Digitale Produkte sind nicht nur gefragt, sondern besitzen auch einen enormen Vorteil gegenüber physischen Produkten: Sie benötigen kein Lager und können nach einmaliger Erstellung in der Regel stetig wiederverwendet werden. Von E-Books über Präsentationsvorlagen bis hin zu Video-Inhalten – die Produktpalette digitaler Assets wächst stetig weiter.

Welche digitalen Produkte sich für den Verkauf eignen und wie Sie Angebote finden, die zu Ihrem Geschäftsmodell passen, erfahren Sie in diesem Blogpost.

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Meist wird in drei Kategorien unterteilt:

  • Digitale Produkte: So werden sämtliche digitale Güter zusammengefasst, die vertrieben werden.
  • Digitale Dienstleistungen: Dazu zählen Streamingdienste, Coachings, Seminare, aber auch Datenbanken und Cloud-Services.
  • Digitale Inhalte: Diese Kategorie beschreibt Apps, Musik, Spiele oder E-Books.

Zudem gibt es auch Produkte, die digitale Elemente aufweisen. Das beste Beispiel dafür tragen Sie in der Hosentasche – Ihr Smartphone. Es funktioniert als Hardwaregerät nicht ohne Software, das Betriebssystem, und bildet damit ein digitales Produkt.

Wer kann digitale Produkte verkaufen?

Die Antwort auf diese Frage ist so einfach, wie simpel: Jeder und jede kann digitale Produkte verkaufen. Sie brauchen lediglich eine Idee, das fertige Produkt und einen geeigneten Vertriebskanal, meist einen Onlineshop oder eine Website. Schon können Sie mit dem Verkauf von Musik, E-Books, Software und so weiter loslegen.

Welche digitalen Produkte verkaufen sich am besten?

Was sich am besten verkauft, kommt ganz auf die Zielgruppe und die Stärken der Person an, die die Ware anbietet. Natürlich kann nicht jede und jeder hochwertige Landschaftsbilder knipsen und online verkaufen. Coaches können beispielsweise Onlinekurse vertreiben, talentierte Kreative Musik oder Bilder, Programmierende Code-Schnipsel oder ganze Softwares.

Digitale Produkte erstellen: Die richtigen Produktideen machen es möglich

Digitale Produkte können immer wieder abgespielt, aufgerufen oder durchgelesen werden. Die Angebote reichen von streambaren Videos über spannende E-Books bis hin zu Online-Games.

Gute Beispiele und Ideen für digitale Produkte sind:

  • E-Books und Anleitungen, wie Strick- oder Schnittmuster
  • Rezepte
  • Webinare und Tutorials
  • Musik- und Soundprodukte wie Podcasts
  • Statistiken, Studien, Case Studies
  • Software, Code-Bestandteile, Schriftarten, Tools und Plugins
  • Vorlagen, Templates und Themes
  • Tickets
  • Bilder und Grafiken

Wer sich im Bereich Krypto und Blockchain auskennt, kann zudem überlegen, NFTs zu produzieren.

Vorteile des Verkaufs von digitalen Produkten

Digitale Produkte sind vor allem dadurch gekennzeichnet, dass sie stets wiederverwendet werden können. Es sei denn, das Abonnement oder die Kauflizenz ist ausgelaufen. Im Unterschied zu physischen Produkten nutzen sie sich nicht ab oder verstauben im Regal, sondern können höchstens an Zeitgeist verlieren.

Zudem sind digitale Produkte:

  • besonders kosteneffizient, da kein Lager benötigt wird.
  • mit hohen Gewinnmargen behaftet, da das Produkt in der Regel nur einmal produziert werden muss.
  • ideal für Automatisierungsprozesse. Einmal angelegt, kann der Download-Link immer wieder versendet werden.
  • flexibel in jedes Geschäftsmodell zu integrieren.

Digitale Produkte verkaufen in 6 Schritten

Bevor Sie sich in die Ideenfindung stürzen, sich Preise für Ihren Kurs oder Ihre Software überlegen und in Online-Marketing investieren, sollten Sie sich einen klaren Plan zurechtlegen. Nachfolgend erhalten Sie sechs Tipps, die Ihnen dabei helfen, Ihre digitalen Produkte zu verkaufen.

