Was soll das eigentlich heißen, „Inhalte kuratieren?“. Ganz einfach. Beim sogenannten Kuratieren von Inhalten geht es darum, die besten Artikel, Videos, Infografiken usw. mit Ihrem Publikum zu teilen, um Ihnen noch mehr Mehrwert zu bieten.
Sie positionieren sich so als zuverlässiger Experte, der die besten Inhalte erkennt und weiterleitet – ein willkommener Service für Zielgruppen, die teilweise in der Informationsflut versinken.
Bevor ich einige Tipps zur Umsetzung liefere, möchte ich Ihnen an dieser Stelle drei gute Gründe nennen, weshalb Sie nicht nur eigene Inhalte über Ihre Kanäle verbreiten sollten.
„Ja, aber ich möchte der Konkurrenz nicht helfen.“
Den Satz habe ich schon oft gehört und finde ihn persönlich nicht zeitgemäß. Ihre Zielgruppe bewegt sich höchstwahrscheinlich innerhalb einer Community im Netz, in der Inhalte mit Mehrwert geteilt und diskutiert werden.
Es geht meiner Meinung nach auch um eine grundsätzliche Frage: Ist bei Ihnen Content tatsächlich King? Oder doch nur, wenn Sie Ihn erstellen?
Wenn Sie Ihre Personas tatsächlich in den Mittelpunkt stellen – und nicht sich selbst –, ist es eine Selbstverständlichkeit, die Inhalte mit Ihrem Publikum zu teilen, die für sie einen Mehrwert enthalten.
Ich persönlich kenne das nur zu gut: Die Erstellung von Inhalten mit Mehrwert ist zeitaufwendig und manchmal leidet die Konsistenz darunter. Qualität geht vor Quantität, daher sollten Sie auch nicht Content erstellen, nur weil es mal wieder an der Zeit ist...
Das Kuratieren von Inhalten erlaubt es Ihnen, auf von anderen erstellte Inhalte „zurückzugreifen“ und Ihre Personas mit Content zu füttern. Ergänzen Sie diese Inhalte bestenfalls mit einem Kommentar, die die Relevanz für Ihr Publikum aufzeigt.
Wer auf Content-Marketing oder Inbound-Marketing setzt, sollte Influencer-Marketing ebenfalls auf dem Schirm haben. Dabei geht es um die Identifikation von einflussreichen Persönlichkeiten oder Publishern, die auf ihrem Gebiet den Status eines Meinungsführers oder eines Multiplikators genießen. Sie besitzen schon eine gewisse Reichweite und werden ernst genommen.
Identifizieren Sie diese Influencer, nehmen Sie Kontakt auf und investieren Sie in die Beziehung. Die Inhalte, die von diesen Personen veröffentlicht werden, sollten Sie immer auf dem Schirm haben. Sind die Inhalte für Ihre Personas relevant, teilen Sie diese mit Ihrem Publikum und machen den Autoren darauf aufmerksam, dass sie das getan haben, z. B. mit einer Mention auf Twitter oder einem kleinen Kommentar unter dem Blogbeitrag.
Beziehungen zahlen sich immer aus, auch wenn sie zeitaufwendig sind. Eines Tages werden Sie sich über eine Weiterempfehlung Ihres Contents von einem Influencer freuen können.
Jeder, der (nicht zu egozentrisch) bloggt, oder gar ein Facebook-, Twitter- oder Pinterest-Konto hat und es nutzt, betreibt Content-Curation. Doch in diesem Artikel geht es mir nicht um sporadisches Teilen, sondern um eine systematische Herangehensweise.
Das Kuratieren von Inhalten sollte strategisch geplant werden. Die Mehrzahl der Content-Marketing- und Inbound-Marketing-Strategien befindet sich noch im experimentellen Stadium. Eine dokumentierte Strategie ist jedoch der Schlüssel zum Erfolg.
Welcher Platz die Content Kuration in Ihrer Strategie einnehmen kann, wird in der Infografik von Mirko Lange gut dargestellt. Tatsächlich sollten Sie es als Zusammenspiel zwischen Ihren eigenen und externen Inhalten sehen.
Gebloggt: „Der Prozess des strategischen Content Marketings Version 2 »“ http://t.co/dc5rW7wZbe - pic.twitter.com/tmtDwagVAf
— Mirko Lange (@talkabout) July 23, 2014
Die einen ergänzen die anderen. Sie bieten Ihren Personas alle relevanten Informationen und Sichtweisen auf Thematiken, die sie fesseln.
Um Inhalte zu verbreiten, werden Sie sich für bestimmte Kanäle entscheiden müssen: Facebook, Google+, Twitter, Flipboard, Email, der eigene Blog (wie es z. B. Adobe macht) oder sogar Print?
Folgende Aspekte spiele hierbei eine Rolle:
Es gibt zahlreiche Tools, denen Sie sich dafür bedienen können. Ich möchte hier einige aufführen:
Das Kuratieren von Inhalten ist im Social Web eine Selbstverständlichkeit. Doch sollten Sie als Unternehmen nicht einfach „wild drauf losteilen“, sondern sich genau überlegen, wie die Kuration in Ihre Strategie passt. Dabei sollte immer die Persona im Mittelpunkt stehen.
Entwickeln Sie eine systematische Herangehensweise, die es Ihnen erlaubt, die Kuration mit Ihren Zielen zu vereinbaren. Finden Sie heraus, mit welchen Tools Sie Aufwand sparen, ohne dass die Qualität darunter leidet und arbeiten Sie mit den geeigneten Kanälen. Optimieren Sie das Kuratieren, indem Sie es in die Influencer-Marketing-Strategie einbinden und Ihre eigenen Inhalte (natürlich) nicht aus dem Auge verlieren.
Kuratieren ist ein Teil einer Content-Strategie, die dann am meisten Sinn macht, wenn man sich über die übergeordnete Story, die Mission (zumindest) Gedanken gemacht hat. Was nicht auf die Story einzahlt und nicht in das Konstrukt passt, kann und sollte weggelassen werden. Wenn man mit Content-Marketing zum Meinungsführer werden will, sollte man das Kuratieren auch nicht übertreiben denn thought leader werden nur solche, die vor allem etwas Eigenes sagen und in manchen Fällen polarisieren (können). Überlegen Sie sich also auch gut, inwiefern die Aktivität der Kuration in ihre Strategie passt und in welchem Maße sie mit ihren Zielen vereinbar ist.