Podcasts sind in einer breiten Zielgruppe angekommen, denn sie bieten das, was moderne Konsumierende fordern: Information auf Knopfdruck und eine große Auswahl, die jederzeit verfügbar ist. Die Hörerschaft kann sich selbst aussuchen, worüber, wann und wo sie einen Podcast hören will– und das idealerweise kostenlos. Für Unternehmen sind Podcasts daher ein vielversprechendes Medium und Werbeformat, um ihre Inhalte auf unterhaltsame und ausführliche Weise zu verbreiten.

In diesem Artikel erfahren Sie, welches Marketingpotenzial in Podcasts steckt und wie Sie selbst zum Podcast-Host werden.
Was ist ein Podcast und warum nutzen Unternehmen dieses Format
Podcasts sind Audio- oder Videodateien, die über das Internet bezogen und mittels Apps auf mobilen Endgeräten konsumiert werden können. Podcasts behandeln in mehreren Episoden bestimmte Themen zu Informations- oder Unterhaltungszwecken und bieten Informationen auf Knopfdruck mit großer Auswahl.
Podcasts ermöglichen Unternehmen den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Kundenbeziehungen durch hilfreiche Informationen und glaubwürdigen Auftritt. Das gesprochene Wort verleiht Inhalten Persönlichkeit und lässt Verbindungen entstehen. Knapp jeder dritte Deutsche nutzt regelmäßig Podcasts, wobei Wissens- und Nachrichtensendungen bevorzugt werden.
Die Produktion ist relativ kostengünstig, Inhalte bleiben dauerhaft verfügbar und können von neuen Abonnierenden konsumiert werden. Spotify bietet vielfältige Formate für Podcast-Ads an, wobei laut OMR 82 Prozent der Hörerschaft native Werbung vom Host positiv bewerten.
Spotify verzeichnet steigende Nutzerzahlen durch Podcast-Integration mit messbarem Wachstum im deutschen Markt innerhalb der letzten 3 Jahre.
Podcasts verbinden Informationsvermittlung mit emotionaler Kundenansprache und bieten "on demand"-Zugang für moderne Konsumierende.

Podcasting: Starten, messen und optimieren
Erfahren Sie in diesem E-Book, wie Sie mit einem eigenen Podcast starten.
- Zielsetzung
- Inhalte, Skripte und Produktionsplanung
- Hosting, Anbieter und Plattformen
- Podcast-Checkliste und Outreach-Vorlagen
Was sind die wichtigsten Vorteile von Podcasts als Marketinginstrument für Unternehmen?
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Ansprache von Zielgruppen und Kundenbindung ist der Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen. Ziele, die insbesondere durch hilfreiche Informationen und einen glaubwürdigen Auftritt erreicht werden können.
Ein Podcast verbindet diese zwei Faktoren: Einerseits ist er das optimale Format, um eine Zielgruppe umfassend über relevante Themen zu informieren und ihr den geforderten Mehrwert zu liefern. Andererseits verleihen Sie in einem Podcast allein durch den Einsatz Ihrer Stimme Ihrem Unternehmen und Ihren Inhalten eine große Portion Persönlichkeit.
Das gesprochene Wort kommuniziert nicht nur Ihre Inhalte, sondern lässt mit der Zeit auch eine Verbindung zwischen Ihnen und den Zuhörenden entstehen: Diese lernen Sie kennen, gewöhnen sich an Ihre Stimme und daran, von Ihnen wertvolle Informationen als Audiodatei zu erhalten. So wird auf Dauer ein solides, vertrauensvolles Fundament für die Kundenbeziehung gelegt.
Podcasts liefern Informationen „on demand“. Das bedeutet, dass Kunden und Kundinnen sich bewusst dafür entscheiden, Ihnen zuzuhören – unabhängig von Zeit und Ort. Ob auf dem Weg zur Arbeit, beim Sport oder Kochen: Ein Podcast lässt sich unkompliziert in den Alltag Ihrer Kundschaft integrieren.
Außerdem lässt sich ein Podcast relativ kostengünstig produzieren und wiederverwenden. Einmal erstellt, bleiben Podcasts dauerhaft im Internet verfügbar und die Inhalte können immer wieder von neuen Abonnierenden konsumiert werden. Durch eine geschickte Wiedervermarktung der Inhalte kann selbst Jahre später noch Content aus Podcasts „recycelt“ werden. Aber wie starten Sie nun das Thema Podcast?
