Immer mehr Frauen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit und setzen als Gründerinnen ihre vielfältigen Ideen um. Hierbei verfolgen die Unternehmerinnen angenehm frische Ansätze und drücken der Unternehmenswelt ihren Stempel auf. Zahlreiche Netzwerke unterstützen sie dabei.

Dieser Artikel stellt zwölf erfolgreiche Frauen bzw. Female Founders vor, die mit ihrer Geschäftsidee durchgestartet sind und bis heute die deutsche Wirtschaft prägen.

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12 Gründerinnen, die mit ihrer Idee Erfolg haben

Auf der Suche nach starken weiblichen Vorbildern? Die folgenden Gründerinnen zeigen Ihnen, wie man die eigene Geschäftsidee rockt.

1. Nora Blum, Farina Schurzfeld und Kati Bermbach – Selfapy

Bild von Selfapy Gründerinnen Nora Blum, Farina Schurzfeld und Kati Bermbach

Quelle: Screenshot Selfapy

Wer auf einen Therapieplatz bei einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin hofft, muss in der Regel über einen langen Atem verfügen. Wartezeiten von elf Monaten und mehr sind keine Seltenheit – für akut Betroffene eine Zumutung.

Hier setzt das Onlineangebot von Farina Scurzfeld, Nora Blum und Kati Bermbach an: Selfapy bietet Betroffenen einen Kurs aus neun Modulen, die in Zusammenarbeit mit Psychologen entwickelt wurden. Das Angebot soll dabei nicht die klassische Therapie ersetzen, sondern Berührungsängste abbauen und über die Wartezeit hinweghelfen.

Schurzfeld, Blum und Bermbach sind dabei das perfekte Beispiel, wie ein Team aus Gründern und Gründerinnen das nötige Wissen für den Schritt in die Selbstständigkeit mitbringen kann. Während Blum zuvor bei Rocket Internet gearbeitet hat, wo sie Foodora mit aufbaute, war Bermbach an der Charité als Forschungsmitarbeiterin in der Psychologie tätig. So verbanden sich in den beiden Gründerinnen inhaltliches Fachwissen und strukturelle Kenntnisse über die Unternehmensgründung als solche.

Zu Beginn wurde Selfapy durch kleinere Investments der Mavericks Founders unterstützt, im Februar 2023 erhielt Nora Blum in der Series-A-Finanzierungsrunde über sieben Millionen Euro. Mit diesem Geld soll das Angebot an Kursen erweitert und neue Studien ermöglicht werden.

2. Milena Glimbovski – Original Unverpackt

Bild von Original Unverpackt Gründerin Milena Glimbovski

Quelle: Screenshot Quiez

Milena Glimbovski kam auf die Idee für ihr Geschäft, weil sie regelmäßig von der Flut von Einwegverpackungen in regulären Supermärkten frustriert war. Im Bestreben, die Menge an Plastikmüll effektiv zu reduzieren, gründete sie deshalb 2014 in Berlin-Kreuzberg ihren ersten Unverpackt-Laden, in dem Plastik tabu ist und der Großteil der Lebensmittel in selbst mitgebrachte Behälter abgefüllt wird.

Damit schuf sie selbst die Alternative, die sie zuvor vermisst hatte. Und damit war sie offenbar nicht alleine, denn die Geschäftseröffnung machte eine Crowdfunding-Kampagne möglich, die 100.000 Euro einbrachte.

Seit 2016 gibt es Original Unverpackt auch als Onlineshop, 2017 kam das OU Magazin hinzu, das über Themen wie Nachhaltigkeit und Abfallverringerung aufklärt. Zusätzlich ist Glimbovski inzwischen Autorin, die in ihren Büchern Tipps für Müllreduzierung gibt. Über all diese Geschäftsbereiche finanziert sich Original Unverpackt inzwischen selbst, reinvestiert aber alle Gewinne.

