Herausforderungen des Unternehmertums erkennen und meistern

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Dominik Erdmann
Dominik Erdmann

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Ich weiß, das ist keine alles überwältigende oder revolutionäre Erkenntnis, aber ein Gewerbe zu betreiben und Entrepreneur zu sein ist nicht einfach. Dazu braucht man viel Mut, Ausdauer, Geschäftssinn und strategisches Denken – und selbst wenn man diese Eigenschaften im Überfluss besitzt, reicht dies nicht immer aus, um sich über Wasser zu halten.

Mann denkt über Herausforderungen des Unternehmertums nach

Die Herausforderungen des Unternehmertums können weit außerhalb der Kontrolle der einzelnen Person liegen – aber diese lästigen Hindernisse sind nicht unüberwindbar. Ich habe mit Unternehmern und Unternehmerinnen gesprochen, um zu erfahren, welche Herausforderungen ihrer Meinung nach die häufigsten sind und was man tun kann, um sie zu überwinden.

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Herausforderungen, denen sich Unternehmer und Unternehmerinnen in diesem Jahr stellen müssen

1. Work-Life-Balance

In einer Anfang Juni 2024 durchgeführten Umfrage zum Zustand des Unternehmertums wurden die Teilnehmenden – Entrepreneure und Geschäftsinhabende – nach den größten Schwierigkeiten gefragt. Die am häufigsten genannte Antwort war die Work-Life-Balance.

Die Definition einer guten Work-Life-Balance ist für jeden anders, aber für mich geht es dabei prinzipiell darum, dass man weder Arbeit noch Privatleben opfern muss, um das jeweils andere unter einen Hut zu bringen.

Evan McCarthy, Vorsitzender und CEO von SportingSmiles, gab zu, dass er genau dieses Problem hatte, als er begann, sich selbstständig zu machen. Er sagte: „Ich habe mein Unternehmen vor 15 Jahren gegründet und als Geschäftsinhaber hat man immer einen Berg an Aufgaben zu bewältigen. Die größte Herausforderung für mich bestand darin, ein Gleichgewicht zwischen meinem Arbeits- und Privatleben zu finden.“

Als er sein Geschäft eröffnete, war er alleinstehend, was die Dinge seiner Meinung nach einfacher machte. Allerdings arbeitete er zwei Monate lang ohne Pause und ohne sich ein paar Tage freizunehmen. Dazu meinte er: „Ich habe mich voll und ganz dem Erfolg meines Unternehmens verschrieben und hatte keinen Plan B, falls etwas nicht klappen würde.“

Aber er fügt hinzu: „Rückblickend wird mir klar, dass ich meinem Privatleben mehr Aufmerksamkeit hätte schenken sollen. Wenn ich besser auf mich selbst geachtet hätte, wäre alles nicht so stressig gewesen, und ich hätte mich wahrscheinlich stärker auf das Wachstum des Unternehmens konzentrieren können.“

Evan McCarthy Zitat

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Einer der größten Vorteile des Unternehmertums besteht darin, sein eigener Boss zu sein. Man hat die Freiheit, seine Arbeitszeiten selbst festzulegen und die Work-Life-Balance zu entwickeln, die man sich wünscht. Dinge wie eine dynamische Unternehmenskultur können aber den Eindruck vermitteln, dass es wichtig ist, dauernd aktiv und bereit zur Arbeit zu sein.

Für eine gesunde Work-Life-Balance empfehle ich Folgendes:

  • Schaffen Sie Grenzen: Dies kann so etwas Einfaches sein, wie Arbeitszeiten festzulegen, an die man sich dann möglichst auch hält. Natürlich gibt es manchmal arbeitsreichere Tage, aber normalerweise hat man dann einen festen Zeitplan.
  • Machen Sie richtige Pausen: Ich halte Pausen für äußerst wichtig. Sie helfen mir, meinen Kopf frei zu bekommen und neue Perspektiven zu erlangen.
  • Setzen Sie sich realistische Erwartungen: Wenn Sie sich zu viel vornehmen, kann es passieren, dass Sie das Gefühl haben, so lange weiterarbeiten zu müssen, bis alles auf Ihrer Liste erledigt ist. Seien Sie also ehrlich in Hinblick darauf, was Sie jeden Tag erledigen können.
  • Genießen Sie die Zeit, wenn Sie nicht arbeiten: Ich bin mir sicher, das ist eigentlich selbstverständlich, sollte aber trotzdem erwähnt werden. Widmen Sie sich in Ihrer arbeitsfreien Zeit Dingen, die Ihnen Freude bereiten, wie etwa ein paar Stunden mit Ihrer Familie zu verbringen, einem Hobby nachzugehen oder einfach nur entspannt herumzusitzen und nichts zu tun.

