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In den letzten Jahren gab es einen wahren Boom an innovativen Entwicklungen in der Tech-Branche. Kontinuierlich werden bahnbrechende Technologien wie künstliche Intelligenz oder der steigende Kryptowährungskurse angekündigt. Es scheint, als würde eine neue Tech-Blase entstehen, die möglicherweise bald platzen könnte.

Wie sollten KMUs damit umgehen? Sind die aufstrebenden Technologien wirklich so bahnbrechend? Hinter welchen Entwicklungen steckt lediglich viel Hype und welche bieten eine echte Gelegenheit für geschäftliches Wachstum?

Kleinunternehmer bilden die größte Gruppe unter den KMUs, die Technologie am aufgeschlossensten gegenüberstehen. KMUs stehen derzeit nie dagewesene technologische Möglichkeiten zur Verfügung, um ihren Arbeitsalltag zu optimieren und ihr Wachstum zu fördern. Zu diesen Technologien zählen unter anderem eine ausgezeichnete E-Mail-Infrastruktur, Suchmaschinenoptimierung, CRMs und automatisierter Kunden-Support.

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In diesem Bericht stellen wir Ihnen die fünf größten, aufstrebenden Technologien vor: künstliche Intelligenz (KI), Blockchain, Kryptowährungen, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sowie das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Dabei sehen wir die praktischen Anwendungsmöglichkeiten der jeweiligen Technologien an, zeigen, welche Aspekte für KMUs von Bedeutung sind und was auf der Liste der Neuerungen (noch) eher unbedeutend ist.

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Künstliche Intelligenz

Was ist künstliche Intelligenz?

Beim Begriff „künstliche Intelligenz“ denken viele von uns vermutlich an menschenähnliche Roboter oder Maschinen, die denken, handeln und fühlen können wie wir selbst. Obwohl sicherlich noch eine Weile vergehen wird, bis künstliche Intelligenz imstande ist, Bestsellerromane zu schreiben und andere menschliche Aufgaben zu verrichten, sind bereits verschiedene Formen von KI verfügbar.

Tatsächlich interagieren wir heute schon oft mit KI, ob bewusst oder unbewusst. So interagieren wir beispielsweise mit Alexa oder Siri, reden online mit Chatbots, taggen Fotos auf Facebook und hören unseren Mix der Woche auf Spotify. Aspekte wie Spracherkennung, visuelle Wahrnehmung und Datenverarbeitung sind nicht mehr auf menschliche Intelligenz angewiesen. Künstliche Intelligenz kann diese Aufgaben mit Leichtigkeit übernehmen.

Diese Technologien werden als „schwache KI“ (Artificial Narrow Intelligence, ANI) bezeichnet im Gegensatz zur „starken KI“ (Artificial General Intelligence, AGI). Schwache KI ist eine KI-Form, die sich auf eine einzige Aufgabe konzentriert, zum Beispiel Sprechen oder Gesichtserkennung, statt auf alle menschlichen Aufgaben. Starke KI hingegen ist eine menschenähnliche KI, wie wir sie uns vorstellen, so wie C3PO aus Star Wars. In der Tabelle unten sehen Sie, dass Experten nicht davon ausgehen, dass starke KI innerhalb der nächsten 45–50 Jahre verfügbar sein wird.

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Quelle: arXiv über MIT Technology Review (Übersetzung von HubSpot)

Warum ist künstliche Intelligenz so wichtig?

Andrew Ng, Mitbegründer von Coursera, bezeichnete KI kürzlich als die „neue Elektrizität“. Er sagte: „So wie die Elektrizität vor 100 Jahren beinahe alles veränderte, fällt es mir schwer, mir eine Branche vorzustellen, die in den nächsten Jahren nicht von KI verändert werden wird.“

Von all den aufstrebenden Technologien, die in diesem Bericht behandelt werden, ist künstliche Intelligenz diejenige, die den größten Einfluss auf unsere Gesellschaft, einzelne Verbraucher und Unternehmen haben wird. Der Grund, warum KI so große Auswirkungen haben wird, ist, dass sie uns etwas verspricht, von dem wir kaum genug bekommen können: Komfort.

Wie die KI-Technologie unsere Leben komfortabler macht

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Wie können KMUs KI nutzen?

Sofern Ihr Unternehmen oder Start-up nicht gerade KI-Technologie entwickelt, ist es unwahrscheinlich, dass Sie Mitarbeiter einstellen werden, die sich ausschließlich um KI kümmern. Es ist wahrscheinlicher, dass Sie KI-Komponenten im Rahmen von Software verwenden werden, die Sie bereits nutzen oder gekauft haben. Es gibt eine beeindruckend große Anzahl bestehender KI-Technologien für Unternehmen:

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Quelle: Shivon Zilis

Es ist für Unternehmen unrealistisch, in all diese KI-Tools gleichzeitig zu investieren. Bleiben Sie hier also pragmatisch und untersuchen Sie zuerst Ihre wichtigsten geschäftlichen Anforderungen. Analysieren Sie dann, welches Tool die größtmöglichen Auswirkungen hat und probieren Sie es aus. Wir haben dazu einige Richtlinien zusammengestellt, die Sie beachten sollten, wenn Sie das Potenzial von KI für Ihr Unternehmen bewerten:

Worauf es bei der Implementierung von KI zu achten gilt

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Die beste KI-Anwendung für KMUs: Chatbots.

