Mindmaps sind wohl eine der bekanntesten und beliebtesten Möglichkeiten, Gedanken zu ordnen, Projekte zu strukturieren und Ideen sinnvoll in Beziehung zu setzen. Das Problem bei klassischen Mindmaps: Papier ist zwar bekanntermaßen geduldig, aber nicht immer die beste Wahl. Eine deutlich flexiblere Lösung bietet Mindmap-Software.
In diesem Artikel lernen Sie 13 Tools aus der Mindmap-Software kennen und erfahren mehr über deren optimalen Einsatz.
Mindmap-Software: 13 Tools im Vergleich
Der Markt für Mindmap-Software ist groß, für jeden Bedarf gibt es das passende Tool. Deshalb stellen wir Ihnen hier unsere 13 Favoriten vor:
- Bubbl.us
- Coggle
- mapul
- Mind42
- MindManager
- MindMeister
- MindMup
- Mindomo
- WiseMapping
- XMind
- Miro
- Mural
- Microsoft Whiteboard
1. Bubbl.us: Einfache Nutzung direkt im Browser
Bubbl.us ist ein englischsprachiges Tool mit einer übersichtlichen Nutzeroberfläche. Sie können mit verschiedenen Farben arbeiten und die Mindmaps als Bild- oder Textdatei speichern. Da Sie kein Programm installieren müssen, sondern direkt in Ihrem Browser, ob mobil oder am Desktop, arbeiten, ist Bubbl.us in seiner Nutzung recht flexibel.
Bis zu drei Mindmaps können Sie mit diesem Mindmap-Tool kostenlos erstellen. Wenn Sie mehr Mindmaps benötigen oder Teammitglieder beteiligen wollen, starten die Preise bei rund 5 US-Dollar pro Monat.
Quelle: Screenshot Bubbl.us
2. Coggle: Ästhetische Mindmaps in wenigen Minuten
Mit Coggle können Sie in kürzester Zeit optisch ansprechende, vielfarbige Mindmaps erstellen. Die Bedienung funktioniert sehr intuitiv per Drag-and-Drop. Bei Bedarf können Sie Ihre Mindmap auf Ihrer Website einbinden oder auf Facebook und Twitter teilen.
Nachteil: Um Coggle nutzen zu können, brauchen Sie zwingend ein Google-, Apple- oder Microsoft-Konto. Außerdem sind Sie bei diesem Tool auf drei kostenlose Mindmaps beschränkt. Auch um Teammitglieder ins Boot zu holen, müssen Sie 5 US-Dollar pro Monat als Einzelperson und 8 US-Dollar als Organisation zahlen.
Quelle: Screenshot Coggle
3. mapul: Buntes Mindmap-Tool, komplett online
Wenn Ihnen die Ästhetik Ihrer Mindmaps besonders wichtig ist, ist mapul eine Überlegung wert. Mit dieser Software können Sie direkt online farbenfrohe Gedankennetze erstellen, die optisch mehr als bei anderen Tools an (Cartoon-)Bäume erinnern. Auch der Einsatz von Symbolen ist möglich.
Ihre Mindmaps können Sie online mit anderen teilen. Für eine gemeinsame Kollaboration eignen sich allerdings andere Tools besser. Die Preise für die kostenpflichtige Version von mapul hängen von der Nutzungsdauer ab. Für drei Monate kostet es 25 US-Dollar, für sechs 35 US-Dollar und für ein Jahr werden 50 US-Dollar fällig.
Quelle: Screenshot mapul
4. Mind42: Mindmap Tool für kostenlose Teamarbeit
Mit Mind42 können Sie auch in Teams kostenlos arbeiten. Senden Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen einfach einen Einladungslink und schon kann es (ausschließlich) direkt online losgehen. Allerdings müssen Sie dafür Werbung auf der Plattform in Kauf nehmen. Fertige Mindmaps können Sie als JPG-, PNG-, PDF- oder RTF-Datei exportieren.
Quelle: Screenshot Mind42
5. MindManager: Profi-Tool für Unternehmen
Der MindManager ist eines der bekanntesten Mindmapping-Tools und wird der offiziellen Website zufolge auch von großen Unternehmen wie Acer genutzt. Zu Beginn eines Projekts können Sie aus verschiedenen Vorlagen wählen, die Sie und Ihr Team dann nur noch ausfüllen müssen. Mittlerweile bietet MindManager auch eine direkte Einbindung in Microsoft Teams.
Sie können MindManager 30 Tage lang kostenlos testen. Im Anschluss müssen Sie einmalig eine Lizenz erwerben. Die Preise betragen 118 Euro pro Jahr für eine Einzellizenz und 213 Euro für die professionelle Nutzung.
Quelle: Screenshot MindManager
6. MindMeister: Vielfältige Funktionen für Teams
MindMeister ist ein in Deutschland entwickeltes Tool, das sich auf die Bedürfnisse von Unternehmen spezialisiert hat. Nutzende können in Echtzeit zusammen an der Mindmap arbeiten, Kommentare hinterlassen und das Resultat über einen Direktlink teilen oder in diversen Formaten exportieren. Zudem können Sie mit Links, Anhängen, Einbettungen und Integrationen jedem Thema zusätzlichen Kontext geben.