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  • Geschäftskonzept überzeugend darlegen
  • Unternehmensziele sorgfältig planen
  • Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolio vorstellen
  • Buyer-Persona(s) definieren

2. Zugang zu Kapital und Finanzierungen

Zugang zu Kapital und Finanzierungen zu erhalten stellt für die Teilnehmenden an unserer Umfrage die zweitgrößte Herausforderung dar.

Das leuchtet mir ein – eine Unternehmensgründung ohne Finanzierung ist einfach nicht möglich. Durchschnittliche Kleinunternehmerinnen und -unternehmer geben etwa 40.000 Dollar in ihrem ersten Geschäftsjahr aus. In Deutschland liegt das Mindeststammkapital für die Gründung einer GmbH beispielsweise bei 25.000 Euro.

Die meisten der befragten Selbstständigen sagten uns, dass der Großteil ihrer Finanzierung aus privaten Mitteln stammt. Das kann ein zusätzlicher Stressfaktor sein, da private Mittel für persönliche Bedürfnisse vorbehalten sein sollten.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Cashflow-Probleme lassen sich am besten dadurch vermeiden, dass man einen Budgetplan erstellt. Sie wissen dann, wie viel Sie benötigen und wie viel Sie haben sollten. Wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, können Sie nach zusätzlichen Finanzierungsquellen Ausschau halten.

Zu den bewährten Möglichkeiten, Finanzmittel für Ihr Unternehmen zu erhalten, gehören:

  • Crowdfunding: Websites wie GoFundMe und Kickstarter geben Ihnen finanzielle Unterstützung aus Online-Kampagnen.
  • Kredite für Kleinunternehmen: Lokale Organisationen von Kleinunternehmen oder gewerbliche Entwicklungszentren bieten jungen Entrepreneuren häufig die Möglichkeit, Kredite zu beantragen.
  • Bankdarlehen: Bankdarlehen sind eine gängige Finanzierungsquelle. Ich rate aber dazu, die Zinssätze und Rückzahlungsbedingungen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass diese nicht Ihre Rückzahlungsfähigkeit übersteigen.
  • Angel Investors: Business Angels sind akkreditierte Fachleute, die Finanzierungen anbieten. Normalerweise müssen Sie diesen Personen Ihr Firmenprojekt präsentieren oder sich um das entsprechende Finanzierungsangebot bewerben.
  • Bekannten- und Familienkreis: Manche Menschen verfügen über Bekannte, Verwandte und Angehörige, die bereit sind, mitzumachen und sie zu unterstützen. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie sich freuen und diese lohnende Quelle nutzen.

3. Akquise

72 Prozent der Befragten einer Studie der Kauffman Group sagten, sie hätten Schwierigkeiten, Kundschaft zu finden.

Das ist eine der (wenn nicht sogar die) grundlegendste Aufgaben, die Sie erfüllen müssen, wenn Ihr Geschäft erfolgreich sein soll – insbesondere, da Sie sich nicht immer darauf verlassen können, dass die Kundschaft einfach den Weg zu Ihnen findet.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Als gewerblich tätige Person liegt es an Ihnen, Ihre Marke bekannt zu machen – Eigenwerbung ist der erste Schritt, den Stein ins Rollen zu bringen.

Als Erstes müssen Sie bei der Akquise wissen, wer Ihre ideale Kundin oder Ihr idealer Kunde ist. Durch Recherchen zur Buyer-Persona erfahren Sie mehr über Ihre Zielgruppe, deren Interessens- sowie Problembereiche und finden heraus, wie Sie diese Gruppe am besten ansprechen können.

