Inhalte kuratieren: Warum Sie nicht nur Ihre eigenen Inhalte teilen sollten

Zukunft des Marketings in EMEA
Maël Roth
Maël Roth

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Was soll das eigentlich heißen, „Inhalte kuratieren?“. Ganz einfach. Beim sogenannten Kuratieren von Inhalten geht es darum, die besten Artikel, Videos, Infografiken usw. mit Ihrem Publikum zu teilen, um Ihnen noch mehr Mehrwert zu bieten.

Inhalte kuratieren

Sie positionieren sich so als zuverlässiger Experte, der die besten Inhalte erkennt und weiterleitet – ein willkommener Service für Zielgruppen, die teilweise in der Informationsflut versinken.

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3 Gründe für Content-Curation

Bevor ich einige Tipps zur Umsetzung liefere, möchte ich Ihnen an dieser Stelle drei gute Gründe nennen, weshalb Sie nicht nur eigene Inhalte über Ihre Kanäle verbreiten sollten.

1. Content sollte auch wirklich King sein

„Ja, aber ich möchte der Konkurrenz nicht helfen.“

Den Satz habe ich schon oft gehört und finde ihn persönlich nicht zeitgemäß. Ihre Zielgruppe bewegt sich höchstwahrscheinlich innerhalb einer Community im Netz, in der Inhalte mit Mehrwert geteilt und diskutiert werden.

Es geht meiner Meinung nach auch um eine grundsätzliche Frage: Ist bei Ihnen Content tatsächlich King? Oder doch nur, wenn Sie Ihn erstellen?

Wenn Sie Ihre Personas tatsächlich in den Mittelpunkt stellen – und nicht sich selbst –, ist es eine Selbstverständlichkeit, die Inhalte mit Ihrem Publikum zu teilen, die für sie einen Mehrwert enthalten.

2. Wer Inhalte kuratiert, hat weniger Druck bei der Erstellung

Ich persönlich kenne das nur zu gut: Die Erstellung von Inhalten mit Mehrwert ist zeitaufwendig und manchmal leidet die Konsistenz darunter. Qualität geht vor Quantität, daher sollten Sie auch nicht Content erstellen, nur weil es mal wieder an der Zeit ist...

Das Kuratieren von Inhalten erlaubt es Ihnen, auf von anderen erstellte Inhalte „zurückzugreifen“ und Ihre Personas mit Content zu füttern. Ergänzen Sie diese Inhalte bestenfalls mit einem Kommentar, die die Relevanz für Ihr Publikum aufzeigt.

3. Influencer-Marketing und Influencer-Relations: „Sharing is caring“

Wer auf Content-Marketing oder Inbound-Marketing setzt, sollte Influencer-Marketing ebenfalls auf dem Schirm haben. Dabei geht es um die Identifikation von einflussreichen Persönlichkeiten oder Publishern, die auf ihrem Gebiet den Status eines Meinungsführers oder eines Multiplikators genießen. Sie besitzen schon eine gewisse Reichweite und werden ernst genommen.

Identifizieren Sie diese Influencer, nehmen Sie Kontakt auf und investieren Sie in die Beziehung. Die Inhalte, die von diesen Personen veröffentlicht werden, sollten Sie immer auf dem Schirm haben. Sind die Inhalte für Ihre Personas relevant, teilen Sie diese mit Ihrem Publikum und machen den Autoren darauf aufmerksam, dass sie das getan haben, z. B. mit einer Mention auf Twitter oder einem kleinen Kommentar unter dem Blogbeitrag.

Beziehungen zahlen sich immer aus, auch wenn sie zeitaufwendig sind. Eines Tages werden Sie sich über eine Weiterempfehlung Ihres Contents von einem Influencer freuen können.

Content-Curation planvoll angehen

Jeder, der (nicht zu egozentrisch) bloggt, oder gar ein Facebook-, Twitter- oder Pinterest-Konto hat und es nutzt, betreibt Content-Curation. Doch in diesem Artikel geht es mir nicht um sporadisches Teilen, sondern um eine systematische Herangehensweise.

1. Welcher Platz nimmt die Kuration in Ihrer Strategie ein?

Das Kuratieren von Inhalten sollte strategisch geplant werden. Die Mehrzahl der Content-Marketing- und Inbound-Marketing-Strategien befindet sich noch im experimentellen Stadium. Eine dokumentierte Strategie ist jedoch der Schlüssel zum Erfolg. 

Welcher Platz die Content Kuration in Ihrer Strategie einnehmen kann, wird in der Infografik von Mirko Lange gut dargestellt. Tatsächlich sollten Sie es als Zusammenspiel zwischen Ihren eigenen und externen Inhalten sehen.

Die einen ergänzen die anderen. Sie bieten Ihren Personas alle relevanten Informationen und Sichtweisen auf Thematiken, die sie fesseln.

