Warum ChatGPT zur neuen Suchmaschine wird – was Marketer wissen müssen

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Jenia Chornaya
Jenia Chornaya

Aktualisiert:

Warum ChatGPT zur neuen Suchmaschine wird – was Marketer wissen müssen
9:38

Das Wichtigste in Kürze

ChatGPT verändert das Suchverhalten: 77 % der Nutzer verwenden es bereits als Suchmaschine, bei Gen Z sogar fast ein Drittel als erste Anlaufstelle. Für Unternehmen bedeutet das einen fundamentalen Wandel in der digitalen Sichtbarkeit.

Person am Laptop nutzt ChatGPT als Suchmaschine
  • Nutzerverhalten: 36 % entdecken neue Marken über ChatGPT, bei Gen Z sind es 47 % - höhere Vertrauenswerte als bei Google
  • Business-Impact: 76 % der Marketer sehen AI Visibility als unverzichtbar, zwei Drittel planen 2025 höhere Investitionen
  • Technische Realität: GPT-5 macht SEO wieder unverzichtbar - nur starke SEO-Inhalte werden als vertrauenswürdige Quellen erkannt
  • Strategische Lösung: AEO (Answer Engine Optimization) + klassisches SEO = doppelte Sichtbarkeit in Google und ChatGPT

Lesezeit: 9 Minuten

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Viele Menschen öffnen längst nicht mehr zuerst Google, wenn sie etwas wissen wollen. Sie fragen ChatGPT – den Marktführer der generativen KI. Eine aktuelle Adobe-Studie zeigt: 77 Prozent der Befragten nutzen das Tool bereits wie eine Suchmaschine und fast ein Drittel der Gen Z startet die Suche direkt dort.

Oft wird noch diskutiert, ob KI-Suche wirklich relevant ist, und ja, die Zahlen zeigen, Google wird auch lange noch nicht abgelöst werden, aber ChatGPT erobert bereits viele Zielgruppen.

Was bedeutet es also, wenn die Suche nicht mehr mit zehn blauen Links beginnt, sondern mit einer einzigen Antwort? Welche Strategien und Perspektiven braucht es jetzt, um für ChatGPT zu optimieren? Und spielt SEO überhaupt noch eine Rolle? Die Antworten erfahren Sie in diesem Deep Dive.

Warum verändert sich unser Suchverhalten?

Die meisten Ergebnisse in Google starten mit Werbung oder führen nur über mehrere Klicks zum Ziel. ChatGPT spart diese Schritte. Die Antworten sind direkter, oft persönlicher und passen sich an die gestellte Frage an. Für Nutzer:innen als auch Marketer:innen hat das klare Vorteile:

  • Sie bekommen in Sekunden eine verständliche Antwort.
  • Die Erklärung ist an ihre konkrete Fragestellung angepasst.
  • Sie müssen sich nicht durch seitenlange Anzeigen scrollen.

💡 Was wir besonders interessant finden:

 Drei von zehn Befragten vertrauen, laut Adobe Studie, ChatGPT-Antworten bereits mehr als Google-Ergebnissen. 

Wer sind die User, die man über ChatGPT erreicht?

Man könnte meinen, ChatGPT spreche nur Digital Natives an. Die Adobe-Studie zeigt ein anderes Bild.

Altersgruppe ChatGPT-Nutzung für Suche Neue Marken entdeckt
Gen X 80 % 37 %
Gen Z 77 %  47 %
Millennials 75 %  n/a
Babyboomer 74 % n/a

Zwar ist Gen Z klarer Vorreiter – fast jeder Dritte beginnt die Suche direkt dort – aber auch andere Altersgruppen nutzen das Tool intensiv: 80 Prozent der Gen X, 75 Prozent der Millennials und sogar 74 Prozent der Babyboomer haben ChatGPT schon für Suchanfragen eingesetzt.

36 Prozent der Befragten haben über ChatGPT schon neue Marken entdeckt, bei der Gen Z sind es sogar 47 Prozent.

Kurz gesagt: ChatGPT hat alle Generationen erreicht.

