Die wichtigsten Online-Marketing-Kanäle: Eine Übersicht

Zukunft des Marketings in EMEA
Janina Jechorek
Janina Jechorek

Aktualisiert:

Veröffentlicht:

TikTok, WhatsApp, Medium – Als Marketerin oder Marketer stellen Sie sich regelmäßig die folgende Frage: „Sollte ich da mitmachen?“ Um diese Frage beantworten zu können, benötigen Sie einen Überblick über neue Online-Marketing-Kanäle und -Trends.

Team sucht nach passenden Online-Marketing-Kanälen am Laptop

→ Kostenloser Report:  The State of Marketing 2024 [Jetzt herunterladen]



Welche Arten von Marketing-Kanälen gibt es?

Zunächst wird zwischen zwei Arten von Marketing-Kanälen unterschieden: dem Absatzkanal und dem Kommunikationskanal. Beide gehen Hand in Hand und sind notwendige Pfeiler für erfolgreiches Marketing.

Absatzkanal

Der Absatzkanal beschreibt den Weg, über den Produkte und Dienstleistungen von der Herstellung bis zum Endverbraucher kommen. Hierzu zählen Stationen wie Lagerung, Transport oder Vertrieb, aber auch das Bestandsmanagement.

Bei Absatzkanälen wird zwischen physischen und digitalen Vertriebswegen unterschieden. Erstere ist beispielsweise ein Einzelhandel oder ein Großhandel, während zu den digitalen Absatzkanälen unter anderem E-Commerce-Plattformen zählen.

Kommunikationskanal

Zu den Kommunikationskanälen gehören die klassischen Medien und Plattformen, die von Unternehmen zu Marketingzwecken eingesetzt werden. Neben digitalen Kommunikationskanälen wie Websites, E-Mails und Social Media zählen hierzu auch traditionelle Medien wie Fernsehen, Radio sowie Printmedien.

Kommunikationskanäle werden zudem in zwei Formen unterteilt:

  1. Persönliche Kommunikation: Informationsaustausch zwischen mindestens zwei Parteien, beispielsweise in Form einer E-Mail oder eines Social-Media-Beitrags.
  2. Unpersönliche Kommunikation: Hierbei wird eine ganze Masse angesprochen, beispielsweise in Form einer Fernsehwerbung.

Die beiden Arten von Online-Marketing-Kanälen sind eng miteinander verbunden. Eine effiziente Kommunikation schafft Bewusstsein und kann die Nachfrage eines Angebots steigern, wodurch der Absatzkanal effektiver funktioniert. Während der Absatzkanal sich auf den physischen Vertrieb und die Logistik fokussiert, stärkt der Kommunikationskanal die Interaktion mit und die Bindung zur Zielgruppe.

Welche Online-Marketing-Kanäle gibt es?

Von Jahr zu Jahr wächst das Angebot an Online-Marketing-Kanälen und Plattformen, daher ist die Auswahl mittlerweile groß. In diesem Überblick stellen wir Ihnen die aktuell besten digitalen Vermarktungskanäle mitsamt Beispielen vor.

Website

Für Unternehmen ist die Website häufig die primäre Plattform, um das Angebot für die Zielgruppe zugänglich zu machen. Eine gut gestaltete Website fungiert als dezentrales Drehkreuz für Online-Marketingmaßnahmen. Sie hilft Unternehmen dabei, ihr Image und ihre Marke aufzubauen und ermöglicht eine direkte Ansprache der Kundschaft.

Ein Blog innerhalb des Webauftritts bietet die Möglichkeit, Fachwissen zu teilen und sich als Experte oder Expertin zu beweisen. Parallel dazu ist die Website ein elementarer Baustein im E-Commerce und beeinflusst das digitale Einkaufserlebnis der Kundinnen und Kunden.

E-Mail-Marketing

E-Mail-Marketing ist ideal, um mit der bestehenden und potenziellen Kundschaft in Kontakt zu bleiben. In E-Mail-Kampagnen können Unternehmen Angebote und Neuigkeiten teilen sowie personalisierte Nachrichten mit direkter Ansprache schicken. E-Mail-Marketing eignet sich außerdem zum Teilen von Inhalten der anderen Kanäle. So bietet es sich an, in regelmäßigen Newslettern neben Social-Media-Beiträgen, auch informative Inhalte und Blogartikel zu teilen.