Chatbots sind in Hinblick auf ihre KI-Funktionalität in der gleichen Kategorie anzusiedeln wie Sprachassistenten wie Alexa, Cortana und Siri. Diese Bots können Fragen beantworten, Musik abspielen oder Bestellungen für Nutzer aufgeben.

Chatbots finden aber nicht nur im privaten Bereich Anwendung. Sie durchdringen auch die Geschäftswelt mehr und mehr. Im Rahmen des Facebook Messaging Survey von Nielsen zufolge gaben 67 % aller Befragten an, dass sie innerhalb der nächsten zwei Jahre häufiger mit Unternehmen über Messenger-Apps in Kontakt treten werden. 53 % geben an, dass sie wahrscheinlicher bei einem Unternehmen einkaufen würden, mit dem sie per Chat kommunizieren können. Um das große Interesse an Kommunikation über Messenger-Apps bedienen zu können, benötigen Unternehmen Chatbots.

„Die Tech-Giganten haben es Unternehmen ermöglicht, Messaging-Kanäle effektiv einzusetzen. Seitdem erkennen wir zunehmend wertvolle Anwendungsfälle. Der Facebook Messenger beherbergt bereits 65 Millionen Unternehmen“, sagt Dylan Sellberg, Produktmanager bei HubSpot.

Sehr wahrscheinlich haben Sie bereits mit einem Unternehmens-Chatbot kommuniziert. Denken Sie einmal an die letzten Websites, die Sie besucht haben. Ist Ihnen da ein kleines Chat-Fenster aufgefallen, das Ihnen Hilfe anbot?

Als das Marketing-Team von HubSpot 2017 die Chat-Funktion auf seiner Website einführte, konnten damit 20 % mehr qualifizierte Opportunitys generiert werden.

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Viele dieser Benutzeroberflächen bieten einfache Chats zwischen Mitarbeitern und Kunden. Sie sind dadurch praktisch für die Kunden, aber technisch nicht besonders ausgefeilt. Halten Sie in den nächsten Monaten Ausschau nach rasanten Verbesserungen der Technologie.

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Kunden möchten heute mit Unternehmen über Messaging-Apps kommunizieren können. Über Chatbots können Unternehmen diese Unterhaltungen auf skalierbare Weise ermöglichen. Automatisiertes Messaging über Chatbots ist aktuell der interessanteste Anwendungsbereich für künstliche Intelligenz. Darin steckt das Potenzial bessere Ergebnisse über alle Abteilungen zu erhalten – Marketing, Vertrieb und Kundenservice.

Wo es eine Messaging-App gibt, wird es bald auch einen Chatbot geben. Chatbots machen es Unternehmen unabhängig von ihrer Größe möglich, bequeme und persönliche Unterhaltungen mit Kunden zu führen und zwar wann und wo sie wollen.

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Blockchain

Was ist die Blockchain?

Unseren Umfragen zufolge ist die Blockchain die aufstrebende Technologie, die für KMUs am verwirrendsten ist.

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Versuchen wir uns also an einer Erklärung. Die Blockchain ist ein System für elektronische Buchführung mit ausgefeilten Sicherheitsfunktionen: Sie ist eine Technologie zur Speicherung von Datensätzen, die praktisch nicht manipuliert werden kann. Die Datensätze einer Blockchain, auch „Ledger“ (zu Deutsch etwa: Kontobuch) genannt, werden in einem Netzwerk hinterlegt, das öffentlich zugänglich ist. Sämtliche Teilnehmer im Netzwerk können darauf zugreifen. Es ist also eine Art öffentliche Excel-Tabelle, zu der Daten hinzugefügt werden, dann aber nicht mehr bearbeitet oder daraus gelöscht werden können.

Ein vereinfachtes Beispiel des Prozesses: Wenn jemand einen neuen Datensatz oder „Block“ hinzufügen möchte, muss er zunächst eine Matheaufgabe lösen. Da kommt dann auch der Begriff „Mining“ (auf Deutsch in etwa: Schürfung) ins Spiel. Um diese Matheaufgabe zur Verschlüsselung zu lösen, setzen Computer ihre Rechenkraft ein, um die Antwort zu „schürfen“. Wenn die Antwort vorliegt, wird sie von allen anderen im Netzwerk bestätigt und der neue Block wird dem „Ledger“ im Falle einer richtigen Lösung hinzugefügt. Daraus wird ein Token, oder „Coin“, generiert, das praktisch ein Protokoll darstellt, das bestätigt, dass der Vorgang ausgeführt wurde.

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Quelle: marketoonist.com (Übersetzung von HubSpot)

Warum ist die Blockchain so wichtig?

Die Blockchain verfügt über zwei sehr wichtige Elemente:

  1. Werden Daten über eine Blockchain transferiert, seien es Dateien oder Bitcoin, wird dies permanent und unveränderlich aufgezeichnet, wodurch Transaktionen und die daran beteiligten Parteien nachgewiesen werden können.
  2. Die Ledger-Technologie kann aufgrund der Art, wie Daten gespeichert werden, und der verteilten Architektur nicht überschrieben oder manipuliert werden.

