Podcast-Equipment: Die passende Ausrüstung für Anfänger und Profis

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Jennifer Lapp
Jennifer Lapp

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Wer heutzutage Podcasts aufnehmen möchte, kann das dank kompakter und guter Technik grundsätzlich von überall aus tun. Das macht das Medium schließlich so beliebt – nicht nur für Hörende. Doch das Podcast-Equipment kann schnell einen ganzen Koffer füllen: Mikrofon, Kopfhörer, Arm, Schnittsoftware, Licht und Audio-Interface.

Frau sitzt im Schneidersitz neben Podcast-Equipment

Als Teil unseres HubSpot-Podcast-Teams weiß ich, wie wichtig professionelle Podcast-Ausrüstung ist. Ich stelle Ihnen hier vor, was Sie – auch als Anfänger bzw. Anfängerin – unbedingt brauchen und wie Sie verschiedene Setups am besten aufbauen.

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Diese Fragen sollten Sie sich vor dem Kauf der Podcast-Ausrüstung stellen

Zwar ist die Aufnahme keine Raketenwissenschaft, doch die richtigen Antworten auf folgende Fragen beeinflussen Ihre Kaufentscheidungen maßgeblich:

  • Wie viel möchte ich für das gesamte Equipment ausgeben?
  • Wie wichtig ist mir die perfekte Soundqualität?
  • Bin ich technisch versiert?
  • Für wie viele Menschen ist das Setup?
  • Wo nehme ich den Podcast auf?

Welches Equipment braucht man zum Aufnehmen eines Podcasts?

Als mein Kollege und ich mit dem HubSpot-Podcast „Hangout“ starteten, standen auch wir vor der Frage, welches Equipment in welcher Ausführung benötigt wird. Mein Podcast-Partner York Karsten bringt auf den Punkt, wie wichtig ein professionelles Setup ist: „Es ist egal, ob Sie gerade erst mit dem Podcasten anfangen oder schon ein alter Hase sind – mit dem richtigen Podcast-Equipment steht und fällt eine Produktion. Niemand hört schließlich gerne Rauschen und Kratzen.“

Dem stimme ich vollkommen zu. Ich zeige Ihnen, basierend auf den Podcast-Erfahrungen meiner Kolleginnen und Kollegen, worauf Sie allgemein bei der Equipment-Auswahl achten sollten. Außerdem gebe ich einige konkrete Empfehlungen für Anfängerinnen und Anfänger sowie Fortgeschrittene.

Mikrofone: USB vs. XLR

Das wichtigste Werkzeug für Ihre Podcast-Aufnahme ist natürlich ein passendes Mikrofon. Hier haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  • USB-Mikrofon
  • XLR-Mikrofon

USB-Mikrofone sind ideal, falls Sie ein einfaches Setup bevorzugen. Sie können sie direkt ohne zusätzliches Audio-Interface – also eine zwischengeschaltete Box, die Audiosignale umwandelt – an den PC anschließen. Sie sind in der Regel benutzerfreundlich und erfordern wenig bis keine zusätzliche Einrichtung. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Blue Yeti, das unter anderem meine Kollegin Jeje Begraoui vom „Listen & Grow“-Podcast verwendet.

Die Alternative sind XLR-Mikrofone. Sie bieten besseren Klang, benötigen aber ein Audio-Interface oder einen Mixer, um mit dem Computer verbunden zu werden. Einer meiner absoluten Favoriten ist hier das Røde PodMic XLR zum Beispiel. Røde hat sich mit diesem Mikrofon echt was Schönes, kleines kreiert. Es gibt verschiedenste Einstellungsmöglichkeiten und für alle Anwendungsfälle liefert es meiner Meinung nach eine richtig gute Qualität.

Popfilter und Windschutz

Denken Sie unbedingt an einen Popfilter oder Windschutz. Dieser verhindert, dass Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer die sogenannten Plosivlaute hören. Das sind die harten „P“- und „B“-Laute. Hier gibt es dutzende Optionen, oft wird ein Popschutz mit dem Mikrofon mitgeliefert, so zum Beispiel beim Røde NT-USB.

