Obwohl Google immer besser versteht, wie relevant die Inhalte einer Webseite wirklich sind, spielen Links weiterhin eine zentrale Rolle für das Ranking. Google wertet Links und deren Ankertexte weiterhin als Faktoren in der Berechnung seiner Ergebnisseiten mit ein. Google verfolgt dabei folgende Grundsätze, zum Schutz seines Link-Ökosystems: 

  1. Links sollen das Netz verbessern, anstatt Nutzer irrezuführen
  2. Links muss man sich als Webmaster verdienen
  3. Manipulation ist verboten und wird mit Benachteiligung im Ranking geahndet

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Das erwartet Sie in diesem Artikel: 

  • Handfeste Regeln, um Fehler im Linkbuilding zu vermeiden
  • Nützliche Hintergrundinformationen über die Link-Politik der Suchmaschine
  • Negativ-Beispiele und häufige Taktiken, die Linkbuilding zum Risiko machen

Es gibt keine schlechten Links, nur falsche Strategien 

Zunächst ist ein Link einfach nur das: Ein Stück HTML-Code mit seiner sehr beschränkten Aussagekraft. Ob Google einen Link nun als vertrauenswürdig zählt, hängt vor allem von der Summe dieser Verweise im Netz ab - reine Statistik. Kein Wunder, dass sogenannte SEO-Experten früher darauf geschworen haben, beim Linkbuilding müsse vor allem das „Linkprofil“ stimmen. Sie meinten damit eine ausgewogene Zahl an Links von Seiten verschiedener Kategorien - etwa aus Kategorie A (nennen wir sie Bookmark-Verzeichnisse), aus Kategorie B (Blogs, Links aus dem Content) und aus Kategorie C (nennen wir sie Artikelverzeichnisse). Schon immer haben SEO-Beauftragte versucht, das Ergebnis zu manipulieren, das erfolgreiche Seiten von den weniger erfolgreichen trennt. Diese Denkweise muss heute über Bord werfen, wer beim Linkbuilding keine riskanten Fehler machen möchte.

Ja, wir können Einfluss auf die wertvollen Verweise nehmen, aber halten uns an die Spielregeln. Das bedeutet vor allem, gutes Marketing zu machen. Es gibt hunderte von Linkbuilding-Strategien, und es sind sicher viele gute dabei. Sie müssen aber nicht all diese Strategien kennen. Es reicht, die erfolgsweisenden Spielregeln für das Marketing mit Links zu kennen, um mit einer eigenen Strategie im Ranking zu punkten.

Beherzigen Sie diese Linkbuilding-Regeln:

  • Vorsicht bei Links, die Sie unmittelbar kontrollieren
  • Nehmen Sie Abstand von skalierbaren Linkbuilding-Taktiken
  • Hüten Sie sich vor automatisierten Links
  • Bemühen Sie sich nicht um die Manipulation von Ankertexten
  • Setzen Sie nicht auf Footer-Links und andere schwache Verweise
  • Behandeln Sie Site Wide-Links mit Vorsicht

Vorsicht bei Links, die Sie unmittelbar kontrollieren

Links, auf die Sie als Webmaster unmittelbar Einfluss haben, können für Googles Algorithmus potentiell eine Gefahr darstellen. Es ist aber zum Beispiel kein Problem, von Ihrem Blog auf ein anderes Ihrer Projekte zu verweisen, wenn Sie folgende Tipps beherzigen: 

  • Wenn Sie von einer eigenen Webseite zu einer anderen eigenen Seite verweisen, versuchen Sie bitte nicht, mit Linktexten zu manipulieren. Verlinken Sie so, wie Sie auch auf eine fremde Seite verweisen würden.
  • Verlinken Sie auch nur dann, wenn der Verweis für den Nutzer weiterführende Informationen oder verwandte Inhalte bietet.
  • Ihre Links werden dann zur Gefahr für die Integrität Ihrer Rankings, wenn Sie heimlich auf eine andere Ihrer Webseiten verweisen, zum Beispiel mit exakten Keyword-Ankertexten und an Stellen, an denen der User keine Links erwarten würde. Entscheiden Sie sich im Zweifel für einen Link auf eine andere Seite, die mehr Informationen bietet oder erweitern Sie Ihre Inhalte, um vor Google und Nutzern einen Link zu rechtfertigen.

