Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck: Diese Binsenweisheit gilt auch für Projekte jeglicher Art. Das Kick-Off-Meeting ist dabei der entscheidende Moment, indem alle Stakeholder einander und die gemeinsame Aufgabe kennenlernen. Zusammen sollen hier die Weichen für einen erfolgreichen Projektverlauf gestellt werden. Worauf es beim Kick-Off-Meeting ankommt und wie Sie den Startschuss für Ihr neues Projekt maximal effizient gestalten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist ein Kick-Off-Meeting? Eine Definition
„Kick-Off“ kommt aus dem Sport und bedeutet „Anstoß“. Im Projektmanagement ist das Kick-Off-Meeting die erste Zusammenkunft aller Projektbeteiligten. Es stellt den Auftakt zur Realisierung eines Projektes dar und markiert damit den Übergang von der Projektplanung zum eigentlichen Projektstart.
Wer ist beim Kick-Off-Meeting dabei?
Wer eine Kick-Off-Meeting-Einladung erhält, hängt immer vom jeweiligen Projekt ab. Teilnehmende der Kick-Off-Veranstaltung sind in der Regel die Projektleitung, das Projektteam, die Auftraggebenden oder der Kunde sowie andere Stakeholder; beispielsweise eine Agentur. Die Mindestbesetzung eines Kick-Off-Meetings ist das Projektteam.
Wozu dient ein Kick-Off-Meeting? Ziele und Vorhaben
Eine gute Organisation bringt Ihr Projekt direkt auf den richtigen Weg. Bei der Kick-Off-Veranstaltung lernen sich die Projektbeteiligten persönlich kennen, das Projekt wird vorgestellt und die ersten Aufgaben werden verteilt. Auch inhaltliche und organisatorische Übereinkünfte zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie beispielsweise zu den Kommunikationswegen, werden hier getroffen. Deshalb ist ein erfolgreiches Kick-Off-Meeting so zentral.
Was gehört in ein Kick-Off-Meeting? Agenda und Inhalt
Damit die Mitglieder des Projektteams die Bedeutung des Projektes verinnerlichen, sollten nicht nur erste Schritte erläutert werden. Achten Sie vielmehr darauf, alle Beteiligten abzuholen und so ein gemeinsames Verständnis für das gesamte Projekt zu entwickeln. Stellen Sie das Team und das Projekt samt Rahmenbedingungen vor, sorgen Sie für Motivation und verteilen Sie Aufgaben.
Der Erfolg der Kick-Off-Veranstaltung hängt im Wesentlichen von einer sorgfältig durchdachten Agenda ab. Damit Ihr Meeting überhaupt zum Projekterfolg beitragen kann, sollten Sie Ihre Tagesordnung auf folgende Ziele abstimmen:
- Teamvorstellung: Sie sorgen dafür, dass sich alle Teilnehmenden am Ende des Treffens persönlich kennengelernt haben. Ihre jeweilige Rolle und individuelle Bedeutung für das Projekt ist allen Beteiligten deutlich geworden.
- Projektvorstellung: Sie präsentieren das Projekt klar und eindeutig. So bringen Sie alle Beteiligten auf den gleichen Informationsstand und fördern das „Wir-Gefühl“.
- Alle Stakeholderinnen und Stakeholder werden für das Vorhaben gewonnen: So versichern Sie sich der Unterstützung durch die Leitungsebene.
- Benefit: Sie verdeutlichen den Anwesenden, welchen Gewinn die Teilnahme am Projekt für sie bedeutet.
- Motivation: Wecken und fördern Sie den Teamgeist und die Motivation der Projektteilnehmer und -teilnehmerinnen, auch durch Ihre Begeisterung. Für den möglichst reibungslosen Ablauf des Projektes, gerade in kritischen Phasen, sind diese Ziele von besonderer Bedeutung.
- Aufgabenverteilung: Sie steuern die Aufteilung der Aufgaben unter den Beteiligten. Stellen Sie sicher, dass alle Mitwirkenden ihre eigenen Rollen und Aufgaben kennen und wissen, welche Personen welche Verantwortlichkeiten innehalten. Eine Situation wie „die rechte Hand weiß nicht, was die linke tut“ wird so vermieden. Gleichzeitig kann das Wissen um die Verantwortungsbereiche der anderen Beteiligten das Verständnis dafür erhöhen, wenn etwas nicht sofort wie geplant funktioniert.