Darüber hinaus haben Sie damit die Möglichkeit, die Positionierung Ihrer Marke zu bestimmen. Das hilft Ihnen dabei, gezielte Marketingmaßnahmen zu ergreifen, um bei ihrer potenziellen Kundschaft auch tatsächlich anzukommen.

Ich gehe davon aus, dass Sie stolz auf Ihr Unternehmen sind, und empfehle Ihnen deshalb, das bei jeder Gelegenheit anderen auch zu zeigen. Wenn Sie einen lokalen Kundenstamm bedienen, fragen Sie z. B. in lokalen Betrieben nach, ob Sie dort eine Visitenkarte oder einen Flyer hinterlegen können.

Besuchen Sie Branchenveranstaltungen und Messen und präsentieren Sie Ihr Unternehmen. Seien Sie in den sozialen Medien aktiv und bitten Sie Ihre Bekannten, Verwandten und alle in Ihrem Unterstützungsnetzwerk, Reklame für Sie zu machen. Erstellen Sie ein Referral-Programm für bestehende Kundschaft.

Es kommt auf die Sichtbarkeit an, also machen Sie auf die eine oder andere Weise auf sich und Ihr Unternehmen aufmerksam. Wenn Sie isoliert bleiben, wird Ihre Kundschaft Sie nicht finden.

4. Unterstützung durch Mentoren

Allein unternehmerisch tätig zu sein kann eine Herausforderung darstellen – insbesondere für jüngere Leute oder solche, die zum ersten Mal ein Unternehmen gründen.

Ratschläge, Einblicke und Orientierungshilfen von erfahreneren Geschäftsinhaberinnen und -inhabern können dann dabei helfen, dass die Dinge nicht aus dem Ruder laufen – aber auf Kurs zu bleiben ist leichter gesagt als getan.

60 Prozent der angehenden Entrepreneuren gaben an, dass es schwierig sei, Mentorinnen oder Mentoren zu finden, die dabei helfen könnten.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Networking-Events, branchenspezifische Messen und Social-Media-Plattformen bieten die Möglichkeit, mit gleichgesinnten und erfahrenen Geschäftsleuten in Kontakt zu treten. Außerdem können Sie:

  • Mit Geschäftsleuten sprechen, die Sie aus bestimmten Gründen bewundern. Wenn sich dann eine persönliche Beziehung entwickelt, können Sie noch einen Schritt weitergehen und ein Mentoring vorschlagen.
  • Andere wissen lassen, dass Sie eine Mentorin oder einen Mentor suchen. Möglicherweise kommen dann sogar Fremde auf Sie zu und bieten sich dafür an.
  • Sich für Mentoring-Programme bewerben, die entwickelt wurden, um dabei zu helfen, qualifizierte Mentorinnen und Mentoren in der eigenen Branche zu finden. Die Kontaktaufnahme mit Zentren für die Entwicklung kleiner Unternehmen ist dafür ebenfalls ein guter Einstieg.
  • Verbindung mit Ihrer Community herstellen (sei es in Ihrer lokalen Community oder auf Plattformen wie LinkedIn), was hilft, um Menschen mit gleichen Interessen zu finden. Sich den Werdegang anderer anzuhören kann genauso nützlich sein, wie sich mit jemanden auszutauschen, der bzw. die schon länger in der Branche tätig ist.

Der Schlüssel bei der Mentorensuche besteht darin, aktiv zu werden und andere wissen zu lassen, wonach sie suchen. Es gibt keine Garantie dafür, dass jemand Ihnen passende Tipps geben kann, aber viele Menschen sind gern bereit, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen.

5. Motiviert bleiben

Justin Silverman, Gründer und CEO von Merchynt, erzählte mir: „Die größte Herausforderung für mich bestand darin, in der Anfangszeit, als ich keine Einnahmen hatte und nur langsam vorankam, motiviert zu bleiben.“

Aber das kann für jeden schwierig sein, unabhängig von der Geschäftsphase. Wenn Sie unter Burnout leiden oder die Work-Life-Balance fehlt, ist eventuell sogar noch schwieriger, die Motivation aufrechtzuerhalten.

