Produktvideos: Darauf kommt es an (in 7 Beispielen)

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Max Benz
Max Benz

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Unsere Welt dreht sich immer schneller und wird zunehmend komplexer. Unsere Aufmerksamkeitsspanne sinkt drastisch. Texte, die sich über mehrere Zeilen erstrecken, überfliegen wir nur noch lustlos und unaufmerksam. Um Informationen über Produkte und Services daher attraktiv und unkompliziert zu vermitteln, müssen Unternehmen neue Formate nutzen.

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Hier kommen Produktvideos ins Spiel. Mit ihnen können Sie Informationen in einem Bruchteil der für Texte benötigten Zeit transportieren. Und das auf unterhaltsame und abwechslungsreiche Art und Weise.

Was ist ein Produktvideo (und warum funktioniert es)?

Viele Unternehmen und Start-ups setzen bereits auf Produktvideos. Wie der Name vermuten lässt, hat ein Produktvideo das Ziel, ein Produkt innerhalb kürzester Zeit zu erklären und den Nutzen für den potenziellen Kunden präzise und einfach darzustellen. Im Video stehen also – wenig überraschend – das Produkt und seine jeweilige Nutzung im Mittelpunkt.

Der potenzielle Kunde kann so das Produkt in Aktion sehen, es verstehen und daraus die Vorteile und den Mehrwert selbst ableiten. Er kann sich so leichter für das Produkt entscheiden – und das ohne jegliche Frustration. Das erhöht beispielsweise die Conversion Rate, denn mehr Kunden entscheiden sich für den Kauf eines Produkts. Auch im Online-Handel kann so eine engere Bindung zum Kunden entstehen.

Dadurch, dass der Interessent das Produkt und seine Funktionsweise vor dem Kauf bereits besser versteht, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass er es wieder zurückschickt oder schon nach kurzer Zeit nicht mehr nutzt. Retouren- oder Churn-Raten werden so reduziert.

Neben der Vermittlung der reinen Funktionalität eines Produkts können Produktvideos eins besonders gut: Emotionen wecken. Sorgfältig ausgewählte Begleitmusik, ein überzeugender Sprecher und eine klare Farbsprache machen das Produktvideo zu einem ansehnlichen und überzeugenden Ganzen.

Das berührt den Zuschauer oder in diesem Fall den potenziellen Kunden. Kombiniert mit der sachlichen Vermittlung des eigentlichen Nutzens des Produkts baut der Kunde durch emotionale Videoführung eine Beziehung zum Produkt auf. Das wirkt sich positiv auf die Kaufentscheidung sowie die Markenbindung aus.

Inspirierende Beispiele von hervorragenden Produktvideos

Einige Unternehmen haben ihre Produkte bereits erfolgreich über Produktvideos vermarktet:

1) Google Pixel 4

Das Produktvideo zum Google Phone Pixel 4 besticht durch seine einheitliche Farbsprache, eine überzeugende Sprecherin und motivierende Hintergrundmusik. In genau einer Minute schafft es das Video, alle wesentlichen Features sowie Vorteile des Google Phones attraktiv und überzeugend auf den Punkt zu bringen.

Die Kernpunkte werden zudem ausformuliert in Schrift dargestellt und unterstreichen so das Wesentliche. So bleibt dies dem Leser auch noch nach dem Video präsent.

2) Apple AirPods Pro

Die Apple AirPods Pro werden in diesem Produktvideo hauptsächlich über Emotionen dargestellt. Fast ausschließlich in Schwarz und Weiß gehalten, kombiniert das Produktvideo schnelle, tänzerische Bewegungen junger Menschen mit emotionaler Musik.

Die dargestellten Models leben die Nutzung des Produkts so vor, wie es sich der Kunde wünscht: aktiv, inspirierend und vermeintlich schwerelos. Das Video vermittelt neben dem Produkt ein Lebensgefühl. Dies verbindet der Zuschauer mit dem Produkt und dadurch mit der Marke. Ein allumfassender und hoch effektiver Ansatz.