Wie bei den meisten anderen Tools bietet auch MindMeister kostenlos nur grundlegende Funktionen. Die kostenpflichtigen Pakete starten bei rund 5 Euro pro Monat für Einzelpersonen und enden bei rund 15 Euro für das Business Abo.
Quelle: Screenshot MindMeister
7. MindMup: Praktisch, um Projekte zu planen
Mit MindMup können Sie direkt in Ihrem Browser mit dem Gestalten loslegen. Erstellen Sie unbegrenzt viele Mindmaps und speichern Sie sie in der Cloud. Ihre Mindmaps sind überall, sofort und von jedem Gerät aus verfügbar. Wenn Sie ein Projekt planen, können Sie den einzelnen Aufgaben einen Fortschrittsbalken hinzufügen.
Allerdings ist die Größe der Mindmaps in der kostenlosen Version auf 100 KB und auf 6 Monate beschränkt. Wollen Sie größere Dateien anlegen oder mit anderen zusammenarbeiten, müssen Sie ein kostenpflichtiges Paket wählen. Die Preise reichen von 3 US-Dollar für ein monatliches Paket bis hin zu 100 US-Dollar für Unternehmen im Jahresabo.
Quelle: Screenshot MindMup
8. Mindomo: Zugeschnitten auf Studenten und Schüler
Echtzeitbearbeitung und Offlinebearbeitung, plattformübergreifend, geräteübergreifende Synchronisierung, vollständige Änderungshistorie, Volltextsuche, Hunderte von Vorlagen – das ist Mindomo.
Mindomo hat seinen Fokus ursprünglich auf akademische Nutzung und die Arbeit im Team gelegt. Die Software lässt sich in diverse andere Tools – darunter Google Drive, Dropbox und Lernplattformen wie Moodle – integrieren. Videos und Audios können in die Mindmaps eingebunden und später über einen Präsentationsmodus vorgestellt werden.
Drei einfache Mindmaps können Sie kostenlos erstellen. Für die meisten Funktionen werden Preise ab 6 Euro pro Monat fällig. Es wird zwischen privaten, gewerblichen und akademischen Nutzern unterschieden.
Quelle: Screenshot Mindomo
9. WiseMapping: Kostenloses Open-Source-Tool
WiseMapping ist eine weitere Open-Source-Lösung und komplett kostenlos nutzbar. Von der User Experience her ist es sicherlich nicht das beste Tool, bringt aber alle wichtigen Funktionen mit. Auch grundlegende Team-Features sind enthalten. Außerdem können Sie die Open-Source-Software bei Bedarf auf einem eigenen Server hosten.
Quelle: Screenshot WiseMapping
10. XMind: Umfassende Anpassungsmöglichkeiten
XMind ist eine besonders vielfältige Software. Neben Mindmaps können Sie auch Zeitleisten und Fischgräten-Diagramme anlegen. Das Tool bietet viele Möglichkeiten, das Design anzupassen. Auch Icons und Bilder können hinzugefügt werden. In der kostenpflichtigen Version können Sie zudem Präsentationen rund um Ihre Mindmaps erstellen. Ähnlich wie bei anderen Anbieterinnen und Anbietern schlägt die kostenpflichtige Version mit rund 6 US-Dollar zu Buche.
Quelle: Screenshot XMind
11. Miro: Der Superstar für kreative Kollaboration
Miro ist viel mehr als ein Mindmapping-Tool in Echtzeit. Es bietet verschiedene einfach zu bedienende Vorlagen und Tools zur gleichzeitigen Kollaboration. So kann es nicht nur für Mindmaps genutzt werden, sondern dient als digitales Whiteboard, das mit den unterschiedlichsten Templates, Post-its, Grafiken, Textfeldern und Emojis gefüllt und gestaltet wird. Das Board kann unendlich erweitert und um neue Inhalte ergänzt werden. Zudem bietet es Interaktionsfeatures wie einen Countdown oder eine Voting-Funktion.
In der Free-Version können drei Boards ohne Einschränkung in der Anzahl der Nutzenden angelegt werden. Der Preis für eine Teamlizenz mit beliebig vielen Boards und weiteren Features beläuft sich derzeit auf 16 US-Dollar pro Teammitglied und Monat.
Quelle: Screenshot Miro
12. Mural: Das virtuelle Whiteboard
Generell bietet Mural sehr ähnliche Möglichkeiten wie Miro. Dies bedeutet beispielsweise die Möglichkeit der Abstimmung, das Arbeiten mit Sticky Notes, eine unbegrenzte Anzahl an Personen für eine Kollaboration und Kommentar- und Präsentationsfunktionen.
Vergleicht man die kostenlosen Versionen, dann hat Mural mit etwas mehr Features die Nase leicht vorne.
