Einer der meist unterschätzten Bereiche im Content-Marketing ist die Content-Analyse. Sie beschäftigt sich mit dem Potenzial, das in bereits vorhandenen Texten schlummert. Die regelmäßige Anpassung und Optimierung dieser Texte ist für die Sichtbarkeit Ihrer Website genauso relevant wie die Neuerstellung von Inhalten. Doch wie läuft eine Content-Analyse ab? Wir erklären Ihnen die einzelnen Schritte und Möglichkeiten zur Erfolgsmessung.
Die 8 Schritte einer perfekten Content-Analyse
Um nicht unnötig viel Zeit und Kosten in die Analyse bestehender Inhalte zu investieren, ist es wichtig, dass Sie die Vorgehensweise genau planen. Wie ein solcher Fahrplan aussehen kann, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Schritt 1: Daten erheben und auswerten
Beginnen Sie mit der Ermittlung des Ist-Zustands. Dazu wählen Sie eine Seite bzw. URL oder eine Verzeichniskategorie und sammeln entsprechende Daten zu den KPIs. Beispiele sind:
- An welcher Position rankt die URL?
- Zu welchem Keyword rankt die URL und wie oft wird es im Monat gegoogelt?
- Wie viele Nutzerinnen und Nutzer klicken auf das Suchergebnis?
- Wie lange bleiben Nutzende auf der URL?
Tragen Sie alle Daten inventur-ähnlich in eine Tabelle ein und analysieren Sie die Schwachstellen der jeweiligen URLs. Welche Artikel haben wenig Traffic oder eine hohe Absprungrate? Welche Seiten ranken bereits in den Top Ten für ein bestimmtes Keyword und können weiter verbessert werden? Wo muss die CTR optimiert werden?
Behalten Sie bei diesem Schritt den Zeit- und Nutzenfaktor im Auge. Je mehr Daten Sie generieren, desto aufwendiger ist die Auswertung.
Schritt 2: Wettbewerb analysieren
Werfen Sie einen Blick auf die Konkurrenz: Wie schneiden deren Artikel ab? Was wird anders oder besser gemacht? Möglicherweise entdecken Sie Lösungen oder Ideen, die Sie für die nächsten Schritte Ihrer Content-Analyse nutzen können.
Schritt 3: Maßnahmen definieren
Basierend auf Ihrer Datensammlung erarbeiten Sie nun konkrete Workstreams, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Fokussieren Sie sich dabei auf diejenigen Artikel, die wirklich Potenzial haben, damit Ihre Content-Optimierung nicht ausufert. Die elementare Frage lautet: Was ist das Ziel bei welcher URL und wie soll dieses umgesetzt werden?
Schritt 4: Ranking optimieren
Eine bessere Google-Positionierung gehört zu den häufigsten und einfachsten Zielen einer Content-Analyse. Mögliche Maßnahmen sind:
- Semantische Keywordanalyse
- Einbau und Optimierung wichtiger Keywords
- Verbesserung der Artikelstruktur (Abschnitte, Titel)
- Prüfung der internen und externen Links
- Optimierung der Page Experience (Mehrwert, Textlänge)
Schritt 5: Absprungrate verringern
Eine hohe Bounce Rate kann verschiedene Ursachen haben. Prüfen Sie zunächst, ob der Artikel ausreichend Mehrwert bietet und übersichtlich strukturiert ist. Auch das Thema Responsive Design kann eine Rolle spielen: Ist der Text gut lesbar, sowohl am Desktop als auch in der mobilen Ansicht? Wenn alle Faktoren stimmen, können Sie die Absprungrate mit dem Einbau von CTAs reduzieren. Setzen Sie zum Beispiel passende interne Links oder Download-Buttons, die zum Interagieren und Klicken anregen.
Schritt 6: Klickrate erhöhen
Der einfachste Weg, um die CTR einer Seite zu verbessern, ist die Optimierung der SERP Snippets. Bauen Sie Ihr Fokuskeyword in die Metadaten ein und formulieren Sie knackige Metatitel und -beschreibungen, die Lust auf den Artikel machen. Ein nützliches Tool für diese Zwecke ist der SERP-Snippet-Generator von SISTRIX.
Schritt 7: Conversion Rate steigern
Dreh- und Angelpunkt bei Konversionsraten ist die Qualität und Positionierung der CTAs. Richten Sie die CTAs nach den Suchintentionen der Nutzerinnen und Nutzer aus und gestalten Sie diese auffällig, aber nicht zu aufdringlich. Eine Infobox in der Mitte oder ein ansprechender Bannerteaser haben eine völlig andere Wirkung als ein simpler Textlink irgendwo am Ende der Seite oder knallbunte Buttons nach jedem Absatz.