1. Heben Sie sich von kostenlosen Angeboten ab

Eine Herausforderung, der sich digitale Produkte stellen, ist, dass es im Netz Unmengen an kostenlosen Inhalten gibt – jeder und jede will schließlich passives Einkommen verdienen. Doch das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn Interessierte den Wert Ihres Produktes erkennen, dann sind sie auch bereit, dafür etwas zu zahlen. Markenbewusstsein und ein Expertenstatus in Ihrer Branche können Ihnen dabei helfen, den Wert Ihrer digitalen Produkte zu steigern.

2. Finden Sie die richtige Zielgruppe

Viele digitale Produkte (wie E-Books, Whitepaper, Case Studies oder Webinare) sind auf eine ganz spezielle Zielgruppe ausgerichtet. Und genau diese müssen Sie mit Ihrem Angebot oder Produkt erreichen. Einem Recruiter ein E-Book zu den besten SEO-Strategien zu unterbreiten, wird ganz sicher nicht zum Erfolg führen.

Doch wenn Sie Ihr Produkt (beispielsweise in Form von Anzeigenwerbung) genau dort streuen, wo sich Ihre Zielgruppe aufhält, werden die Verkaufszahlen steigen. Targeting-Optionen sind vor allem für digitale Produkte die ideale Gelegenheit, die Nische zu identifizieren, die zu Ihrem Produkt passt.

3. Die richtige Verkaufsplattform: digitale Produkte automatisiert verkaufen

Einmal erstellt, lassen sich die meisten digitalen Produkte schnell automatisieren und skalieren. Um digitale Produkte zu verkaufen, gibt es verschiedene Wege. Ganz traditionell können Sie dazu einen eigenen Onlineshop nutzen. Es gibt aber auch diverse, teils auf bestimmte Produkte spezialisierte, Online-Plattformen, auf denen Sie verkaufen können. Wir stellen Ihnen später einige davon vor.

4. Verkaufen Sie Lizenzen zur Nutzung Ihrer digitalen Produkte

Digitale Assets werden häufig mit verschiedenen Lizenzen verkauft. Künstlerinnen und Künstler können ihre Produkte so weiterverkaufen, ohne dass sie die Rechte komplett abgeben. Die Lizenzvereinbarung bestimmt, was mit dem Asset geschehen darf. Stockbilder sowie Musik und Videomaterial können so für eine breite Masse zugänglich gemacht werden.

Stockgalerien wie gettyimages verkaufen beispielsweise Lizenzen für Fotografien und Grafiken, die dann zur weiteren Nutzung verwendet werden können. Beachten Sie jedoch, dass bei der Nutzung von Dritt-Plattformen häufig eine Gebühr fällig wird.

5. Bündeln Sie digitale Produkte mit Dienstleistungen

Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein Webinar verkaufen, bei dem Sie Einsteigende zu Marketingexperten und -expertinnen ausbilden. Anstatt einfach einen Link zu abgedrehten Videos an die Kundschaft zu versenden, können Sie das Ganze mit einem Serviceangebot verknüpfen. Bieten Sie den Webinar-Teilnehmenden eine ausführliche Beratung sowie die Möglichkeit zu einem Abschlusstest oder Zertifikat an. Das digitale Produkt wird so mit einer zusätzlichen Dienstleistung angereichert, von der die Kundschaft direkt profitiert.

Anstatt dass Sie das Produkt zum Beispiel über Social Media bewerben, können Sie so vielmehr den Nutzen für den Käufer oder die Käuferin in den Vordergrund rücken. Ganz nach dem Motto: „Werden Sie mit diesem Webinar zum zertifizierten Marketingexperten“.

Digitale Produkte bieten darüber hinaus ideale Gelegenheiten für Upselling: Hat ein Interessent oder eine Interessentin das Webinar erfolgreich absolviert, dann wird es Zeit, ihn auf Ihre Software aufmerksam zu machen.