3) Slack

Slack ist eine webbasierte Kommunikationssoftware, die die Kollaboration innerhalb von Teams erleichtert. Das Produktvideo nutzt ein aktuelles Ereignis (die COVID-19-Pandemie) als Aufhänger, um die Vorteile des eigenen Produkts klar herauszustellen: In Krisenzeiten ist Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg.

Mit gänzlich unkompliziertem Aufbau transportiert das Video so in weniger als 30 Sekunden den Mehrwert des eigenen Produkts.

4) Headspace

Die Meditations-App Headspace nutzt ansehnliche und gleichzeitig einfachste Grafikanimationen, um dem Kunden die eigene Reise mit dem Produkt in drei Schritten zu erklären. Sanfte Hintergrundmusik begleiten den imaginären Protagonisten durch die drei Schritte zur täglichen Meditation.

Die Präsentation verschiedenster Szenarien erlaubt es dem Zuschauer, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Der Zuschauer kann so leicht die Situation nachvollziehen und verstehen und den Mehrwert erkennen.

5) Duolingo

Das Produktvideo zur Sprachen-App Duolingo überzeugt durch einen einfachen, aber dennoch sehr effektiven Ansatz: Durch eine imaginäre Zweiteilung des Bildschirms wird die App auf der linken Seite visuell vorgestellt. Die rechte Seite präsentiert zur jeweiligen Anwendung den entsprechenden Vorteil – ausformuliert und in Schrift.

Das bekannte Duolingo-Maskottchen unterstützt die präsentierten Vorteile zudem visuell, sodass sich der Kunde zunehmend mit ihm und damit mit der App identifizieren kann.

6) Beats by Dre

Die Beats-Kopfhörer stehen in ihrem Produktvideo besonders für eines: überragende Soundqualität. Dies wird überzeugend durch die visuelle Darstellung von Sound sowie die detaillierte Visualisierung des Produkts selbst vermittelt.

Sanfte Hintergrundmusik in bester Audioqualität unterstreicht die Nachricht des Videos: Dieses Produkt garantiert Sound von allerhöchster Qualität.

7) HelloFresh

Das Produktvideo zu HelloFresh startet mit einem entwaffnenden, aber hochwirksamen Slogan: es negiert den eigentlichen Zweck eines Produktvideos (zu erklären), indem es die einfache Handhabung des Produkts selbst betont.

Die Sprecherin, ein medial bekanntes Gesicht, führt den Zuschauer als Protagonistin durch ein typisches „HelloFresh“-Szenario. So kann sich der Kunde mit dem Vorgehen vertraut machen und den Mehrwert des Produkts für sich ermitteln.

7 Best Practices für Produktvideos: Darauf kommt es an

Was ein gutes Produktvideo ausmacht und zum Erfolg macht, sind diese sieben Elemente:

1. Magisches Dreierlei: unterhaltsam, werblich, informativ

Die Herausforderung beim Produktvideo ist die richtige Rezeptur aus Unterhaltung, Werbung und Information. Der Kunde möchte nämlich unterhalten werden. Trockene Informationen zur Funktionalität sind der Grund, warum er die Produktbeschreibung nicht lesen möchte.

Doch ein gewisser Anteil an technischer Erklärung ist meist essenziell, damit der Kunde das Produkt versteht und so den Mehrwert für sich daraus ableiten kann. Gleichzeitig sollte das Video aber auch zum Kauf überzeugen – also werblich wirken. Auch hier ist die Grenze dünn, da der Kunde nicht das Gefühl bekommen sollte, ein reines Werbevideo präsentiert zu bekommen.

2. Content, Content, Content

Auch bei einem Video gilt: Content is Key! Produktvideos sind kurz und bieten nur wenig Zeit und Raum, Informationen zu präsentieren. Diese sollten daher sorgfältig ausgewählt und auf ihre Relevanz geprüft werden.

Denn nur wenn der präsentierte Inhalt relevant für den jeweiligen Kunden oder die jeweilige Zielgruppe ist, zieht dieser daraus einen Mehrwert und es kommt zum Kauf. Bombardieren Sie daher den Zuschauer nicht mit einer Vielzahl an Informationen, sondern beschränken Sie sich auf zielgruppenspezifischen Content. Dann können Sie nur gewinnen.