Mikrofonarme und Stative

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich möchte mein Mikrofon während der Aufnahme nicht in der Hand halten. Nicht selten sorgt auch genau das für gewisse Störgeräusche, wenn ich mich während der Aufnahme zu viel bewege. Besser bedient sind Sie daher mit einem Mikrofonarm oder einem Stativ.

Sie helfen zudem dabei, Tischgeräusche oder Vibrationen zu isolieren, die sonst von dem auf dem Tisch stehenden Mikrofon aufgenommen werden könnten. Meine Empfehlung ist der Elgato Wave Mic Arm LP, darin lassen sich auch Kabel optimal verstauen.

Eine Alternative liefert mein Kollege Justin Pohl: „Tonor stellt ebenfalls gute Mikrofonarme her, etwas günstiger als die von Elgato. Sie lassen sich genauso gut am Schreibtisch montieren und einfach und flexibel schwenken.“

Stative sind eine Alternative zu Mikrofonarmen. Sie sind besonders nützlich, wenn Sie Ihr Setup oft transportieren müssen oder einfach eine flexiblere Lösung bevorzugen.

Audio-Interfaces

Ein Audio-Interface ist erforderlich, wenn Sie ein XLR-Mikrofon nutzen. Es wandelt das analoge Signal des Mikrofons wie bereits erwähnt in ein Digitales um, das der PC beziehungsweise die Audio-Software verarbeiten kann. Außerdem bietet es oft zusätzliche Eingänge und Ausgänge sowie Kontrollmöglichkeiten für die Audiopegel. Hier kann ich das Focusrite Scarlett 2i2 empfehlen, das auch in der Podcast-Welt sehr beliebt ist.

Kopfhörer

Bei meinen eigenen Aufnahmen lege ich großen Wert auf professionelle Kopfhörer, zum Beispiel die beyerdynamic DT990 PRO. Diese (und natürlich auch andere) Kopfhörer isolieren den Sound optimal. Ich kann mich so voll und ganz auf die Aufnahme konzentrieren, ohne von äußeren Geräuschen abgelenkt zu werden. Ich persönlich bin so zufrieden mit dem Klang der Kopfhörer, dass ich sie nicht nur zum Podcasten verwende.

Ein weiterer Vorteil: Solche geschlossenen Kopfhörer verhindern, dass Ton aus den Kopfhörern in Ihr Mikrofon gelangt und so ein Echo erzeugt.

Audio-Software (DAW)

Das beste analoge Equipment nützt nichts, wenn der Podcast anschließend nicht sauber geschnitten werden kann. Hier kommt Audio-Software, auch als Digital Audio Workstation (DAW) bekannt, ins Spiel.

Damit nehmen Sie auf, bearbeiten und produzieren letztlich Ihren Podcast. Wer frisch startet und keine hohe Komplexität benötigt, ist mit dem kostenlosen Tool Audacity gut bedient. Fortgeschrittene sollten auf Profitools mit mehr Optionen setzen – ich persönlich nutze gerne Adobe Audition oder Logic Pro.

Licht

Mittlerweile werden viele Aufnahmen auch gefilmt, bei unseren HubSpot-Podcasts geschieht das ebenfalls. Auf diese Weise lassen sich Snippets gut auf den sozialen Netzwerken teilen oder in ganzer Länge bei YouTube hochladen.

Eine gute Beleuchtung ist beim Video-Podcast-Equipment dann natürlich Pflicht. Softboxen oder LED-Panels (etwa Lightstrips von Philips Hue) helfen Ihnen, ein gleichmäßiges Licht zu schaffen, das Schatten minimiert.

Diese Variante bietet sich zum Beispiel an, wenn Sie sich ein schönes Home-Setup installieren möchten. Ein Tipp von meinem Kollegen und Podcast-Host Justin Pohl: „Sie lassen sich hinter dem Bildschirm montieren, um so das Licht an die Wand zu reflektieren.“

Kamera

Neben gutem Licht darf bei einem Video-Podcast natürlich eine Kamera nicht fehlen. Auch wenn der Ton im Vordergrund steht, sollte darauf geachtet werden, dass die Kamera eine gute Qualität bietet. Mein Kollege Justin Pohl nutzt etwa die Sony Alpha 640 mit einem 16 Milimeter Objektiv. In unserem eigenen Podcast-Studio im Berliner Büro kommt hingegen die Blackmagic Cinema Camera 6k zum Einsatz.