6. Schützen Sie Ihre Produkte vor Missbrauch

Vor allem kreative Produkte stehen immer wieder vor der Herausforderung des Missbrauchs der Nutzerrechte. Schützen Sie Ihre Produkte davor, indem Sie die Creative-Commons-Lizenzen richtig einsetzen.

Mithilfe der Nutzungsrechte legen Sie fest, was mit Ihren digitalen Produkten geschehen darf. Möchten Sie beispielsweise nicht, dass diese kommerziell weiterverbreitet werden, können Sie die entsprechenden Rechte geltend machen.

Auf welcher Plattform kann man digitale Produkte verkaufen?

Falls Sie nicht die eigene Website mit Onlineshop nutzen, gibt es diverse Online-Plattformen, die bereitstehen. Je nachdem, was Sie verkaufen, sind die meisten spezialisiert. Bei Thinkific beispielsweise werden Kurse verkauft, auf gettyimages Bilder oder auf Epidemic Sound verschiedene Soundschnipsel.

Teilweise können die Tools in Ihre eigene Webseite integriert werden. Andere verkaufen ihre E-Waren als Reseller-Unternehmen. Mögliche Tools sind:

Gerade für Kunstschaffende, Kreative, Freelancer und Freelancerinnen bieten sich auch Dritt-Plattformen (beispielsweise Stock-Galerien) an, um Ihre Inhalte genau dort zu platzieren, wo nach digitalen Produkten gesucht wird. Einige Möglichkeiten sind:

Darüber hinaus bieten sich jedoch auch die sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Pinterest sowie LinkedIn an, um Ihre Produkte anzuteasern. Inbound-Marketing ist für digitale Produkte besonders geeignet, denn so holen Sie Interessierte direkt in den Salesfunnel.

Übrigens: Auch auf den großen Plattformen wie Amazon, Etsy oder Shopify können Sie Ihre digitalen Produkte vermarkten.

Rechtliches: Widerrufsrecht, Rückgaberecht und Verträge bei digitalen Produkten

Beim Erstellen und Vertreiben von digitalen Produkten gibt es einige rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland, die Sie beachten sollten. Dazu zählen vor allem:

  • Widerrufsrecht und Rückgaberecht: In der EU haben Verbraucher und Verbraucherinnen das Recht, innerhalb von 14 Tagen nach dem Kauf eines digitalen Produktes dieses zu widerrufen – wie auch bei physischen Produkten. Allerdings gibt es hier eine Ausnahme: Wenn der Verbraucher oder die Verbraucherin ausdrücklich zustimmt, dass der Download oder die Streaming-Dienstleistung vor Ablauf der Widerrufsfrist beginnt und die Kenntnis davon bestätigt, erlischt das Widerrufsrecht mit dem Beginn der Ausführung des Vertrags.
  • Aktualisierungspflicht und Updatepflicht: Bei Softwareprodukten oder anderen digitalen Produkten, die regelmäßig aktualisiert werden müssen, kann eine Aktualisierungspflicht bestehen. Heißt: Als Anbieter oder Anbieterin müssen Sie dafür sorgen, dass das Produkt fehlerfrei funktioniert und Sicherheitslücken geschlossen werden.

Falls Sie sich dafür interessieren, welche Rechte Ihnen auf beiden Seiten des Kaufvertrags genau zustehen – speziell für digitale Produkte wurden die §§ 327 bis 327u BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) geschaffen.

Fazit: Verkauf digitaler Waren und Produkte passt zu vielen Geschäftsmodellen

Digitale Produkte im E-Commerce bieten eine breite Palette an Optionen, immaterielle Waren zu verkaufen und Ihr Geschäftsmodell auszugestalten. Der Verkauf digitaler Waren ist besonders kosteneffizient und kann schnell automatisiert werden. Heben Sie sich mit Ihrem Angebot vom Wettbewerb ab und finden Sie die richtige Zielgruppe für Ihr digitales Asset – dann steht dem Verkaufserfolg nichts im Weg!

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Titelbild: ljubaphoto / Royalty free / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 6. November 2023, aktualisiert am November 06 2023

Themen:

E-Commerce