Der E-Commerce erzielte 2020 in Deutschland 83,3 Milliarden Euro Umsatz. Und nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat bewiesen, welches enorme Entwicklungspotential mit dem elektronischen Handel einhergeht. Erfolgreiche Onlinehändler machen es vor und zeigen, mit welchem verhältnismäßig kleinen Aufwand das digitale Geschäftsmodell im Internet etabliert werden kann.

In diesem Artikel klären wir Sie über rechtliche, organisatorische, finanzielle und operative Fragen auf, die Ihnen begegnen, wenn Sie einen eigenen Online Shop eröffnen wollen. 

→ Leitfaden für den Aufbau einer vertrauenswürdigen Marke im E-Commerce  [Kostenloser Download]

Wie kann man einen Online Shop eröffnen?

Um einen Online Shop zu erstellen, gibt es mehrere Optionen. Zunächst benötigen Sie jedoch einen Webspace, um die Domain (also die Webadresse) Ihres Online Shops zu hosten. Entsprechende Hosting-Anbieter sind beispielsweise: 

Nun haben Sie die Möglichkeit, Ihren Online Shop mit WordPress, einer eigenen Shop-Software oder nach dem Baukasten-Prinzip zu entwerfen. Möchten Sie Ihren Online Shop mit WordPress betreiben, benötigen Sie entsprechende Plugin-Lösungen (wie beispielsweise WooCommerce), um den Online Shop zu erstellen. Darüber hinaus können Sie auch auf umfassendere E-Commerce-Lösungen (wie Shopify oder Magento) zurückgreifen. 

Cloud-Lösungen wie Shopify haben den Vorteil, dass Wartungsarbeiten beim Anbieter liegen. Dafür sind monatliche Gebühren zu entrichten. Open-Source-Software wie Magento ist oftmals kostenfrei verfügbar. Jedoch benötigen sie eigene IT-Leistung, um den Shop zu individualisieren. Einige Hosting-Anbieter stellen darüber hinaus Online Shops nach dem Baukasten-Prinzip zur Verfügung. Beispiele sind Strato, Jimdo oder WIX

Wer darf einen Onlineshop betreiben?

Jeder, der ein entsprechendes Gewerbe angemeldet hat, darf einen Online Shop betreiben. Doch gibt es dabei einige rechtliche Aspekte zu beachten, denn jeder Online Shop benötigt: 

  • AGB und Widerrufsrecht, 

  • Impressum,

  • Datenschutzerklärung, 

  • Cookie-Hinweis,

  • Angaben zu Lieferterminen und

  • transparente Preis- und Steuerangaben.

Darüber hinaus gibt es weitere Rechte, die den Handel im Online Business bestimmen. Die Button-Lösung besagt beispielsweise, dass für Käufer und Käuferinnen eindeutig sichtbar sein muss, wenn sie einen Kauf abschließen. Das Wettbewerbsrecht umfasst außerdem, dass Online Shops verschiedene Angaben (wie beispielsweise zu Zahlungs- und Lieferbedingungen sowie zum Umgang mit Beschwerden) machen müssen. Um Abmahnungen zu vermeiden, sollten Sie sich vorab genauestens über die rechtlichen Grundlagen informieren. 

Wie teuer ist ein Online Shop?

Die Kosten für einen Online Shop sind abhängig von dem eigenen Geschäftsmodell und dem Umfang des Sortiments. Hosting-Pakete sind bereits ab 4,99 Euro pro Monat erhältlich. Hinzu kommen die Kosten für die entsprechende Shop-Software. 

Online Shops auf WordPress-Basis stellen die kostengünstigste Variante dar. Das Plugin WooCommerce ist in der Basic-Version bereits kostenfrei erhältlich. Um den Shop zu individualisieren, können Sie weitere Plugins integrieren, die teilweise mit Kosten einhergehen. Auch Baukasten-Onlineshops sind für kleine Unternehmen geeignet. Sie erlauben oftmals kleinere Sortimente mit bis zu 100 Produkten und enthalten alle Basis-Funktionen, die ein Online Shop benötigt. Preistechnisch starten diese Lösungen (wie beispielsweise das JIMDO Onlineshop Basic-Paket) bei 15 Euro pro Monat. 

