Während eines Vorstellungsgesprächs bekommen Sie von den Personalverantwortlichen viele Fragen gestellt. Eine, die Sie seit ein paar Jahren zunehmend hören werden, lautet: „Wie steht es um Ihre digitale Kompetenz?

Warum gilt eine digitale Kompetenz bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als so gefragt? Und was steckt hinter der Fähigkeit? Wir erklären es Ihnen.

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Die Bezeichnung „digitale Kompetenz” entstand aus verschiedenen Begriffen, die alle ungefähr aus dem gleichen Umfeld stammen. Früher sprach man von „Informationskompetenz”, „IT-Kompetenz”, „Technikkompetenz” oder „Computerkompetenz”. Damit gemeint war – vereinfacht ausgedrückt – der gekonnte Umgang mit Hardware, Software, Technik, Technologie und Elektronik.

Sind Digitalkompetenz und Medienkompetenz das gleiche?

Nein, nur teilweise. Es gibt zwar einige Überschneidungen, doch es sind keine synonymen Begriffe.

Bei der Medienkompetenz geht es um die Fähigkeit, Medien wie TV, Radio, Bücher oder Blogs eigenständig zu nutzen, zu reflektieren und auch mitzugestalten. Wenn Kinder beispielsweise eine bestimmte Fernsehsendung gezielt finden können oder an einer Schülerzeitung mitarbeiten, fällt das in den Bereich der Medienkompetenz.

Da es immer mehr Medien in sowohl analogem als auch digitalem Format gibt (zum Beispiel Bücher und E-Books, Fernsehprogramm und Videostreaming), fallen die Grenzen von Medienkompetenz und Digitalkompetenz fließend aus. Doch echte digitale Kompetenz umfasst viel mehr Fähigkeiten als den Einsatz digitaler Medien und digitaler Inhalte.

Welche digitalen Kompetenzen gibt es?

Es gibt nicht DIE Digitalkompetenz. Das Wort vereint als Sammelbegriff zahlreiche Fähigkeiten, die in Zeiten der Digitalisierung bei Menschen gefragt sind – privat wie auch im Berufsleben.

Zu den digitalen Kompetenzen gehören unter anderem diese:

  • Social-Media-Kompetenz – der kompetente Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und LinkedIn
  • SEO-Kompetenz – Fachwissen über die Suchmaschinenoptimierung und die Anwendung des Know-hows
  • E-Commerce-Kompetenz – die Konzeption und Umsetzung von Lösungen für den Onlinehandel
  • Big-Data-Kompetenz – Erfassung, Strukturierung und Auswertung großer Datenmengen
  • Content-Produktion – Konzeption und Erstellung von digitalen Inhalten, beispielsweise von Blogbeiträgen und YouTube-Videos
  • Digital-Design – Kreation von digitalen Oberflächen wie Apps und Erschaffung digitaler Kundenerlebnisse
  • Digitale Kommunikation – Brief und FAX sind out, die Nutzung von Chat- und Videokonferenz-Systemen ist angesagt
  • Digital Leadership – Führungspersonen bringen Ihre Teammitglieder erfolgreich und gekonnt durch den digitalen Wandel

Digitale Kompetenzen werden in Unternehmen in verschiedenen Bereichen, Abteilungen und Positionen benötigt. Dazu gehört einerseits die korrekte Nutzung von Programmen und Tools, zum Beispiel für die Kommunikation. Die Nutzung von Skype, Zoom, Slack, und Microsoft Teams ist heutzutage in vielen Unternehmen Standard.

Zum anderen sollten Sie, wenn Sie über digitale Fähigkeiten verfügen, die neu gewonnenen Informationen verarbeiten und analysieren können. Wenn Sie ein CRM- (Customer Relationship Management), ERP- (Enterprise Resource Planning) oder BI-System (Business Intelligence) nutzen, können Sie daraus neue Erkenntnisse und Strategien ableiten.

Zuletzt fällt in den Bereich der Digitalkompetenz auch die Konzeption und Umsetzung von neuen digitalen Inhalten und Lösungen. Das können simple Websites, umfangreiche Onlineshops oder komplexe Programme sein.

Warum sind digitale Kompetenzen so wichtig?

Die Digitalisierung ist der größte ökonomische und soziale Umbruch der letzten Jahrhunderte. Damit einher gehen rasante Veränderungen durch komplett neue Technologien. Als Mensch sollten Sie mit diesen mithalten können, um nicht abgehängt zu werden. Besonders gilt das im Berufsleben: Unternehmen suchen händeringend Mitarbeitende, die sie bei der digitalen Transformation unterstützen. IT-Kompetenzen und digitale Kompetenzen stehen deshalb hoch im Kurs.

Doch noch mangelt es an Verständnis – das zeigen aktuelle Erhebungen. „Die deutsche Bevölkerung verfügt insgesamt über mittlere Kompetenzen mit der Digitalisierung”, so eine Erkenntnis aus der „Digital Skills Gap”-Studie. Diese Lücke überbrücken Unternehmen, indem Sie ihren Mitarbeitenden Weiterbildungen ermöglichen, um die Digitalkompetenz zu steigern. Vorschläge und Vorgaben gibt es unter anderem von der EU.

Der Europäische Referenzrahmen beschreibt verschiedene Maßnahmen, wie Menschen ein Leben lang lernen können und sollten. Daraus entstand auch die europäische DigiComp-Leitlinie. Anhand dieser können unter anderem Arbeitgebende, Auszubildende sowie Personalvermittler und Personalvermittlerinnen die Digitalkompetenzen der Angestellten durch einen verbesserten Umgang mit Technologien und Medien verbessern.

Achten Sie auf neue Fähigkeiten

Wenn Sie schon viele Jahre im Berufsleben sind, tun Sie sich unter Umständen schwer mit den Veränderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen. Doch bleiben Sie am Puls der Zeit. Soft Skills, die früher sehr gefragt waren – zum Beispiel Methodenkompetenz, Entscheidungskompetenz und Frustrationstoleranz – sind heute noch immer wichtig. Aber sie rücken etwas in den Hintergrund, weil neue, zusätzliche Fähigkeiten gefragt sind.

Selbst als „normaler” Angestellter bzw. Angestellte müssen Sie heutzutage mit Informationskompetenz, Medienkompetenz und zunehmend auch mit Digitalkompetenz glänzen können.

Die Anforderungen steigen von Jahr zu Jahr. Das schafft einen extremen Wettbewerbsdruck. Einen, bei dem Sie nur mithalten, wenn Sie fortwährend an Ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten: Nutzen Sie zum Beispiel Weiterbildungen, üben Sie sich im Umgang mit neuen Technologien, arbeiten Sie sich in die angesagten Wege der Kommunikation ein und verfolgen Sie die technischen Entwicklungen.

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Titelbild: metamorworks / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 11. März 2022, aktualisiert am März 24 2023

Themen:

Soft Skills