Podcast-Ausrüstung: Checkliste für Anfänger und Fortgeschrittene

Sie wissen jetzt, worauf es allgemein bei einer Podcast-Aufnahme ankommt. Ich habe Ihnen zusätzlich eine kleine Checkliste zusammengestellt, welches Equipment Sie je nach Erfahrungsgrad wählen können.

Podcast-Equipment für Anfänger

Als Anfängerin oder Anfänger könnten Sie Ihr Setup für den Einstieg in Podcasts und Aufnahmen wie folgt aufbauen:

  • Mikrofon: Samson Q2U, Blue Yeti oder Rode NT-USB
  • Audio-Interface: nicht nötig bei USB-Mikrofonen, ansonsten Focusrite Scarlett 2i2
  • Kopfhörer: flexibel, auf jeden Fall geschlossen – zum Beispiel Audio-Technica ATH-M20x
  • Aufnahmesoftware (DAW): Audacity als kostenlose Option

Beim Mikrofonarm, Stativ und Licht gibt es jeweils dutzende Möglichkeiten. Mein Tipp: Entscheiden Sie sich hier je nach Budget. Sparen Sie – falls Sie einen Video-Podcast starten – allerdings nicht am Licht und der Kamera.

Podcast-Equipment für Fortgeschrittene und Profis

Steht Ihnen mehr Budget zur Verfügung, könnte Ihr Podcast-Equipment wie folgt aussehen:

  • Mikrofon: Rode NT1 Kit, Shure MV 7, Rode PodMic USB
  • Audio-Interface: nicht nötig bei USB-Mikrofonen, ansonsten Rode Rodecaster Pro
  • Kopfhörer: flexibel, auf jeden Fall geschlossen – zum Beispiel Bose QuietComfort, Audio-Technica ATH-M50x, beyerdynamic DT990 PRO
  • Aufnahmesoftware (DAW): Adobe Audition, Logic Pro

Podcast-Setup für verschiedene Szenarien

Je nach Art des Podcasts verändert sich das Setup. So gibt es Podcasts, die nur von einer Person gehostet werden. Manchmal sind aber auch zwei oder mehr Gäste anwesend. Logischerweise ändert sich in diesen Fällen der Aufbau.

Solo-Aufnahme

Bei Solo-Aufnahmen liegt der Fokus ganz auf Ihnen. Ein gutes Mikrofon ist entscheidend. Da Sie alleine sind, testen Sie die beste Position mit Mikrofon, Stativ oder Arm und Popfilter. Ein geschlossener Kopfhörer hilft Ihnen, die Aufnahmequalität während der Sitzung zu überwachen.

Aufnahme mit zwei Personen

Bei Aufnahmen mit zwei Personen, wie in den HupSpot-Podcasts, sollten Sie am besten zwei gleiche Mikrofone verwenden, damit es hier keine Unterschiede in der Audioqualität gibt.

Ich empfehle zudem zwei separate Mikrofonarme oder Stative, damit beide Personen ihre Mikrofone optimal positionieren können und gleichzeitig unerwünschte Geräusche durch Bewegungen vermieden werden. Hier sollten Sie auf alle Fälle auch mit einem Audio-Interface mit mindestens zwei Mikrofoneingängen arbeiten, damit zwei voneinander getrennte Tonspuren aufgenommen werden. Diese lassen sich in der Nachbearbeitung dann besser bearbeiten.

Aufnahme mit mehreren Personen

Für Aufnahmen mit mehreren Personen sind die Anforderungen ähnlich wie für Aufnahmen mit zwei Leuten. Sie brauchen ebenfalls ein Audio-Interface oder einen Mixer, der genügend Eingänge für alle Mikrofone bietet. Alle Teilnehmenden sollten ihr eigenes Mikrofon haben, um die beste Audioqualität sicherzustellen.

