Double Diamond im Design Thinking als nutzerzentriertes Modell

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Iulia Natrapei
Iulia Natrapei

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Immer mehr Unternehmen nutzen Design-Thinking-Methoden, um ihr Innovationspotenzial zu maximieren, die Kundenerlebnisse zu verbessern, Geschäftsprozesse zu optimieren und neue Geschäftsideen zu entwickeln. Das Double-Diamond-Modell hilft, ein besseres Verständnis für die Zielgruppe und die Kundschaft zu entwickeln so nutzungsfreundliche Angebote zu generieren. In diesem Artikel erfahren Sie, was Double Diamond ist und wie Sie den Design-Thinking-Prozess selbst angehen können.

Prototyp, der von Mann nach der Double-Diamond-Methode designt wird

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Der Ursprung des Double Diamond-Modells

Die Double-Diamond-Methode wurde 2005 vom British Design Council entwickelt, nachdem dieser die Rolle und den Wert von Design in Unternehmen wie Apple, LEGO und Starbucks untersuchte. Dabei stellte sich heraus, dass alle Unternehmen einen ähnlichen Gestaltungsprozess anwendeten, der schließlich als Double Diamond bezeichnet wurde.

Die beiden Diamanten stehen für die zwei Denkmethoden, die in diesem und anderen Design-Thinking-Prozessen genutzt werden: divergentes und konvergentes Denken. Die Begriffe „divergentes Denken“ und „konvergentes Denken“ wurden von dem amerikanischen Psychologen Joy Paul Guilford geprägt. Sie werden in der Double-Diamond-Methode iterativ angewandt, um komplexe Probleme zu lösen oder innovative Ideen zu entwickeln.

  • Divergentes Denken: Bei diesem „Out-of-the-box“-Denken werden frei, ohne System, mit Offenheit und Kreativität verschiedene Lösungen und Ideen generiert.
  • Konvergentes Denken: Bei diesem gleichgerichteten Denken wird eine möglichst genaue oder beste Lösung für ein Thema ermittelt, wobei Logik und Rationalität die Lösungsfindung bestimmen.

Double Diamond: Aufbau und Bestandteile im Überblick

Der Double-Diamond-Prozess setzt sich aus vier Phasen zusammen, die wiederum aus verschiedenen Bestandteilen oder Unterphasen bestehen.

Vier Phasen der Double-Diamond-Methode

Phase 1: Entdecken (Discover)

In der ersten Phase werden Informationen gesammelt, um möglichst viel Input zu einem bestimmten Thema zu erhalten, bzw. um ein tieferes Verständnis für die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer zu fördern. Durch Interviews, Befragungen oder Beobachtungen kann eine Idee oder ein Problem möglichst umfassend beleuchtet werden.

Phase 2: Definieren (Define)

Im Anschluss werden die gesammelten Informationen analysiert und verdichtet, indem das Problem eingegrenzt und definiert wird. Dabei wird die Problematik aus der Perspektive der Kundschaft betrachtet, um Schmerzpunkte sowie gewinnbringende Argumente zu identifizieren. Am Ende dieser Phase wird das eigentliche Problem benannt, das einer Lösung bedarf.

Phase 3: Entwickeln (Develop)

Der erste Schritt in der Lösungsphase ähnelt dem ersten Schritt der Problemphase. Hier wird also wieder möglichst breit gedacht, um viele Lösungsansätze zu entwickeln. In diesem Teil des Double-Diamonds ist es hilfreich, auf Methoden wie Brainstorming oder Mind Mapping zurückzugreifen, um uneingeschränkt und frei neue Ideen zu generieren.

Phase 4: Liefern (Deliver)

Nachdem Sie nun eine große Anzahl an Lösungen erarbeitet haben, wählen Sie die besten Ideen aus und überprüfen sie auf ihren Nutzen. Idealerweise entwickeln Sie nun ein Prototyp, um Ihre Lösung an echten Kundinnen und Kunden zu testen. Sammeln Sie im Anschluss ausreichend Kundenfeedback und verfeinern Sie die Lösung, damit sie für die Implementierung bereit ist.

Unser Tipp: Double Diamond und Design Thinking im Allgemeinen funktionieren durch eine iterative Arbeitsweise. Sollten Sie also nach dem ersten Durchlauf kein standhaftes Ergebnis erhalten, wiederholen Sie die Phasen, bis Sie eine zufriedenstellende Lösung herausgearbeitet haben.

Die Vorteile des Double-Diamond-Modells

Problemlösungsansätze gibt es wie Sand am Meer. Durch welche Besonderheiten zeichnet sich das Double-Diamond-Modell im Design Thinking aus?

  • Nutzerzentriert: Durch Empathie und Verständnis wird der Fokus auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Nutzenden gelegt.
  • Iterativ: Durch stetiges Wiederholen, Experimentieren und Anpassen kann der nicht-lineare Schaffensprozess bestmöglich angegangen werden.
  • Lösungsorientiert: Durch divergentes und konvergentes Denken werden Kreativität und kritisches Denken gleichermaßen gefördert, wodurch innovative und präzise Lösungen entwickelt werden können.
  • Flexibel: Das Double-Diamond-Modell kann in unterschiedlichen Situationen angewandt werden, darunter zur Produktentwicklung, im UX- und UI-Design, im Marketing oder der Geschäftsführung.
  • Verbindend: Die Zusammenarbeit in Teams wird durch Design-Thinking-Prozesse wie Double Diamond unterstützt, da Wert auf die Meinungen und Perspektiven verschiedener Teams und Fachrichtungen gelegt wird.

Wie unterscheiden sich Double Diamond und Design Thinking?

Wer sich mit dem Double-Diamond-Modell auseinandersetzt, stellt schnell fest, dass dieser nicht irgendeinen Design-Thinking-Prozess ist. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine spezifische Darstellung des Design Thinkings, wobei alle wichtigen Prinzipien visuell und klar verständlich hervorgehoben werden. Das Framework hilft also dabei, den Design- und Entwicklungsprozess zu verstehen und gleichzeitig zu verwalten. Wo Design Thinking also ein Prozess ist, ist Double Diamond das Modell, mit dem der Prozess strukturiert wird.

Fazit: Double Diamant mit doppeltem Wert

Die Double-Diamond-Methode hat sich für zahlreiche Unternehmen in unterschiedlichen Branchen als fester Bestandteil eingegliedert. Durch die iterative Herangehensweise und den Wechsel zwischen Problemphase und Lösungsphase können Themen deutlich intensiver und effektiver bearbeitet werden. Damit ist Double Diamond im Design Thinking ein wertvolles Werkzeug für Innovationsentwicklung und Problemlösung, bei dem die Erfahrung der Nutzenden und der geschäftliche Mehrwert Hand in Hand gehen.

Vorlage für eine Produkt-Roadmap. Screenshot der Roadmap auf einem PC-Bildschirm.

Titelbild: Me 3645 Studio / iStock / Getty Images Plus

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