Über ihre Erfahrung als Gründerin sagt Glimbovski im Interview mit Brandwatch: „Ich habe im Umfeld des Social-Impact-Lab gegründet und war dabei umgeben von Green-Startups. Diese Startups sind weniger auf Wachstum, sondern auf Mehrwert angelegt, bei ihnen steht die Idee im Vordergrund. In dieser Szene gibt es viel mehr Frauen als beispielsweise im Umfeld von Tech-Startups. Was wieder das Klischee bedient, dass sich Frauen mehr um das Soziale kümmern.“

3. Lea-Sophie Cramer – Amorelie

Bild von Amorelie Gründerin Lea-Sophie Cramer

Quelle: Screenshot Amorelie

Lea-Sophie Cramer studierte BWL in Mannheim und war anschließend als Beraterin bei der Boston Consulting Group sowie bei Rocket Internet tätig. Mit nur 23 Jahren arbeitete sie schließlich als Vice President International für den asiatischen Markt bei Groupon.

Dennoch zog es Cramer in die Selbstständigkeit und das mit einer gewagten Idee: Sie wollte Sex-Toys aus der tabuisierten Schmuddelecke holen und sie ansprechend-hochwertig präsentieren, sodass sich besonders moderne Frauen und Singles angesprochen fühlen würden.

Ihr Mut wurde belohnt und die Idee eines solchen Onlineshops ging mit Amorelie auf. 2016 gewann sie mit Mitgründer Sebastian Pollok den „Young Business Award“ für ihr Geschäftsmodell. Dieses zeigt nämlich vorbildlich, wie eine Marktlücke identifiziert, bedient und das entsprechende Produkt optimal vermarktet werden kann.

ProSiebenSat.1 ist inzwischen Hauptinvestor. Im Jahr 2016 erwirtschaftete Amorelie einen Umsatz von 36,3 Millionen Euro, was ein Wachstum von 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellte.

4. Delia Lachance – Westwing

Bild von Westwing Gründerin Delia Lachance

Quelle: Screenshot Gründerszene

Bei ihrer Tätigkeit für die Magazine Elle und Elle Decoration stellte Delia Lachance fest, wie schwierig der Onlinekauf von Wohn-Accessoires ist, mit denen sich die Vorschläge aus Home-Dekor-Zeitschriften umsetzen lassen. Als sie darüber mit einem Freund mit BWL-Hintergrund sprach, entstand das Konzept für Westwing. Dann setzt Fischer alles auf eine Karte: Sie kündigte ihren Job, noch bevor die erste Finanzierungszusage da war.

Dass eine erfolgreiche Firmengründung auch als Modejournalistin ohne Business-Ausbildung möglich ist, beweist das positive Feedback der Investoren und Investorinnen, die den Mut dieser Frau anerkannten.

Ihr wichtigster Tipp an Frauen, die es als Gründerin schaffen wollen: Durchsetzungsvermögen ist gefragt. „Ich glaube, wir Frauen trauen uns aus Angst vor Zurückweisung, vor dem nicht gemocht werden manchmal nicht, die Meinung zu sagen oder einen Gegenvorschlag zu machen. Das finde ich schade“, befindet sie im Interview mit dem Manager-Magazin.

5. Jana Tepe und Anna Kaiser – Tandemploy

Bild von Tandemploy Gründerinnen Jana Tepe und Anna Kaiser

Quelle: Screenshot Handelsblatt

Jana Tepe und Anna Kaiser haben sich als Kolleginnen in einer Personalberatung kennengelernt. Dort wurden sie immer wieder damit konfrontiert, wie schwer sich modernere Arbeitsplatzkonzepte nach wie vor umsetzen lassen, die individuelle Lebensmodelle unterstützen. Deshalb gründeten sie Tandemploy – ursprünglich als Jobsharing-Plattform.

Inzwischen entwickelt das Unternehmen aber vor allem Software, die Mittelständler und Mittelständlerinnen wie Konzerne beim gelungenen Wissenstransfer sowie der Flexibilisierung ihrer Strukturen und Arbeitsmodelle unterstützt – und sie damit fit macht für die digitale Transformation. Die Software wird von den Mitarbeitenden selber betrieben – sie finden auf eigene Faust und entlang ihrer Bedürfnisse passende Kollegen und Kolleginnen für flexible Arbeitsmodelle und Kollaborationsformen (z. B. für Projekte, Peer Learning, Job Swappings, Hospitationen oder ein Jobsharing).