Warum „AI Visibility“ 2025 ein Muss ist

Die Antwort, warum ChatGPT Google aussticht, ist so einfach wie vernichtend:

  • (Noch) Keine Werbung: Nutzer:innen bekommen sofort Antworten, ohne sich durch Sponsored Content zu kämpfen.
  • Personalisierte Ergebnisse: Die Antwort passt exakt zur gestellten Frage´.
  • Null Klick-Frustration: Eine Antwort, eine Lösung, fertig.

ChatGPT gibt User:innen relevante Antworten ohne kommerzielle Ablenkung.

Das Umdenken kommt auch in Unternehmen an: Fast die Hälfte der Marketer:innen und kleinen Firmen, die in der Adobe-Studie befragt wurden, nutzt ChatGPT bereits aktiv, um ihr Geschäft zu promoten – sei es mit Produktbeschreibungen, Social Posts oder Blogartikeln.

Zwei Drittel wollen 2025 noch stärker investieren, um in KI-Antworten sichtbar zu sein. Ganze 76 Prozent sagen sogar, dass es für ihre Marke unverzichtbar ist, bei ChatGPT aufzutauchen.

„Unverzichtbar“ mag drastisch klingen, ist aber Realität. AI Visibility ist kein Nice-to-have und wird es auch nie sein. Denn Unternehmen, die in den Antworten von ChatGPT oder anderen KI-Suchen nicht vorkommen, überlassen das Feld der Konkurrenz.

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Die Suche entwickelt sich rasant weiter. KI-gestützte Engines wie ChatGPT, Perplexity und Gemini bieten völlig neue Möglichkeiten, um Inhalte zu entdecken – und geben direkten, KI-generierten Antworten Vorrang vor gängigen Such-Rankings. Ist Ihre Marke nicht für die KI-Suche aufgestellt, sind Sie gerade dabei, den Anschluss zu verlieren.

  • Wie KI-Suchmaschinen Content einstufen
  • Warum SEO allein nicht mehr ausreicht
  • Die Hauptakteure bei der KI-Suche
  • Gestalten Sie Ihre Marke KI-freundlich

 

GPT-5 vs. traditionelle Suche

Spannend wird es beim Vergleich von GPT-5 mit klassischen Suchmaschinen. Das Modell kombiniert zwei Ansätze: ein großes, im Training erlerntes Weltwissen und – wenn aktiviert – den Zugriff auf externe Quellen in Echtzeit. Dadurch ergeben sich Unterschiede, aber auch Grenzen im Vergleich zu einer Suchmaschine:

  1. Detaillierte Antworten: GPT-5 kann Suchergebnisse nicht nur auflisten, sondern zu längeren, verständlichen Antworten zusammenfassen.
  2. Aktualität: Mit Webzugriff kann GPT-5 sehr aktuelle Informationen einbeziehen. Ohne diese Funktion ist das Wissen jedoch auf den Stand des letzten Trainingsdatums beschränkt.
  3. Quellenangaben: GPT-5 kann beim Webzugriff Quellen nennen und Inhalte direkt zitieren. Die Auswahl der „besten“ Quelle ist allerdings nicht garantiert, sondern hängt von den zugrunde liegenden Suchergebnissen ab.
  4. Fokus auf Synthese: Während Google Links zu Webseiten anbietet, liefert GPT-5 eine sprachliche Aufbereitung und Bewertung – nützlich, wenn man Inhalte nicht selbst mühsam zusammenstellen möchte.