Wir erinnern uns: Google wertet Links als Empfehlung. Wenn Sie simulieren, dass Webseite A einen Inhalt von Webseite B empfiehlt, obwohl es keinen wirklichen Zusammenhang und Mehrwert bietet dann ist das keine echte Empfehlung. In Summe sind solche Verlinkungen ein riskantes Spiel mit echten Chancen auf Abstrafungen durch die Suchmaschine.

Wer es drauf ankommen lassen möchte, sollte zumindest diese Regeln befolgen: 

  • Verlinken Sie niemals nur mit harten Ankertexten
  • Mischen Sie die Linktexte an verschiedenen Stellen so, als würden Sie die Seite eines Fremden verlinken.
  • Achten Sie darauf, dass der verlinkte Inhalt Ihrer Seite einen echten Mehrwert für Nutzer bietet. Optimieren Sie Ihren Content so, dass er auch organischen Traffic erhält, ohne zusätzliche Links. Hintergrund: Google erkennt immer besser die tatsächliche Qualität von Inhalten und deren Mehrwerte für Nutzer. Miserable Inhalte werden prinzipiell nicht verlinkt; außer, jemand hilft nach. Und dieses Bild wollen Sie ja gerade nicht abgeben.

Nehmen Sie Abstand von skalierbaren Linkbuilding-Taktiken

Strategien zum Linkaufbau, die mit wenig Aufwand und durch Wiederholung immer wieder durchgeführt werden können, tragen das Risiko in sich, von Google als Spam erkannt zu werden. Im besten Fall wirken die einseitigen Aktionen (zum Beispiel der früher beliebte Pingback-Spam) nach kurzer Zeit nicht mehr. Im schlimmsten Fall verhängt Google eine algorithmische oder manuelle Abstrafung Ihrer Seite. Die fällt dann zu den kritischen Begriffen auf Ergebnisseite 10 oder noch weiter zurück.

Auch aufwendigere Taktiken, wie zum Beispiel das exzessive Setzen von Links in Diskussionsforen, kann schnell zum Ranking-Crash und zu faktischer Geldverbrennung führen. Wenn Sie zum Beispiel mit Linkaufbau die Webseite einer Arztpraxis optimieren, kann die Vorgehensweise nicht dieselbe sein wie die beim SEO eines Software-Portals.

In der jüngsten Vergangenheit hat sich Google zum Beispiel kritisch zum Linkaufbau mit Gastbeiträgen geäußert. Viele SEO-Agenturen waren - getrieben von immer weniger Spielraum im Google-Code - dazu übergegangen, im Namen ihrer Kunden massenhaft Gastbeiträge an Blogs und andere redaktionelle Angebote zu senden. Schnell wird durch solche einseitigen Taktiken klar, dass es hier nur um die Manipulation der Suchmaschine mittels Links gehen kann. Googles Warnung, Gastbeiträge nicht für das Linkbuilding zu verwenden, sollte man aber nicht zum Anlass nehmen, in ein anderes Extrem zu verfallen. Gastbeiträge oder Beiträge in Diskussionsforen sind erstklassige Möglichkeiten, Nutzern Mehrwert zu bieten und damit auch Werbung für die eigene Sache zu machen. Auch mit Links! Aber als skalierbare Taktik taugen solche Maßnahmen gar nichts, und Werbetreibende stehen damit schnell im Verdacht, den Algorithmus manipulieren zu wollen. 

Linkbuilding aus Google sicht

Hüten Sie sich vor automatisierten Links

Was für skalierbare Linkaufbau-Taktiken gilt, zählt natürlich auch für Automatisierung. Jede Taktik zum automatisierten Aufbau von Links wird Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit in kurzer Zeit zum Verhängnis. Im besten Fall sind automatisierte Aktionen zum Aufbau von Links nur unwirksam und werden von Google ignoriert. Im schlimmsten Fall gilt auch hier: Abstrafung und Ranking-Verlust für den, der Links nur für den Google-Bot erzeugt, nicht für die Nutzer.

