Dürre, Stürme, Mega-Hitze: Wir leben in einer Zeit, in der sich die Folgen des Klimawandels tagtäglich zeigen. Nicht nur einzelne Menschen und Organisationen wollen etwas dagegen unternehmen – auch immer mehr Firmen zeigen Engagement. Ein Schlagwort, das in diesem Zusammenhang häufig verwendet wird, lautet „Nachhaltigkeit“.

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Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Die unternehmerische Nachhaltigkeit lässt sich in drei Kategorien unterteilen:

Ökologische Nachhaltigkeit bei Unternehmen

Der Einsatz von erneuerbaren Energien aus Wind-, Wasser- und Solarenergie, der Verzicht auf umweltschädliche Chemikalien und der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen sind drei Beispiele, wie Firmen ökologisch nachhaltig agieren können.

Ökonomische Nachhaltigkeit bei Unternehmen

Bei der ökonomischen Nachhaltigkeit geht es nicht um den schnellen Gewinn, sondern um den sinnhaften Umgang mit Ressourcen. Die Verantwortung für Umwelt und Menschen stehen hier im Fokus. Diese Art des Wirtschaftens bedeutet jedoch kein Nachteil für die entsprechenden Unternehmen, das zeigt eine Auswertung der LBBW.

Soziale Nachhaltigkeit bei Unternehmen

Beim nachhaltigen Handeln sollte auch immer der Umgang mit Menschen einbezogen werden. Im Rahmen der sogenannten Corporate Social Responsibility (CSR) gilt es, die Lieferketten auf soziale Probleme zu überprüfen und diese zu beseitigen. Das bedeutet: Faire Löhne, faire Arbeitszeiten und eine faire, zwischenmenschliche Behandlung sind essenzielle Aspekte im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit bei Unternehmen.

Gut zu wissen: Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt mit verschiedenen Maßnahmen inländische Unternehmen dabei, nachhaltiger zu agieren. Dabei orientiert sich das Ministerium an den 17 „Sustainable Development Goals“ (SDG) der Vereinten Nationen. Auch neue rechtliche Vorgaben wie das „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ sollen dafür sorgen, dass die deutsche Wirtschaft nachhaltiger agiert.

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Quelle: Screenshot Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Warum ist Nachhaltigkeit wichtig für Unternehmen?

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Unternehmen Maßnahmen zur Nachhaltigkeit umsetzen sollten. So ist es für Konsumenten und Konsumentinnen zunehmend wichtig, wie ihre Produkte hergestellt werden. Unternehmen, die als nachhaltig gelten, entwickeln ein gutes Image und erhalten dadurch einen Marktvorteil. Auch der effiziente Umgang mit Ressourcen kann ein Wettbewerbsvorteil sein.

Nachhaltigkeit im Unternehmen umsetzen: Ideen, Maßnahmen und Tipps

Sie müssen kein Ecopreneur bzw. keine Ecopreneurin werden, also eine umweltbewusste Gründerin und Vorreiterin, um etwas zu bewegen. Alle Angestellten, gleichgültig in welcher Position, können einen Beitrag dazu leisten, die Nachhaltigkeit im Unternehmen mit neuen Ideen voranzubringen. Denn Sie und Ihre Mitarbeitenden haben zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl, Schritt für Schritt Ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und eine „bessere“ Firma aufzubauen – ökologisch, sozial und ökonomisch.

Folgend ein paar essenzielle Ratschläge:

Strategie

Verfallen Sie nicht in blinden Aktionismus. Besser ist es, zuerst eine Ist-Aufnahme aufzustellen, um herauszufinden, in welchen Bereichen Ihre Firma noch umweltbewusster, sozialer und effizienter werden kann. Leiten Sie auf Basis der Erkenntnisse passende Maßnahmen ab.

Prozesse

Je größer und komplexer ein Unternehmen ist, desto mehr Stellschrauben haben Sie zum nachhaltigen Handeln. Kommen Sie Ihren Sorgfaltspflichten nach, indem Sie Ihre Lieferketten überprüfen und eine Kreislaufwirtschaft (fachsprachlich Cradle-to-Cradle genannt) aufbauen.

Unternehmenskultur

Vom grünen Geschäftskonto über einen Verzicht auf Flugreisen und den Einkauf fair produzierter Produkte bis zum Stromsparen: Damit Sie Ziele wie eine CSR erreichen, muss eine Unternehmenskultur entstehen, bei der nachhaltiges Agieren quasi in der Firmen-DNA verankert wird.

Fortbildungen

Um die Nachhaltigkeit im Unternehmen mit neuen Maßnahmen zu verbessern, können Sie spezielle Lehrgänge besuchen. Zum Beispiel bieten verschiedene IHK-Niederlassungen (Industrie- & Handelskammer) Fort- und Weiterbildungen fürs Nachhaltigkeitsmanagement an.

Inspirationen

Möchten Sie wissen, wie andere Unternehmen aus anderen Branchen nachhaltig agieren? Dann holen Sie sich ein paar Inspirationen, unter anderem von Online-Magazinen wie LifeVERDE.

Kontrolle

Gelingt es, alle Ideen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen erfolgreich umzusetzen? Führen Sie wie bei allen Projekten eine regelmäßige Erfolgsmessung durch und halten Sie die Entwicklung fest.

Nachhaltigkeitsberichte

Aufgrund der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Kommission sind nun große und umsatzstarke Unternehmen aller Branchen dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen. In diesem werden unter anderem die Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales beleuchtet.

Nachhaltigkeit im Unternehmen: Das sind die Vorteile

Verpflichtet sich Ihre Firma dazu, in allen Bereichen nachhaltig zu sein, ergeben sich daraus zahlreiche Vorteile. Zum einen steigt das interne und externe Ansehen, was beispielsweise die Motivation der Angestellten fördert und Ihr Unternehmen attraktiv für neue Bewerbende macht.

Zum anderen können Sie langfristig Kosten reduzieren, wenn Sie zum Beispiel Dienstreisen reduzieren, langlebige Maschinen einkaufen oder Ihren Strom mittels Photovoltaik selbst produzieren. Darüber hinaus leisten Sie einen Beitrag für den Umweltschutz und gegen den Klimawandel.

Nachhaltigkeit im Unternehmen: Mehr als nur ein Schlagwort

Zugegeben, der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird heutzutage inflationär verwendet – manchmal auch in einem unpassenden Kontext. Nichtsdestoweniger sollte jedes Unternehmen darauf bedacht sein, neue Ideen auszuprobieren und bestehende Maßnahmen zu optimieren, um ökologisch und sozial nachhaltiger zu werden. Jeder positive Beitrag ist wichtig für den Umweltschutz und unser aller Zukunft.

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Titelbild: Tom Werner / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 23. Juni 2023, aktualisiert am Juni 26 2023

Themen:

Entrepreneurship