2. Welche Kanäle sind am besten geeignet?

Um Inhalte zu verbreiten, werden Sie sich für bestimmte Kanäle entscheiden müssen: Facebook, Google+, Twitter, Flipboard, Email, der eigene Blog (wie es z. B. Adobe macht) oder sogar Print?

Folgende Aspekte spiele hierbei eine Rolle:

  1. Welche Kanäle nutzen Sie schon und wofür? Können Sie kuratierte Inhalte integrieren, um einen Mehrwert zu bieten, oder können Sie das Kuratieren mit der Zielsetzung dieses Kanals nicht vereinbaren?
  2. Wie werden Medien von Ihren Personas überhaupt konsumiert? Können Sie darauf in einer Art und Weise Einfluss nehmen?
  3. Unabhängig von den von Ihnen genutzten Kanäle – welche Kanäle werden von Ihren Personas genutzt? Wofür? Wie interaktiv sind diese Kanäle?
  4. Wo findet die Konversation statt? Kann ich mich als Marke dort einmischen, oder doch lieber als Person? Dabei sollte man beachten, dass nicht alle Themen für Marken geeignet sind

3. Nutzen Sie die richtigen Tools

Es gibt zahlreiche Tools, denen Sie sich dafür bedienen können. Ich möchte hier einige aufführen:

  • IFTTT erlaubt es Ihnen, bestimmte Augaben zwischen Tools zu automatisieren. Nutzen Sie zum Beispiel Feedly, können Sie bestimmen, dass ein als Favorit gespeicherter Artikel automatisch per Email weitergeleitet wird oder auf Pocket gespeichert wird. Eine Übersicht der beliebtesten sogenannten „Rezepte“ finden Sie hier auf t3n.
  • Mit Buffer oder Hootsuite können Sie den Zeitpunkt des Teilens auf sozialen Netzwerken anpassen. Diese Tools analysieren, wann Ihre Follower online sind und erlauben es Ihnen, die Übermittlung der Nachricht zu optimieren. Beide verfügen über gute Reporting-Möglichkeiten, mit denen Sie Impressionen und Klicks messen können.
  • Ein RSS-Reader wie z. B. feedly erlaubt es Ihnen alle Quellen, die für Ihre Personas relevant sein können an einem Ort zu aggregieren. Hiermit sparen Sie enorm viel Zeit. Ich persönlich habe z. B. +ber 400 Quellen eingegeben, schaue täglich 30 Minuten rein und bin sicher, nichts zu verpassen, was für mich relevant ist. Teilen Sie die Quellen in verschiedene Kategorien ein und verwalten Sie so die Flut an Informationen.
  • Buzzsumo kann Ihnen ebenfalls behilflich sein. Mit dieser Suchmaschine können Sie unglaublich viel machen und auch in Sachen Content-Erstellung wichtige Insights gewinnen. Doch konzentrieren wir uns auf Kuration. Hier können Sie nach Keywords suchen und schauen, welche Inhalte am meisten in den verschiedenen Netzwerken geteilt wurden. So finden Sie unter anderem heraus, wo die Konversation stattfindet (welche Kanäle genutzt werden), welche Themen diskutiert werden und können auch auf weitere Influencer stoßen.

Zusammenfassung

Das Kuratieren von Inhalten ist im Social Web eine Selbstverständlichkeit. Doch sollten Sie als Unternehmen nicht einfach „wild drauf losteilen“, sondern sich genau überlegen, wie die Kuration in Ihre Strategie passt. Dabei sollte immer die Persona im Mittelpunkt stehen.

Entwickeln Sie eine systematische Herangehensweise, die es Ihnen erlaubt, die Kuration mit Ihren Zielen zu vereinbaren. Finden Sie heraus, mit welchen Tools Sie Aufwand sparen, ohne dass die Qualität darunter leidet und arbeiten Sie mit den geeigneten Kanälen. Optimieren Sie das Kuratieren, indem Sie es in die Influencer-Marketing-Strategie einbinden und Ihre eigenen Inhalte (natürlich) nicht aus dem Auge verlieren.

Kuratieren ist ein Teil einer Content-Strategie, die dann am meisten Sinn macht, wenn man sich über die übergeordnete Story, die Mission (zumindest) Gedanken gemacht hat. Was nicht auf die Story einzahlt und nicht in das Konstrukt passt, kann und sollte weggelassen werden. Wenn man mit Content-Marketing zum Meinungsführer werden will, sollte man das Kuratieren auch nicht übertreiben denn thought leader werden nur solche, die vor allem etwas Eigenes sagen und in manchen Fällen polarisieren (können). Überlegen Sie sich also auch gut, inwiefern die Aktivität der Kuration in ihre Strategie passt und in welchem Maße sie mit ihren Zielen vereinbar ist.

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