Social-Media-Marketing

Social Media ist schon lange ein bedeutender Online-Marketing-Kanal, der fortlaufend neue Plattformen bietet. Um die Zielgruppe zu binden, ist eine Mischung aus informativen, unterhaltsamen und persönlichen Beiträgen empfehlenswert. So bleiben Sie relevant für die Userinnen und User und können durch aktives Engagement eine enge Bindung zu ihnen aufbauen.

Für Unternehmen ist Social-Media-Advertising eine optimale Möglichkeit, um neue Kundinnen und Kunden anzusprechen und gleichzeitig den Verkauf zu fördern. Durch die integrierte Shopping-Funktion bietet beispielsweise Instagram einen direkten Verkaufskanal, sodass Produkte unmittelbar beworben werden. Dadurch ist Social-Media-Marketing ein effizienter Online-Marketing-Kanal.

Laut Statista war Facebook im Januar 2023 die Plattform mit den meisten Nutzerinnen und Nutzern weltweit. Auch in Deutschland gehört das Netzwerk nach wie vor zu den beliebtesten Plattformen, wobei Kanäle wie YouTube, Instagram und TikTok für Unternehmen ebenso relevante Online-Marketing-Kanäle sind.

Suchmaschinenmarketing (SEO und SEA)

Suchmaschinenmarketing, insbesondere SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SEO-Optimierung sind schon lange ein Kernpunkt im Online-Marketing. Eng verknüpft ist es dabei mit SEA (Suchmaschinenwerbung), wobei beides einander beeinflusst.

Während SEA meist darauf abzielt, Angebote gezielt zu bewerben, sorgt SEO dafür, dass eine Website in den Ergebnissen gut rankt. Da Anzeigen immer mehr Platz vor den eigentlichen Suchergebnissen einnehmen, bleibt auch für die Top-Suchergebnisse immer weniger Platz.

Damit spielt eine hohe Platzierung auf Google, Bing, Ecosia und Co. eine noch wichtigere Rolle als in der Vergangenheit. Optimierte Inhalte, Keyword-Recherchen und technische Anpassungen gehören zum A und O für Unternehmen, um mehr Traffic und Conversion auf der eigenen Website zu generieren.

PR

Ein klassischer Weg, um digitales Marketing zu betreiben, ist Öffentlichkeitsarbeit. Zwar beinhaltet Public Relations die gesamte Verwaltung und Gestaltung der öffentlichen Wahrnehmung eines Unternehmens. Doch vor allem die strategische Platzierung von Pressemitteilungen, die Pflege von Medienbeziehungen und die Möglichkeit, gezielt mit relevanten Parteien zu kommunizieren, gehören zu den wichtigsten Aufgaben im PR.

Als Online-Marketing-Kanal trägt Öffentlichkeitsarbeit direkt dazu bei, das Vertrauen der Kundschaft zu gewinnen und die eigene Marke zu stärken.

Display Ads

Bei Display Ads handelt es sich um Anzeigen, die Unternehmen auf Websites, Apps oder auf anderen digitalen Plattformen schalten. Die Anzeigen können in Form eines Bildes, einer Animation oder eines Videos eingesetzt werden und führen meist auf eine bestimmte Landingpage.

In den letzten Jahren ist der Nettogewinn durch Displaywerbung in Deutschland auf über fünf Milliarden Euro gestiegen. Vor allem das gezielte Targeting und die Platzierung auf relevanten Websites ermöglichen Unternehmen, ihre Markenbotschaft zu teilen und den Traffic auf der Website zu steigern.

Affiliate Marketing

Bei Affiliate Marketing erhalten Kooperationspartnerinnen- und partner von Unternehmen eine Provision, wenn durch ihre Verlinkung ein Produkt, eine Dienstleistung verkauft wurde oder ein Lead entsteht. Durch die Zusammenarbeit können beide Parteien ihre Relevanz und Reichweite erhöhen und dabei die Produkte effizient bewerben.

Influencer-Marketing

Zu den jüngeren Online-Marketing-Kanälen gehört Influencer-Marketing, das häufig eng mit Social-Media-Marketing und Affiliate-Marketing verknüpft ist. Durch den wachsenden Einfluss von Influencerinnen und Influencerinnen können Produkte und Dienstleistungen authentisch beworben werden, sofern die Kooperation zum Unternehmen und zur Zielgruppe passt.

Durch Influencer-Marketing entsteht bei dem beworbenen Angebot ein Vertrauensvorschuss, da die Zielgruppe die enge Verbindung zur einer Influencerin oder einem Influencer auf ein Unternehmen überträgt.

