Wie eine Studie von PwC und dem Interactive Advertising Bureau zeigt, nimmt die Umsatzgenerierung durch digitales Advertising stetig zu. Kein Wunder: Durch verschiedene Targeting-Techniken ist eine gezielte Ansprache der Zielkunden-Gruppe in allen Phasen der Customer Journey möglich. Massenhaft Conversions und wenig Streuverluste sind hier das Ziel.

In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie, wie Targeting funktioniert und welche verschiedenen Möglichkeiten zum Targeting es gibt.

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Wie funktioniert Targeting richtig?

Ob ihr Targeting funktioniert, sehen Sie, wenn die von Ihnen definierte Zielaktion erreicht wurde. Klassischerweise versucht man, durch das Schalten von Anzeigen die Conversion zu erhöhen.

Selten wird sich dabei auf eine Form des Targetings verlassen. Üblicher ist es, einen Mix aus den verschiedenen Möglichkeiten zu schaffen. Welches Targeting für Ihr Marketing funktioniert, lässt sich pauschal nicht beantworten. Letztendlich gilt es auszuprobieren, welche Targeting-Variante allein oder im Mix die besten Ergebnisse erzielt.

Sie sollten dabei stets im Hinterkopf behalten, dass Ihre Anzeigen nicht als störend empfunden werden sollten. Der User sollte durch die gezeigte Werbung einen Mehrwert geboten bekommen, indem ihm ein für ihn relevanter Inhalt präsentiert wird. Ansonsten wandert der Cursor nicht auf Ihre Anzeige, sondern auf das kleine X in der linken Ecke des Browserfensters.

12 Targeting-Techniken im Überblick

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Targeting-Techniken:

1) Behavioral Targeting

Das Behavorial Targeting beschäftigt sich mit dem Suchverhalten und den Interaktionen von Nutzern. Durch die Verwendung von Cookies werden die entsprechenden Daten gespeichert. Diese dienen beim Targeting dazu, die Interessen und Bedürfnisse des Users zu erkennen, noch bevor der User sie selbst ausgesprochen hat.

Doch nicht nur online können Verhaltensmuster analysiert werden. Auch stationäre Geschäfte können durch Kundenkarten oder Partnerprogramme Daten über Ihre Kunden sammeln.

2) Emotional Targeting

Ein weiterer Punkt in diesem Zusammenhang ist das sogenannte Emotional Targeting. Hier wird, beispielsweise in Gaming-Apps, der Nutzer emotional aktiviert und abgeholt, indem in bestimmten Momenten, etwa bei einem Sieg, auf den Nutzer zugeschnittene Werbeanzeigen geschaltet werden: Gameloft etwa spielt anhand von im Vorfeld gesammelten Informationen spezielle Ads auf, die sich mit den Interessen der Nutzer decken.

Durch Maßnahmen wie In-Game-Befragungen konnte beispielsweise in einem Fall ermittelt werden, dass die überwiegende Mehrheit der Spieler einer bestimmten Gameloft-App zum Zeitpunkt der Erhebung ein großes Interesse an Filmen und Musik aufwies. Diese Erkenntnis wurde genutzt, um für ebenjene Zielgruppe in Schlüsselmomenten des Spiels Werbeanzeigen mit Produkten aus diesem Bereich zu platzieren.

Durch die Einbettung in den erzählerischen Rahmen des Spiels ist es wahrscheinlich, dass die Nutzer durch dieses emotionale Targeting die Produkte innerlich positiv mit ihrem Erfolgserlebnis verknüpften – und so letztendlich auch ihre Kaufbereitschaft stieg.

3) Contextual Targeting

Das kontextbezogene Targeting ziel darauf ab, Anzeigen in einem themenbezogenen Umfeld zu schalten. Das Ausspielen erfolgt aufgrund gleicher oder verwandter Keywords.

So werden auf einer News-Seite, die sich mit Mode-Themen beschäftigt, Anzeigen von Fashion-Onlineshops oder Modehäusern ausgespielt.

4) Suchmaschinen- / Keyword-Targeting

Die klassische Variante des Targetings geschieht auf Grundlage von Keywords. Hier wird einem Nutzer, der bei einer Suchmaschine eine Anfrage startet, zu seinem Suchbegriff passende Werbung ausgespielt.

Dieser Form des Targetings kommt durch die hohe Zahl der potenziell erreichbaren User eine ganz besondere Bedeutung zu: Immerhin sammelt allein Marktführer Google weltweit 63,000 Suchanfragen pro Sekunde.

5) Re-Targeting

Beim Re-Targeting werden dem Benutzer Anzeigen zu Produkten ausgespielt, die er sich zuvor bereits angesehen hat. Da der Nutzer bei dieser Art des Targetings bereits mit dem Produkt oder der Dienstleistung vertraut ist und sich dafür interessiert, ist diese Form des Targetings sehr erfolgversprechend.

