Solopreneur: Alleine ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen?

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Daniel Wolter
Daniel Wolter

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„Als Selbstständiger arbeitet man selbst und ständig” - kennen Sie diesen Spruch? Er gilt besonders, wenn Sie aus Ihrer Selbstständigkeit ein sogenanntes Solopreneurship machen. Wie das funktioniert und was Sie dabei bedenken müssen, erklären wir in diesem Beitrag.

Lächelnder Solopreneur am Tisch guckt zur Seite

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Selbstständige versus Solopreneure: Was sind die Unterschiede?

Selbstständige und Freiberuflerinnen verkaufen ihr Wissen und Können an Kunden und Kundinnen, meist auf Stundensatz-Basis. Das heißt, als Freelancer oder Freelancerin – so die englische Bezeichnung – arbeiten Sie als Dienstleister oder Dienstleisterin für Privatpersonen, andere Selbstständige, Behörden oder Unternehmen.

Wollen Sie als Solopreneur durchstarten und ein Unternehmen gründen, machen Sie sich ganz normal selbstständig, indem Sie zum Beispiel ein Gewerbe anmelden. Doch Sie verdienen nicht Ihr Geld, indem Sie quasi Ihre Arbeitszeit verkaufen. Stattdessen vermarkten Sie eigene Produkte und Lösungen.

Die 5 Entrepreneurship-Typen nach Gromberg

Das Unternehmer- und Autorenpaar Ehrenfried und Brigitte Conta Gromberg schrieb zusammen unter anderem das Buch „Solopreneur”. Darin beschreiben sie diese fünf Solopreneur-Typen:

  • Produzent oder Produzentin
  • Händler oder Händlerin
  • Experte oder Expertin
  • Problemlöser oder Problemlöserin
  • Kreative

Als Produzentin stellen Sie ein Produkt her, als Händler vertreiben Sie eigene oder fremde Produkte und als Experte beziehungsweise Expertin verkaufen Sie Ihr Fachwissen und Können. Der Problemlöser und die Problemlöserin nehmen anderen Personen mit Ihrem Angebot Arbeit ab und als kreativer Solopreneur erschaffen Sie etwas Unterhaltendes.

Was kann man als Solopreneur anbieten?

Als Ein-Mann- beziehungsweise Eine-Frau-Unternehmen haben Sie die Möglichkeit, beispielsweise diese Geschäftsmodelle zu verfolgen:

  • Sie produzieren Lernvideos zum Thema „Unternehmensgründung” und vertreiben sie über Ihren Webshop.
  • Ihr Solopreneurship besteht darin, Online-Reiseberatungen durchzuführen. Dafür betreiben Sie einen Blog, schreiben Bücher und vermitteln über spezielle Plattformen ausgesuchte Reiserouten.
  • Als Influencerin nehmen Sie nicht nur lukrative Werbedeals an, sondern entwickeln eine eigene Modekollektion.

Was zeichnet Solopreneurship aus?

Viele Solopreneure beginnen als „normale” Selbstständige: Sie verdienen als Freelancer oder Freelancerin ihr Geld, indem sie in Projekten von Auftraggebern und Auftraggeberinnen arbeiten. Mit der Zeit entwickeln sie Ideen und daraus ein eigenes Geschäftsmodell, bei dem sie das alleinige Sagen haben und das Unternehmen nur ihnen gehört.

Falls Sie auch davon träumen, als Solopreneur durchzustarten, sollte Ihnen bewusst sein, dass Solopreneurinnen ihr Unternehmen zwar alleine betreiben, aber oft nicht wirklich solo arbeiten.

Um ein Produkt zu entwickeln, es zu gestalten, auf den Markt zu bringen und vertreiben zu können, benötigen Sie unter Umständen das Know-how von anderen Freelancern oder Freelancerinnen und Unternehmen. Diese externe Unterstützung kaufen oder buchen Sie flexibel dazu, stellen aber keine Mitarbeitenden ein.

Alleine und flexibel zu arbeiten, ist ein besonderes Merkmal von Solopreneuren. Sie agieren nach dem Lean-Startup-Prinzip, indem Sie jeden „Ballast” vermeiden. Das unterscheidet Solopreneurship auch von Entrepreneurship: Entrepreneure möchten zwar auch „schlank” vorankommen, doch sie bauen dazu Unternehmen mit fest angestellten Mitarbeitenden auf.

Entrepreneure und Solopreneure vereint aber eine große Vision: Sie möchten etwas Besonderes erschaffen. Unter Umständen eine disruptive Innovation, die bestehende Strukturen aufweicht oder aufbricht. Ein Weg zu diesem Ziel ist die Erschaffung eines skalierbaren Geschäftsmodells.

Das bedeutet, sie können das Produkt oder die besondere Dienstleistung mit wenig Aufwand von Ressourcen in großen Stückzahlen anbieten und verkaufen. Ein Beispiel: Bei einem E-Commerce-Business macht es technisch gesehen keinen nennenswerten Unterschied, ob ein, zehn oder 100 Waren pro Tag bestellt werden - der initiale Aufwand ist stets der Gleiche.

Wie wird man Solopreneur?

Zuerst benötigen Sie ein Geschäftsmodell. Entwickeln Sie hierzu ein eigenes Produkt, das Sie selbst direkt an Menschen oder Unternehmen verkaufen können. Dieses Produkt sollte im besten Fall ohne Ihren ständigen Support funktionieren.

Ein Beispiel: Als Judo-Experte oder -Expertin geben Sie nicht jeden Tag Judo-Kurse in einer Turnhalle. Stattdessen bieten Sie Ihre Trainingsstunden als Online-Videos an, die Ihre Kunden und Kundinnen jederzeit abrufen können.

Anschließend kommt der zweite, sehr wichtige Schritt: Arbeiten Sie daran, Prozesse zu vereinfachen und zu automatisieren. Daraus entsteht die Möglichkeit, Ihr Business zu skalieren, Ihren Unternehmenswert zu steigern und höhere Ziele zu setzen.

Damit Ihr Unternehmen läuft, müssen Sie die geeigneten Marketing- und Vertriebskanäle finden. Auch diese sollten auf Effizienz getrimmt sein. Haben Sie in diesem Fachgebiet keine Erfahrung, dann holen Sie sich - wie auch in anderen Bereichen - entsprechende Spezialisten und Spezialistinnen als Unterstützung. Lagern Sie alles aus, was sich auslagern lässt. Dadurch können Sie sich besser auf den Kern Ihres Solopreneurships konzentrieren.

Fazit: Solopreneure - die eigenständigen Selbstständigen

Als Solopreneur benötigen Sie die gleichen Soft Skills wie Freelancer und Freelancerinnen. Doch darüber hinaus müssen Sie zum Vorsatz haben, ein Unternehmen aus Ihrer Selbstständigkeit zu formen. Nutzen Sie beispielsweise die Vorzüge der Digitalisierung, um digitale oder haptische Produkte anzubieten.

Versuchen Sie stets, die Kosten und den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Und erliegen Sie nicht der Versuchung, Mitarbeitende fest einzustellen - ansonsten verlassen Sie den schmalen Pfad des Solopreneurships.

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Titelbild: Carolin Voelker / iStock / Getty Images Plus

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