So taucht Ihr Content in ChatGPT auf

Ein wichtiges Learning ist: Ausgerechnet GPT-5 macht klassische SEO wieder unverzichtbar. Warum? Weil nur Inhalte mit starker SEO-Basis von ChatGPT als vertrauenswürdige Quelle erkannt werden. Die Kombination aus AEO (Answer Engine Optimization) und SEO macht also den Unterschied:

  • Strukturierte Inhalte veröffentlichen: FAQ-Stil, How-tos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen funktionieren besonders gut, weil Modelle sie leichter verstehen und wiedergeben können. Beispiel: Statt eines langen Fließtexts zu „CRM-Einführung“ besser eine klare Liste „5 Schritte zur erfolgreichen CRM-Einführung“ mit kurzen Absätzen.
  • Semantisch schreiben: Kurze, präzise Formulierungen helfen KI-Modellen, die Kernaussage zu erkennen. Statt „Unser Tool bietet zahlreiche Optionen für die Automatisierung, die den gesamten Prozess vereinfachen“ lieber: „Mit unserem Tool automatisieren Sie E-Mail-Kampagnen in drei Klicks.“
  • Hilfreich statt keyword-lastig: Klassische SEO-Texte, die nur Keywords stapeln, liefern Sprachmodellen keinen Mehrwert. Inhalte sollten konkrete Fragen beantworten. Beispiel: Statt „CRM-Software Vorteile“ als bloße Überschrift besser die direkte Antwort: „Ein CRM-System hilft Teams, Kundendaten zentral zu verwalten, Leads zu priorisieren und Umsätze zu steigern.“
  • Am Gesprächsformat orientieren: Die meisten Nutzer:innen stellen ChatGPT Fragen, keine Suchbefehle. Inhalte sollten das widerspiegeln. Überschriften wie „Was bedeutet Marketing Automation?“ oder „In 5 Schritten zur ersten Kampagne“ passen besser zur Art, wie Fragen gestellt werden.

Nur wer also saubere, strukturierte und vertrauenswürdige Inhalte veröffentlicht, hat die Chance, von ChatGPT als Quelle herangezogen zu werden. SEO bleibt also nicht im Hintergrund, sondern ist die Eintrittskarte in die neue Antwortlogik. Gleichzeitig braucht es AEOAnswer Engine Optimization – also die Ausrichtung darauf, wie Inhalte von Sprachmodellen verarbeitet und in Antworten eingebaut werden.

Praxisbeispiel: Optimiert vs. Nicht-optimiert

Ein SaaS-Anbieter erstellt einen Leitfaden „CRM-Einführung in 5 Schritten“. Der Text ist klar gegliedert, enthält praxisnahe Beispiele und FAQs. Google rankt den Artikel hoch, weil er Themenautorität zeigt. GPT-5 greift genau denselben Inhalt auf, wenn jemand fragt: „Wie führe ich ein CRM-System ein?“. Das Ergebnis: doppelte Sichtbarkeit – einmal im klassischen Google-Ranking und zusätzlich in ChatGPT-Antworten.

Noch konkreter wird es bei diesem Beispiel:

Nicht-optimierter Text: Optimierter Text: 
„Unser CRM-System bietet innovative Funktionalitäten für die Kundenverwaltung und diverse Features zur Prozessoptimierung in verschiedenen Unternehmensbereichen.“ „Ein CRM-System hilft Vertriebsteams dabei, Kundendaten zentral zu verwalten, Leads nach Kaufwahrscheinlichkeit zu priorisieren und Umsätze durch automatisierte Follow-ups um durchschnittlich 29 Prozent zu steigern.“
Ergebnis: zu vage, keine klare Information; wird eher von ChatGPT ignoriert Ergebnis: konkret, messbar, hilfreich; wird als vertrauenswürdige Quelle zitiert

 

Fazit: SEO und AEO gehören zusammen

Der Wandel zur AI-Suche ist langsam, aber real. Denn ChatGPT ist für Millionen Nutzer:innen längst zur ersten Anlaufstelle geworden – mit Antworten in Echtzeit, personalisiert und ohne Umwege. Für Marketer:innen heißt das: AEO rückt auf die Agenda. Gleichzeitig bleibt SEO die Basis. Das ewige Spiel von „SEO ist tot“ oder „KI ersetzt Google“ führt in die Irre, denn in Wahrheit greifen beide Disziplinen ineinander. Marken, die das erkannt haben und beides zusammendenken können, erhöhen ihre Chancen auf Sichtbarkeit und verschaffen sich für die kommenden Jahre einen enormen Vorsprung.

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