Im Bereich Marketing taucht das Wort „Marke“ sehr oft auf: führende Marke, Eigenmarke, persönliche Marke usw. 

Aber welche Bedeutung hat das Wort im Geschäftsleben? Was genau zählt zur Marke? Brauche ich einen Experten für den Aufbau meiner Marke? Branding kostet viel Geld, nicht wahr?

Was den letzten Punkt angeht, können wir Sie beruhigen. Es gibt einige kreative Wege, für kleines Geld eine Marke für Ihr Unternehmen zu etablieren. Sie müssen natürlich etwas Zeit investieren, aber der ROI kann sich sehen lassen. In manchen Fällen können Sie mit Ihrer Marke sogar Geld sparen, während Ihr Unternehmen weiter wächst.

Der Aufbau einer Marke ist ein wichtiges Element bei der Weiterentwicklung Ihres Unternehmens. Sie werden sehen, dass die Marke eine Grundlage dafür bildet, Ihrem Unternehmen eine Botschaft, Identität, einen Wert und eine Bekanntheit bei Verbrauchern zu verleihen. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl an Ressourcen, Tools und Plattformen, mit denen Sie mit etwas Aufwand und wenig Geld Ihre eigene Marke etablieren können.

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Wir haben sechs Schritte für Sie zusammengestellt, mit denen Sie Ihren Weg zum Markenaufbau beschreiten können.

In 6 Schritten zur starken Marke – Wachstum für kleines Geld

1. Machen Sie sich mit Ihren Personas vertraut

Es ist kein Zufall, dass 82 % der Unternehmen mit hohen Leistungsversprechen auch Buyer-Personas definiert haben. Damit gemeint sind die idealen Zielkunden und deren wichtigsten Merkmale.

Die Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen Ihrer potenziellen Kunden geben an, wie Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung darstellen sollten. Wenn Sie diese Aspekte verstehen, können Sie bestimmen, welche Medien Ihre Personas bevorzugen, was sie antreibt und wo sie sich online am liebsten aufhalten. Es ist leicht zu verstehen, warum diese Informationen nützlich für den Aufbau einer ansprechenden, effektiven Marke sind, denn Sie erreichen damit Ihre idealen Kunden.

Ihre Personas zu erstellen, muss nicht mal etwas kosten. Sie können dazu einfach eine kostenlose Vorlage verwenden. Nehmen Sie sich dafür Zeit. Die Fragen sollen Sie zum Nachdenken anregen. Damit wird Ihnen schon klarer, wie Sie und von welcher Zielgruppe Sie wahrgenommen werden möchten. Das sollte kein überstürzter Prozess sein.

2. Entwickeln Sie eine Identität und Botschaft

Sobald Sie Ihre Buyer-Personas definiert haben, können Sie sich an die Ausgestaltung Ihrer Marke machen. Dazu sollten sie zunächst eine Markenidentität entwickeln. Dabei handelt es sich um die Merkmale, die der Öffentlichkeit vermitteln, wofür Ihre Marke steht. Auch Ihre Markenbotschaft – also Ihr Tonfall in Marketingtexten oder sonstiger Kommunikation nach außen – gehört zur Identität.

Welcher Aspekt dabei für Sie am wichtigsten ist, ist sehr individuell. Die Identität und Botschaft Ihrer Marke ermitteln Sie mit einem Vorgang, der dem zur Ausarbeitung Ihrer Personas ähnelt. Aber anstatt Fragen zur Zielgruppe zu beantworten, beantworten Sie welche, die sich auf Ihr Unternehmen und Ihre Marke beziehen. Für welche Werte stehen Sie? Was repräsentiert Ihre Marke? Wie möchten Sie von Kunden und Interessenten angesprochen werden?

Selbst wenn Sie schon eine Botschaft haben, kann es vorteilhaft sein, sich damit noch intensiver auseinander zu setzen. Die Zoological Wildlife Foundation hat beispielsweise kürzlich ein Re-Branding vorgenommen und dabei die Markenbotschaft zur wichtigsten Priorität gemacht. Das führte zu erstaunlichen Ergebnissen: Die allgemeine Online-Präsenz vergrößerte sich um 343 %. Allein der Website-Traffic stieg um 63 %.

3. Sorgen Sie für eine einheitliche Social-Media-Präsenz

Nachdem Sie nun Ihre Personas ausgearbeitet haben und wissen, was Sie wie an Ihre Zielgruppe kommunizieren möchten, müssen Sie noch bestimmen, wo Sie Ihre Zielgruppe am besten erreichen.