Wie viele Online-Marketing-Kanäle braucht ein Unternehmen?

Das hängt vom Unternehmen ab. Unternehmen verfolgen unterschiedliche Ziele und sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen Leads und Kunden generieren wollen, empfehlen sich branchenübergreifend die organische Suche, die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und TikTok sowie E-Mail-Marketing.

Bei allem, was darüber hinausgeht, hilft die Leitfrage: „Wo hält sich meine Zielgruppe auf?“ Die Antwort darauf gibt Ihnen bei traditionellen Marketing-Kanälen eine Zielgruppenanalyse.

Bei neu aufkommenden Online-Marketing-Kanälen lässt sich die Frage nicht so einfach beantworten. Es ist möglich, dass sich Ihre Zielgruppe noch nicht, aber in Zukunft für einen Kanal begeistert. Ein Nutzer oder eine Nutzerin weiß schließlich nicht, ob er oder sie sich morgen in einem sozialen Netzwerk anmeldet. Da helfen auch Umfragen unter Besuchern, Leads oder Kunden nicht weiter.

Für Unternehmen ist es daher nicht nur wichtig, sondern auch sinnvoll, verschiedene digitale Marketing-Kanäle zu testen. So hat die Zielgruppe unterschiedliche Wege, um von einem Angebot zu erfahren. Gleichzeitig erhält ein Unternehmen durch die Interaktion auf verschiedenen Kanälen einen Authentizitätsbeweis.

Wie findet man den richtigen Marketing-Kanal?

Wie finden Sie also heraus, ob Sie auf den Zug aufspringen sollten oder nicht? Wenden Sie eine der folgenden Methoden an:

  • Induktion: Tragen Sie alle vorliegenden Informationen zu Ihrer Zielgruppe zusammen. Welche Merkmale erlauben Rückschlüsse darauf, welche Marketing-Kanäle sie nutzt? Hilfreich sind vor allem Informationen, mit denen Sie Ihre Zielgruppe im Innovationszyklus verorten können. Handelt es sich um Early Adopter (frühzeitige Anwender) oder Late Adopter (Nachzügler)?
  • Empathie: Erstellen Sie eine Persona und versetzen Sie sich in deren Lage. Liest Ihre Persona Artikel auf Medium? Schaut sie Live-Streams? Passt die Nutzung eines bestimmten Kanals ins Bild Ihrer Persona oder nicht?
  • Best-Practice-Analyse: Schon in der Anfangszeit eines neuen Online-Marketing-Kanals gibt es Personen oder Unternehmen, die mit gutem Beispiel vorangehen. Suchen Sie zunächst Mitbewerberinnen und Mitbewerber und analysieren Sie, wie diese den Kanal nutzen. Finden Sie keine, können Sie auch branchenfremde Unternehmen betrachten und überlegen, ob sich deren Strategie auf Ihre Branche übertragen lässt.
  • Experiment: Wenn Ihnen die oben genannten Methoden nicht weiterhelfen, bleibt Ihnen nur das Experiment. Testen Sie den Kanal für ein oder zwei Wochen. Seien Sie nicht schüchtern: Neue Technologien zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie eine intuitive Bedienoberfläche und leichte Einarbeitung bieten. Nach dem Test ziehen Sie ein Resümee.

Vor allen anderen neue Online-Marketing-Kanäle identifizieren

Bei Innovationen ist es wichtig, so nah wie möglich an der Quelle zu sitzen. Wenn Sie darauf warten, dass Ihnen jemand davon erzählt, hat vielleicht schon Ihre Konkurrenz davon gehört.

So stellen Sie sicher, dass Sie nah an der Quelle sitzen:

Wenn Sie sich einen noch größeren Vorsprung verschaffen wollen, können Sie sich bei Websites wie BetaBound als Beta-Tester anmelden.

Start in neue Online-Marketing-Kanäle richtig vorbereiten

Sinn und Zweck von Marketing-Kanälen ist, dass Ihnen andere Menschen zuhören und zusehen – auch bei den ersten Gehversuchen. Um sicherzustellen, dass Sie die ersten Schritte elegant meistern, folgen Sie diesen Schritten:

  • Machen Sie sich mit einem privaten Profil mit der Plattform vertraut.
  • Formulieren Sie eine Marketing-Strategie für den Kanal.
  • Legen Sie SMART-Ziele fest.
  • Recherchieren Sie Eigenheiten des Kanals, z. B. die übliche Veröffentlichungsfrequenz.
  • Analysieren Sie Ihre Marketing-Aktivität.

