Facebook setzt immer stärker auf Augmented und Virtual Reality. Zuletzt wurde das in der Veröffentlichung des neuesten Features im Februar deutlich: dem 3D-Post. Momentan werden die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, noch nicht vollkommen ausgenutzt, aber langfristig können 3D-Posts technisch durchaus zum verbindenden Element zwischen analoger und virtueller Realität werden.

Dementsprechend handelt es sich bei den 3D-Posts auch nicht einfach um eine schlichte Spielerei, sondern um ein wertvolles Kommunikations-Feature, das Marketer auf dem Schirm haben sollten.

Das steckt hinter der neuen Funktion

Zunächst ein Überblick der technischen Grundlagen eines 3D-Post:

  • Facebook erlaubt lediglich GLB-Dateien (also gepackte, binäre gITF 2.0-Dateien), die nicht größer als 3 MB sind.
  • JPG sowie PNG-Dateien sind für Texturen nutzbar.
  • Animationen können derzeit noch nicht umgesetzt werden.

Sind diese formalen Hürden genommen, funktioniert der neue 3D-Post im Grunde wie andere Bild-Beiträge auch. Sie starten einen neuen Beitrag, ziehen die fertige Datei in den Textbereich, wählen den gewünschten Hintergrund und veröffentlichen den Beitrag. Auch die Interaktionsmöglichkeiten sind altbekannt: Liken, teilen und kommentieren funktioniert auf die übliche Weise.

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Ein paar Funktionen sind dann aber doch neu. So können die als 3D-Post geteilten Objekte in die Facebook-eigene VR-Welt Facebook Spaces mitgenommen werden. Auf diese Weise wird das Universum rund um die Oculus-Brille maßgeblich mit Facebook verknüpft. In Zukunft soll diese Verbindung auch mit AR-Plattformen möglich sein, außerdem sind interaktive Animationen in größerem Umfang geplant.

Die erste Weiterentwicklung der 3D-Posts konnten Nutzer im Mai kennenlernen. Seitdem können 3D-Fotos direkt mit dem eigenen Smartphone geschossen und bei Facebook hochgeladen werden. Dafür muss das Smartphone lediglich über eine Dual-Kamera verfügen.

Wie können Marketer von 3D-Posts auf Facebook profitieren?

Eine Anzeigenschaltung via 3D-Post ist momentan noch nicht möglich, doch das ist sicherlich nur eine Frage der Zeit. Dennoch ist die neue Funktion auch jetzt schon hochinteressant für Marketer. Denn gerade jetzt in der Anfangsphase stechen 3D-Posts aus dem Newsfeed der Nutzer heraus, womit sich „Early Adopter“ einen Aufmerksamkeitsbonus sichern können.

Darüber hinaus bieten die 3D-Beiträge aber auch eine neue Möglichkeit für Nutzer, mit Posts zu interagieren. Das ist zwar bislang noch größtenteils auf das Drehen der Objekte beschränkt, wird langfristig gesehen vermutlich aber noch ganz andere Dimensionen annehmen.

Dann könnte sich das Feature vor allem für die Präsentation von Produkten eignen, bei denen Details in Ausstattung und Aufbau entscheidend sind. So könnte ein Campingzelt beispielsweise virtuell begangen werden, die Aufteilung eines neuen Kleiderschranks ließe sich begutachten und der Innenraum eines Autos könnte schon vor der ersten Besichtigung begutachtet werden.

Kurz: Sobald die technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, wird die Schwelle zwischen digitalem und analogen Raum nahezu vollständig überwunden, was die Kaufbereitschaft immens steigern sollte. Im Kleinen ist das Ganze schon jetzt möglich, wie LEGO mit seinem weiter unten aufgeführten Post beweist. Hier lässt sich die zu bauende Figur schon vor dem Kauf von allen Seiten betrachten.

Diese Unternehmen nutzen bereits 3D-Posts

Insgesamt bleiben die bisherigen Nutzungsbeispiele hinter den technischen Möglichkeiten zurück und ähneln eher den schon länger etablierten 360-Grad-Fotos. Dennoch haben es sich einige Unternehmen nicht nehmen lassen, das neue Feature direkt nach Einführung auszuprobieren:

LEGO

Eigentlich nur ein simples Beispiel, an dem die neue Funktion demonstriert werden sollte – trotzdem erreichte der kleine LEGO-Papagei knapp 1.800 Shares und 385 Kommentare.

Sony Mobile

Elektronikkonzern Sony nutzt dagegen direkt einen 3D-Beitrag, um ganz gezielt eigene Produkte zu promoten. Denn der 3D Creator des Xperia-Smartphones von Sony erstellt 3D-Scans, die jetzt unmittelbar auf Facebook geteilt werden können.

Universal

Die Filmproduktionsgesellschaft stellt Fans auf der Seite von Jurassic World einen der beliebtesten Dinosaurier der Reihe aus jedem Blickwinkel vor und verknüpft den Post direkt mit einer weiteren Facebook-Funktion: Nutzer können den Dino via entsprechendem Filtereffekt über die Facebook-Kamera auf ihren Fotos verewigen.

Philips

Philips belässt es dabei, das Feature als solches vorzustellen.

3D als erster Schritt hin zur VR-Zukunft von Facebook

Gerade jetzt in der Einführungsphase dienen 3D-Posts als Alleinstellungsmerkmal. Wer früh genug auf den Zug aufspringt, kann als „Early Adopter“ herausstechen. Aber vor allem langfristig ist es lohnenswert, sich in Sachen Facebook mit den technischen Möglichkeiten von Virtual und Augmented Reality auseinanderzusetzen. Denn einiges deutet darauf hin, dass der Social-Media-Gigant hier seine Zukunft verortet. So hat er nicht nur mit Facebook Spaces begonnen, seine eigene VR-Welt aufzubauen, sondern bereits 2014 Branchenprimus Oculus VR übernommen.

Wer sich dabei mit den technischen Details überfordert fühlt, kann einen 3D-Designer als Experten hinzuziehen. Zusätzlich bietet Facebook ein eigenes Validierungstool an, mit dem sich selbst gebaute 3D-Objekte auf Kompatibilität mit den Facebook-Anforderungen prüfen lassen.

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Ursprünglich veröffentlicht am 11. Oktober 2018, aktualisiert am Januar 19 2023

Themen:

Facebook-Marketing