Der aufgezeichnete Transaktionsverlauf liegt allen Teilnehmern des Blockchain-Netzwerkes vor. Sollte nun jemand aus schadhaften Gründen die Aufzeichnungen manipulieren wollen, existieren viele weitere Instanzen des „richtigen“ Transaktionsverlaufs. So können gefälschte Aufzeichnungen von der Technologie direkt abgewiesen werden, wenn diese nicht mit den Datensätzen der anderen Teilnehmer des Netzwerks übereinstimmen.

Die Blockchain-Technologie ist so konzipiert, dass die Rechenleistung aller Computer der Netzwerkteilnehmer genutzt wird. Es gibt also keine zentrale Datenbank, die für Angriffe oder Änderungen anfällig wäre. Diese Dezentralisierung und Verteilung des Datensatzsystems macht die Blockchain praktisch unmanipulierbar. Auch wenn es auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheint: die absolute Transparenz macht die Blockchain so sicher.

„Die Blockchain-Technologie wird das Verhalten von Verbrauchern hinsichtlich Verantwortlichkeit für Daten und deren Sicherheit verändern. Aktuell fühlen wir uns damit sicherer, ein Unternehmen zu beauftragen, unsere sensiblen Daten zu verwahren und verwalten, statt diese Last selbst tragen müssen. Dezentralisierte Systeme werden aber an Bedeutung gewinnen, was uns mehr Kontrolle über unsere persönlichen Daten gibt und dazu führen wird, dass wir unsere Einstellung verändern. Immer mehr Unternehmen werden unter Druck geraten, die Datenverantwortung zurück auf ihre Kunden zu übertragen. Diejenigen, die sich davon distanzieren, könnten auf der Strecke bleiben“, sagt Matt Howells-Barby, Global Director of Acquisitions bei HubSpot.

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Die Technologie verspricht uns, dass unsere wichtigsten Datensätze in einer Blockchain unmanipulierbar und geschützt vor Betrug gespeichert werden können. Und zwar sämtliche wichtige Daten – von Kryptowährungen über Fahrzeugscheine bis hin zu medizinischen Daten oder dem Kaufvertrag über das eigene Haus.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung in Form einer Bananenlieferung:

Die Bananenlieferung erfolgt von Lager A über den Lieferwagen B zum Supermarkt C. Die Bewegung wird in einer Blockchain aufgezeichnet, auf die im Internet zugegriffen werden kann. Alle drei Einrichtungen (und jeder andere mit Zugriff auf das Netzwerk) können sämtliche Informationen online abrufen.

Angenommen die Firma, zu der Lieferwagen B gehört, hat unterwegs Schwierigkeiten, verliert die Bananen und legt dies nicht offen. An den Supermarkt C wird die Meldung gegeben, dass die Bananen ausgeliefert wurden, auch wenn dies tatsächlich nicht geschehen ist. Dazu wird versucht, die in der Blockchain hinterlegten Daten zu fälschen, um „nachzuweisen“, dass eine Lieferung erfolgte. Da aber Lager A und Supermarkt C den Nachweis über die Bewegung der Bananen in ihren Kopien der Blockchain haben, können sie anhand ihrer Datensätze sehen, ob die Lieferung tatsächlich erfolgte. Selbst wenn es Lieferwagen B gelungen ist, die eigenen Aufzeichnungen zu fälschen (was sehr schwierig ist), gibt es noch Systeme, die verhindern, dass die gefälschten Änderungen in die übrigen Kontobücher im Netzwerk übertragen werden.

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Wie können KMUs die Blockchain nutzen?

Die Blockchain ist ein unveränderliches Aufzeichnungssystem und die potenziellen Stärken hinsichtlich ihrer Sicherheit machen sie zu einer vielversprechenden Technologie für alle Unternehmen, die sensible Daten verwahren oder übertragen. Unveränderliche Aufzeichnungen können Verbraucher und Unternehmen davon überzeugen, dass wichtige Transaktionen nicht gehackt oder umgeleitet werden können. Die Blockchain hat zwar ein enormes Potenzial, jedoch gibt es bisher hauptsächlich Nischenanwendungsfälle, und diese sind hauptsächlich für große Unternehmen interessant. Für KMUs ist es unwahrscheinlich, dass in den nächsten 3–5 Jahren für sie bedeutungsvolle Anwendungsmöglichkeiten für Blockchain entstehen werden.

Ausgenommen in diesen drei Fällen:

  1. Versorgungskettenmanagement: Beispielsweise könnte ein kleines Juweliergeschäft Blockchain-Technologie einsetzen, um seinen Kunden versichern zu können, dass die verkauften Edelsteine aus nachhaltigen oder menschenwürdig betriebenen Minen stammen. KMUs, die Warenbewegungen über ihre Versorgungskette überwachen wollen, sollten die Entwicklungen bei der Blockchain-Technologie im Auge behalten.
  2. Standards für Datenspeicherung: Einer der Anwendungsbereiche von Blockchain, der das größte Potenzial verspricht, ist die Möglichkeit, mit dieser Technologie die Art und Weise, wie wir Daten aufzeichnen und speichern, fundamental zu verändern. Die Datenspeicherung auf Grundlage der Ledger-Technologie ist der (oftmals fragwürdigen) Speicherung in sicheren Datenbanken überlegen. Das Start-up R3 verspricht genau das. Zu seinen Kunden zählen über 60 Unternehmen, die seine Blockchain-Plattform nutzen, darunter Microsoft und Intel. Unternehmen, die Blockchain-Technologie bereits jetzt dafür einsetzen, sind aktuell eher im Bluechip-Bereich angesiedelt. Eine Nutzung durch KMUs ist ohne deutliche Verbesserungen im Bereich Kosten und Benutzerfreundlichkeit eher nicht abzusehen.
  3. Passwort-Protokolle: Aktuell gibt es zwei große Anwärter bei der bahnbrechenden Veränderung im Bereich Passwörter: Erkennung über biologische Merkmale und die Blockchain. Falls die Blockchain dieses Problem effektiv lösen kann, sollten KMUs die Ohren gespitzt halten.

