Der bekannte Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry schrieb einmal: „Wenn du ein Schiff bauen willst, beginne nicht damit, Holz zusammenzusuchen, Bretter zu schneiden und die Arbeit zu verteilen, sondern erwecke in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach dem großen und schönen Meer.“ Wenn Sie gerade dabei sind, eine Change Story zu entwickeln, können Sie sich dieses Zitat stets vor Augen halten.

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Warum braucht es eine Change Story?

Viele Menschen mögen keine Veränderungen. Da nüchterne Informationen, Zahlen und Pläne oft schwer verstanden werden, sollten Führungskräfte den angestrebten Wandel mit Emotionen aufladen. Eine Change Story transportiert leicht verständlich die Änderung zu einer neuen Mission oder Vision. Das schafft Verständnis und eventuell echte Begeisterung für den Change-Management-Prozess.

Das bedeutet: Eine gute Change Story ist eine wichtige Maßnahme Ihres professionellen Change Managements. Storytelling hilft Ihnen dabei, die Widerstände bei den Mitarbeitenden abzubauen oder gar ganz aufzulösen.

Sie ersparen sich dadurch Nerven zehrende und lähmende Diskussionen während des Projektes. Allerdings müssen Sie trotzdem fortwährend in die Kommunikation treten, um die Change Story und die damit verbundenen Veränderungen zu manifestieren.

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Change Story

Nehmen wir an, Ihr Unternehmen produziert seit Jahrzehnten Autos mit Verbrennungsmotoren. Doch das Geschäft läuft seit einiger Zeit schlecht, die Prognosen für die kommenden Jahre sind ebenso mies.

Also beschließen Ihre Führungskräfte, dass Ihre Firma zukünftig ausschließlich Elektro-Lastenbikes herstellen möchte. Für diesen Wandel müssen zahlreiche Veränderungsprozesse gemeistert werden.

Im Rahmen des Change Managements haben Sie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das neue Ziel und die einschneidenden Veränderungen zu vermitteln. Entwickeln Sie dafür eine nachvollziehbare Geschichte, wohin sich Ihr Unternehmen in den nächsten zehn Jahren entwickeln möchte:

Zu einem Unternehmen, das seiner Kundschaft die Möglichkeit bietet, sich umweltfreundlich und ohne Stau durch die Innenstadt fortzubewegen. Zwar werden Ihre Mitarbeitenden wahrscheinlich trotzdem zunächst eine Veränderungskurve durchleben, doch die Akzeptanz für Ihr Vorhaben nimmt so stark zu.

Change Story entwickeln: So geht’s

Eine Change Story können Sie nicht aus dem Ärmel schütteln. Die Geschichte muss sukzessive entstehen und benötigt mehrere Runden. Ein Vorgehen in folgenden Schritten erleichtert Ihnen das Vorankommen:

Schritt 1: Grundlagen

Definieren Sie, warum Sie eine Change Story benötigen, wen sie adressieren soll und was Sie damit ausdrücken möchten. Klären Sie auch die Zuständigkeit für das Thema und sprechen Sie darüber, welche Stakeholder involviert werden müssen und was bei der Umsetzung zu beachten ist.

Schritt 2: Konzept

Halten Sie Ihre Ideen für die Change Story fest und entwickeln Sie basierend darauf das Storytelling. Erarbeiten Sie daraus das erste Konzept, das unter Umständen noch aus zwei bis drei Geschichten besteht.

Schritt 3: Unterstützung

Holen Sie erste Meinungen zu Ihrem Konzept bzw. Ihren Konzepten ein. Lassen Sie diese optisch oder audiovisuell umsetzen, zum Beispiel von internen Designern und Designerinnen oder externen Agenturen. Das hilft Ihnen, an Ihrer Story weiter zu feilen.

Schritt 4: Test

Haben Sie einen ersten „Prototyp” Ihrer Change Story, sollten Sie diesen einem ausgewählten Kreis vorstellen. Bitten Sie um konstruktive Kritik und notieren Sie sich das Feedback. Nutzen Sie den Input, um das Storytelling zu optimieren oder gar komplett neu aufzuziehen.

Schritt 5: Veröffentlichung

Haben Sie einen oder mehrere Tests absolviert und die Change Story finalisiert, geht es an die offizielle Bekanntmachung. Verwenden Sie die Geschichte der nötigen Veränderungen in der gesamten internen und externen Kommunikation, um sie in den Köpfen der Menschen zu verankern.

Schritt 6: Verbesserung

Ein Veränderungsprozess kann sehr langwierig ausfallen und selbst einem ständigen Wandel unterliegen. Es ergibt Sinn, Ihre Change Story fortwährend zu überprüfen und unter Umständen anzupassen.

Was gehört in eine gute Change Story?

Eine Change Story ist nicht nur eine Geschichte, die Sie Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erzählen. Sie soll die angestrebte Veränderung beschreiben und mit positiven Emotionen aufladen. Es muss allen klar werden, warum das Projekt Sinn ergibt und warum damit viele – wahrscheinlich auch unangenehme – Prozesse verbunden sind.

Entwickeln Sie eine glaubhafte Vision, aus der eine Mission für alle Führungskräfte und Mitarbeitenden resultiert. Machen Sie das Ziel, das Endergebnis der Veränderungen, und den zeitlichen Horizont klar.

Die Geschichte, die Sie erzählen, muss leicht verständlich sein und die Involvierten motivieren, den Wandel mitzumachen. Das gelingt unter anderem über den Aufbau einer Dramaturgie. Zudem hilft es, wenn Sie dem Projekt einen einfachen Namen geben, der auf das Storytelling einzahlt.

Vermitteln Sie überzeugend die Veränderungen

Ein Innovationsprozess ist nie leicht. Deshalb sollten Sie den Wandel in Ihrem Unternehmen mit einem durchdachten Change Management angehen und durchführen. Eine Change Story hilft Ihnen dabei, Ihr Vorhaben bildlich darzustellen.

Und es ist ein gutes Mittel, um die Widerstände durch eine verständliche und emotionale Kommunikation gering zu halten. Nur wenn alle Involvierten verstehen, warum es Veränderungen geben muss und alle dafür an einem Strang zu ziehen haben, sind sie sinnbildlich bereit aufs offene Meer zu segeln.

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Titelbild: PixelsEffect / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 2. November 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

Change Management