3. Zielgruppenorientierung ist das A und O

Kennen Sie Ihre Zielgruppe. Nur wenn Sie genau wissen, wie der zukünftige Zuschauer Ihres Produktvideos – und damit der zukünftige Käufer Ihres Produkts – „tickt“, wird das Video seine volle Kraft entfalten können. Wie alt ist die Zielgruppe? Welche Medien konsumiert die Zielgruppe? Was erwartet sie? Was braucht sie?

All dies sind essenzielle Fragen, die Sie bei der Erstellung Ihres Produktvideos beachten sollten.

4. In der Kürze liegt die Würze

Bei der Erstellung eines Produktvideos ist die Versuchung groß, so viele Informationen wie möglich zu integrieren. Meist dient die komplexe Produktbeschreibung als Vorlage, die es unbedingt zu übernehmen gilt. Doch ein Video ist ein gänzlich anderes Format. Hier liegt die Würze nicht nur sprichwörtlich in der Kürze. Der Inhalt muss klar priorisiert werden.

Denn die Kunden wollen innerhalb weniger Sekunden die punktgenauen Vorteile des Produkts erfassen können. Zu viele Informationen führen lediglich zu Verwirrung, Resignation und Abbruch des Videos.

Sorgen Sie sich nicht, dass wichtige Informationen verloren gehen könnten, wenn diese im Video keinen Platz finden. Der Kunde wird Ihnen für die Prägnanz und Zielorientierung des Produktvideos dankbar sein.

5. Einheitliche Farbsprache, Begleitmusik und ausdrucksstarke Sprecher

Selbst wenn der Inhalt noch so gut ist: jedes Marketing-Video steht und fällt mit dem Gesamtbild. Und dazu gehören eine abgestimmte Farbsprache mit dem entsprechenden Color Grading, passende Begleitmusik und, bei Bedarf, auch der passende Sprecher.

Doch auch hier gibt es immense Qualitätsunterschiede. Schlechte Audioqualität oder ein unprofessioneller Sprecher beeinflussen schnell das Urteil des gesamten Videos.

6. Content-Review und Freigabe-Prozess

Bei der Produktion eines professionellen Produktvideos kommen oft mehrere Akteure zusammen: Texter, Grafiker, Designer, Projektmanager und viele mehr. Während des Produktionsprozesses ist es daher wichtig, stets alle Akteure transparent einzubinden. So überzeugt das Produktvideo am Ende auf allen Ebenen.

Doch dieser Abstimmungsprozess läuft nicht immer optimal. Feedback einholen, einarbeiten, erneut zur Abstimmung einladen. All dies sind wichtige, aber komplexe Schritte zur Abstimmung. Passende Content-Review-Software kann dabei helfen, diesen Prozess zu vereinfachen und online abzubilden.

So können Akteure gleichzeitig Feedback geben, annehmen und einarbeiten. Dadurch sparen Sie Zeit und Mühen, verbessern Ihren Projektmanagement-Prozess und kreieren zudem ein hochwertiges und optimal abgestimmtes Produktionsvideo.

7. Suchmaschinenoptimierung nicht vergessen

Das Video ist von allen Akteuren freigegeben und steht kurz vor der Publikation? Fantastisch, doch vor diesem letzten Schritt sollte auch die Suchmaschinen-Optimierung nicht außer Acht gelassen werden.

Mit einer guten Keyword-Optimierung im Hinblick auf Titel, Beschreibung und Tags ist das eigene Produktvideo vielfach zu finden und erzeugt dadurch auch organischen Traffic auf Plattformen wie YouTube oder Vimeo.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Produktvideo ist nicht gleich Produktvideo. Dahinter steckt eine Menge strategische und konzeptuelle Planung. Doch mit der richtigen Zielgruppenanalyse, einer zugehörigen Video-SEO-Strategie, der richtigen Musik und Audioqualität entfaltet auch Ihr Produktvideo sein volles Potenzial. So wird der Kunde nicht nur vom Produkt überzeugt, sondern auch nachhaltig an die Marke gebunden.

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Titelbild: Tero Vesalainen / getty Images

Themen: Video-Marketing

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