Güterarten: Eine Übersicht inkl. Definitionen und Beispielen

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Annekatrin Zywietz
Annekatrin Zywietz

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Duschgel, Schreibtischlampe und ein Zeitungsabonnement sind per Definition Güter. Dennoch unterscheiden sich die Produkte alle nach ihrem Zweck, ihrem Nutzen, ihrer Nachfrage und der Verfügbarkeit.

Container beinhalten Güter

In diesem Artikel erfahren Sie, welche unterschiedlichen Arten von Gütern es gibt, wodurch sie sich auszeichnen und warum die Unterscheidung zwischen freien und wirtschaftlichen Gütern so essenziell ist.

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Welche Güterarten gibt es?

Unterschieden werden Güter grundsätzlich in wirtschaftliche und freie Güter. Beide Arten sind als Mittel der Bedürfnisbefriedigung definiert. Der Unterschied zwischen den beiden Güterarten liegt jedoch in der Zugänglichkeit.

Während freie Güter per Definition für jeden Menschen kostenlos und immer verfügbar sind, muss für wirtschaftliche Güter ein Preis bezahlt werden. Wirtschaftliche Güter sind demnach begrenzt und nicht für jede Person zugänglich.

Wirtschaftliche Güter und ihre Definitionen

Autos, Software, Computer, Lebensmittel: Bei all diesen Produkten handelt es sich um wirtschaftliche Güter. Unternehmen stellen diese Art von Gütern her und verkaufen sie an ihre Kundschaft. Während das Gut das Bedürfnis der Zielgruppe stillt, verlangen Unternehmen als Gegenleistung einen Kaufpreis.

Wirtschaftliche Güter lassen sich in viele Kategorien unterscheiden. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über alle Güterarten, ihre Definition und passende Beispiele:

1. Materielle Güter

Als materielles Gut (auch: Sachgut) wird jedes Produkt bezeichnet, das physisch angefasst werden kann. Ein materielles Gut ist demnach immer ein Verbrauchsgut beziehungsweise Gebrauchsgut. Klassische Beispiele sind Maschinen, Lebensmittel oder Smartphones.

2. Immaterielle Güter

Immateriell sind im Gegenzug alle Güter, die sich nicht anfassen lassen. Unter diese Kategorie fallen beispielsweise Dienstleistungen, Rechte oder Informationen. Servicetätigkeiten wie beispielsweise eine Massage, eine Beratung oder ein Haarschnitt sind typische Beispiele für immaterielle Güter.

3. Konsumgüter

Konsumgüter zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie in Privathaushalten Anwendung finden. Während der Produktentwicklung ist dieser Fokus jedoch nicht immer gesetzt. Entscheidend für diese Art von Gütern ist jedoch, dass sie konsumiert (also gebraucht) werden können. Als Beispiel können Lebensmittel oder Kosmetikartikel genannt werden.

4. Investitionsgüter

Speziell für die Verwendung in Unternehmen vorgesehen sind hingegen Investitionsgüter (auch: Produktionsgüter). Diese Art von Gütern wird in der Regel für die Fertigung anderer Güter eingesetzt. Ganz klassisch fallen Maschinen in die Kategorie der Investitionsgüter, doch auch Schrauben, Hilfsstoffe oder andere Werkzeuge werden als Investitionsgut definiert.

5. Komplementärgüter

Damit es richtig angewendet werden kann, benötigt ein Komplementärgut ein zusätzliches Produkt. Für sich allein ist es hingegen nicht verwendbar. So sind beispielsweise Druckerpatronen nur in Verbindung mit einem Drucker nutzbar, Filme lassen sich ohne Kamera nicht entwickeln und ein Wasserkocher benötigt Wasser, das er erhitzen kann.

6. Substitutionsgüter

Das Gegenteil von einem Komplementärgut ist ein Substitutionsgut. Dieses lässt sich allein nutzen und ist außerdem durch ähnliche Produkte ersetzbar. Beispiele für Substitutionsgüter sind vielfältig, jedoch auch immer vom spezifischen Kontext abhängig. So lässt sich beispielsweise Ketchup durch Mayonnaise ersetzen, ein Kugelschreiber durch einen Bleistift, und ein Computer durch einen Laptop.

7. Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter

Wie bereits in der Definition der materiellen Güter deutlich wurde, lassen sich Konsumgüter sowohl verbrauchen als auch gebrauchen. Verbrauchsgüter zeichnen sich demnach durch eine Abnutzung aus. Sobald eine Person ein solches Gut verwendet, wird es weniger oder büßt an Qualität ein. Trägt eine Person jeden Tag Make-up auf, so ist die Tube nach einer gewissen Nutzungsdauer leer und verbraucht.

