In Zeiten von Globalisierung, demografischem Wandel und Digitalisierung sichert Ihnen eine starke Unternehmenskultur Wettbewerbsvorteile und wirkt sich positiv auf Ihre Brand aus. Gerade für Bewerberinnen und Bewerber aus der Generation Z werden Überzeugungen und Werte des zukünftigen Arbeitgebers immer entscheidender. Viele von ihnen fragen sich: „Passe ich in diese Organisationskultur und kann ich dort mein volles Potenzial entfalten?“

Was eine Unternehmenskultur eigentlich ist und wie Sie eine außergewöhnliche entwickeln, lesen Sie in diesem Artikel.

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Wie sieht eine abgestimmte Unternehmenskultur aus?

Stellen Sie sich Ihre Organisation wie eine Gesellschaft im Kleinformat vor, in der spezifische Regeln gelten und von der Mehrheit akzeptiert werden. In einer gesunden Unternehmenskultur fühlen sich alle Beteiligten wohl und sehen sich als Teil dieser Gesellschaft.

Dabei wirkt die Kultur nicht nur nach innen, sondern auch nach außen auf alle Stakeholder ein. Freundliche Umgangsformen und eine vertrauensvolle Kommunikation schaffen die wichtigsten Rahmenbedingungen. Auch können ein achtsamer Umgang oder umfassende Förderungsangebote die Aufmerksamkeit auf Ihre Führungskultur und damit auf Ihre Marke lenken.

Auf dem Weg zu einer Kulturveränderung ist es zudem entscheidend, dass neu definierte Werte und Normen im Arbeitsalltag von der Belegschaft gelebt werden. Erst dann überträgt sich das positive Image auf Kundinnen, Kunden und Geschäftspartner.

Welche Vorteile ergeben sich durch Unternehmenswerte?

Eine gesunde Unternehmenskultur ist wichtig für den langfristigen Erfolg und eine engagierte Belegschaft, die Ihnen für viele Jahre treu bleibt. Die Vorteile von klar definierten und gelebten Unternehmenswerten sind unter anderem:

  • Sie verbessern die Kommunikation untereinander und stiftet Sinn
  • Die Organisation wächst selbstbestimmt
  • Das Zugehörigkeitsgefühl wird gestärkt
  • Leichtere Abgrenzung von der Konkurrenz
  • Trends im Umfeld des Unternehmens werden schneller wahrgenommen
  • Unternehmensziele sind für alle verständlicher
  • Erhöht die Motivation und Leistungsbereitschaft der Belegschaft

Folgende Faktoren können hingegen einen negativen Einfluss auf eine gesunde Unternehmenskultur haben:

  • Fokussierung auf Fehler und Schuldzuschreibungen auf andere Teammitglieder
  • Mangelhafte Kritikfähigkeit, Misstrauen und Verunsicherung
  • Ständige Kontrolle und wenig Selbstbestimmung
  • Lange Entscheidungswege und Bürokratie
  • Rauer Umgangston, Sabotage und Mobbing
  • Hervorheben von Einzelleistungen statt Teamerfolgen

So entwickeln Sie eine offene Unternehmenskultur

Sie möchten sich als Unternehmen neu aufstellen, Abteilungen vergrößern und einen frischen Wind in die tägliche Arbeit tragen? Dann wird es höchste Zeit für eine offene Unternehmenskultur, bei der sich alle Beteiligten auf Augenhöhe begegnen. Auch machen geänderte Marktbedingungen häufig eine neue Unternehmenskultur erforderlich.

Heute sind grundlegende Merkmale einer offenen Unternehmenskultur flache Hierarchien, ein toleranter Umgang, Kommunikation auf Augenhöhe, transparente Entscheidungsprozesse und Gleichberechtigung. Eine Kultur zu kopieren ist keine gute Idee. Denn jeder Betrieb steht vor eigenen Herausforderungen, die eigenständig gemeistert werden sollten, um sich langfristig am Markt zu behaupten.