Quelle: Screenshot Mural
13. Microsoft Whiteboard: Mindmapping und viel mehr
Auch Microsoft bietet mit seinem Whiteboard ein Tool, das weitaus mehr bietet als eine reine Mindmapping-Funktion. Microsoft Whiteboard bietet wie Miro und Mural eine digitale Spielwiese, welche es Teams ermöglicht, in Echtzeit zusammen Inhalte, Skizzen, Bilder und Tabellen zu erstellen und zu bearbeiten – egal, wo sie sich befinden. Die Whiteboard-Nutzung ist allerdings nicht mit allen teilbar, sondern setzt eine Microsoft-Umgebung voraus.
Quelle: Screenshot Microsoft Whiteboard
Wie Sie eine gute Mindmap erstellen
Mindmaps dienen dazu, Probleme, Ideen oder Projekte zu visualisieren. Sie starten, indem Sie das Thema Ihrer Mindmap aufschreiben. Ringsum vermerken Sie Gedanken und Ideen, die mit diesem Thema zusammenhängen. Diesen Unterthemen können Sie wiederum neue Ideen zuordnen. Punkte, die miteinander in Zusammenhang stehen, verbinden Sie durch Linien. So verästelt sich die Mindmap nach und nach immer mehr wie ein Baum.
Im Ergebnis können Sie Strukturen besser überblicken, große Projekte wie Content-Marketing-Kampagnen in gut überschaubare kleine Aufgaben unterteilen oder durch den assoziativen Charakter von Mindmaps auch ganz neue Ideen gewinnen.
Vorteile von Mindmapping-Software
Die Vorteile von digitalen Mindmap-Tools gegenüber der Papiervariante sind vielfältig, sodass sie so noch flexibler, dynamischer und effizienter arbeiten können:
- beliebig große Mindmaps gestalten
- jederzeit Punkte hinzufügen, löschen oder verschieben
- große Teams mit vielen Kollegen beteiligen, unabhängig von Zeit und Raum
- Nutzung multimedialer Anhänge
- Export- und Speicherfunktion
- Kreativität und Begeisterung für Digitalisierung fördern
So finden Sie das passende Mindmap-Tool für Mac, Windows-Rechner, Tablet und und Smartphone
Mindmap-Software gibt es viele. Damit Sie das für Sie passende finden, sollten Sie auf diese Punkte achten:
- Plattform: Bei den meisten Tools sind mittlerweile Applikationen für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar, sprich, Sie können die Tools nutzen, egal ob Sie am Mac, am Windows-Rechner oder am Smartphone arbeiten wollen. Viele Lösungen sind sogar rein browserbasiert. Dies gilt jedoch nicht für sämtliche Tools; achten Sie daher auf die unterstützten Plattformen, insbesondere wenn Sie in Teams an einer Mindmap arbeiten möchten.
- Einfache Bedienung: Mindmaps zeichnen sich durch ihre Einfachheit aus. Das sollte sich auch in der Software spiegeln. Wenn sie nicht genauso intuitiv zu nutzen ist wie Papier und Stift, laufen Sie Gefahr, Zeit und Nerven zu vergeuden.
- Ästhetik: Eine gute Mindmap-Software lässt Sie mit verschiedenen Farben arbeiten, um Ihre Gedanken noch besser ordnen zu können. So lassen sich z. B. verschiedene Aspekte eines Marketing-Projekts übersichtlich abbilden: Ideenfindung, Content Design bis hin zu Content Seeding. Einige Tools bieten sogar die Möglichkeit, Symbole und Bilder in die Mindmap zu integrieren.
- Teamfunktionen: Nutzen Sie Mindmaps nicht nur für sich allein, sondern im Team? Dann achten Sie darauf, dass die Software Ihrer Wahl ausreichend viele Personen zulässt.
- Exportmöglichkeiten: Möglicherweise wollen Sie Ihre Mindmaps auch außerhalb der gewählten Software nutzen können. In diesem Fall sollten Sie sicherstellen, dass es eine Exportfunktion gibt.
- Kosten: Einige Mindmap-Tools sind kostenlos verfügbar, für andere müssen Sie zahlen. Überlegen Sie sich vorab, welche Funktionen Sie benötigen, und entscheiden Sie dann, wie viel sie Ihnen wert sind.
Fazit: Der Mindmap-Software-Vergleich zeigt – viele Tools führen ans Ziel
Nicht umsonst gehört Mindmapping zu den beliebtesten Kreativitätstechniken. Jede vorgestellte Mindmap-Software kann Ihnen helfen, Ihre Gedanken zu ordnen, neue Ideen zu sammeln und Ihre Projekte zu organisieren.
Welches Mindmap-Tool für Sie am besten geeignet ist, hängt vor allem davon ab, wie viel Wert Sie auf die Optik Ihrer Mindmaps legen, ob Sie allein oder im Team arbeiten möchten, welche Zusatzfunktionen Sie benötigen und wie viel Budget Sie aufbringen können und wollen. Nehmen Sie sich die Zeit, verschiedene Anwendungsfälle zu testen. Das ist bei allen Mindmap-Tools kostenlos möglich.
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