Kryptowährungen

Was sind Kryptowährungen?

Wann immer die Kurse der Währungen höher klettern, steigt das Interesse an Kryptowährungen enorm. Dann werden Stimmen aus dem Finanzsektor, der Geschäftswelt und der Politik für und gegen Kryptowährungen laut. Aber abseits des Hypes bieten Kryptowährungen einen unbestreitbaren Vorteil: einfache, günstige, internationale Zahlungen.

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Quelle: bitcoin.de

Kryptowährungen und Blockchain werden häufig gemeinsam in den Nachrichten und Erklärungen verwendet. Das liegt daran, dass das Blockchain-System entwickelt wurde, um den „Austausch“ von Kryptowährungen zu ermöglichen. Währungen wie Bitcoin nutzen die Blockchain-Technologie, um Benutzern die Möglichkeit zu bieten, die Währung an andere zu versenden und zwar auf sichere, nachvollziehbare und unmanipulierbare Weise.

Befürworter der Kryptowährungen führen meist folgende Vorteile an:

  1. Sie sind dezentralisierte, grenzübergreifende Währungen. Kryptowährungen werden in einem dezentralisierten System dokumentiert und gespeichert. Hierbei gibt es keine Fehlerstellen, weswegen sie eine stabile und relativ sichere Form von Vermögenstransfer darstellen.
  2. Sie sind unmanipulierbar und nachverfolgbar. Der Transaktionsverlauf befindet sich in einer Blockchain, von der wir ja wissen, dass sie unveränderlich und sicherer als traditionelle Datenbankstrukturen ist. Benutzer können sich also sicher sein, dass die Aufzeichnungen stets richtig sind.
  3. Sie bieten eine sichere Möglichkeit für den direkten Transfer und die Speicherung von Vermögen. Durch die Aufzeichnung der Transaktionen in der Blockchain haben die Benutzer ein höheres Vertrauen und eine gesteigerte Sicherheit beim Austausch von Kryptowährungen. Natürlich ist kein System gänzlich vor Angriffen gefeit, aber viele glauben, dass Kryptowährungen ein überlegenes Sicherheitsniveau bieten.
  4. Sie bieten Anonymität. Die Transaktionen und Datensätze sind zwar öffentlich zugänglich, es ist aber möglich, bestimmte Identifikationsdaten (wie Name oder Adresse) zu verschleiern, mit denen Netzwerkteilnehmer als Autoren bzw. Initiatoren eines Blocks in Verbindung gebracht werden können. Verschiedene Kryptowährungen bieten verschiedene Grade von Anonymität, aber im Allgemeinen haben Benutzer von Kryptowährungen mehr Möglichkeiten, bei Transaktionen anonym zu bleiben, als es bei einem traditionellen Bankkonto oder einer Kreditkarte der Fall wäre.

Der Vorteil der Anonymität ist für Investoren in Kryptowährungen ein eher komplizierter Anreiz. Als Kryptowährungen an Bekanntheit gewannen, befürchteten viele, dass sie hauptsächlich für Internetkriminalität eingesetzt würden, indem die Kriminellen ihr ergaunertes Vermögen dort speichern oder damit illegale Waren oder Dienstleistungen auf dem Schwarzmarkt erwerben würden. Kryptowährungen wurden nicht als respektables Investitionsmedium für die Massen anerkannt, da sie häufig mit dem sogenannten „Dark Net“ in Verbindung gebracht wurden.

Heutzutage erfreuen sich Währungen wie Bitcoin auch bei einem breiteren Publikum einiger Beliebtheit und die Bedeutung der Kryptowährungen in der Gesellschaft wird erneut unter die Lupe genommen. Dennoch bleiben Befürchtungen über Schwarzmarkthandel, eine Spekulationsblase und fehlende, strenge Regulierung bestehen. Trotz alledem springen immer wieder neue Investoren auf den Zug auf. Manche Investoren erhoffen sich schnellen Reichtum, andere hingegen kaufen Bitcoin, weil sie an die oben genannten Vorteile der Währung glauben.

Warum sind Kryptowährungen so wichtig?

Kryptowährungen sind eine wichtige aufstrebende Technologie, da sie eine Bedrohung für Finanzinstitute darstellen. Banken verdienen ihr Geld auf zwei hauptsächliche Weisen:

  1. Kreditvergabe
  2. Gebühren

Kryptowährungen bedrohen beide Einnahmequellen. Wenn Vermögen in einer Kryptowährung angelegt ist statt in einem traditionellen Bankkonto, kann die Bank das Geld nicht für andere geschäftlichen Zwecke nutzen. Außerdem verlieren Banken die hohen Gebühren für internationale Transaktionen mit Währungsumrechnung als Einnahmequelle, da mit Kryptowährungen Transaktionen zwischen zwei Parteien ohne Mittelsmänner möglich sind.

