Green Hosting: Webpräsenz nachhaltig gestalten

Barrierefreie Website gestalten
Victoria Sledzikowski
Victoria Sledzikowski

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Beinahe jedes Unternehmen hat heute mindestens eine Website. Selbst Vereine, Institutionen und Privatleute sind im Web jederzeit präsent. Jede einzelne Website muss irgendwo gehostet werden, was täglich Energie verbraucht. In der Diskussion um nachhaltige IT-Wirtschaft rückt daher auch das Thema Green Hosting in den Fokus.

Green Hosting bildlich dargestellt mit einem Baum, der aus einem Server wächst

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Was ist Green Hosting?

Green Hosting, auch als umweltfreundliches Hosting oder auch Green Webhosting bezeichnet, steht für die Bereitstellung von Webhosting-Services auf umweltschonende Art und Weise. Das bedeutet: Erneuerbare Energien werden für den Betrieb eines Rechenzentrums eingesetzt, die eingesetzte Hardware ist effizient und wird fachgerecht recycelt, wenn sie nicht mehr gebraucht wird.

Anbieter von Green Hosting verpflichten sich dazu, die CO₂-Emissionen und den Energieverbrauch ihrer Server und Infrastruktur zu minimieren. Zudem kommt die Energie in der Regel nicht mehr aus fossilen Quellen. Green Webhosting ist Teil einer Green IT, also einer nachhaltigen Nutzung von Technologie.

Ist Hosting schlecht für die Umwelt?

Ja, Webhosting ist schlecht für die Umwelt – Greenpeace ermittelte beispielsweise bereits vor vielen Jahren, dass Internetunternehmen mit ihren Rechenzentren 416 Terawattstunden Energie verbrauchen (Greenpeace, 2016). Laut Schätzungen von E.ON gehen bis 2030 rund 13 Prozent des weltweiten Strombedarfs auf das Konto von Servern und Rechenzentren – Tendenz eher steigend als fallend (E.ON, 2023).

Webhosting-Unternehmen betreiben weltweit tausende Server in Rechenzentren, die rund um die Uhr laufen. Nur so ist es möglich, die Websites und Anwendungen ihrer Kunden und Kundinnen von Amazon bis zur kleinen Bäckerei-Website am Laufen zu halten.

Diese Server verbrauchen enorme Mengen an Strom, der heute häufig noch aus nicht erneuerbaren Quellen stammt. Hinzu kommen die CO₂-Emissionen, die bei der Herstellung und Entsorgung der Hardware entstehen. Einige Experten gehen davon aus, dass die IT-Branche insgesamt mehr CO₂ ausstößt als der gesamte Flugverkehr (dbb magazin, 2023).

Merkmale von grünem Hosting

Grünes Hosting zeichnet sich durch verschiedene Merkmale aus – so können Sie erkennen, ob beispielsweise Ihr Hosting-Anbieter „grün unterwegs“ ist, oder nicht. Dazu zählen unter anderem:

  • Strom
  • Standort
  • Rechenzentrum
  • Engagement

Wir gehen auf die einzelnen Punkte nachfolgend jeweils kurz ein.

Strom

Green Hosting-Unternehmen setzen auf erneuerbare und verzichten gänzlich auf fossile Energiequellen. Sie nutzen Strom aus Wind, Wasser oder Sonne. Fallen Sie hier jedoch nicht auf grüne Energiezertifikate herein, die garantieren, dass irgendwo Ökostrom produziert wurde – das Hosting-Unternehmen aber nicht-erneuerbare Quellen nutzt, um seinen Energiebedarf zu decken.

Standort

Der Standort eines Rechenzentrums kann erhebliche Auswirkungen auf seine Energieeffizienz haben. Die entsprechenden Unternehmen wählen Standorte mit günstigem Klima, um die Kühlkosten zu senken, manche nutzen innovative Kühllösungen, um den Energieverbrauch effizient zu minimieren.