Gebrauchsgüter hingegen nutzen sich über die Zeit nicht ab und haben daher eine höhere Lebensdauer als Verbrauchsgüter. Obwohl sie sich nicht verbrauchen, verlieren jedoch auch Gebrauchsgüter mit der Zeit an Wert. Beispiele hierfür sind Autos oder die Büroausstattung.

8. Rivale und nicht rivale Güter

Wie der Name es bereits vermuten lässt, beschreiben rivale Güter Produkte, die einen Wettbewerb hervorrufen. Grund dafür ist, dass mehrere Personen das Gut benötigen, die Menge jedoch begrenzt ist. Nicht rivale Güter beschreiben den gegenteiligen Fall, sprich Güter, von denen genügend Produkte zur Verfügung stehen.

Ein prominentes Beispiel für rivale Güter sind Sneaker. So bringen Marken wie Adidas, Nike oder Yeezy Modelle auf den Markt, die eine große Zielgruppe haben. Die Schuhe werden jedoch beabsichtigt in kleinen Mengen produziert, sodass ein Konkurrenzkampf ausbricht.

9. Heterogene und homogene Güter

Eine weitere Unterscheidung von Gütern wird nach ihrer Heterogenität oder Homogenität getroffen. Homogene Güter sind vollkommen gleich. Jedes Produkt gleicht dem anderen. Typisch ist diese Art von Gütern in der Massenproduktion.

Heterogene Güter hingegen unterscheiden sich voneinander. Kaufen Sie beispielsweise Töpferware, so werden sich Teller – auch wenn sie zur selben Serie gehören – voneinander unterscheiden. Das betrifft sowohl die Größe als auch die Farbgebung, Qualität oder andere spezifische Merkmale.

10. Inferiore und superiore Güter

Selbstverständlich unterscheiden sich Güter auch nach der Art, von wem sie gekauft werden. So zeichnen sich inferiore Güter dadurch aus, dass sie vor allem in niedrigeren Einkommensschichten gekauft werden. Superiore Güter hingegen werden von Personen mit höherem Einkommen gekauft. So lassen sich Designermarken ganz klar zu den superioren Gütern zuordnen. Kleidungsstücke populärer Marken wie H&M oder C&A werden dagegen in die Kategorie der inferioren Güter eingeordnet.

11. Meritorische Güter

Einen guten Zweck für das Allgemeinwohl erfüllen meritorische Güter. Sie dienen einer Vielzahl von Personen und zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Bedürfnis einer Gesellschaft befriedigen. Kulturangebote und Freizeitaktivitäten fallen beispielsweise unter die Kategorie der meritorischen Güter.

12. Demeritorische Güter

Nicht empfehlenswert sind per Definition hingegen demeritorische Güter. In der Regel ist der Konsum dieser Güter mit gesundheitsschädigenden Wirkungen behaftet. Alkoholkonsum, Drogen, Tabak oder schlechte Ernährung fallen in die Kategorie dieser Güter. Weil diese Art von Konsumgütern eine höhere Belastung für das Gesundheitswesen mit sich bringt, sind sie oftmals mit höheren Steuern belastet. Zusätzlich weisen Siegel immer häufiger auf die gesundheitlichen Risiken dieser Produkte hin.

Freie Güter sind für jeden zugänglich

Für Unternehmen sind wirtschaftliche Güter von immenser Bedeutung, da sie für zufriedene Kundschaft und somit für Umsatzeinnahmen sorgen. Freie Güter spielen in der Wirtschaftslehre hingegen eine untergeordnete Rolle. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, den Unterschied zu kennen.

Als freie Güter zählen beispielsweise Luft, Wasser, Sonne oder Gesetze. Diese Güter sind für jede Person zugänglich – ganz ohne Gegenleistung. Zwar besitzen auch freie Güter einen Wert, dieser ist jedoch persönlicher Natur. Marktfähige Produkte hingegen sind immer den wirtschaftlichen Gütern zuzuordnen.

Fazit: Güter erfüllen alle ein Bedürfnis

Die oberste Prämisse, die ein Gut auszeichnet, ist seine Zweckmäßigkeit zur Bedürfnisbefriedigung. Im Unterschied zu den freien Gütern wird bei wirtschaftlichen Gütern hierfür jedoch eine Gegenleistung fällig. Unternehmen sollten ganz genau wissen, welche Art von Gut ihr Produkt beschreibt, um es an die richtige Zielgruppe zu vermarkten.

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Titelbild: KDP / iStock / Getty Images Plus

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