sie zuerst alle Basics klären. Das heißt, Sie müssen unter anderem eine Branchenanalyse durchführen und die Markteintrittsbarrieren kennen. Zudem haben Sie in Ihrem Businessplan eine Konkurrenzanalyse beizufügen.

Sind diese grundlegenden Dinge erledigt, können Sie zielgerichtet auf die Suche nach dem geeigneten Standort gehen. Hier ein Beispiel für Ihre Standortanalyse als Start-up in der E-Commerce-Branche:

Als Unternehmen, das im Onlinehandel tätig ist, benötigen Sie anfangs kein Geschäft in einer Stadt und somit auch keine Laufkundschaft. Bei der Betrachtung des Makrostandortes können Sie an andere Faktoren denken, die für Sie als Gründer wichtig sind. Dazu gehören: Bietet das Bundesland oder die Region spezielle Förderungen für junge Unternehmen an? Gibt es Acceleratoren und Inkubatoren? Wie viele Business Angels und VC-Geldgeber sind in der Region angesiedelt?

Schauen Sie ebenso auf die Konkurrenz: Haben sich mehrere E-Commerce-Unternehmen in der Lage angesiedelt, könnte das ein Nachteil im Wettbewerb um junge Talente sein. Oder es ist ein positiver Standortfaktor, weil ebenso zahlreiche, wichtige Dienstleister vor Ort zu finden sind. Derart ergeben sich Synergieeffekt und Partnerschaften.

Beim Durchführen der Standortanalyse können Sie auf direkte und indirekte Umsätze achten. Als Onlinehändler möchten Sie Ihr Business vielleicht um ein oder zwei Ladengeschäfte vor Ort erweitern. Fragen Sie sich, ob die Zielgruppe über genügend Kaufkraft verfügt, um Ihren Umsatz zu steigern. Denken Sie also nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig.

Der Standort ist das A und O

Lage! Lage! Lage! Selbst als digital agierendes Unternehmen sollten Sie sich der Standortfrage stellen und verschiedene Faktoren mit einbeziehen. Ansonsten verschenken Sie unter Umständen viel Potenzial für die weitere Entwicklung.

Sind Sie sich unsicher bei der Standortanalyse, könnten Sie eine externe Beratungskraft um Hilfe bitten. Und setzen Sie auf die Expertise der lokalen Experten und Expertinnen. Zum Beispiel können Ihnen Immobilienmakler bzw. -maklerinnen viel über die Stadt und die Region erzählen und Ihnen damit wichtigen Input geben.

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Titelbild: Evkaz / iStock / Getty Images Plus

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