Kick-Off-Meeting vorbereiten: Das ist wichtig
Es gibt einige Dinge, die Sie bei der Vorbereitung eines Kick-Off-Meetings beachten sollten. Wir stellen Ihnen diese im Folgenden vor:
- Legen Sie fest, wer beim Meeting anwesend sein sollte, und erstellen Sie eine Teilnehmerliste.
- Reservieren Sie einen Meetingraum mit den erforderlichen technischen Voraussetzungen, wie zum Beispiel Beamer, Flipchart oder Notebooks. Oder planen Sie eine Telefonkonferenz oder ein Videomeeting mit der entsprechenden Software für virtuelle Meetings.
- Versenden Sie für das Kick-Off-Meeting eine Einladung an jedes Projektmitglied, aus der die Tagesordnung, einschließlich Ort, Datum und Zeitrahmen, hervorgehen.
- Organisieren Sie das Catering.
- Bereiten Sie Handouts in ausreichender Zahl vor.
- Bestimmen Sie vorab, wer das Protokoll führt, um Ergebnisse des Kick-Off-Meetings zu dokumentieren.
Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld darüber klar werden, welche Teile des Meetings eine reine Informationsveranstaltung sein sollen und welche Teile eher den Charakter eines Workshops bekommen. Die Kick-Off-Meeting-Ziele müssen deutlich sein! Transparenz und Klarheit in diesem Punkt sind wichtig, denn sie führen bei den Teilnehmern des Meetings oftmals zu mehr Engagement und Motivation. Und so gestalten Sie die Inhalte vom Kick-Off-Meeting erfolgreich:
In 12 Schritten zum erfolgreichen Projektstart
Damit das Kick-Off-Meeting gelingt, befolgen Sie die folgenden Schritte:
- Vor der eigentlichen Veranstaltung sollten Sie einen kurzen Zeitraum für das erste, zwanglose Kennenlernen der Projektbeteiligten einplanen. Wenn Sie selbst vor Ort sind und möglicherweise für Getränke und Snacks gesorgt haben, steht dem entspannten, offiziellen Beginn nichts mehr im Wege.
- Der Projektleitung steht es zu, die Versammlung zu begrüßen und mit ein paar einleitenden Worten auf das Meeting einzustimmen. Wenn Sie nicht die Projektleitung sind, stimmen Sie das Vorgehen im Vorhinein mit ihr ab.
- Organisieren Sie eine Vorstellungsrunde, in der jeder und jede Beteiligte vorgestellt wird oder sich selbst vorstellt, samt Verantwortlichkeiten und Aufgaben, als Auftraggebende, Geldgeber oder Bereich im Team. Obwohl solche Vorstellungsrunden manchmal obsolet erscheinen, schaffen sie doch eine besondere Aufmerksamkeit für das, was noch folgt.
- Erklären Sie kurz und bündig, welche Ziele Sie mit dem Kick-Off-Meeting verfolgen.
- Erläutern Sie Ihre Vision: Dazu gehören das Ziel des Projekts und die Vorteile, die sich aus seiner Realisierung für die Beteiligten ergeben können. Ihre feste Überzeugung kann die Motivation aller Beteiligten verstärken. Vermeiden sollten Sie es aber in jedem Fall, bei den Auftraggebern falsche Erwartungen zu wecken. Eine vernünftige und angemessene Erwartungshaltung der Kundschaft oder des Geldgebers ist eine wesentliche Grundlage für den positiven Projektverlauf.
- Nehmen Sie sich Zeit für die Kosten des Projekts und stellen Sie eine realistische Rechnung auf, der die Beteiligten folgen können. Details schildern Sie bei Rückfragen. Eine zu starke Vertiefung in die Zahlen wird leicht zu trocken. Es gilt, die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu behalten, ohne oberflächlich zu wirken.
- Die Rahmenplanung des Projektes, inklusive Arbeits- und Zeitumfang, ermöglicht den Anwesenden eine grobe Einschätzung und sorgt für Transparenz.
- Klären Sie die geplanten Kommunikationswege innerhalb des Projektes. Sie können beispielsweise eine zeitliche festgelegte Kombination aus Präsenz- und Onlinemeetings in verschiedenen Intervallen vorschlagen oder vorgeben.
- Organisieren Sie die laufende Dokumentation des Projektes, sodass sich alle Beteiligten ständig über den Stand informieren können.
- Formulieren Sie Ihre Erwartungen an das Kernteam. Zur Projektkultur kann es beispielsweise gehören, dass regelmäßige Updates mit dem Auftraggeber oder der Auftraggeberin oder außenstehenden Projektbeteiligten vereinbart werden.