Auch in der eigenen Firma leben Jana Tepe und Anna Kaiser vor, wie andere Arbeit aussehen kann: Sie teilen sich die Geschäftsführung im Jobsharing, alle Mitarbeitenden arbeiten in flexiblen Arbeitsmodellen und interdisziplinären Teams, zuletzt haben sie die starre 40-Stunden-Woche bei Tandemploy abgeschafft.

Finanziert haben Tepe und Kaiser ihr Vorhaben mit dem EXIST-Gründerstipendium, das die IT-Entwicklung ermöglicht hat, sowie mit einer Crowdfunding-Kampagne, die 18.000 Euro eingespielt hat. Zusätzlich sind Business Angels mit an Bord. Mit ihrem Konzept wurden die beiden Gründerinnen von der BBC schon zu den 100 inspirierendsten Frauen des Jahres gezählt.

6. Anna Alex und Julia Bösch – Outfittery

Bild von Outfittery Gründerinnen Anna Alex und Julia Bösch

Quelle: Pressematerial Outfittery

Die Idee für den Onlineshop, der Männern eine personalisierte Box mit Kleidung zuschickt, die von Stylisten und Stylistinnen ausgewählt wurde, kam den beiden in New York: Ein gemeinsamer Freund hatte dort überglücklich von einem Einkaufsbummel mit einem persönlichen Shopping-Assistenten erzählt. „Genau dieses männliche Nutzererlebnis wollten wir dann online ermöglichen“, erzählt Alex Edition F.

Das nötige Hintergrundwissen brachten beide Gründerinnen mit. Während Alex bei Rocket Internet gearbeitet und die IT eines Schweizer Onlineunternehmens geleitet hatte, war Bösch zuvor bei Zalando für die Internationalisierung zuständig. Outfittery gilt inzwischen als Vorzeige-Startup – unter anderem, weil es insgesamt 60 Millionen Euro von Investoren und Investorinnen gewinnen konnte.

Da die beiden die Anfangsfinanzierung alleine stemmten, mussten sie zunächst allerdings entsprechende Abstriche machen: zu Beginn hatten sie keine angestellten Stylisten und Stylistinnen, sondern übernahmen von der Beratung bis zum Packen der Pakete alle Aufgaben selbst.

7. Franziska von Hardenberg – The Siss Bliss

Bild von The Siss Bliss Gründerin Franziska von Hardenberg

Quelle: Screenshot Instagram

Dass auch für Gründerinnen und Unternehmerinnen der Karriereweg nicht immer gerade verläuft, beweist Franziska von Hardenberg. Sie studierte zunächst Marketing- und Kommunikationswissenschaften und arbeitete für einen Fashion-Retailer sowie verschiedene Ventures von Rocket Internet, bevor sie sich entschloss, einen Versand für Blumenbouquets zu gründen: Bloomy Days.

Das Besondere hieran war, dass Kunden und Kundinnen zwischen dem einmaligen Kauf und einem Abo-Modell wählen konnten, das sie regelmäßig mit frischen Blumen belieferte. Dieses Konzept war neu, ein Schnittblumenabonnement gab es in Deutschland bis dato nicht.

Das Konzept kam zwar zunächst gut an, entwickelte sich aber nicht in die Richtung, die von Hardenberg sich gewünscht hatte. Sie ging mit Bloomy Days insolvent und wurde an Fleurop verkauft. Statt nun aber den Kopf in den Sand zu stecken, gründete Franziska von Hardenberg ein neues Unternehmen mit dem Namen Siss Bliss. Dieses vertreibt personalisierten Schmuck aus Echtgold.

Der Schmuck hebt sich bewusst vom Mainstream ab und setzt auf handgefertigte Schmuckstücke aus Deutschland. Dieser Ansatz kommt nicht nur bei der Zielgruppe gut an, sondern bescherte von Hardenberg sogar den Titel „Unternehmerin des Jahres 2022“.