Glücklicherweise lässt sie sich wieder aufbauen.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Silverman hat seine Motivation folgendermaßen wiedergefunden: „Ich habe mich von dem Buch „The Messy Middle“ inspirieren lassen und mir eine Mischung aus kleinen und großen Erfolgszielen gesetzt. Diese habe ich aufgeschrieben, in einem Bereich meines Schreibtischs angebracht und sie dann nach und nach abgearbeitet. Dadurch habe ich erkannt, dass sich kleine Erfolge im Laufe der Zeit zu großen aufsummieren. Das hat mir geholfen weiterzumachen, wo ich zuvor aufgegeben hätte.“

Er betonte, dass er auf diese Weise gelernt hätte, wie wichtig es sei, auch kleine Siege zu feiern, um Schwung und Motivation nicht zu verlieren.

Wenn man seine großen Ziele in kleinere aufteilt, lassen sich Aufgaben leichter bewältigen, fühlt man sich weniger schnell überfordert und kann die wichtigsten Aufgaben priorisieren. Jedes Mal, wenn man eines der kleineren Ziele abhakt, ist das ein Erfolgserlebnis und man hat das wunderbare Gefühl, etwas erreicht zu haben, was wiederum Motivation weckt.

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6. Anpassungsfähigkeit

Scott Williamson, VP für Vertrieb und Technik bei R. Williamson & Associates, sagte: „Meine größte Herausforderung als Unternehmer bestand darin, zu lernen, wie ich mich schnell umstellen und anpassen kann.“

Die Märkte verändern sich ständig, daher ist das eigentlich etwas ganz Normales. Aber es können unerwartete Hürden (wie z. B. eine Pandemie) auftreten und selbst mit einem guten Alternativplan ist die Neuorientierung meistens mit Herausforderungen verbunden.

Williamson fügt hinzu: „Als ich mein Unternehmen gründete, hatte ich eine Vision davon, was daraus werden sollte. Doch erst mit der Markteinführung und der ersten echten Kundschaft wurden mir die tatsächlichen Marktbedingungen und das Wettbewerbsumfeld so richtig bewusst. Die Dinge entwickelten sich nämlich nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte.“

Er sagte, er musste lernen, seiner Kundschaft zuzuhören und schnelle Anpassungen vorzunehmen, um sich besser auf deren Bedürfnisse einzustellen. Auch wenn es für ihn schwer war zu akzeptieren, dass seine ursprüngliche Vision nicht ganz zutraf, lernte er durch den Kundenkontakt und entsprechende Erkenntnisse, ein Produkt zu entwickeln, das wirklich Anklang fand.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Williamson verweist darauf, dass es beim Entrepreneurship nicht darum geht, starr an einem Plan festzuhalten: „Dabei [beim Unternehmertum] geht es darum, eine Vision zu entwickeln, diese in der realen Welt zu testen, auf Feedback zu hören und sowohl bereit als auch in der Lage zu sein sich anzupassen. Der Markt wandelt sich ständig und daher müssen sich Unternehmer und Unternehmerinnen ebenfalls dauernd verändern.“

Scott Williamson Zitat

Ich empfehle außerdem, sich über Branchennachrichten und Trends auf dem Laufenden zu halten und Verbrauchertendenzen zu beobachten. Auf diese Weise erhalten Sie einen Eindruck vom Zustand Ihrer Branche und können feststellen, ob sich Änderungen anbahnen.

7. Inklusion und chancenbezogene Barrieren

Meine englischsprachigen HubSpot-Kollegen und -Kolleginnen haben vor einiger Zeit Breaking the Blueprint ins Leben gerufen, eine Blog-Kolumne, die sich den besonderen Herausforderungen unterrepräsentierter Unternehmerinnen und Unternehmer widmet.

Viele der Schwierigkeiten, mit denen diese Gruppen konfrontiert sind, basieren auf traditionellen Praktiken, die sie von der Chancengleichheit ausschließen. Aus diesem Grund haben Unternehmen mit Personen, die Minderheiten angehören, manchmal immer noch Mühe, den gleichen Erfolg zu erzielen wie andere.

