Stakeholder Map: Definition, Erstellung und Tools

Download: Leadership-Guide
Jan Simon
Jan Simon

Aktualisiert:

Veröffentlicht:

Bei der Planung und Umsetzung von Projekten in Unternehmen stoßen immer verschiedene Interessengruppen aufeinander. Diese zu identifizieren und in die Planung zu integrieren ist eine wichtige Aufgabe der Unternehmensführung. Eine Stakeholder Map ermöglicht es, die verschiedenen Gruppen und ihre Beziehungen zueinander zu visualisieren. Das erlaubt in ganz unterschiedlichen Situationen eine effiziente Entscheidungsfindung und eine optimale Projektumsetzung.

Mitarbeitende am White Board besprechen Stakeholder Map

→ Erfolgreiche Führung [Leitfaden]

Warum ist Stakeholder Mapping wichtig?

Als „Stakeholder" werden Interessengruppen bezeichnet, die Einfluss auf Unternehmensprojekte haben. Durch Meinungen und Aktionen wie Proteste können diese Stakeholder ein Projekt spürbar beeinflussen.

Mithilfe der Stakeholder Map visualisieren Sie, welche Interessen die einzelnen Personen und Gruppen vertreten und können Ihre Entscheidungen und Ziele bei einem Projekt darauf anpassen. So können Sie unter Berücksichtigung der Interessen der Akteure und Akteurinnen einen konkreten Projekt- und Kommunikationsplan ausarbeiten und umsetzen.

Zudem ermöglicht eine Stakeholder Map, die Kommunikation zu optimieren und verschiedenen Personengruppen einen Sachverhalt zu veranschaulichen. Durch dieses Kommunikationsplus ist es Ihnen möglich, bessere Ergebnisse zu erzielen und Ihr Projekt voranzubringen.

Eine Stakeholder Map und die Analyse der verschiedenen Personengruppen erlaubt Ihnen somit eine schnelle und bessere Entscheidungsfindung. Sie profitieren von einer niedrigeren Fehlerquote und einer verbesserten Produktivität, wodurch Sie effiziente Ergebnisse und Ihre individuellen Ziele erreichen.

Wozu werden Stakeholder Maps verwendet?

Das Stakeholder Mapping erfüllt in ganz unterschiedlichen Situationen hervorragende Dienste. So bietet es sich beim Issue- und Krisenmanagement an, eine Stakeholder Matrix anzufertigen. Zudem können Unternehmen eine Stakeholder Map erstellen, wenn sie eine Produkteinführung planen.

Außerdem setzen viele Betriebe eine Stakeholder Map als Tool ein, wenn sie neue Märkte erschließen möchten. Gerade im Rahmen der Marktforschung spielt die Analyse des Stakeholders eine extrem große Rolle. Dasselbe gilt, wenn Werbekampagnen geplant und umgesetzt werden sollen.

Wie erstellt man eine Stakeholder Map?

Wenn Unternehmen eine Stakeholder Map erstellen wollen, müssen sie zunächst Stakeholder identifizieren. Hierbei sollte zwischen internen, externen und Interface Stakeholdern unterschieden werden.

Interne Stakeholder sind Teil des Unternehmens und haben daher Interesse am Erfolg des Projekts. Externe Stakeholder achten hingegen eher darauf, dass es ihren eigenen Bedürfnissen zugute kommt.

Bei Interface Stakeholdern handelt es sich um Instanzen wie zum Beispiel Behörden, die aufgrund von Gesetzen und Regeln das Projekt beeinflussen können. Nach der grundlegenden Zusammenstellung der wichtigsten Stakeholder geht es darum, diese zu bewerten. Das bedeutet, dass die verschiedenen Personengruppen in Befürworter und Befürworterinnen, Neutrale sowie Gegner und Gegnerinnen eingeteilt werden.

Außerdem müssen Unternehmen festlegen, welche Stakeholder für ein bestimmtes Projekt die höchste Relevanz haben. Diese sollten bei der Kommunikation und den eigenen Entscheidungen priorisiert werden.

Eine Beschränkung auf die wichtigsten Stakeholder sorgt dafür, dass die Stakeholder Map übersichtlich bleibt. Dazu wird eine Stakeholder Matrix angefertigt. Diese besteht aus zwei Achsen, die einerseits den Grad der Positionierung und andererseits den Einfluss der Stakeholder aufzeigen.

In dieser Stakeholder-Matrix können zudem die Beziehungen der einzelnen Akteure und Akteurinnen untereinander aufgezeigt werden. Darüber hinaus ist es möglich, Zusatzinformationen zu unterschiedlichen Stakeholdern festzuhalten.

Stakeholder-Matrix: Beispiel

Anhand des folgenden Stakeholder-Map-Beispiels zeigen wir Ihnen, wie eine Stakeholder Map zur besseren Visualisierung aussehen kann:

Grafik Stakeholder-Map-Matrix

Welche Tools eignen sich zum Erstellen einer Stakeholder Map?