Sollte sich eine Währung wie Bitcoin in der Gesellschaft durchsetzen, würde das nicht nur das Ende der Banken bedeuten. Der Dollar würde seine Vormachtstellung als weltweite Standardwährung verlieren. Bitcoin als erste internationale Währung würde die Globalisierung richtig in Fahrt bringen, da internationale Zahlungen beliebiger Größe einfach, günstig und sicher würden.

Kryptowährungen versprechen eine Demokratisierung von Finanztransaktionen und schaffen eine Welt, die frei von finanziellen Grenzen ist. Dennoch gibt es einige Hindernisse, die diese Technologie zu überwinden hat. Etablierte Großmächte fühlen sich durch den Aufstieg von Kryptowährungen bedroht, was sich darin zeigt, dass viele Regierungen andeuten, den Handel mit diesen Währungen zu verbieten. Behörden in Südkorea gaben kürzlich bekannt, dass es keine Pläne für Verbote von Handel mit Kryptowährungen gäbe und dennoch sorgten alleine die Erwähnung von Verboten für einen massiven Werteinbruch vieler beliebter Währungen.

Die Blockchain-Technologie, die Kryptowährungen möglich macht, ist zwar im Vergleich zu bestehenden Technologien sicher, erfordert aber nach wie vor traditionelle Log-in-Prozesse. Diese Schritte haben gezeigt, dass sie im Hinblick auf die Sicherheit das schwächste Glied sind. Es gab bereits große Hacker-Angriffe, kürzlich zum Beispiel bei Coincheck in Japan, bei denen Millionen erbeutet wurden. Zudem gibt es unzählige Geschichten darüber, dass Personen ihre Log-in-Daten oder ihr Cold-Storage-Passwort vergessen haben und somit keinen Zugriff auf ihre Vermögen hatten.

Wie können KMUs Kryptowährungen nutzen?

Bevor Kryptowährungen massentauglich werden, gibt es noch einige grundlegende Hürden zu überwinden. Das bedeutet auch, dass das Tagesgeschäft von KMUs durch die neuen Währungen nicht verändert wird, solange Verbraucher nicht anfangen, Kryptowährungen häufiger einzusetzen.

Es gibt zwei potenzielle Ausnahmen:

  1. Wenn Ihr KMU einen großen Anteil an internationalen Geschäften tätigt. Zahlungsvorgänge zählen zu den schwierigsten Problemen im internationalen Handel. Dafür sind Kryptowährungen eine vielversprechende Lösung. Shopify, eine der größten E-Commerce-Plattformen und Stripe, ein Abwickler für Internetzahlungen, begannen 2013 bzw. 2014, Bitcoin zu akzeptieren. Dies schien für die Akzeptanz von Bitcoin ein Meilenstein. Jedoch kündigte Stripe kürzlich an, Bitcoin nicht mehr zu verarbeiten. Als Begründung wurden die langsame Verarbeitungszeit sowie die Kursschwankungen angegeben.
  2. Sie haben ein Start-up, das Investoren sucht. Sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs, abgeleitet vom englischen Begriff für den Börsengang: Initial Public Offering) sind zu einer beliebten Möglichkeit für Start-ups geworden, Geldmittel aufzubringen. So unterstützte der bekannte Investor Mark Cuban das Start-up Unikoin. ICOs sind also – wie „GoFundMe“ für Privatpersonen – eine Crowdfunding-Plattform, bei denen Investoren „Coins“ von den Unternehmen erhalten, in die sie investiert haben.

    Es kann jedoch passieren, dass diese Coins keine Kurssteigerungen erzielen. Außerdem ist es möglich, dass Investoren keine Anteile am Unternehmen oder dessen Umsätzen erhalten, wie es bei traditionellen Investitionen der Fall ist. Anteilseigner von Unternehmen können üblicherweise einen gewissen Druck ausüben, wenn sie den Eindruck haben, dass das Unternehmen, in das sie investierten, wenig erfolgreich ist.

    Es ist weniger offensichtlich, wie ICO-Teilnehmer auf Unternehmen einwirken könnten. Außerdem besteht das Risiko, die gesamte Investition zu verlieren. Dadurch hagelte es harsche Kritik für die Praxis und sie wird inzwischen von Regulierungsbehörden untersucht. ICOs ermöglichen es kleinen Unternehmen und Start-ups, die traditionellen Investitionskanäle zu umschiffen, um an Kapital zu gelangen. Jedoch birgt diese Investitionsform Risiken für die Investoren.

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Internet of Things (IoT)

Was ist das IoT?

Wir können heute Glühbirnen kaufen, die wir über unser Smartphone ein- und ausknipsen können, haben Kühlschränke, die uns ein Foto vom Inhalt schicken können und können sogar in Pfannen kochen, die uns die optimale Temperatur für unser gebratenes Lachsfilet angeben. Verbraucher leben tatsächlich in der Ära des Komforts. Diese Produkte mit Internetzugang gehören zum Internet of Things (Internet der Dinge). Sie wurden dafür entwickelt, Benutzern die Möglichkeit zu bieten, ihr Produkterlebnis genau auf ihre Vorlieben auszurichten.