Hier sind einige statistische Daten, welche verdeutlichen, wie unterschiedlich sich die Unternehmenslandschaft für Entrepreneure, die Minderheiten zuzurechnen sind, darstellt:

  • Fast die Hälfte der Kleinunternehmen in Frauenbesitz, die auf eine QuickBooks-Umfrage reagierten, gab an, dass ihr Geschäft von einer stärkeren Finanzierung oder mehr finanzieller Hilfe entscheidend profitieren würde.
  • Fast 8 von 10 dunkelhäutigen Personen, die ein Kleinunternehmen betreiben, berichteten, sie seien von mindestens einer Kundin bzw. einem Kunden rassistisch behandelt worden.
  • Unternehmensgründende aus der LGBTQ+ Community sind verantwortlich für 36 Prozent mehr Arbeitsplätze, 114 Prozent mehr Patente und 44 Prozent mehr Existenzgründungen, konnten aber insgesamt 16 Prozent weniger Kapital aufbringen als durchschnittliche Unternehmer und Unternehmerinnen.
  • Unternehmen von lateinamerikanischen Gewerbetreibenden erhielten weniger als 1 Prozent der 487 Milliarden US-Dollar, die im Jahr 2020 in die 500 größten Risikokapital- und Private-Equity-Deals investiert wurden.

Diese Diskrepanzen sind bedauerlich, denn gewerblich Tätige aus Minderheiten tragen fast 2 Billionen Dollar jährlich zur US-Wirtschaft bei.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Viele der Herausforderungen, denen unterrepräsentierte Unternehmerinnen und Unternehmer gegenüberstehen, erfordern Maßnahmen seitens der Institutionen, die ihnen in der Vergangenheit keine Unterstützung geboten haben.

Aber jede und jeder Einzelne hat die Möglichkeit, etwas zu tun, um die Situation zu verbessern – und zwar auf diese Weise:

  • Man kann speziell nach Ressourcen für unterrepräsentierte Selbstständige suchen (zugegeben, noch so ein nicht besonders unauffälliger Hinweis auf Breaking the Blueprint, wo diese Art von Content veröffentlicht wird).
  • Es hilft auch, Kontakte und Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Dadurch bekommt man die Gelegenheit, Ratschläge auszutauschen, Probleme anzusprechen und sich gegenseitig auf dem unternehmerischen Weg zu unterstützen.
  • Darüber hinaus kann es hilfreich sein, Mentorinnen und Mentoren der Branche zu finden, die bereit sind, ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen mit anderen zu teilen.
  • Ferner besteht die Möglichkeit, Zuschüsse, Darlehen und Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen von Minderheitszugehörigen – wie etwa Kredite für Minderheitsunternehmen – zu beantragen.

8. Um Hilfe bitten

Sich nicht zu scheuen, um Hilfe zu bitten, ist eine Fähigkeit, die man lernen kann. Menschen sind gerne autonom und betrachten dies allerdings manchmal als Zeichen der Schwäche.

Ich glaube, dass das Bitten um Hilfe das Gegenteil bedeutet: Es zeigt Lernbereitschaft und kann einem auf lange Sicht zugute kommen, weil man dadurch Unterstützung erhält und die Meinung anderer uns dazu bringen kann, über neue Ideen nachzudenken.

Jody Swain, Gründerin von Hire & Fire Your Kids, hatte zu Beginn ihres Unternehmertums Schwierigkeiten damit, um Hilfe zu bitten. Sie berichtete: „Als Jungunternehmerin bestand meine mit Abstand größte Schwierigkeit darin, alles alleine machen und keine Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen.“

Swain fügt hinzu: „Ich befürchtete, die Leute zu belästigen, ihre Zeit zu beanspruchen, verurteilt oder zurückgewiesen zu werden. Also tat ich stattdessen das, was meiner Meinung nach von Selbständigen erwartet wird. Ich war wie gehetzt. Als ich monatelang Woche für Woche jeden Tag viel zu viele Überstunden machte, schritt meine Familie schließlich massiv ein.“

Sie sagt, dass sie danach alles langsamer anging, begann, Hilfe zu suchen, und verschiedene für Selbständige verfügbare Ressourcen, wie etwa Zuschüsse, Small Business Center und Accelerator-Programme, entdeckte.