Bemühen Sie sich nicht um die Manipulation von Linktexten 

Gutes Marketing führt ausnahmslos auch dazu, dass andere Seiten Sie verlinken. Manche Stimmen erklären das Ergebnis so einer nachhaltigen Strategie wieder mit dem Modell des natürlichen Linkprofils. Und so weit weg sind sie damit von der Wahrheit nicht. Denn die Suchmaschine kennt sehr wohl die Statistik von Seiten, die massenweise natürliche Links erhalten, eben als Empfehlung des verlinkten Inhalts. Wenn Sie in Ihrer Kampagne aber versuchen, Einfluss auf die Ankertexte zu nehmen, mit denen andere Seiten auf Sie verlinken, brechen Sie unter Umständen aus diesen statistischen Erfahrungswerten der Suchmaschine aus.

Wie unterscheiden sich Linktexte überhaupt?

Ein Ankertext kann exakt mit einem Suchbegriff übereinstimmen. Zum Beispiel kann der Linktext aus dem Keyword “Kredit-Vergleich” bestehen. Das ist jedoch mittlerweile sehr riskant und sollte nur in ganz geringem Maße von externen Seiten eingesetzt werden. Dagegen stellt ein interner Link mit solch einem “harten” Ankertext kein Problem dar und ist sogar zu empfehlen. Dann gibt es noch die teilweisen Übereinstimmungen in Ankertexten, wie etwa “Vergleich von Krediten”. Und natürlich die Ankertexte, die einen Markennamen enthalten oder einen ganz anderen Begriff, der dem Nutzer zeigen soll, worum es sich bei diesem Link handelt (sofern das für den Nutzer im Kontext des Absatzes nicht ohnehin klar ist). Die Seite andreasgraap.de wurde zum Beispiel mit den folgenden Ankertexten verlinkt:

andreas_graap-homepage

 Die häufigsten Ankertexte von Links auf andreasgraap.de. Die Struktur ist natürlich gewachsen.

Wer eine nachhaltige Kampagne zum Linkaufbau durchführt, verdient mit seiner Seite natürliche Links, die von Google auch als solche erkannt werden. Das Link-Profil der Seite zeichnet sich dann durch verschiedene Ankertexte aus, mal mit Name der Seite oder Marke, mal ohne. Deshalb sei an dieser Stelle nochmals erwähnt, wie wichtig es ist, auf den Ankertext externer Links nicht direkt Einfluss zu nehmen. Zum Beispiel bei der Ansprache von Journalisten, Bloggern und Webmastern auf keinen Fall bitten, doch einfach mit dem Suchbegriff “Kredit-Vergleich” auf die eigene Seite zu verweisen. Google kann solche Tendenzen negativ werten.

falscher_link

Hier liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen Link handelt, auf den der Empfänger Einfluss genommen hat.

Wer ohne Risiko Einfluss auf die Ankertexte seiner Backlinks nehmen möchte, kann das generell mit seinen Inhalten steuern. Auch der Name einer Webseite oder eines Unternehmens kann andere dazu einladen, bestimmte Suchbegriffe beim Verlinken zu verwenden.

  • Zum Beispiel könnte ein Finanzportal den Beratungsservice „Kredit-Kompass“ ins Leben rufen, hinter dem ein besonders komfortables Beratungsangebot oder eine praktische Info-App steht. Verlinkende Seiten werden - sofern Sie Ihr Angebot erfolgreich vermarkten - sehr häufig mit diesem Begriff auf Ihre Zielseite verweisen, der das wertvolle Keyword „Kredit“ enthält.
  • Manche Stimmen raten sogar dazu, den Unternehmensnamen mit einem entsprechenden Suchbegriff zu wählen. Wer so weit geht, ordnet dem SEO aber ganz schön viel unter. Reine SEO-Erwägungen sollten niemals zulasten der Marken-Identität oder Wahrnehmung der Zielgruppe gehen.
  • Verlinken Sie intern, also innerhalb Ihrer Dokumente und Seitenbereiche mit entsprechenden Suchbegriffen, um andere Webmaster beim Referenzieren zu ähnlichen Linktexten zu verleiten.
  • Verbessern Sie bei Besuchern Ihrer Webseite, bei Gesprächspartnern und bei Kunden sowie Geschäftspartnern die Wahrnehmung für Suchbegriffe, die besonders wichtig für Sie sind. Verwenden Sie diese Begriffe bewusst in E-Mails, in Telefonaten, auf Vorträgen oder Webinaren. Sie erhöhen damit allgemein die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Unternehmen in Kombination mit diesen Begriffen genannt wird - auch im Internet.