Im Gegenzug liefern IoT-Geräte Nutzungsdaten, die in der Regel den Benutzern und den Herstellern zur Verfügung stehen. Als Beispiel betrachten wir einen Fitnesstracker, der am Handgelenk getragen wird. Benutzer können auf die generierten Daten zugreifen, um zu sehen, wie viele Schritte sie pro Tag gegangen sind und können ihre Trainingsstunden, sowie Details zu Schlaf, zu sich genommene Kalorien und Gewicht dokumentieren. Der Hersteller des Fitnesstrackers hat ebenfalls Zugriff auf die Daten und kann dem Benutzer personalisierte Empfehlungen schicken oder die Daten aller Benutzer auswerten, um so neue Funktionen oder neues Zubehör zu entwickeln.

Wenn Unternehmen die Daten der vernetzten Geräte sammeln, speichern und analysieren, können sie die gewonnen Erkenntnisse dafür einsetzen, das Nutzererlebnis und das vernetzte Erlebnis über alle Kontaktpunkte hinweg zu verbessern und um ansprechender auf potenzielle Kunden zu wirken.

Viele Verbraucher vernetzen verschiedene Geräte, um zuhause ein ganz persönliches Erlebnis zu gestalten. So werden Fernseher und Lampen per Sprachsteuerung bedient oder die Kaffeemaschine wird vom Bett aus gestartet, damit die erste Tasse sofort nach dem Aufstehen bereitsteht. Ein weiteres beliebtes Anwendungsgebiet sind Überwachungsgeräte, die über Fernzugriff per Smartphone genutzt werden, um Haustiere oder Kinder beobachten zu können.

Im größeren Maßstab beginnen Städte damit, auf IoT-Infrastruktur zu setzen, wie Straßenlaternen oder Ampeln. Damit wird es möglich, den Energieverbrauch zu beobachten und steuern und den Verkehr bei Bedarf umzuleiten. Über diese vernetzten Städte, auch als Smart Cities bekannt, wird immer häufiger berichtet. Viele Städte weltweit investieren in IoT-Geräte und nutzen die gewonnen Daten für die bessere Verteilung von Ressourcen, um Geld zu sparen und um ein besseres Verständnis zu entwickeln, wo und wann sich Menschen ansammeln.

Warum ist das IoT so wichtig?

Wie auch die künstliche Intelligenz, wird das IoT den Lebenskomfort vergrößern, wodurch die Erwartungen der Verbraucher bezüglich müheloser Erlebnisse steigen. Allerdings müssen dafür riesige Datenmengen verarbeitet und gespeichert werden, was eigene Risiken birgt.

Die Daten stammen aus automatisierten Erfassungssystemen. Vernetzte Häuser und Städte zeichnen im Hintergrund kontinuierlich Daten auf. John Rossman, Autor von „The Amazon way on IoT“ gibt an, dass Datenerfassung durch IoT-Geräte schneller, günstiger und aktueller ist als manuelle Erfassung. IoT-Geräte machen aus unserer analogen Welt eine digitale, in der alles gemessen und überwacht werden kann. Eine Verknüpfung dieser Daten mit KI-Technologien für Analytics wird neue Erkenntnisse liefern, die wir so zuvor noch nie hatten. Denn diese Daten und die Technologie zur Auswertung existierten bisher nicht.

Meistens wird das IoT mit Konsumgütern in Verbindung gebracht. Aber auch in der B2B-Welt kommen IoT-Geräte oft zum Einsatz. Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten für IoT-Geräte in verschiedenen Branchen, etwa um bewegliche Objekte oder Maschinen zu überwachen und für die Übermittlung von Fortschrittsupdates an zentrale Datenspeicher. Aktuell sind Unternehmen im Transportwesen, Gesundheitswesen, Energie- und Versorgungswirtschaft sowie die produzierende Industrie die größten Anwender von IoT-Geräten.

Die meisten Unternehmen, die Industriemaschinen einsetzen oder mit Logistik und Lagerbeständen zu tun haben, setzen IoT-Geräte sowie -Programme ein, um die eigenen Abläufe zu optimieren. Mediziner nutzen auch immer öfter IoT-Geräte zur Überwachung und manchmal zur Diagnose von Patienten und stützen sich dabei auf die Daten, die diese Geräte gesammelt haben.

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Quelle: Forrester Research (Übersetzung von HubSpot)

Die IoT-Landschaft ist schon heute riesig. 2015 waren 10 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden. Laut Vorhersagen wird diese Zahl bis 2020 auf 31 Milliarden Geräte ansteigen. Schätzungen von McKinsey zufolge wird sich das IoT bis 2025 mit 11,1 Billionen Dollar auf die Wirtschaft auswirken, wovon 70 % auf B2B-Anwendungen fallen.

Wie können KMUs das IoT nutzen?