Von Hardenberg hat 2016 zusätzlich ein Buch zu Dekoideen mit Schnittblumen geschrieben und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Heute setzt sie sich intensiv für den Gründungsnachwuchs ein und berät andere Gründerinnen bei der Female Future Force.

8. Amber Riedl – Makerist

Bild von Makerist Gründerin Amber Riedl

Quelle: Screenshot Little Years

Die Kanadierin und Wahlberlinerin gründete 2008 bereits den Heirats-Service 1001hochzeiten, der sich allerdings als nicht tragfähig erwies. Als sie ihren späteren Mitgründer Axel Heinz kennenlernte, der ihr von seinen Plänen für ein Do-it-yourself Startup erzählte, war sie auf Anhieb begeistert. Kurzerhand übergab sie ihr erstes Projekt und baute 2013 zusammen mit Heinz Makerist auf.

Dabei handelt es sich um eine Art Handarbeitskurs im Internet, der Lernvideos zum Thema Nähen, Basteln, Plotten und einigem mehr anbietet. Gleichzeitig können Nutzer und Nutzerinnen die benötigten Materialien direkt im angeschlossenen Onlineshop kaufen.

Investoren und Investorinnen wie der Hightech-Gründerfonds oder der OZ Verlag waren schnell überzeugt. Inzwischen beschäftigt Makerist 42 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und verzeichnet 800.000 registrierte Nutzer und Nutzerinnen. Für 2017 war ein Umsatz von sechs Millionen Euro geplant.

9. Maren Jänsch – Eldagser Hoflieferant

Bild von Eldagser Hoflieferant Gründerin Maren Jänsch

Quelle: Screenshot Presseportal

Der Eldagser Hoflieferant ist ein echtes Familienunternehmen. Es steht für Landwirtschaft zum Anfassen und pflanzt unter anderem Weizen, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben an. Besonders bekannt ist das Unternehmen von Maren Jänsch jedoch für seine Kürbisse. Insgesamt 120 Sorten werden auf 20 Hektar angepflanzt. Besucher und Besucherinnen können die Landwirtschaft der Region hier hautnah kennenlernen und an vielfältigen Hoffesten teilnehmen.

Maren Jänsch hat das Unternehmen 2008 von ihrer Mutter übernommen und ihm seither ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Unter anderem hat sie es geschafft, neue Formen der Vermarktung zu finden und die Produkte sogar an den Lebensmitteleinzelhandel zu verkaufen. Zahlreiche Großabnehmer und Wiederverkäufer finden das Konzept des integrierten und nachhaltigen Landbaus attraktiv und nehmen die Produkte des Eldagser Hoflieferanten in ihr Sortiment auf.

Maren Jänsch beweist, dass Wirtschaftnicht unpersönlich sein muss, sondern einen familiären Charakter haben kann. Das zeigt sich gerade in der Hochsaison, wenn die gesamte Verwandtschaft auf dem Hof mithilft und sicherstellt, dass das Konzept Jahr für Jahr erfolgreich bleibt.

10. Ida Tin – Clue App

Bild von Clue App Gründerin Ida Tin

Quelle: Screenshot Femtech.live

Wer sich mit erfolgreichen Frauen in der deutschen Wirtschaft auseinandersetzt, kommt an Ida Tin nicht vorbei. Die Gründerin hat die Clue App ins Leben gerufen, mit der Frauen ihren Menstruationszyklus verfolgen können. Die Idee zur App entstand bereits 2009, sie wurde allerdings erst 2013 durch die Unternehmensgründung realisiert. Im Oktober 2015 erhielt das Unternehmen Clue eine Förderung von 7 Millionen US-Dollar, die in zahlreiche Projekte rund um die App investiert wurde.

Tin ist ursprünglich Dänin, lebt aber heutzutage in Berlin. Dort erfolgte auch die Gründung von Clue gemeinsam mit drei anderen Gründern. Innerhalb von zwei Jahren schafften sie es, eine Million Menschen für die App zu begeistern und ein weiteres halbes Jahr später waren es bereits zwei Millionen Menschen aus 180 Ländern.

