Kreativität lässt sich schlecht anstoßen, steuern oder reproduzieren. Kaum ein Marketer sitzt vor einer leeren Tabelle, die einmal ein Redaktionsplan für den Blog sein soll, und ist dann in der Lage, gezielt seine Kreativität zu Themen zu formen.
Hinzu kommt, dass Kreativität nicht skaliert: Wer ein Thema findet, muss hoffen, dass die Kreativität für ein weiteres Thema ausreicht – und so weiter!
Verabschieden Sie sich also lieber vom Konzept der Kreativität und gehen Sie die Themenfindung strukturiert an. Beim Lesen der folgenden Tipps werden Sie feststellen, dass Sie vermutlich einen besseren Redaktionsplan aufstellen können, wenn Sie sich nicht ausschließlich auf Ihre Kreativität verlassen.
In 3 Schritten Content-Marketing-Themen finden
Eine Persona ist eine fiktive Person, die Ihren idealen Kunden darstellt. Diese Persona hat berufliche und private Herausforderungen, Wünsche und Interessen, aus denen sich eine individuelle Lebenswelt ergibt. Die dazu nötigen Informationen erhalten Sie beispielsweise im Gespräch mit Ihren Kollegen im Vertrieb und aus Interviews mit Kunden.
Anders als bei einer Zielgruppe werden Sie bei mit Ihrer Persona konkret: Sie hat einen Namen und ein Gesicht. Um eine Persona zu erstellen, können Sie HubSpots Make My Persona-Tool verwenden.
Wenn Sie für eine Persona schreiben, ergibt sich für die Redaktionsplanung und den Schreibprozess ein ganz klarer Vorteil: Sie wissen genau, wen Sie ansprechen wollen. Auf diese Weise merken Sie schneller, ob ein Thema überhaupt für Ihren idealen Kunden interessant ist.
Ihre Persona hat eine konkrete Lebenswelt – aus dem Arbeitsalltag ergeben sich Anforderungen, Ziele und Ambitionen. Jedes von ihren Vorgesetzten festgelegte Ziel, jede Hürde ist ein potenzielles Thema. Wenden Sie also genügend Zeit auf, den Arbeitsalltag Ihres idealen Kunden zu durchdenken.
Viele Marketer denken, Sie wären an diesem Punkt bereits am Ende Ihrer Recherche. Verfassen wir einfach einen Blog-Eintrag zu den fünf besten Verhandlungsstrategien und wir sind fertig, richtig? Dann gehen uns allerdings sehr schnell die Themen aus und unsere Themen bleiben unspezifisch. Wie viel Erfolg Sie mit hochspezifischen Themen haben können, erklärt Benji Hyam in seinem exzellenten Blog-Beitrag „The Specificity Strategy: How to Turn Generic Posts Into Stand Out Content“.
Unterthemen können Sie generieren, indem Sie über verschiedene Perspektiven nachdenken – mehrere Brillen, durch die Sie Ihre Themengebiete betrachten können. Folgende Brillen sollten Sie immer parat haben:
Was bedeutet das konkret?
Je nach Branche gibt es vielleicht noch andere Brillen, die Sie bei der Themenfindung aufsetzen können. Es lohnt sich allemal, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, welche das sein könnten. Jede weitere Brille vervielfacht die Anzahl Ihrer Themen. Vergessen Sie auch nicht, dass Sie – anders als im echten Leben – zwei oder drei Brillen aufsetzen können. Auf die Spitze getrieben würden Sie so Themen wie „Die wichtigsten Prognosen der französischen Verhandlungsstrategen für 2017“ finden. Hier kommt es allerdings darauf an, wie umfangreich das Themengebiet ist, das Sie als Ausgangspunkt nehmen.
Das oben beschriebene Vorgehen erfordert Zeit. Doch was, wenn Sie sofort ein Thema brauchen? Mit diesen Tipps haben Sie es in wenigen Minuten.
Schauen Sie, was Ihre Mitbewerber zuletzt auf ihren Blogs veröffentlicht haben. Je nachdem, wie Ihre Branche in Sachen Content-Marketing aufgestellt ist, finden Sie hier vielleicht Themen, die Sie leicht abwandeln können. Das bedeutet nicht, dass Sie kopieren oder nur umformulieren sollten! Finden Sie einen neuen Blickwinkel zu einem bereits veröffentlichten Thema. Natürlich können Sie auch früher einen Blick auf die Inhalte der Konkurrenz werfen und daraus Themengebiete für sich selbst ableiten.
Verabreden Sie sich mit einem Kollegen oder einer Kollegin aus dem Vertrieb oder der Support-Abteilung und fragen Sie nach den Themen, die von potenziellen oder aktuellen Kunden am meisten nachgefragt werden. Es wird nicht lange dauern und Sie erhalten eine ganze Reihe von Ideen.
Gespräche mit anderen Abteilungen empfehlen sich nicht nur, wenn es schnell gehen muss. Nehmen Sie sich die Zeit und entwickeln Sie Themengebiete aus den Erfahrungen, die Vertrieb und Support-Abteilung sammeln.
Sie müssen dringend ein Thema finden, können sich aber kein bisschen konzentrieren? Für Momente wie diese hat HubSpot den „Blog Topic Generator“ (auf Englisch) erstellt. Sie geben drei Substantive ein und der Blog Topic Generator ermittelt für Sie mögliche Themen. Die oben erklärte Recherche ersetzt der Generator allerdings nicht. Behalten Sie das im Hinterkopf.
Wie Sie sehen, muss Themenfindung nichts oder nur wenig mit Kreativität zu tun haben. Die besten Themen ermitteln Sie, wenn Sie sich ausgiebig mit Ihrem idealen Kunden und seiner Lebenswelt beschäftigen. Auf diese Weise entdecken Sie eine Reihe von Themengebieten. Mit dem richtigen Perspektivwechsel finden Sie im Anschluss zahlreiche Unterthemen, die Sie für Ihren Blog nutzen können.