Schritt 8: Social-Media-Engagement verbessern
Interaktionsstarke Inhalte werden von Suchalgorithmen positiv wahrgenommen und gepusht. Ein wichtiger Teil der Content-Analyse ist demnach die Frage, wie Website- oder Social-Media-Content mehr Engagement erzielen kann. Möglichkeiten gibt es viele:
- Fordern Sie Website-Besucher dazu auf, Kommentare zu hinterlassen.
- Binden Sie Share- und Like-Buttons auf Blogseiten ein.
- Achten Sie auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung.
- Nutzen Sie Schlagworte und Hashtags.
- Ergänzen Sie Beiträge durch Emojis und andere Eyecatcher.
- Prüfen Sie, ob das aktuelle Content-Format zum entsprechenden Kanal passt und ob Ihre Content Distribution bereits optimal ist. Falls das Format doch nicht optimal ist, passen Sie es mithilfe einer Content-Marketing-Software, wie dem Content Hub an. Dieser kann zum Beispiel einen Blogbeitrag in einen Instagram-Post umwandeln.
Warum eine Content-Analyse durchführen?
Eine Content-Analyse identifiziert Schwachstellen und Potenziale bei vorhandenen Inhalten. Die Optimierung dieser Content Pieces kann unter anderem ein höheres Ranking, bessere Klickraten (CTR) oder mehr Conversions erzeugen. Auch eine höhere Klickrate, eine optimierte Linkstruktur und eine Neupositionierung mit klarem Expertenstatus sind Vorteile einer strukturierte Content-Analyse.
Einer der Gründe, warum Content-Audits oft wenig Beachtung finden, ist die Annahme, dass es dabei vordergründig um die Aktualisierung von Informationen geht. Weit gefehlt! Das ist zwar durchaus ein wichtiges Ziel, aber nur ein Aspekt von vielen.
Eine Content-Analyse dient der Verbesserung der organischen Reichweite von Webseiten und ist daher sehr eng mit SEO verknüpft. Der Fokus liegt auf denjenigen Texten, die im Ranking noch nicht so abschneiden wie gewünscht. Für die Durchführung und Erfolgsmessung einer Content-Analyse gibt es diverse Indikatoren und Tools, die wir Ihnen hier vorstellen.
Wichtige Content-Marketing-KPIs zur Erfolgsmessung
Wie bei allen Marketing-Zielen benötigen Sie auch bei der Content-Analyse bestimmte Leistungskennzahlen oder Key Performance Indicators (KPIs), um Ihre Erfolge messen und wichtige Schwachstellen identifizieren zu können. Welche dieser Leistungskennzahlen von Bedeutung sind, kann bei jeder Content-Analyse unterschiedlich ausfallen. Klassische Content-Marketing-KPIs sind zum Beispiel:
- Besucherzahlen
- Seitenaufrufe
- Verweildauer
- Absprungrate
- Conversion Rate
- Social-Media-Aktivität (Likes, Shares)
- Blog-Kommentare
- Leads
- Downloads
- Abschlüsse und Sales
- An- oder Abmeldungen (Gewinnspiele, Newsletter)
Welches Content-Analyse-Tool ist das richtige?
Content-Analyse-Tools dienen der Erfolgskontrolle der eigenen Content-Performance im Web. Sie helfen bei der Überwachung der durchgeführten Content-Maßnahmen und zeigen Ihnen, wann und wo Sie gegebenenfalls eingreifen und reagieren müssen. Die folgende Liste zeigt Ihnen die besten und beliebtesten Content-Marketing-Tools im Überblick:
- Google Analytics: Standard-Tool zur Analyse von Web- und Content-Performances
- Chartbeat: Content-Tool für Nutzeranalysen und Aktivitätskontrollen in Echtzeit
- Socialbakers: Management- und Monitoring-Tool für Social-Media-Kampagnen
- Social Mention: kostenloses Analyse-Tool für Social Content
- Like Explorer: Content-Tool für umfassende Social-Media-Analysen
Testen Sie sich durch die Tools und finden Sie das Programm, das Ihren Ansprüchen entspricht.
Fazit: Eine sauber durchgeführte Content-Analyse pusht jede Website
Wenn Sie langfristige Erfolge im Content-Marketing feiern möchten, müssen Sie neue und alte Inhalte gleichermaßen in den Fokus stellen. Ziel einer Content-Analyse ist es, Inhaltslücken und Optimierungsbedarfe aufzudecken, die Sie im Anschluss durch qualitative und quantitative Maßnahmen bereinigen können.
Eine gut geplante Content-Kampagne, zusammen mit einem regelmäßig durchgeführten Content Inventory, verhilft Ihnen zu einem besseren Ranking, mehr Reichweite und letztlich mehr Conversions. Von daher: Schöpfen Sie das Potenzial Ihrer Inhalte aus!
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