Podcast-Plattformen und Reichweitengenerierung für Unternehmen
Podcast-Plattformen sind Distributionskanäle, die Unternehmen oder privaten Creatorn ermöglichen, ihre Audioinhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Apple Podcasts und Spotify funktionieren als Hauptplattformen, wobei andere Apps sich an deren Feeds bedienen.
Die Implementierung besteht aus der Einreichung des RSS-Feeds bei iTunes über das eigene Konto, wodurch die Audios Millionen Nutzern verfügbar werden. Ein Upload zu Spotify erfolgt über „Spotify for Podcasters” durch einfache URL-Eingabe oder direkte Hoster-Anbindung bei Libsyn und Podigee. Der Prozess dauert wenige Tage bis zur Listung und erfordert nur eine einmalige Einrichtung für eine dauerhafte Verfügbarkeit.
Die Erfolgsmessung erfolgt über die integrierten Statistiken der Podcast-Hoster. Diese zeigen, welche Inhalte bei der Hörerschaft ankommen. Zur Vermarktung und Distribution bieten sich Social-Media-Kanäle wie Instagram oder LinkedIn an, abhängig von Zielgruppe und Tonalität. Weitere Möglichkeiten sind die Integration von Newslettern für Bestandskunden sowie Sharing-Funktionen für Podcast-Ausschnitte in sozialen Netzwerken.
Deutsche Unternehmen erreichen durchschnittlich 3.000-5.000 Downloads pro Episode bei systematischer Multi-Plattform-Strategie innerhalb der ersten 6 Monate.
Multi-Plattform-Präsenz maximiert Sichtbarkeit und erschließt verschiedene Hörergruppen für optimale Marktdurchdringung.
Wie erstellt man einen iTunes Podcast?
Von der Entscheidung, Podcast-Host zu werden, bis zum ersten Podcast auf iTunes bedarf es einiges an Vorbereitung und Planung. Podcasts werden oftmals als eine Ergänzung bereits bestehender Online-Marketing-Maßnahmen eingesetzt. Damit Ihr Podcast im Sinne Ihrer Content-Marketing-Strategie optimal für Sie arbeitet, sollten Sie den Hörern und Hörerinnen primär eines liefern: Hilfreiche Inhalte, die Sie durch den Podcast spannend aufbereiten und denen Sie Charakter geben.
Checkliste: Wie erstelle ich einen Podcast?
- Ziele bestimmen
- Inhalte definieren
- Aufbau strukturieren
- Podcast aufnehmen
- Finale Version schneiden
- Shownotes verfassen
- Podcast branden
- Podcast-Feed anlegen
- Podcast bei iTunes einreichen
- Podcast bewerben
1. Bestimmen Sie Ihre Ziele
Zu Beginn sollten Sie sich damit auseinandersetzen, warum und für wen Sie den Podcast machen. Beantworten Sie dazu einige grundlegende Fragen:
-
Was will ich mit dem Podcast erreichen?
-
Wen will ich mit dem Podcast ansprechen?
-
Wie kann ich den Podcast in meine Marketing-Strategie integrieren?
Am besten machen Sie sich schon vor dem Beginn der Aufnahme Gedanken über die Tonalität Ihres Podcasts. Wollen Sie vor allem nahbar und locker wirken? Oder streben Sie einen professionell-distanzierten Auftritt an, der vor allem durch Informationsdichte und weniger durch seinen Unterhaltungsfaktor überzeugt?
Aus diesen Überlegungen ergeben sich auch die Social-Media-Kanäle, die Sie zur Vermarktung verwenden sollten: Etwa, ob Sie eher auf Instagram oder LinkedIn die Werbetrommel für Ihren Podcast rühren sollten.
2. Definieren Sie die Inhalte des Podcasts
Recherchieren Sie Themen, die Ihre Zielgruppe interessieren und für sie eine besondere Relevanz aufweisen. Planen Sie außerdem die einzelnen Podcast-Folgen im Voraus, um eine grobe Roadmap vor Augen zu haben.
Sie sollten es sich zum Ziel setzen, in Ihrem Podcast spannende Informationen sowie passende Antworten und Lösungen für die Bedürfnisse und Probleme Ihrer Zielgruppe zu präsentieren. Podcasts bieten die ideale Lösung, die Kundschaft auf einer emotionalen Ebene zu erreichen und Ihnen gleichzeitig einen Mehrwert zu bieten. Durch eine Extraportion Storytelling bringen Sie Lösungen mit Unterhaltungscharakter hervor.