Technologie-Trends im Marketing, die Sie im Auge behalten sollten

Wie im Marketing, ist auch die Technologie im stetigen Wandel und nimmt Einfluss auf die unterschiedlichen Kanäle. Es zeigt sich, dass auch Künstliche Intelligenz im Marketing zum Einsatz kommen wird.

1. Augmented Reality und Virtual Reality

Eine Studie von PwC zeigt, dass nach dem Hype vor zwei Jahren etwas Ernüchterung folgte, da sich die Technologie nicht so schnell entwickelte wie erwartet. Daher sinken die Preise für Software und Endgeräte und damit auch die Entwicklungskosten.

Dennoch birgt kaum ein anderer Technologie-Trend so viel Potenzial für Content-Marketing und Storytelling. Die virtuelle Realität kennt keine räumlichen Grenzen. Sie lässt unendlich Raum für Kreativität und damit auch für Unternehmen, die kreativ mit den neuen Werkzeugen umzugehen wissen.

Vor allem bei der Smartphone-Nutzung spielt VR-Marketing schon eine Rolle. So nutzt beispielsweise DHL eine AR-App, mit der die Größe eines Pakets ermittelt werden kann. Dafür wird der zu versendende Gegenstand mit dem Smartphone gescannt, wodurch der Versandprozess erleichtert wird. Und auch für die Zukunft hat DHL weitere Pläne für den Einsatz von Augmented und Virtual Reality.

2. Künstliche Intelligenz

Sowohl Google als auch Amazon, Twitter und Facebook haben bereits 2015 massiv in künstliche Intelligenz investiert. Vor allem Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT haben aber dafür gesorgt, dass AI Einzug ins Marketing erhält.

Daneben sind KIs zur Bildgenerierung für Marketingmaßnahmen besonders interessant. Zwar stecken Programme wie Dall-E noch in den Kinderschuhen, doch haben sie in den letzten Monaten einen gewaltigen Wachstumsschub erlebt. Damit können neben Chatbots zukünftig auch Designbots relevant für Online-Marketing-Kanäle werden.

3. Das Internet der Dinge

Vom Internet der Dinge sprechen wir dann, wenn sich Alltagsgegenstände mit dem Internet verbinden können und auf diesem Wege Daten empfangen und senden. Während der Kühlschrank mit Internetzugang seit Jahren als Paradebeispiel gilt, hat das Internet der Dinge eine viel größere Tragweite: Mittlerweile lässt sich die Zahnbürste mit einer Smartphone-App verknüpfen, sodass diese Tipps zum besseren Putzen gibt.

Bis zum Jahr 2025 sollen die Ausgaben für Produkte und Dienstleistungen rund um das Smart Home laut Statista um 170 Milliarden US-Dollar ansteigen. Rund 400 Millionen Menschen sollen dann Smart-Home-Technologien nutzen. Das Internet der Dinge ist weniger ein Trend und viel mehr eine Entwicklung, die sich nicht aufhalten lässt. Umso wichtiger ist es, dass sich Unternehmen damit auseinandersetzen.

Fazit zu Marketing-Innovation: Bleiben Sie am Ball

Wir aktualisieren diesen Blog-Eintrag in regelmäßigen Abständen – aus einem ganz einfachen Grund: Die technologische Entwicklung steht nicht still, wie sich seit dem Einsatz der Künstlichen Intelligenz im Marketing längst gezeigt hat.

Denken Sie daran, dass Sie nicht jeden Hype mitmachen, sich aber als Online-Marketer oder Online-Marketerin sehr wohl damit inhaltlich und technisch auseinandersetzen müssen. Tun Sie das nicht, werden Sie früher oder später einen entscheidenden Marktanteil an Ihre Konkurrenz verlieren.

Dass Ihre ersten Gehversuche in einem neuen Online-Marketing-Kanal nicht immer elegant aussehen werden, ist dabei zweitrangig. Wenn Ihre Zielgruppe innovationsfreudig ist, wird sie auch Ihre Experimente zu schätzen wissen. Schritt für Schritt lernen Sie dazu und entwickeln einen zunehmend besseren Digital-Marketing-Mix.

Kostenloser Download: The State of Marketing 2024

 

Titelbild: Windows / Unsplash

Verwandte Artikel

Dieser Report enthält eine Analyse der Herausforderungen und Chancen von Marketingverantwortlichen.

KOSTENLOS HERUNTERLADEN