So ist bereits die Click-Through-Rate bei einer Retargeting-Ad zehnmal höher als die CTR einer vergleichbaren Werbeanzeige, die nicht durch Re-Targeting ausgespielt wird. Hier dürfen also viele Conversions erwartet werden.

6) Predictive Targeting

Das Predictive Targeting ist eine ausgereifte Form des Behavioral Targeting. Dabei werden bestehende Daten mit weiteren Informationen aus Befragungen oder Statistiken angereichert. Mittels künstlicher Intelligenz können so Produkte ermittelt werden, die dem User mit hoher Wahrscheinlichkeit gefallen werden.

7) Semantisches Targeting

Einen Schritt weiter als die reine Betrachtung von Keywords geht das semantische Targeting. Bei dieser Methode wird der gesamte Inhalt einer Webseite gescannt. Dies erlaubt eine präzise Schaltung von themenrelevanten Werbeanzeigen. Es verhindert auch, dass Ads in negativ behafteten Artikeln oder Videos ausgespielt werden:

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Video: boredpanda

8) Geografisches Targeting (IP-Targeting)

Für stationäre Geschäfte wie beispielsweise Cafés, Restaurants oder Boutiquen ist das geografische Targeting besonders relevant: Dabei wird mittels IP-Adresse oder GPS-Standort Werbung an User ausgegeben, die sich in unmittelbarer Nähe zum Geschäft befinden. Eine Sonderform des Geo-Targetings ist das sogenannte Netzbetreiber-Targeting.

Der Service O2 More Local ist eine solche Methode. Per SMS oder MMS können dem Nutzer direkt Angebote auf sein Handy geschickt werden. Namhafte Marken wie Coca-Cola oder McDonald’s nutzen den Service, der mittels Geofencing Coupon-Nachrichten an potentielle Kunden verschickt.

9) Soziodemografisches Targeting

Das soziodemografische Targeting bezieht Kriterien wie Geschlecht, Alter, Wohnort oder den sozialen Status in die Kategorisierung mit ein. Vor allem für die richtige Tonalität in der Ansprache der Zielgruppe und den passenden Darstellungs-Stil der Anzeige sind diese Werte von Bedeutung.

Ein bekanntes Beispiel für den Einsatz soziodemografischen Targetings liefert Soft- und Hardware-Riese Microsoft: Mit dem Kauf des Karriere-Netzwerk LinkedIn vor gut zwei Jahren hat das Unternehmen Zugriff auf eine Fülle soziodemografischer Daten erhalten, die etwa Google bisher fehlen. Vor allem für den B2B-Bereich sind die Daten auf LinkedIn besonders attraktiv. Neben Beruf können beim Microsoft Advertising ganze Branchen oder Unternehmen kategorisiert werden – ein klarer Vorteil.

10) Technisches Targeting

Welches Betriebssystem oder Gerät benutzt wird und welche Software installiert ist, das wird durch das technische Targeting beim Ausspielen von Anzeigen berücksichtigt. Durch diese Möglichkeit der Kategorisierung wird eine optimale Darstellung der Werbung beim Konsumenten gewährleistet. So wird zudem verhindert, dass die sichtbaren Anzeigen durch eine verzerrte Darstellung als störend empfunden werden.

Ein weiterer Aspekt, der Nutzer verärgern kann, ist die Häufigkeit einer bestimmten Anzeige. Durch die technische Möglichkeit des Frequency Cappings kann dieses Problem umgangen werden: Hier wird festgelegt, wie oft dem Nutzer dieselbe Ad angezeigt werden soll.

11) Real-Time-Bidding

Eine besonders effiziente Variante des Targetings ist das Real-Time-Bidding. Vergleichbar mit einer Echtzeit-Auktion legen die Werbetreibenden hier einen Maximalpreis fest.

Für die Vergabe von Werbeplätzen werden die Server der Werbetreibenden abgefragt und der Höchstbietende erhält die Anzeige. Diese Form des Targetings bietet sich vor allem an, wenn Sie nicht mehr als einen bestimmten Preis pro Anzeige ausgeben möchten.

12) CRM-Targeting

Das CRM-Targeting nutzt Kundendaten aus dem vorhandenen Customer-Relationship-Management-System. Vor allem Neukunden können durch diese Methode in Wiederkäufer umgewandelt werden. Durch die direkte Ansprache wird versucht, nicht nur die Konversionsrate zu steigern, sondern auch die Kundenbindung zu sichern.

Gezieltes Targeting sorgt dafür, dass Ihre Anzeigen von jenen Personen gesehen werden, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu Kunden konvertieren. Durch eine Verknüpfung der verschiedenen Techniken können Sie Streuverluste eindämmen und so wertvolles Budget einsparen.

Google Ads Guide

Titelbild: ShadeON / iStock / Getty Images Plus

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Ursprünglich veröffentlicht am 4. Dezember 2019, aktualisiert am März 24 2023

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