Zusätzlich zu Ihrem persönlichen Know-how können Sie natürlich auch auf externe Quellen zurückgreifen, indem Sie beispielsweise Interview-Situationen nutzen. Laden Sie Expertinnen und Experten in Ihren Podcast ein, um der Hörerschaft spannende Branchen-Insights zu geben.
3. Strukturieren Sie den Podcast-Aufbau
Um einen stimmigen Ablauf zu gewährleisten, sollten Sie jede Podcast-Folge genau planen und ein Skript für die Aufnahme erstellen. Ob einzelne Stichwörter oder ausformulierte Sätze – richten Sie sich dabei nach Ihren persönlichen Präferenzen.
Wichtig ist, dass Sie sich sicher genug fühlen, um die Inhalte flüssig und interessant zu vermitteln. Zwar sind Vorbereitung und ein Skript unabdingbar, jedoch sollten Sie sich als Podcaster nicht zu zwanghaft an den Text klammern und ablesen. Betrachten Sie das Skript eher als eine Gedankenstütze für das Aufnehmen. Zusätzlich bietet sich Ihnen die Möglichkeit, Gäste einzuladen, die für Abwechslung sorgen, Reichweite generieren und so Ihren Podcast aufwerten können.
4. Nehmen Sie Ihren Podcast auf
Nach der Vorbereitung geht es nun ans Eingemachte: die Aufnahme des Podcasts. Dazu brauchen Sie:
-
einen geeigneten Raum mit möglichst wenig Hall und Hintergrundgeräuschen,
-
ein gutes Mikrofon und einen Popschutz (eine Empfehlung des bekannten Podcast-Hosts Gordon Schönwälder für gute Mikrofone finden Sie hier),
-
eine passende Aufnahmesoftware und
Ihr vorbereitetes Skript.
5. Schneiden und Podcast-Intro erstellen
Um Ihren Podcast „hörertauglich“ zu machen, sollten Sie das Rohmaterial des Audios bearbeiten. Schneiden Sie die Inhalte auf die gewünschte Länge zurecht, entfernen Sie holprige Passagen, unerwünschte Pausen, Geräusche oder Versprecher und fügen Sie Elemente wie Jingle, Intro oder Outro ein, um den Wiedererkennungswert Ihres Podcasts zu steigern.
Achten Sie des Weiteren auf eine angenehme Lautstärke. Der Podcast sollte weder zu laut noch zu leise sein. Eine passende Hilfe ist dabei der Audiopegel, der in jedem Schnittprogramm vorhanden ist: Schauen Sie, dass dieser stets im grünen Bereich ist.

Podcasting: Starten, messen und optimieren
Erfahren Sie in diesem E-Book, wie Sie mit einem eigenen Podcast starten.
- Zielsetzung
- Inhalte, Skripte und Produktionsplanung
- Hosting, Anbieter und Plattformen
- Podcast-Checkliste und Outreach-Vorlagen
6. Machen Sie Ihren Podcast suchmaschinentauglich
Suchmaschinenoptimierung (SEO) funktioniert auch bei Podcasts. Um von potenziellen Hörern und Hörerinnen leichter gefunden zu werden, sollten Sie eine Zusammenfassung (sogenannte Shownotes) mit den wesentlichen Inhalten, weiterführenden Links und relevanten Keywords schreiben.
7. Legen Sie Ihr Podcast-Cover fest
Auch wenn ein Podcast ein auditives Medium ist, findet der erste Kontakt mit dem Publikum in den meisten Fällen in einer visuell geprägten Umgebung statt. Kreieren Sie deshalb ein passendes Cover, das zu Ihrem Branding passt, um in den Podcast-Charts und -Bibliotheken ein professionelles und einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten.
8. Legen Sie einen Podcast-Feed an
Um Ihren Podcast zu veröffentlichen und ein Abonnement anzubieten, brauchen Sie einen RSS-Feed, der alle Informationen zu Ihrem Podcast enthält und bei jeder neuen Podcast-Episode automatisch erweitert und aktualisiert wird. Ein RSS-Feed ist ein Dateiformat, in dem Informationen zum Inhaber, Titel und den Inhalten der Podcast-Episoden enthalten sind.
Der leichteste Weg, einen RSS-Feed zu erstellen, führt entweder über externe Hoster wie Libsyn, Podcaster oder SoundCloud oder über entsprechende Plugins auf Ihrer Webseite. Externe Podcast-Hosting-Anbieter bieten Ihnen neben der automatischen Erstellung des Feeds auch Statistiken zu Ihrem Podcast an. So können Sie genau nachvollziehen, welche Inhalte gut bei Ihrer Hörerschaft ankommen.