Sie haben bereits einen Überblick über verschiedene Aspekte Ihrer Zielgruppe, nun müssen Sie herausfinden, wo sich Ihre Personas online am liebsten aufhalten, insbesondere in den sozialen Netzwerken. Wir haben schon darüber gesprochen, wie effektiv es ist, Personen dort zu erreichen, wo sie sich bereits aufhalten. Dazu zählt auch das Online-Verhalten.

Das Pew Research Center stellt auf seiner Website demografische Daten von Benutzern sozialer Medien zur Verfügung, anhand derer Sie herausfinden können, welche Nutzer sich auf den fünf wichtigsten sozialen Netzwerken – Facebook, Pinterest, Instagram, LinkedIn und Twitter – aufhalten.

Bitte vernachlässigen Sie diese Daten nicht. Vielleicht verbringt der Großteil Ihrer Personas Zeit in einem einzigen Netzwerk. Das bedeutet zwar nicht, dass Sie die anderen nicht beachten sollten, aber es zeigt Ihnen, worauf Sie Ihre Ressourcen fokussieren sollten.

Wenn Sie dort nun Ihre Präsenz aufgebaut haben, müssen Sie sie pflegen. Sie waren sicherlich auch schon auf Facebook-Seiten von Unternehmen und haben dort festgestellt, dass seit Monaten nichts mehr veröffentlicht wurde. Das vermittelt keinen positiven Eindruck.

Das können Sie durch sorgfältige Planung von Inhalten und Veröffentlichungszeitpunkten vermeiden. Sie können dabei ähnlich wie mit einem normalen Marketing-Kalender vorgehen. Wir haben einen kostenlosen Social-Media-Inhaltskalender erstellt, der Ihnen dabei hilft, den Überblick zu behalten und dabei saisonale Ereignisse nicht zu verpassen. Ihre Zielgruppe wird Sie als relevant ansehen, wenn Sie sich an den saisonalen Gegebenheiten orientieren – wer sieht schon gerne weihnachtliche Posts, wenn es draußen herrlich warm ist?

4. Bloggen Sie 

Über die Bedeutung von Blogs haben wir schon viel geschrieben und können uns hier nicht oft genug wiederholen. Der HubSpot-Blog ist für uns ein bedeutender Teil der Inbound-Methodik, insbesondere in der Phase „Anziehen“, in der aus Unbekannten Besucher Ihrer Website werden.

Inbound-Marketing-Methodik

Möglicherweise ist Ihr Blog der wichtigste Schritt für Ihr Inbound-Marketing. Damit erreichen Sie qualifizierte Kunden, wie Ihre Personas, indem Sie informativen Content erstellen, der zu ihren Suchanfragen passt. Deshalb ist es auch so wichtig, sich beim Verfassen der Beiträge auf die eigene Zielgruppe zu konzentrieren und relevante Inhalte zu erstellen, die für diese Suchanfragen optimiert sind.

Ihre Personas suchen sicherlich nach den Informationen, die Sie bereitstellen können. Sie müssen nur darüber schreiben. Nach Empfehlungen von Freunden oder Familie sind Blogs für viele Verbraucher eine der vertrauenswürdigsten Informationsquellen. Außerdem können Sie Ihre Blog-Beiträge auch in sozialen Netzwerken posten.

Einen Blog zu betreiben ist nicht teuer, der Zeitaufwand ist für viele jedoch eher unattraktiv. Darauf antworten wir gerne mit Humor. Sagt ein Arzt zu seinem Patienten: „Möchten Sie lieber eine Stunde am Tag Sport machen oder 24 Stunden am Tag tot sein?“Auf Inbound-Marketing bezogen wäre dies die Frage: „Möchten Sie lieber eine Stunde am Tag mit Ihrem Blog verbringen oder immer versuchen, mit unzureichendem Content Besucher anzuziehen?“

Wie bei der Planung Ihrer Social-Media-Präsenz schon erwähnt, ist auch beim Bloggen ein Kalender hilfreich. So können Sie stets den passenden Veröffentlichungszeitpunkt wählen und aktuelle Inhalte behandeln. HubSpot hat hierfür eine praktische, kostenlose Vorlage für einen Blog-Redaktionskalender mit Anleitungen und Tipps zum Content-Management für Sie erstellt.

5. Räumen Sie dem Kundenservice einen hohen Stellenwert ein

Wenn jemand den Namen „Zappos“ nennt, denken viele sofort an „unvergleichlich guten Kundenservice“. Ein hohes Serviceniveau zählt beim Online-Bekleidungshändler zu den Grundfesten und -werten des Geschäftsmodells.

