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So nutzen Sie GIFs im Marketing

Geschrieben von Karsten Köhler | 5. April 2018

Effektiver als Bilder und günstiger als Videos: Animierte GIFs sind eines der beliebtesten Medien des Internets. Das digitale Daumenkino bietet aber nicht nur die perfekte Plattform für witzige Memes, sondern kann auch in Ihrer Marketingstrategie seinen Platz finden – vorausgesetzt, Sie beherzigen einige grundlegende Tipps.

GIFs – Warum sie für Ihr Marketing effektiv sein können

Sie sind überall da zu finden, wo es im Internet besonders lustig zugeht: Animierte GIF-Bilder (kurz für „Graphics Interchange Format“) bevölkern vor allem Unterhaltungsseiten – und das nun schon seit über 30 Jahren. Dennoch zeichnet sich erst jetzt ein Trend ab, der für Marketer besonders interessant ist: GIFs werden immer häufiger auch in Social-Media- und E-Mail-Marketing eingebunden.

Der Reiz hierfür liegt in der Beliebtheit von visueller Kommunikation. Die wird laut Reuters 2018 den Großteil der im Internet übermittelten Inhalte ausmachen. Dabei sind GIFs auf 33,7 Prozent aller Websites vertreten und werden häufiger verbreitet als JPGs und PNGs.

Hinzu kommt, dass es zahllose Quellen für neue, innovative GIFs gibt. Zu den prominentesten Möglichkeiten, eigene GIFs zu erstellen oder bestehende zu finden, gehören:

  • Giphy: Alleine diese Plattform hat 100 Millionen aktive Nutzer, die täglich eine Billion GIFs versenden.
  • Reddit: Die Website ist inzwischen gesellschaftlich so bedeutsam, dass es selbst Barack Obama im Wahlkampf um seine zweite Legislaturperiode hierher verschlagen hat. Reddit-Nutzer konnten ihm eine halbe Stunde lang Fragen ihrer Wahl stellen.
  • Gifbin: Ähnlich wie bei Giphy lässt es sich hier leicht nach GIFs zu bestimmten Stichworten suchen. Außerdem werden verschiedene Optionen geboten, die GIFs zu downloaden oder einzubinden.
  • Boomerang: Strenggenommen handelt es sich hier zwar nicht um GIFs, die mit der Smartphone-App erstellten Inhalte folgen aber dem gleichen Prinzip. Auch hier werden aus mehreren Einzelbildern kleine Filmsequenzen erstellt, die sich vor allem bei Instagram einbinden lassen.

Diese Vorteile bieten GIFs für modernes Marketing

Wenn alles eine Frage der visuellen Kommunikation ist, warum tun es dann nicht auch einfach Bilder oder kurze Videos? Weil GIFs die Vorteile beider Formate verbinden:

  1. GIFs sind tonlos. Das mag im ersten Moment wie ein Nachteil gegenüber Videos erscheinen, ist aber gerade in Bezug auf die weit verbreitete Online-Nutzung von Websites hilfreich. Nutzer laufen nicht Gefahr, dank Autoplay ungewollt von einem plötzlich lospolternden Video überrascht zu werden. 
  2. Sie bedienen perfekt die kurze Aufmerksamkeitsspanne, mit der die meisten Menschen im Netz surfen. Mit einer durchschnittlichen Länge von wenigen Sekunden kann ein GIF in der Regel ganz nebenbei während des Scrollens erfasst werden.
  3. Der Produktionsaufwand ist gegenüber einem Video deutlich geringer. Weder wird spezielle Software benötigt noch spezielle handwerkliche Kenntnisse wie beim Videoschnitt.
  4. Facebook, Twitter, WhatsApp – sie alle unterstützen inzwischen das GIF-Format. Auf Facebook können sogar Anzeigen in dieser Form geschaltet werden.
  5. Die Einsatzmöglichkeiten sind gleichzeitig aber nicht auf Social Media beschränkt:
    • Blogs sind prädestiniert für den Einsatz von GIFs. Das beweisen zum Beispiel Disney und Coca-Cola, die auf ihren Tumblr-Blogs häufig mit kurzen GIFs arbeiten.
    • Ein Musterbeispiel, wie gut GIFs im E-Mail-Marketing funktionieren, liefert Dell. Dank einer auf GIFs basierten Kampagne konnte das Tech-Unternehmen seine Klick-Raten um 42 Prozent, die Konversionen um 103 Prozent und den Umsatz sogar um 109 Prozent steigern

Selbst außerhalb des World Wide Web funktionieren GIFs. Das bewies der Streaming-Dienst Netflix mit seiner Out-of-Home-Kampage. Zu seinem Markteintritt in Frankreich zeigte Netflix 100 verschiedene GIFs auf Bildschirmen, die sich an aktuelle Ereignisse wie das Wetter anpassten.