Rechenzentrum

Die Rechenzentren der Unternehmen, die Green Hosting anbieten, sind so konzipiert, dass sie möglichst energieeffizient sind. Dies kann durch den Einsatz von passender Hardware, einer optimierten Infrastruktur und einer verbesserten Serverauslastung erreicht werden.

Engagement

Viele Anbietende in diesem Bereich bringen sich aktiv zum Thema Umweltschutz ein – was allerdings kein Muss ist. Sie unterstützen oftmals Energieprojekte, fördern Hardware-Recycling und setzen sich für den Erhalt sinnvoller Zertifikate ein. Rechenzentren können beispielsweise mit dem „Blauen Engel“ als Umweltzertifikat ausgezeichnet werden.

Unterschiede zwischen klassischem und Green Hosting

Die Aufzählung der Merkmale beschreibt bereits, worin die Unterschiede zwischen konventionellen Hosting-Unternehmen und Green Hostern liegt. Während im klassischen Hosting der Fokus auf Umsatzrentabilität, Leistung und Preis liegt, setzt Green Hosting den Schwerpunkt auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.

Pakete von Green Hosting-Anbietenden sind daher in der Regel teurer – schließlich ist nicht nur Ökostrom kostspieliger als konventioneller, auch die Maßnahmen zur Energieeffizienz sind kostenintensiv.

Anbieter von Green Hosting in Deutschland

Bevor Sie mit einer bestehenden Website zu einem Anbieter für Green Hosting wechseln, können Sie ermitteln, wie viel Energie Ihre Seite verbraucht – beziehungsweise es zumindest schätzen lassen. Es gibt dafür im Internet einige Tools, beispielsweise den Website Carbon Calculator, mit Tools wie dem Check der Green Web Foundation prüfen Sie, ob eine Seite grün gehostet wird oder nicht.

Darüber hinaus gibt es Unternehmen, die Websites zertifizieren, so beispielsweise CO₂-Neutrale Website. Die globale Klimainitiative hat bereits über 25.000 Websites weltweit zertifiziert und setzt das dadurch eingenommene Geld für Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte ein.

Wer einen Green Hosting-Anbieter sucht, hat die Qual der Wahl – mittlerweile gibt es in Deutschland, aber auch darüber hinaus dutzende bis hunderte spezialisierte Webhosting-Unternehmen.

  • Biohost: Biohost bietet klimaneutrales Hosting an und nutzt ausschließlich Ökostrom aus Wasserkraft, verwendet PVC-freie Kabel und nutzt Außenluft zur Kühlung der Rechenzentren. Die Paketpreise reichen von 4,99 Euro bis 14,99 Euro pro Monat.
  • IONOS: IONOS als bekannter Webhosting-Anbieter engagiert sich für nachhaltiges Hosting und bietet standardmäßig Green Hosting an. Nicht mehr funktionierende Webserver werden beispielsweise fachgerecht recycelt.
  • Keyweb: Der Webhoster Keyweb betreibt die eigenen Rechenzentren mit 100 Prozent Ökostrom und setzt auf energieeffiziente Technologien. In diesen kommen moderne Klimaschränke zum Einsatz, deren Ventilatoren für eine große Energieersparnis sorgen.

Fazit: Green Hosting ist die Zukunft

Umweltschutz ist in aller Munde, nicht nur Bürger und Bürgerinnen, auch Unternehmen sollten Energie einsparen, wo es nur möglich ist. Klar ist, dass in diesem Zusammenhang auch das Webhosting verschiedener Websites unter die Lupe genommen wird.

Wer für das Hosting seiner Websites noch mit konventionellen Unternehmen zusammenarbeitet, erhält immer mehr Möglichkeiten, zu einem Green Hosting-Anbieter zu wechseln. Zwar sind die Pakete dieser Unternehmen noch teurer als die „normalen“ Webhosting-Optionen, allerdings wird die Lücke immer kleiner.

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Titelbild: philipp-dach / MidJourney

Themen: Webhosting

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