Schnelle Erfolge im Hinblick auf IoT-Funktionalität lassen sich vor allem mit sprachgesteuerten Lautsprechern erzielen. Branchenanalysten schätzen, dass Amazon über 30 Millionen Geräte mit Alexa-Funktion verkauft hat und prognostizieren, dass die Zahl der sprachgesteuerten IoT-Geräte in Privathaushalten bis zum Jahr 2022 auf 244 Millionen ansteigen wird. Weitere große Unternehmen in diesem Bereich sind Google, Apple und Microsoft. Diese Geräte bieten zwei Möglichkeiten zur Sprachsteuerung:

  1. Entwicklungen für sprachgesteuerte Lautsprecher – Sowohl Google Home als auch Amazon Alexa ermöglichen es Entwicklern, Apps zu erstellen, die in die Geräte integriert werden können. So hat die Bank Capital One eine Funktion entwickelt, mit der man sein Kreditkartensaldo abrufen und Rechnungen über Alexa bezahlen kann. Mit OpenTable können Nutzer über Google Home Tische bei ihren Lieblingsrestaurants reservieren.
  2. Sprachsuche – Durch die Verbreitung von Geräten wie Fernsehern, Lautsprechern und Smartphones mit Sprachsteuerung gewöhnen sich mehr und mehr Nutzer an die Sprachsuche. KMUs sollten Sprachsuche als aufstrebenden Marketing-Kanal ansehen und sich an eine Strategie dafür herantasten.

Das IoT birgt weiterhin Chancen für KMUs, die tatsächliche Produkte herstellen. Hersteller sollten zumindest erwägen, ob der Wert ihrer Produkte gesteigert werden kann, wenn diese in vernetzte Geräte mit Datenerfassungsfunktion umgewandelt werden. Sollte sich dieser Schritt für Ihr Unternehmen lohnen, wird aus Ihrem Herstellungsunternehmen auch ein Softwareunternehmen. Das hat wichtige Folgen, die wir im nächsten Abschnitt besprechen werden.

Die dritte Möglichkeit, wie das IoT KMUs helfen kann, ist der Einsatz der Geräte für die Verbesserung von Geschäftsprozessen. Anbieter wie Losant und ThingWorx stellen Unternehmen Dienstleistungen für die Vernetzung verschiedener Produkte, die Erfassung von Daten und die Ausführung von Analysen bereit.

Bitte beachten: Sicherheit ist das größte Manko des IoT-Ökosystems

Die Fülle an Daten, die von Benutzern generiert werden, ist gleichzeitig die größte Chance und das größte Risiko des IoT. Viele Benutzerdaten zu haben, kann bedeuten, dass es zu Komplikationen bei Sicherheit und Verfügungsgewalt über die Daten sowie Datenschutzthemen kommt. Hier ein paar Beispiele:

IoT-Geräte entwickeln sich rasant, wobei sie nur wenigen Regulierungen in Bezug auf Datenschutz, Verfügungsgewalt über die Daten und Sicherheit unterliegen. Damit obliegt den KMUs, die IoT-Geräte entwickeln oder nutzen, die Verpflichtung, die Erfassung, Speicherung, Nutzung und Absicherung von Nutzerdaten zu gewährleisten.

Virtual und Augmented Reality

Was sind Virtual und Augmented Reality?

Augmented-Reality-Technologie (AR, erweiterte Realität) mach es möglich, digitale Elemente zu einer realen Umgebung hinzuzufügen. Ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung ist Pokémon Go. Das mobile Spiel kam 2016 auf den Markt und erfreute sich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit. Mithilfe der eigenen Smartphone-Kamera können Spieler beim Spazierengehen Pokémon entdecken. Die eigene Realität wird erweitert, indem Pokémon in der Umgebung überlagert angezeigt werden. Über das Smartphone kann man dann mit den virtuellen Pokémon interagieren.

Augmented Reality ist der Vorgänger der immersiven Virtual Reality (VR, virtuelle Realität), die man aktuell hauptsächlich in der Gaming- und Unterhaltungsbranche vorfindet. Sie können VR-Brillen wie Oculus kaufen, mit denen Sie vollständig in der Simulation einer virtuellen Realität „leben“ können. Es ist eine völlig immersive Umgebung, die es Benutzern ermöglicht, in einer virtuellen Welt zu interagieren.

Warum sind VR und AR so wichtig?

Unser aktuelles Konzept von Realität wird sich durch die Verbesserung von AR- und VR-Technologie in den nächsten Jahren stark verändern. Durch AR können Menschen bereits jetzt mit digitalen Objekten in ihrem Zuhause, in Geschäften und an öffentlichen Orten interagieren. VR ermöglicht es, die eigene Umgebung vollkommen zu verlassen und neue Welten zu erleben, die von Künstlern, Software-Entwicklern und Unternehmen gestaltet wurden.

AR und VR schlagen eine Brücke zwischen der physischen und digitalen Welt und sind ein Schritt in eine neue Richtung, wie Menschen mit digitalen Objekten interagieren. Die virtuelle Realität wirkt sich insbesondere auf die Gaming-, Freizeit- und Gesundheitsbranche aus.

VR wird heute von den meisten Verbrauchen vor allem mit Videospielen in Verbindung gebracht. Das liegt daran, dass VR und AR im Gaming besonders oft zum Einsatz kommen. Basierend auf den Umsatzzahlen im Bereich VR sind Millionen Menschen daran interessiert, mehr immersive Spiele zu erleben. Es gibt mittlerweile VR-Spielhallen in denen einmalige, virtuelle Erlebnisse gestaltet werden, bei denen beispielsweise Windmaschinen für die Spieler Bewegung simulieren. Außerdem gibt es auch spezielle Vorrichtungen, auf denen die Benutzer stehen oder sitzen können.