GIFs im Content Marketing – Die Einsatzmöglichkeiten auf einen Blick

Unterhaltung

Natürlich können sich Unternehmen auf die Wurzeln der GIFs besinnen und es für pure Unterhaltung nutzen, vor allem durch Popkultur-Anspielungen. So werden Marken nicht nur nahbarer und sympathischer, sondern Unternehmen zeigen zusätzlich, dass sie am Zahn der Zeit sind.

So zum Beispiel stellt Fiat seine neue Tumblr-Seite vor:

Aber auch ein klassischer Blogartikel lässt sich mit einem charmanten GIF humorvoll abschließen.

Information

Sachverhalte können oftmals durch Grafiken verständlicher erklärt werden. Noch schmackhafter werden Informationen aber durch bewegliche Infografiken – sogenannte „Gifografiken“ – präsentiert.

Auf diese Weise lässt sich sogar das komplizierte und dröge Thema Geothermie anschaulich vorstellen:

Quelle: ClimateMaster

Anleitungen

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – da das durchschnittliche GIF aus 60 Frames besteht, kann es sogar 60.000 Worte ausdrücken.“ So bringt Giphy-CEO Alex Chung das kompakte Erklärpotenzial von GIFs auf den Punkt. Dieses kann in den unterschiedlichsten Kontexten genutzt werden, in denen Nutzern eine Schritt-für-Schritt-Anleitung nahegelegt werden soll:

 

Produktpräsentation

Will ein Unternehmen ein neues Produkt vorstellen, geht das natürlich ganz klassisch über ein Produktfoto. Einen viel umfangreicheren Eindruck erhalten Kunden allerdings, wenn ihnen ein GIF zur Verfügung steht. Das macht sich auch das französische Modemagazin Marie Claire zunutze, indem sie neue Trendobjekte in dieser Form bekannt geben:

GIFs im Marketing: Dos & Don’ts

Zum Schluss noch ein paar grundsätzliche Hinweise, die Sie beim Einsatz von GIFs im Marketing beachten sollten:

  • Übertreiben Sie es nicht! GIFs wirken insbesondere dann gut, wenn sie nur gelegentlich das Content-Angebot ergänzen. Eine übermäßige Verbreitung dagegen kann Follower auch schnell nerven.
  • Beachten Sie den Kontext! Gerade witzige GIFs sollten nur in einem passenden Zusammenhang untergebracht werden. In der Kombination mit allzu ernsten Themen dagegen untergraben Sie schnell Ihre Seriosität.
  • Geben Sie möglichst eine Quelle an! Falls ein GIF nicht aus Ihrer eigenen Schmiede stammt, sollten Sie der Vollständigkeit halber die entsprechende Quelle angeben – falls sie verfügbar ist. Da Sie strenggenommen das geistige Eigentum anderer verbreiten, gehört das zum guten Ton und kann in Ausnahmefällen auch urheberrechtlich relevant sein. 
  • Achten Sie auf die passende Dateigröße! Im Gegensatz zu Videos werden GIFs erst abgespielt, wenn Sie vollständig geladen sind. Da GIFs auf den schnellen Konsum nebenbei ausgelegt sind, wird kaum ein Nutzer mehr als ein paar Sekunden investieren, um die Ladezeit abzuwarten. Um solche Probleme zu vermeiden, sollte in E-Mails beispielsweise eine Dateigröße von 125 Kilobyte nicht überschritten werden.
  • Der erste Eindruck zählt! Bei GIFs, die nicht automatisch starten, müssen Nutzer selbst entscheiden, ob sie sie sich ansehen wollen. Für diese Entscheidung ist das Startbild ausschlaggebend, das Interesse wecken muss und mit Bedacht gewählt werden sollte.

Fazit: GIF it a try – es zahlt sich aus!

Werden einige grundlegenden Best Practices beachtet, sind GIFs also in jedem Fall eine abwechslungsreiche Aufwertung des gesamten Content-Angebots. Ihre Kernvorteile liegen zum einen in der günstigen Produktionsweise, vor allem gegenüber Videos, sowie der Effektivität, mit der sie Botschaften verbreiten können. Denn GIFs werden besonders gerne geteilt, was Ihren Content innerhalb kürzester Zeit zahlreichen Menschen zugänglich macht.