Warum ist Kundenservice so wichtig? Kundenservice zum Eckpfeiler der Marke zu machen, brachte dem Unternehmen Einsparungen im Bereich Marketing und Werbung ein. Der gute Kundenservice hatte sich nämlich unter bestehenden und potenziellen Kunden herumgesprochen. Man bezeichnet dieses Phänomen als „Earned Media“: Verdiente Anerkennung, für die kein Geld in Kampagnen geflossen ist, sondern die durch ausgezeichnete Leistung entstanden ist. Unternehmen in den USA verlieren wegen schlechten Kundenservices übrigens etwa 41 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Es sollte also Ihr Ziel sein, ein positives Erlebnis für Ihre Kunden zu schaffen, damit diese Freunden und Familie darüber berichten. Sobald bei Ihnen das Kundenerlebnis eine hohe Priorität hat, müssen Sie nicht besonders viel dafür ausgeben, dass man über Sie spricht. Immerhin haben Sie es sich durch Ihre Arbeit verdient.

Auch hier ist Ihre Markenidentität und -botschaft wichtig. Während Sie sich diese Schritte für den Markenaufbau durchlesen, überlegen Sie einmal, welche Werte Sie insgesamt kommunizieren möchten. Zählt ausgezeichneter Kundenservice dazu? Diese Werte sind der Rahmen für die Kultur Ihrer Marke und haben einen Einfluss auf die Botschaft, die Sie an Ihre Zielgruppe verbreiten.

6. Nutzen Sie Co-Branding

Wenn Sie gerade dabei sind, Ihre Marke zu etablieren, haben Sie vielleicht noch keine große Reichweite. Aber Sie können durch die bisher beschriebenen Schritte daran arbeiten. Das dauert allerdings eine Weile. Bis dahin haben Sie die Möglichkeit, eine breitere Zielgruppe zu erreichen, indem Sie sich mit einem Unternehmen zusammentun, die eine gewisse Reichweite hat.

Dabei sollten Sie aber keine x-beliebige Marke auswählen. Achten Sie darauf, dass das Unternehmen zu Ihrem passt. Die Partnerschaft soll bei Ihrer Zielgruppe keine Fragezeichen aufwerfen. Bei der Auswahl eines Co-Branding-Partners sollten Sie sich folgende Gedanken machen:

  • Denken Sie an die Zielgruppe Ihres Partners. Würde sie sich für Ihr Unternehmen interessieren? Können Sie die Gruppe ohne die Partnerschaft überhaupt erreichen? Wie sehr vertraut die Zielgruppe Ihrem Co-Branding-Partner? Dieser Punkt ist besonders wichtig, da Sie möchten, dass die Zielgruppe Sie wahrnimmt. Heutzutage vertrauen Kunden klassischer Werbung nicht mehr. Achten Sie also darauf, dass Ihr Partner die Zielgruppe auf eine Weise erreicht, die Vertrauen erweckt und keine Zweifel.
  • Bieten Sie Ihrem Co-Branding-Partner eine Gegenleistung. Denken Sie an die Aussage von oben: „Was haben sie nicht?“ Die Zusammenarbeit sollte zu einer Win-win-win-Situation führen: für Sie, Ihren Co-Branding-Partner und den Verbraucher.
  • Sie könnten beispielsweise eine bekannte und angesehene gemeinnützige Organisation als Co-Branding-Partner wählen. Die soziale Verantwortung eines Unternehmens wird zunehmend zu einem Faktor bei der Kaufentscheidung.

Jetzt kann es losgehen mit Ihrem Markenaufbau

Ihre Marke zu etablieren, kann insbesondere für Unternehmen mit kleinem Budget wie eine große Aufgabe erscheinen. Es gibt aber auch viele günstige Möglichkeiten sowohl für den Einstieg als auch für die Fortführung Ihrer Aktivitäten.

Sehen Sie diesen Prozess als etwas Positives, dann macht es sogar Spaß. Natürlich brauchen Sie auch eine Portion Strategie und Logik, aber genau dafür stellen wir ja Tools für Sie bereit, die Ihnen dabei helfen, zu bestimmen, aus welchen Teilen Ihre Marke zusammengesetzt ist. Denken Sie daran: Es ist eine Übung in Kreativität, lassen Sie sich nicht von technischen Details unterkriegen.

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Titelbild: claire jones / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 23. Januar 2019, aktualisiert am April 21 2023

Themen:

Branding