Tin gilt heutzutage als diejenige, die den Begriff „Femtech" entwickelt und bekannt gemacht hat. Hiermit sind Technologien gemeint, die sich speziell an den Bedürfnissen von Frauen orientieren. Das Konzept zahlt sich offenbar aus. Es wird erwartet, dass Clue bis 2025 einen Marktwert von 50 Milliarden US-Dollar erreicht.

11. Verena Pausder – Fox and Sheep

Bild von Fox and Sheep Gründerin Verena Pausder

Quelle: Screenshot Little Years

Verena Poster ist ein lebendes Beispiel dafür, dass sich Unternehmergeist in Familien weitervererben kann. Die Gründerin ist bereits in zehnter Generation Mitglied der Unternehmerfamilie der Textilherstellers Delius und ist dort als Gesellschafterin tätig. Ihr Herzensprojekt ist Fox and Sheep, das sie 2012 in Berlin gründete. Hierbei handelt es sich um das größte Unternehmen für Kinder-Apps in Deutschland.

Fox and Sheep entwickelt ganz unterschiedliche Produkte für Kinder, die ihnen beim Aufwachsen helfen. Von Animationen über Audiodateien bis hin zu Apps gibt es hier zahlreiche spannende Angebote. Auch Hörspiele und Podcasts sind dort zu finden. Der Ansatz besteht darin, Kindern kreative und abwechslungsreiche digitale Tools an die Hand zu geben, mit denen sie spielerisch lernen und ihren Alltag gestalten und verstehen können.

Die Produkte von Fox and Sheep haben schon zahlreiche Preise gewonnen und sind ausgesprochen interaktiv. Neben den offensichtlichen Funktionen gibt es bei den einzelnen Angeboten oft kleine versteckte Überraschungen, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern.

12. Antonia Cox – POTTBURI

Bild von Pottburri Gründerin Antonia Cox

Quelle: Screenshot Xing

Die Karriere von Antonia Cox als Gründerin und Unternehmerin ist stark mit der Sendung „Die Höhle der Löwen" verbunden. Hier konnte sie einen Deal mit Ralf Dümmel abschließen und generierte somit Geld für ihr Unternehmen POTTBURRI, das sie Ende 2019 gemeinsam mit ihrem Bruder gegründet hat. Dieses verkauft kompostierbare Blumentöpfe, die eine ökologische Alternative zu Einwegtöpfen darstellen.

Cox und ihr Bruder sind in einer Gärtnerfamilie aufgewachsen und haben ihr Leben lang engen Kontakt zur Gärtnerei der Eltern gehalten. Sie kennen sich mit grüner Wirtschaft hervorragend aus und treffen beim Publikum einen Nerv. Cox hat sich zudem viel mit dem Verkauf bei Amazon und Shopify beschäftigt, wovon die Versandpolitik von Pottburri bis heute geprägt ist.

Female Founders in Deutschland: So hoch ist der Anteil

Nach wie vor ist der typische Unternehmensgründer männlich. Doch gute Nachrichten: Die Anzahl der Gründerinnen in Deutschland steigt. 2022 lagt der Anteil weiblicher Gründerinnen dem Deutschen Startup Monitor zufolge bei 20,3 % – das sind immerhin 5,7 % mehr als noch im Jahr 2017.

Vor allem Anschubfinanzierungen sind für Frauen schwerer zu bekommen, weswegen Gründerinnen häufig auf Fördermittel hoffen müssen. Das liegt daran, dass die Geschäftsfelder, in denen Frauen gründen, seltener gefördert werden.

Es gibt also noch einiges nachzuholen in der Gründerszene. Umso beeindruckender wirkt da die Leistung derjenigen Gründerinnen, die ihr eigenes Geschäftsmodell erfolgreich umgesetzt haben.

Von diesen Netzwerken profitieren deutsche Gründerinnen

Verschiedene Netzwerke helfen Frauen auf ihrem Weg zur Gründung des eigenen Unternehmens. Gründerinnen und Unternehmerinnen finden hier Unterstützung ganz unterschiedlicher Art auf dem Weg hin zu einem erfolgreichen und zukunftsträchtigen Unternehmen.

