Haben Sie schon einmal versucht, sich eine IP-Adresse zu merken? Bei den teils ellenlangen Zahlenfolgen stößt das Gedächtnis der meisten Menschen an seine Grenzen. DNS-Server haben die Aufgabe, für eine bestimmte URL die jeweilige IP-Adresse zu finden. Was es weiterhin mit DNS-Servern auf sich hat und wie Sie eventuelle Probleme bei der Nutzung beheben, erläutert dieser Artikel.

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Was macht ein DNS-Server?

Jede Website im Internet ist über eine konkrete IP-Adresse jederzeit eindeutig lokalisierbar. Wenn Sie eine Domain oder Subdomain eingeben, muss diese mit einer konkreten IP-Adresse verknüpft werden. Diese Verbindung stellt ein sogenannter DNS-Server mittels Namensauflösung her.

Wie funktioniert ein DNS-Server?

Es gibt sogenannte Primary und Secondary DNS-Server. Auf diesen sind dieselben Daten hinterlegt. Beide DNS-Server fungieren als Backup, damit eine Website beziehungsweise IP-Adresse auch dann noch erreichbar ist, wenn einer der Server ausfällt.

Bei einem DNS-Server kommt in der Regel das sogenannte Caching zum Einsatz. Das bedeutet, dass Sie bei der Eingabe einer URL, die mehrfach aufgerufen wird, nicht immer eine neue Anfrage starten müssen. Im Cache sind ältere Einträge gespeichert, auf die bei späteren Eingaben zurückgegriffen werden kann.

Ein Vorteil bei einem Cache ist zum Beispiel, dass IP-Adressen deutlich schneller und einfacher aufgerufen werden. Hinzu kommt, dass Websites durch einen Cache im DNS-Server auch dann noch aufgerufen werden, wenn sie bereits umgezogen sind oder nicht mehr existieren. Erst durch das Löschen der Einträge im Cache erfolgt eine Neuzuordnung der gesamten Domain einschließlich Subdomains und IP-Adresse.

10 kostenlose Anbieter für DNS-Server in Deutschland

Es gibt ganz unterschiedliche freie DNS-Server von verschiedenen Anbietern. Diese bieten jeweils andere Funktionen und Features und setzen bei ihrer Abfrage eigene Schwerpunkte.

Die 10 populärsten DNS-Server lernen Sie im Folgenden kennen:

1. Google DNS-Server

Der Google DNS-Server ist ausgesprochen schnell und sicher. Für die Nutzung ist keine Anmeldung erforderlich und die Anzahl an möglichen Anfragen ist unbegrenzt.

2. Cloudflare DNS-Server

Der Cloudflare DNS-Server wird wegen seiner hohen Geschwindigkeit bevorzugt von Gamern genutzt. Es gibt Cloudflare DNS-Server an über 200 Standorten.

3. Open DNS

Anfragen über den Open DNS werden vorrangig von Familien genutzt, da der DNS-Server einen zuverlässigen Jugendfilter bietet. Die Erreichung einer Domäne erfolgt mit Hilfe eines kostenlosen Kontos.

4. CyberGhost

CyberGhost ist für Nutzer und Nutzerinnen geeignet, denen Privatsphäre wichtig ist. Bei der Nutzung des DNS-Servers werden keine Daten gesammelt und gespeichert.

5. Quad9

Der Domain Name System Server Quad9 überzeugt durch seine extrem hohe Geschwindigkeit und die große Bandbreite an Sicherheitsfunktionen.

6. OpenNIC DNS

OpenNIC DNS funktioniert dank eines Freiwilligennetzwerkes. Allerdings gibt es hier Werbung und Tracker, Außerdem werden verschiedene personenbezogene Daten beim Abrufen von IP-Adressen gesammelt.

7. DNS.Watch

DNS.Watch arbeitet mit zwei Standorten in Deutschland. Ungefilterter Zugang zum Internet ist hier gewährleistet, allerdings auf Kosten von Malware-Schutz und Adblockern.

8. Yandex DNS

Yandex DNS arbeitet mit Servern in Russland. Es gibt drei unterschiedliche Nutzungsmodelle: Basic, Safe und Family. Bei der Nutzung werden allerdings private Daten gesammelt und an Yandex geschickt.

9. Neustar DNS

Neustar DNS bietet drei verschiedene Filter und zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Der DNS-Server wird bevorzugt von Familien genutzt.

10. CleanBrowsing

Die Server von CleanBrowsing befinden sich in Europa und den USA. Es gibt drei verschiedene Varianten. Persönliche Daten werden beim Abrufen von IP-Adressen nicht gespeichert und ausgewertet.

DNS-Server antwortet nicht: Was können Sie tun?

Gelegentlich kommt es zu Problemen mit einem DNS-Server. In der Regel wird dann auf dem Rechner die Fehlermeldung „DNS-Server antwortet nicht“ angezeigt. Das bedeutet, dass der DNS-Server keine Verbindung zum Internet herstellen kann und dass eine Abfrage nicht möglich ist. Gelegentlich ist das auf einen Fehler seitens des Anbieters zurückzuführen, häufig lässt sich ein solcher Fehler aber von den Nutzern und Nutzerinnen selbst beheben.

Ein erster Schritt besteht darin, den Browser zu wechseln. Funktioniert hier alles reibungslos, liegen Probleme an den Einstellungen des Standard-Browsers vor oder er ist veraltet. Prüfen Sie, ob Sie die aktuelle Browser-Version nutzen und passen Sie gegebenenfalls die Einstellungen an. Ebenso kann es vorkommen, dass ein Problem mit dem Router vorliegt. Häufig lassen sich solche Schwierigkeiten bereits dadurch beheben, dass Sie den Router neu starten.

Manchmal entstehen Probleme mit einem DNS-Server durch eine zu strenge Firewall. Deaktivieren Sie diese kurzzeitig und prüfen Sie, ob das Problem mit dem DNS-Server dann behoben ist. Falls ja, sollten Sie die Einstellungen Ihrer Firewall anpassen und sie dann wieder aktivieren.

Nicht zuletzt kann es passieren, dass ein DNS-Server überlastet ist oder unter anderen Problemen leidet. Dann sollten Sie einen anderen DNS-Server ausprobieren, um die Root Domain wieder zu erreichen.

Was ist mein DNS-Server?

Wenn Sie Einstellungen am Netzwerk Ihres Rechners vornehmen wollen, kann es nötig sein, den Primary DNS-Server und seinen konkreten Namen zu bestimmen. Hierzu wählen Sie zunächst die Systemsteuerung aus. Unter „Netzwerk und Internet“ finden Sie den Punkt „Netzwerk- und Freigabecenter“. Hier wählen Sie das Netzwerk aus, mit dem Sie aktuell verbunden sind, und nutzen einen Rechtsklick.

Unter „Details“ finden Sie eine Vielzahl von Informationen und unter anderem unter „IPv4-DNS-Server“ den gesuchten primären DNS-Server.

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Titelbild: Cavan Images / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am Aug 16, 2022 2:00:00 AM, aktualisiert am Januar 20 2023

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