9. Reichen Sie Ihren Podcast bei iTunes ein
Als finalen Schritt auf dem Weg zum Podcast-Host brauchen Sie einen Publisher, der Ihren Podcast verbreitet. Eine wichtige Plattform dafür ist iTunes. Um sie zu nutzen, reichen Sie den RSS-Feed Ihres Podcasts über Ihr iTunes-Konto einfach im iTunes-Store ein – und schon stehen die Audios Millionen von Nutzenden zur Verfügung.
10. Bewerben Sie Ihren Podcast
Um mit Ihrem Podcast Reichweite zu generieren, bieten sich soziale Netzwerke, aber auch andere Marketingkanäle an: So sollten Sie beispielsweise in Ihrem Newsletter unbedingt auf Ihr neues Content-Format aufmerksam machen. Viele Podcast-Hoster bieten außerdem die Möglichkeit, Ausschnitte Ihres Podcasts direkt auf Ihren Social-Media-Kanälen zu teilen.
Schritt-für-Schritt: Wie erstellt man einen Podcast mit Spotify for Podcasters?
Neben iTunes hat sich in den letzten Jahren Spotify als die Podcast-App schlechthin etabliert. Insbesondere die sogenannten Spotify Originals-Podcasts locken viele Nutzerinnen und Nutzer auf die Plattform. Wenn Sie Ihren Podcast ebenfalls auf Spotify zur Verfügung stellen wollen, müssen Sie neben der Veröffentlichung auf iTunes nur wenige zusätzliche Schritte unternehmen.
Einige Podcast-Hoster wie Libsyn oder Podigee verfügen über eine nahtlose Anbindung an Spotify, sodass Sie lediglich in den Einstellungen wenige Anpassungen vornehmen müssen, um Ihren Podcast auch auf Spotify zu präsentieren. Beispielsweise können Sie bei Libsyn in den Einstellungen unter „Destinations“ Spotify auswählen, einige Metadaten zum Podcast ausfüllen und schon sollte Ihr Podcast innerhalb weniger Tage auf der Plattform verfügbar sein.
Aber auch wenn Ihr Hoster nicht über eine direkte Anbindung zu Spotify verfügt, können Sie Ihren Podcast dort veröffentlichen. Sie benötigen dazu nur Ihre Podcast-Feed-URL und einen kostenlosen Spotify Account. Sie müssen sich nun lediglich unter der Seite „Spotify for Podcasters“ anmelden und die URL Ihres Podcasts eingeben. Wenige Tage später sollte Ihr Podcast auf Spotify gelistet sein.
Podcast-Hosting und Produktionssoftware für professionelle Unternehmens-Podcasts
Podcast-Hosting ist die technische Infrastruktur, die Unternehmen ermöglicht Podcast-Dateien zu speichern, RSS-Feeds zu generieren und Distributionsstatistiken zu analysieren. Professionelle Lösungen unterscheiden sich fundamental von kostenlosen Anbietern.
Zahlungspflichtige Hoster wie Libsyn, Podcaster oder SoundCloud bieten automatische RSS-Feed-Erstellung, detaillierte Statistiken zu Podcast-Performance und volle Datenkontrolle.
Kostenlose Open-Source-Programme zur Podcast-Aufnahme umfassen GarageBand für Mac/iOS und Audacity für Windows mit automatisierten Bearbeitungsfunktionen für Einstieger. Professionelle Lösungen wie Adobe Audition, Ableton Live, FL Studio oder Logic Pro. bieten erweiterte Features für Hintergrundgeräusch-Entfernung und Musik-Unterlegung. Ergänzende Tools: PremiumBeat, Audioblocks und Artlist für lizenzfreie Musik, Canva für Cover-Design ohne Grafikkenntnis.
Lizenzfreie Musik für Jingle oder Intro finden Sie auf PremiumBeat, Audioblocks oder Artlist. Und das Design Ihres Covers können Sie auch ohne Grafik- oder Photoshop-Kenntnisse auf Canva gestalten.
Eine professionelle Tool-Auswahl sichert langfristige Skalierbarkeit, Datenhoheit und messbare Podcast-Performance für strategische Content-Entscheidungen.
Titelbild: Jose Jonathan Heres / iStock / Getty Images Plus
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