Bundesweite Gründerinnenagentur

Der Anspruch der bundesweiten Gründerinnenagentur bga besteht darin, Frauen dabei zu unterstützen, ihre Geschäftsideen umzusetzen und zu Gründerinnen und Unternehmerinnen zu werden. Durch das Engagement von Frauen soll der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt und attraktiv gehalten werden.

Zu diesem Zweck werden Frauen aller Branchen bei ihrer Existenzgründung unterstützt. Die bga ist hierbei eine Schnittstelle für ganz unterschiedliche Player, zu denen neben den Frauen selbst auch Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gehören.

Existenzgründerinnen.de

Bei Existenzgründerinnen.de handelt es sich um eine Initiative der bundesweiten Gründerinnenagentur BGA. Diese informiert Frauen, die mit dem Gedanken spielen, Unternehmerinnen zu werden, über zahlreiche Themen rund um Finanzierungen, Technologien, Gründungswettbewerbe und vieles mehr. Außerdem finden potenzielle Gründerinnen hier diverse Veranstaltungen, bei denen sie sich Informationen zum Thema Gründung besorgen und mit erfolgreichen Unternehmerinnen in Kontakt treten können.

Gründerinnenhotline

Die Gründerinnenhotline ist ebenfalls ein Netzwerk der bundesweiten Gründerinnenagentur BGA. Hier können Frauen anrufen, die eine Geschäftsidee haben und gerne Unterstützung bei deren Umsetzung hätten. Hier bekommen sie viele nützliche Tipps rund um Rechtsformen, Unternehmensführung und Finanzierung und kommen einer erfolgreichen Gründung somit einen Schritt näher.

Social Business Women

Das Netzwerk Social Business Women fokussiert sich auf den Bereich berufliche Beratung und richtet sich an Frauen mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen. Einigen geht es um eine berufliche Neuorientierung oder den Wiedereinstieg in den Beruf, andere möchten gerne ein eigenes Social Business gründen. Hier bekommen Frauen bei allen Schritten der Existenzgründung Unterstützung und profitieren von Fachwissen und Erfahrung.

Weiberwirtschaft eG

Weiberwirtschaft ist eine Frauengenossenschaft, die in Berlin-Mitte ein Zentrum für Gründerinnen und Unternehmerinnen ins Leben gerufen hat. Die Idee besteht darin, dass sich kreative und engagierte Frauen vernetzen und ihre jeweiligen Potenziale, ihre Kreativität und ihre Leidenschaft einbringen. So kann das Gesicht der deutschen Wirtschaft weiblicher gestaltet werden.

hannoverimpuls GmbH

Bei hannoverimpuls handelt es sich um eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Hannover. Seit 2003 unterstützt das Unternehmen Gründerinnen und Gründer auf dem Weg hin zu ihrem eigenen Betrieb. Das Ziel besteht darin, frische, kreative und erfolgreiche Firmen zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass diese sich in der Stadt oder der Region Hannover ansiedeln und die regionale Wirtschaft stärken.

Fazit: Mit Mut, Durchhaltevermögen und unkonventionellem Denken kann es klappen

Die Female Founders in diesem Beitrag zeigen: Der Weg zum eigenen Unternehmen muss (und kann) nicht immer stromlinienförmig sein. Rückschläge gehören zu der Erfahrung dazu – sei es, weil Investoren und Investorinnen oder Banken nicht an die Idee glauben oder schlussendlich das ganze Vorhaben scheitert. Aus Rückschlägen das Beste zu machen, ist eine Eigenschaft, die für Gründende sehr wichtig ist.

Wer sein eigenes Unternehmen gründen will, sollte immer auch unkonventionelle Wege in Betracht ziehen und ist nicht zwingend auf das obligatorische Business-Studium angewiesen. Gleichzeitig ist ein langer Atem unabdingbar. Wer aber hinter seinen Ideen steht und sich nicht entmutigen lässt, hat gute Chancen, dass es mit der Selbstständigkeit klappt.

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Titelbild: Marten Bjork / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 12. April 2023, aktualisiert am April 12 2023

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