Denn auch hier wird es in der Nachbearbeitung deutlich einfacher, wenn sie individuelle Tonspuren eines jeden Gastes vorliegen haben. Glauben Sie mir: Das Abmischen geht so deutlich schneller und auch während beziehungsweise vor der Aufnahme lassen sich die einzelnen Qualitäten der Tonspuren besser kontrollieren, indem Ausschläge beobachtet werden können.

Je mehr Personen teilnehmen, desto wichtiger wird die Akustik des Raumes – Stichwort Echo und Hintergrundgeräusche. Am besten eignen sich hier eigene Studios oder die von Podcast-Produktionsfirmen.

Bei HubSpot gibt es ein Studio, das für Aufnahmen mit mehreren Personen ausgelegt ist. Hier wird das Equipment von Røde genutzt: Mikrofone, den Rodecaster Pro als Audio-Interface und PSA1-Mikrofonarme. Zudem sind indirektes Licht und eine hochwertige Kamera für Videoaufnahmen bis zu 6K verbaut. Diese Ausstattung bewegt sich allerdings im High-End-Bereich und ist für Anfänger und Anfängerinnen zu Beginn nicht unbedingt nötig.

Remote-Aufnahme

Für Remote-Aufnahmen unterwegs oder wenn sich Teilnehmende nicht im selben Raum befinden, ist neben dem Standard-Equipment eine zuverlässige Aufnahmesoftware entscheidend – idealerweise synchronisiert sie direkt die Audiospuren der Podcasterinnen und Podcaster.

Für Remote-Aufnahmen kann ich Programme wie SquadCast, Zencastr oder Riverside.fm empfehlen. Wahlweise eignen sich auch portable Audio-Recorder, zum Beispiel der Marke Zoom. Diese beinhalten eine eigene SD-Karte und es lassen sich – je nach Version – bis zu vier Mikrofone mit XLR-Kabel an ein Gerät anschließen.

Manche Geräte verfügen zudem noch über ein integriertes Mikrofon. Über einen kleinen Bildschirm lassen sich die Ausschläge der einzelnen Tonspuren beobachten und regulieren. Ein Gerät, das all diesen Anforderungen entspricht, ist das Zoom H6 Black, welches gerade einmal 280 Gramm wiegt.

Wie viel kostet das Podcast-Equipment für Anfänger und Fortgeschrittene?

Sie haben sicherlich bereits gemerkt: Durch die vielen Komponenten und Möglichkeiten ist das Zusammenstellen einer Podcast-Ausrüstung sehr individuell. Aus meiner persönlichen Erfahrung müssen Sie als Anfängerin oder Anfänger mit Kosten zwischen 200 und 350 Euro für USB-Mikrofon, Kopfhörer, Popschutz und Mikrofonarm rechnen.

Möchten Sie einen professionelleren Podcast erstellen, schießen die Kosten schnell in die Höhe. Allein ein Audio-Interface oder portables Record-Gerät kann zwischen 300 und 600 Euro kosten. Ein gutes Mikrofon erhalten Sie ebenfalls nicht unter 200 Euro. Für alle Komponenten – Mikrofon, Kopfhörer, Audio-Interface, Audio-Software und Zubehör – müssen Sie mindestens mit einer Summe zwischen 1.000 und 2.000 Euro rechnen.

Kosten für Licht und Kamera habe ich bewusst nicht berücksichtigt. Diese fallen schließlich nur bei einem Video-Podcast an.

Fazit: Die Investition kann sich lohnen

Podcasts sind seit einigen Jahren ein beliebtes Medium und werden auf zahlreichen Streaming-Plattformen aktiv unterstützt. Im Jahr 2023 hörten beispielsweise 13 Prozent aller Deutschen wöchentlich jemandem zu – zwei Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.

Das tun Podcast-Liebhabende vor allem in ihrer Freizeit, beim Sport, im Auto oder zu Hause, wie eine Studie des Radio Marketing Service erhob. Es war also nie leichter, Inhalte zu präsentieren, die nebenbei gehört werden können.

Das bietet Chancen, auch für den B2B-Bereich. Mit der richtigen Podcast-Ausrüstung können auch Sie zum Podcaster oder zur Podcasterin werden. Viel Erfolg dabei!

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Titelbild: HubSpot

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