„Es hat viel zu lange gedauert, bis ich begriff, dass es da draußen tatsächlich Menschen gibt, die gerne helfen. Man erhält nie eine positive Antwort, solange man nicht fragt. Nachdem mir das klar geworden war, bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe einfach andere gefragt, woraufhin ich plötzlich von allen Seiten Unterstützung und Hilfe bekam. Von da an wurde alles anders“, sagt Swain.

Jody Swain Zitat

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Man kann das Gefühl, dass man Schwäche zeigt, sobald man um Hilfe bittet, am besten überwinden, wenn man das Ganze als Stärke betrachtet. Damit zeigen Sie nämlich, dass Sie selbstbewusst sind, gerne Feedback annehmen und sich weiterentwickeln möchten.

9. Selbstzweifel und Angst

Selbstzweifel und Angst haben wohl alle Unternehmenden irgendwann schon mal erlebt. Vielleicht haben Sie ja auch das Gefühl, Ihren Ruf aufs Spiel zu setzen, dass Sie scheitern könnten oder für Ihren Job nicht geeignet sind – 50 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer geben an, dass es nicht leicht ist, damit klarzukommen.

Das Impostor-Syndrom ist eines, das häufig durch Selbstzweifel verursacht wird, und die Forschung zeigt, dass 82 Prozent der Menschen dieses Gefühl kennen.

Da die Geschäftswelt einem ständigen Wandel unterworfen ist, gibt es für die Behebung dieses Problems keine einfache Lösung, aber eine Möglichkeit, es einzudämmen.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Das klingt wie etwas, das eher zu einem ironischen SpongeBob-Meme passt, aber ich bleibe bei meinem Ratschlag: Geduld und Beharrlichkeit sind großartige Mittel gegen Selbstzweifel.

Sie wissen nicht, wie die Dinge ausgehen, wenn Sie frühzeitig die Reißleine ziehen. Wenn Ihre Selbstzweifel Ihnen einflüstern, dass sie nicht in der Lage sind, Gewinn zu erwirtschaften, wie kann sich das als wahr beweisen, wenn Sie sich nicht die Zeit nehmen, Umsätze zu erzielen?

Seien Sie nett zu sich selbst, wenn Selbstzweifel aufkommen, denn Ihre Reaktion hat möglicherweise Einfluss darauf, wie lange diese anhalten. Positives Selbstgespräch und Affirmationen können Ihnen helfen, Stress und Angst zu vermeiden.

Selbst wenn Sie so tun müssen, als ob – Sie legen sich damit eine positive Angewohnheit zu, die Ihnen auf lange Sicht zugute kommt.

10. Teamaufbau und -engagement

Wenn Ihr unternehmerisches Abenteuer im Alleingang begann, ist der Aufbau und die Einbindung eines Teams völliges Neuland. Anstatt alles selbst machen zu wollen, müssen Sie sich daran gewöhnen, zu delegieren und darauf zu vertrauen, dass andere die Aufgaben, die ihnen zugewiesen wurden, erfolgreich erledigen.

Gauri Manglik, CEO und Mitbegründerin von Instrumentl, erzählte mir, dass sie damit zu kämpfen hatte. Sie gibt zu: „Das größte Problem für mich als Unternehmerin bestand darin, die richtige Balance zu finden – einerseits mein Team zu führen und ihm andererseits die nötige Autonomie zu geben, um erfolgreich zu sein. Aus Angst, dass man die Dinge nicht richtig erledigte, hatte ich den Drang, alles bis ins kleinste Detail regeln zu wollen.“

Doch sie fügt hinzu: „Ich habe schnell gelernt, dass dieses Maß an Kontrolle Kreativität erstickt und Leistung beeinträchtigt. Der eigentliche Schlüssel lag darin, die richtigen Leute einzustellen, die Vision und Erwartungen klar zu kommunizieren und ihnen dann nicht im Weg zu stehen. Ich musste erkennen, dass Innovationen von starken Teams ausgehen und nicht von kontrollsüchtigen Gründerinnen.“

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Manglik bewältigte diese Herausforderung durch einen Rollenwechsel. Sie lernte, durch Coaching und Mentoring Unterstützung zu bieten und gleichzeitig darauf zu vertrauen, dass ihre Mitarbeitenden ihre Aufgaben erfolgreich erledigten.