Setzen Sie nicht auf Footer-Links 

Links aus dem Fußbereich einer Webseite werden seltener geklickt und vom Nutzer kaum wahrgenommen. Warum also sollten diese Links bei Google hoch im Kurs stehen? In der Erfahrung eines Nutzers spielt vor allem der inhaltliche Bereich einer Webseite eine Rolle. Weder Footer-Links anderer Seiten noch interne Links Ihrer eigenen Seite sollten der Rede Wert sein. Footer-Links schaden nicht, wenn sie nicht offensichtlich zur Manipulation erstellt wurden - zum Beispiel, indem sie mit exakten Keywords als Linktexte auf eine Seite zielen. Wenn Sie in tiefere Bereiche Ihrer Webseite verlinken wollen, nutzen Sie dafür die Navigation oder den redaktionellen Bereich. Wenn andere Seitenbetreiber einen Link auf Ihre Seite setzen, ist es erstrebenswert, diesen Link aus einem Bereich der Seite zu erhalten, der auch von Nutzern geklickt wird. Links, die Traffic auf Ihre Seite bringen, stehen unter dem positiven Verdacht, besonders stark in der Berechnung der Suchmaschine zu wirken.

footer_links_werden_nicht_geklickt 

Dieser Footer strotzt nur so vor Links. Exakte Keywords als Ankertexte lassen auf Manipulation schließen - auch wenn es sich hierbei um interne Links handelt.

Vermeiden Sie Site-Wide-Links

Die Web Spam-Filter von Google sind besonders anfällig für seitenweite Links auf Ihre Webseite. Erstrebenswert ist es also nicht, zum Beispiel einen Link aus dem Footer (wie eben beschrieben) oder der Blogroll einer anderen Seite auf Ihr Angebot zu gewinnen. Eher stehen solche Links unter besonders strenger Beobachtung der kritischen Google-Algorithmen. Wenn Sie einen Blog haben und sich mit anderen Betreibern über die Blogroll vernetzen, ist das ganz natürlich und völlig ok. Aber als Betreiber eines Online-Shops oder einer Corporate Website sollten Sie sich auf den Gewinn von Links konzentrieren, die Ihre Seite als Empfehlung für ein bestimmtes Thema deklarieren - etwa im redaktionellen Teil einer Seite, auf der Ihre Zielgruppe häufig unterwegs ist.

So vermeiden Sie Fehltritte im Linkbuilding

Google legt Ihnen im SEO und Online-Marketing keine Steine in den Weg, wenn Sie nicht manipulieren und Nutzer sowie die Google-Bots in die Irre führen. Nicht zurecht fürchten sich Webmaster zum Beispiel, wenn sie zwischen mehreren eigenen Projekten verlinken - solange die Links Sinn machen und dem Nutzer eine Empfehlung für weiterführende Inhalte geben, sind Links eine Bereicherung sowohl für die gebende als auch die empfangende Seite. Die meisten Fehltritte im Linkbuilding und daraus resultierende Abstrafungen passieren, wenn Marketeers tricksen wollen. Um im Einzelfall sicherzugehen, nicht unter Verdacht von Manipulation zu geraten, reicht oft diese Frage an sich selbst: “Würde ich diesen Link auch wollen, wenn es die Suchmaschinen nicht gäbe?” Skalierbare Taktiken oder gar Automatismen zum Generieren von Links können nur scheitern. Denn sie stellen das Prinzip des Links als Empfehlung infrage und werden von Google immer besser erkannt und gezielt unschädlich gemacht. Das kann im Extremfall die Existenz eines Unternehmens gefährden, das auf Traffic von Suchmaschinen angewiesen ist.

4 Strategien für mehr Backlinks

Ursprünglich veröffentlicht am 12. November 2014, aktualisiert am Januar 18 2023

Themen:

SEO