Es gibt zahlreiche Tools, die bei der Erstellung einer Stakeholder Map helfen. Fünf davon lernen Sie im Folgenden kennen:

1. Moqups

Moqups bietet Ihnen die Möglichkeit, schnell und einfach eine Stakeholder Map mit Hilfe von Vorlagen zu erstellen. Vor allem für die Projektplanung ist das Tool hilfreich.

2. Miro

Miro ist ein Stakeholder Map Maker, mit dem Sie übersichtliche Stakeholder Maps erstellen können. Das Tool arbeitet mit einem benutzerfreundlichen Drag-and-Drop-Editor. Miro ist vor allem dank seiner übersichtlichen Karten dazu geeignet, die Kommunikation und die Teamarbeit bei Projekten zu verbessern.

3. Smaply

Smaply ermöglicht Ihnen, die Beziehungen der einzelnen Akteure zueinander darzustellen. Außerdem wird mit diesem Stakeholder Map Tool das Ökosystem der eigenen Produkte ersichtlich, was bei der Projektplanung hilft.

4. Mural

Mural zeichnet sich durch eine große Anzahl an Vorlagen aus, die beim Stakeholder Mapping eingesetzt werden können. Dadurch ist es leicht möglich, Verantwortlichkeiten zu visualisieren und sicherzustellen, dass Projekte ohne Komplikationen ablaufen.

5. Lucidchart

Lucidchart eignet sich, um die Art und den Einfluss von Stakeholdern und Stakeholdergruppen abzubilden. Mit unterschiedlichen Bereichen und Farben innerhalb eines Koordinatensystems wird für eine größtmögliche Übersichtlichkeit und Nutzbarkeit der Stakeholder Map gesorgt.

Welche Vor- und Nachteile hat das Stakeholder Mapping?

Mit der Erstellung einer Stakeholder Map gehen verschiedene Vor- und Nachteile einher. Sie sollten diese kennen, um sinnvolle Entscheidungen treffen und das Stakeholder Mapping gezielt für Ihre Projekte einsetzen zu können.

Vorteile

Die Stakeholder Map ist ein einfaches und praktisches Tool, das für eine gute Visualisierung der Projektbeteiligten sorgt. Sie können es somit nahezu für jedes Projekt und dessen Planung nutzen.

Die Stakeholder Map ist zudem so vielseitig, dass Sie sie flexibel in vielfältigen Bereichen wie dem Aufbau von IT-Systemen, der Einführung von Produkten, bei Wertangeboten und vielen weiteren Sachverhalten einsetzen können.

Interne und externe Personen verstehen schnell, was die Stakeholder Map verdeutlichen soll und können bei der Analyse und Projektplanung alle wesentlichen Interessengruppen im Blick behalten und berücksichtigen.

Nachteile

Ein Nachteil dieser Art der Stakeholderanalyse ist, dass es sich bei jeder Stakeholder Map um eine statische Visualisierung handelt. Sobald die Übersicht erstellt ist, ist sie oftmals schon wieder überholt.

Außerdem wird aus der Stakeholder Map nicht ersichtlich, welche Methode zur Identifikation einzelner Interessengruppen angewandt wurde und wie später mit ihnen umgegangen werden soll.

Zudem besteht die Gefahr, die Stakeholder Map zu detailreich zu gestalten und hierdurch die Übersichtlichkeit zu gefährden. Darüber hinaus werden in einer Stakeholder Map keine Ziele benannt, wie das beispielsweise bei einem Zieldiagramm der Fall ist.

Tipps für das Stakeholder Mapping

Es gibt einige Praxistipps, die Sie bei der Erstellung einer Stakeholder Map nutzen können:

  1. Begrenzen Sie die Zahl der Stakeholder.
  2. Stellen Sie zu allen Stakeholdern Zusatzinformationen bereit
  3. Ergänzen Sie die Beziehungspfeile der einzelnen Stakeholder durch Zusatzinformationen.
  4. Nennen Sie zu jeder Personengruppe einen konkreten Ansprechpartner bzw. eine Ansprechpartnerin, der bzw. die Verantwortung übernehmen, Aufgaben erledigen oder Entscheidungen treffen soll.
  5. Ergänzen Sie die Stakeholder Map durch weitere Tools wie ein Zieldiagramm oder eine Empathy Map.
  6. Positionieren Sie die Stakeholder Map prominent in allen Abteilungen Ihres Unternehmens, die für ein Projekt von Relevanz sind.

Fazit: Für eine anschauliche Visualisierung sorgen

Eine Stakeholder Map gehört zu den wichtigsten Werkzeugen der Projektplanung. Sie unterstützt bei der Bestimmung von Interessengruppen und hilft dabei, im Sinne der Unternehmensführung sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Sie eignet sich für ganz unterschiedliche Bereiche und kann individuell auf Ihr Unternehmen und Ihre jeweiligen Ziele angepasst werden. Durch die Nutzung von Vorlagen ist die Erstellung einer Stakeholder Map ausgesprochen einfach.

Call-To-Action als Bild zum Thema erfolgreiche Führung

Titelbild: Hinterhaus Productions / iStock / Getty Images Plus

Verwandte Artikel

Erfahren Sie in diesem E-Book, wie Sie als Führungskraft erfolgreich agieren und von anderen Unternehmen lernen können.

KOSTENLOS HERUNTERLADEN