Auf dem Weg zu einer bewussten Gestaltung Ihrer Unternehmenskultur helfen Ihnen folgende Fragen:

  1. Welches Ziel wollen Sie mit der neuen Unternehmenskultur erreichen?
  2. Wie verhalten sich Ihre Führungskräfte gegenüber der Belegschaft, wie ist die Fehlerkultur?
  3. Welche Wertschätzung herrscht aktuell in Ihrem Betrieb?
  4. Welche Werte werden schon spürbar gelebt, welche weniger?
  5. An welchen Vorbildern orientieren sich neu eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
  6. Welcher Kultur-Stil passt zu Ihrem Unternehmen?
  7. Was sind Stärken und Schwächen Ihrer Kultur?
  8. Für welche Herausforderungen wollen Sie in der Zukunft gerüstet sein?

Formulieren Sie gemeinsam mit Entscheidungsträgern einige neue Führungsgrundsätze, welche die Kommunikation und Struktur im Unternehmen beschreiben. Im nächsten Schritt werden Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Durchführung des Veränderungsprozesses integriert. Erarbeiten Sie gemeinsam mögliche Herausforderungen und geben Sie entsprechende Unterstützung durch Führungskräfte.

Machen Sie anschließend die Elemente Ihrer neu definierten Unternehmenskultur für jeden sichtbar, beispielsweise in Form eines Leitbilds, einer ausformulierten Vision und Mission. Im Folgenden zeigen wir Ihnen ein paar gelungene Beispiele.

Beispiele für positive Unternehmenskulturen

1. Robert Bosch

Schon seit seiner Firmengründung vor über 130 Jahren legte der Unternehmer Robert Bosch viel Wert auf einen respektvollen, fairen und wertschätzenden Umgang unter seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dieses Zitat von ihm bringt die gelebte Kultur bei Bosch auf den Punkt:

„Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.“ - Robert Bosch, 1931

Auf der Webseite We are Bosch können Sie sich über das Leitbild des Bosch Konzerns informieren, welches klar und kompakt Kultur und Werte zusammenfasst. Darunter zählen unter anderem Werte, wie Nachhaltigkeit, Glaubwürdigkeit, Kompetenz und eine Zukunfts- und Ertragsorientierung.

2. HubSpot

Wir von HubSpot haben einen Culture Code geschaffen, der Kunden und Kundinnen in den Mittelpunkt stellt. Unsere Vision ist es, Unternehmen bei ihrem Wachstum zu helfen. Um dies zu erreichen, haben wir eine Kultur mit den folgenden Bausteinen entwickelt:

  1. Die Eckpfeiler unserer Kultur sind unsere Vision und Kennzahlen
  2. Wir lösen Probleme nachhaltig und stellen unsere Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt
  3. Radikale Transparenz – wir teilen relevante Unternehmensdaten
  4. Wir fördern und verlangen Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit
  5. Talentierte und herausragende Mitarbeitende sind das A und O
  6. Wir sind stolz darauf, anders zu sein – der Status Quo ist nicht festgeschrieben
  7. Das Leben ist zu kurz, um sich mit einer monotonen Arbeitsstelle zufriedenzugeben

Fazit: Eine Organisationskultur ist nicht in Stein gemeißelt

Veränderungen in der Branche, auf Märkten, in der Gesellschaft oder direkt in Ihrem Unternehmen selbst, machen häufig eine Neuausrichtung der Unternehmenskultur notwendig. Um den ersten Schritt in Richtung Kulturwandel zu gehen, ist es wichtig zu erkennen, dass es überhaupt einen Wandel braucht und der bisherige Umgang in der Belegschaft oder das Image Ihrer Employer Brand nicht mehr optimal sind. Achten Sie darauf, dass bei der Steuerung in eine neue Richtung niemand aus Ihrem Unternehmen auf der Strecke bleibt.

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Titelbild: Vadym Pastukh / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 28. Oktober 2021, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

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