- Geben Sie einen Ausblick auf die nächsten Schritte und weitere Termine.
- Regen Sie eine Feedbackrunde an, in der die Teilnehmenden Fragen stellen, die Sie beantworten. Als Teil einer gesunden Feedback-Kultur empfiehlt es sich, darauf hinzuweisen, dass Fragen, Lob und Kritik grundsätzlich als Anregungen zur Verbesserung des Projektablaufs von Ihnen gewertet werden. So ermöglichen Sie einen Check-Out, der Ihrem Team Selbstbewusstsein und Motivation für das kommende Projekt gibt.
Diese Fehler sollten Sie im Kick-Off-Meeting vermeiden
Ein mangelhafter Projektstart kann nicht nur in der Anfangsphase Schwierigkeiten verursachen, sondern den Erfolg des weiteren Projektablaufs gefährden. Folgende Fehler sollten Sie vermeiden, wenn Sie das Kick-Off-Meeting vorbereiten:
- Unzureichende Informationen: Verständliche und umfassende Inhalte im Kick-Off-Meeting sind das A und O, um alle Beteiligten auf dem gleichen Stand zu halten. Wo Wissen fehlt, entstehen die häufigsten Fehler.
- Unpersönliche Vorstellungsrunde: Der Zusammenarbeit und das Verständnis im Team leiden, wenn kein Vertrauen aufgebaut werden konnte. Stellen Sie sicher, dass Sie neben allgemeinen personenbezogenen Daten auch offene Fragen stellen, um das Kennenlernen zu erleichtern.
- Fokus verlieren: In einer Kick-Off-Veranstaltung werden zahlreiche Punkte angesprochen. Umso schwieriger ist es häufig, Inhalte im Kick-Off-Meeting sinnvoll zu gewichten. Stellen Sie sicher, dass auch offene Gespräche einen Rahmen erhalten, um die Agenda nicht aus dem Blick zu verlieren.
- Keine Tools nutzen: Digitale Treffen eignen sich nicht nur für den Austausch zwischendurch, sondern können auch komplexe Besprechungen und Entscheidungen beinhalten. Digitale Tools zur Projektplanung, Veranschaulichung oder zur Abstimmung machen ein Kick-Off-Meeting nicht nur einfacher, sondern auch abwechslungsreicher.
Nachbereitung: Was kommt nach der Kick-Off-Veranstaltung?
Da ein Kick-Off-Meeting per Definition nur der Anstoß ist, folgt die eigentliche Projektarbeit erst danach. Wurden die verschiedenen Aufgaben und Rollen im gesamten Team zugeteilt, muss also der weitere Projektverlauf geklärt werden. So stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Stakeholder ohne Verzögerung ihre Tätigkeiten ausführen können und der Projektstrukturplan eingehalten werden kann.
Für den weiteren Projektverlauf sollten Sie regelmäßig prüfen, ob die im Kick-Off-Meeting definierten Ziele erreicht werden können. Hierfür eignen sich wöchentliche oder monatliche Treffen, in denen der Status Quo geklärt wird.
Ein wichtiger Faktor bei der Nachbereitung eines Kick-Off-Meetings ist die Überprüfung des Meetings selbst: Was hätte besser laufen können? An welchen Stellen fehlt eine Moderation durch die Projektleitung, wo wäre ein offener Austausch nützlicher? Beziehen Sie bei der Auswertung des Projektstarts die Sichtweisen und Kritikpunkte aller Mitwirkenden mit ein, um die Projektorganisation zukünftig noch effizienter zu gestalten.
Fazit: Mit dem Kick-Off-Meeting stellen Sie die Weichen für den Erfolg
Das Kick-Off-Meeting gehört zum Fundament einer erfolgreichen Projektabwicklung. Es bringt die Projektteilnehmer und -teilnehmerinnen zusammen und versorgt sie mit allen wesentlichen Informationen.
Der persönliche Kontakt sowie klare Strukturen und Transparenz ermöglichen eine unkomplizierte Kommunikation zwischen den Beteiligten. Die Motivation, Einsatzbereitschaft und der Teamgeist, der aus einem gelungenen Kick-Off erwächst, kann Ihr Projekt in entscheidenden Momenten tragen.
Alles in allem ist ein Kick-Off-Meeting nicht nur ein wichtiges Werkzeug für Informationsaustausch, sondern beeinflusst maßgeblich den Zusammenhalt im Team und den Erfolg der gemeinsamen Projektarbeit. Damit können sinnvoll durchgeführte Kick-Offs elementar für die Verfolgung Ihrer Unternehmensziele sein.
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