Das führte bei ihren Mitarbeitenden zu mehr Engagement, besserer Leistung sowie größerer Arbeitszufriedenheit und insgesamt zu positiveren Geschäftsergebnissen.

Sie sagt: „Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es beim Führen nicht um Kontrolle geht, sondern darum, anderen die Möglichkeit zu geben, bei ihrer Arbeit ihr Bestes zu leisten.“

Gauri Manglik Zitat

Hier einige weitere wirksame Strategien:

  • Machen Sie deutlich, was Sie erwarten, und geben Sie klare Anweisungen.
  • Ermutigen Sie Ihr Team, Verantwortung für die jeweiligen Aufgaben zu übernehmen und Erfolge zu feiern.
  • Heben Sie die Erfolge des Teams hervor, um den Teamgeist zu steigern und den Zusammenhalt des Teams zu stärken.

11. Mit Gesetzesänderungen Schritt halten

Hinweis: Der folgende Abschnitt stellt weder eine Rechtsberatung für Ihr Unternehmen noch eine Empfehlung für eine bestimmte Auslegung geltenden Rechts dar.

Für Unternehmen kann es schwierig sein, den Überblick über all die rechtlichen Anforderungen zu behalten. Die IHK hat eine gute Übersicht mit neuen Gesetzen und Gesetzesänderungen zusammengestellt, die 2024 auf Unternehmen zukommen.

Glücklicherweise treten die meisten neu verabschiedeten Gesetze nicht gleich in Kraft, sondern haben eine Übergangszeit, bevor sie verpflichtend werden. Das gibt einem Flexibilität, sich auf neue Anforderungen einzustellen und vorzubereiten.

Dennoch müssen Sie alle Gesetze im Auge behalten, die Ihr Unternehmen unmittelbar betreffen könnten – sowohl auf branchenspezifischer, lokaler und nationaler Ebene als auch in Hinblick auf die für Ihr Bundesland geltenden Regelungen.

So lässt sich diese Herausforderung meistern

Um in rechtlichen, regulatorischen und Compliance-Fragen immer auf dem Laufenden zu bleiben, sollten Sie vor allem Branchennachrichten verfolgen, mit Gleichgesinnten sprechen, seriöse Ressourcen nutzen oder sogar eine Rechtskanzlei kontaktieren, die Ihnen diesbezüglich zur Seite steht.

Wenn Sie bestimmte Zertifizierungen benötigen, prüfen Sie regelmäßig, ob es Änderungen oder wichtige Erneuerungszeitpunkte gibt. Mit den für die folgenden Bereiche geltenden rechtlichen Anforderungen sollten Sie auf jeden Fall vertraut sein:

  • Beantragung erforderlicher Lizenzen (Vertriebs- und Gewerbeerlaubnis usw.)
  • Steuervorschriften für Kleinunternehmen (die umfassendsten Informationen finden Sie auf der Website der staatlichen Finanzbehörde Ihres Firmensitzlandes)
  • Überwachung globaler Compliance- und Datenschutzanforderungen (wie DSGVO)

Fazit: Bleiben Sie ruhig

Die Hindernisse und Herausforderungen, mit denen Unternehmerinnen und Unternehmer konfrontiert werden, können gewaltig sein.

Ich habe es bereits gesagt, aber die beste Strategie für jeden, der sich mit solchen Herausforderungen konfrontiert sieht, besteht darin, Geduld und Beharrlichkeit an den Tag zu legen. Zwar kann das Überwinden dieser Hürden einige Zeit in Anspruch nehmen, doch wenn Sie es schaffen, steht dem Erfolg Ihres Unternehmens nichts mehr im Wege.

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Titelbild: HubSpot

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