Auch die Freizeitbranche steigt in AR und VR ein. AirBnB hat vor, Kunden zu ermöglichen, ihr Feriendomizil vor der Buchung zu visualisieren. Auch Geschäfte, große Hotels und Städte erschaffen immersive Erlebnisse, in denen Besucher Urlaubsziele erkunden können, ohne ihr Zuhause zu verlassen. Das ultimative Ziel ist es einerseits, Menschen dazu zu motivieren, die Reise tatsächlich durchzuführen. Jedoch ermöglicht VR es Menschen, die aus gesundheitlichen oder sicherheitstechnischen Gründen nicht verreisen können, die Welt zu entdecken.

Medizinstudenten setzen heute auch VR ein, um medizinische Eingriffe zu erlernen oder zu üben. Ärzte in einem Kinderkrankenhaus in Los Angeles nutzen VR, um sich auf Krisensituationen oder sehr komplizierte Eingriffe vorzubereiten. AR und VR werden über die Grenzen der Videospiele hinauswachsen und Branchen wie das Gesundheitswesen erobern.

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Wie können KMUs VR und AR priorisieren?

Abgesehen von großen Hits wie Pokémon Go haben sich AR- und VR-Technologie noch nicht wirklich in der Masse durchgesetzt. Das kann sich jedoch schnell verändern. Sowohl Apple als auch Google Android investieren in die AR-Fähigkeiten ihrer Betriebssysteme. Sobald AR-fähige Smartphones Standard sind, wird das Interesse der Verbraucher steigen und der Umgang mit aufstrebenden Technologien vertrauter werden.

Große Unternehmen experimentieren bereits mit den Technologien:

  • IKEA nutzt das ARKit von Apple, um es Benutzern zu ermöglichen, Möbelstücke per AR in ihrem Zuhause zu platzieren, um zu sehen, wie sie darin aussehen würden.
  • Die New York Times experimentiert mit AR-Nachrichten, die Leser an den beschriebenen Ort oder zum beschriebenen Event bringen. Durch diese AR-Storys konnten viele Leser etwa eine völlig neue Seite der olympischen Winterspiele 2018 erleben.
  • Einzelhandelsunternehmen wie Starbucks hoffen darauf, dass sie durch einen schnellen Einstieg in die VR/AR-Welt zu einem Vorreiter werden können. Dafür wollen sie spannende, neue Anwendungen einsetzen.

Für KMUs mit Experimentierfreude und einer guten Idee gibt es Möglichkeiten, wie sie die neue Technologie auf erschwingliche Weise austesten können. Eine einfache Lösung, bei der Sie nicht ein vollständiges AR-Erlebnis gestalten müssen, ist, auf einen aktuellen AR-Trend aufzuspringen.

Dank Pokémon Go konnten viele KMUs mit AR ihre Umsätze und Besucherzahlen steigern, ohne eigens Software zu entwickeln. Kleine Unternehmen gingen eine Partnerschaft mit dem Entwickler von Pokémon Go ein und machten aus ihrem Geschäft einen PokéStop (dort bekommen Spieler beim vorbeigehen Gegenstände). Sie erreichten dabei einen durchschnittlichen Anstieg des wöchentlichen Umsatzes um 2.000 $ und bekamen mehr Laufkundschaft. In diesem Fall sponsern kleine Unternehmen AR-Erlebnisse, anstatt sie selbst zu entwickeln. Solche Trends sollten KMUs im Auge behalten, da sie das eigene Wachstum fördern können.

Für virtuelle Realität wird jedoch personalisierte Hardware benötigt, was es erschwert, die Technologie einzusetzen. Branchendaten zeigen, dass 2016 1,7 Millionen Exemplare von Oculus Rift, Playstation VR und Vive verkauft wurden. 2017 waren es geschätzt 2,4 Millionen. Die aktuelle VR-Landschaft besteht aus drei voneinander getrennten VR-Plattformen mit insgesamt gerade einmal 4,1 Millionen aktiven Geräten. Wenn nur wenige Millionen Menschen VR-Brillen kaufen, lohnt es sich dann für kleine Unternehmen eine immersive Anwendung zu entwickeln? Für die meisten Unternehmen ist die Antwort nein.

Für einige wenige Branchen wird es mittelfristig Gelegenheiten geben, VR einzusetzen (mehr dazu in der Gartner-Landschaft unten). Bis sich jedoch eine VR-Plattform als Marktführer herauskristallisiert hat und das Verbraucherverhalten größeres Interesse an VR-Erlebnissen zeigt, ist es schwierig, KMUs dazu zu raten, diese Technologie zu einer strategischen Priorität zu machen.

Der wahre Test ist, ob sich langfristige, nachhaltige Anwendungsgebiete für AR und VR außerhalb der Gaming- und Freizeitbranche entwickeln werden. Sobald sich das offenbart hat, können sich Unternehmen aller Größenordnungen auf die Technologie einstellen.

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Ursprünglich veröffentlicht am 27. März 2019, aktualisiert am März 01 2023

Themen:

Künstliche Intelligenz