Stoßen Sie mit einem WordPress-Shop an Ihre Grenzen, können Sie auf Cloud-SaaS-Lösungen setzen. Shopify ist ab 29 Dollar pro Monat in der Basis-Version erhältlich. Für umfangreichere Lösungen können Sie auf das Paket „Shopify“ (für 79 Dollar pro Monat) oder „Advanced Shopify“ (für 299 Dollar pro Monat) umsteigen. 

Den höchsten Personalisierungsgrad bietet Open-Source-Software wie Magento, Modified oder Prestashop. Jedoch scheinen diese nur auf den ersten Blick kostengünstig. Open-Source-Software benötigt immer IT-Leistung, die vom Unternehmen zusätzlich kalkuliert werden muss – die Kosten können daher schnell in die Höhe schießen.

Welche Rechtsform benötigt man für einen Online Shop?

Statistischen Erhebungen zufolge sind unter den größten Online Shops in Deutschland die meisten als GmbH eingetragen. Doch gibt es für die Gründung eines Online Shops nicht nur eine mögliche Rechtsform. Die Festlegung der eigenen Gesellschaft ist von vielen Faktoren (wie beispielsweise der Anzahl der Gesellschafter, dem Eigenkapital sowie dem Haftungsrisiko) abhängig. Sie können Ihren Online Shop mit den folgenden Gesellschaftsformen gründen: 

  • Einzelunternehmen,

  • Eingetragene/r Kaufmann/Kauffrau,

  • GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts),

  • oHG (offene Handelsgesellschaft),

  • KG (Kommanditgesellschaft),

  • GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung),

  • UG (Unternehmensgesellschaft),

  • GmbH & Co. KG,

  • Ltd (Limited) und

  • AG (Aktiengesellschaft).

Wie viel Startkapital braucht man für einen Online Shop?

Ähnlich wie die Kosten ist auch das Startkapitel vom eigenen Business Case abhängig. Private Lösungen können mit einigen hundert Euro umgesetzt werden. Auch Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) sowie offene Handelsgesellschaften (oHG) sind mit geringen bis mittleren Kosten verbunden.

Unternehmen, die ihr gesamtes Geschäftsmodell im E-Commerce ansiedeln, werden damit kaum weit kommen. Hier liefert – genau wie in jedem anderen Geschäftszweig – ein ausgearbeiteter Businessplan die Grundlage zur Berechnung des Startkapitals. Faktoren, die das Budget mitbestimmen, sind neben der Onlineshop-Software auch strategische, personelle, rechtliche sowie organisatorische Aspekte. Neben der Klärung der Geld-Frage schafft ein Businessplan auch die Grundlage für die Beschreibung des eigenen Unternehmens und die Erschließung der eigenen Zielgruppe. Je mehr Alleinstellungsmerkmale Ihr Online Shop mit sich bringt, desto attraktiver ist er für Stakeholder und Käuferschaft.  

Gründen Sie eine GmbH, um Ihr Online Business an den Start zu bringen, benötigen Sie ein Stammkapital von 25.000 Euro. Eine Aktiengesellschaft benötigt ein Stammkapital von 50.000 Euro. Die Kosten sowie das Startkapital für einen Online Shop können somit nicht pauschalisiert werden und sind immer vom Einzelfall und dem jeweiligen Geschäftsmodell abhängig. 

Warum ist Online Marketing fürs E-Commerce so wichtig? 

SEO, SEA, Social Media und Newsletter-Marketing: Online Shops sind als digitale Geschäftsmodelle aufs Online Marketing angewiesen wie kaum eine andere Branche. Mithilfe von SEO sorgen Sie dafür, dass Sie in Suchmaschinen wie Google, Bing oder Ecosia von Nutzern und Nutzerinnen gefunden werden. SEA umfasst digitale Anzeigen, die anders als SEO mit Kosten verbunden sind. Häufig werden Pay-per-Click-Modelle verwendet, bei denen Sie zahlen, sobald ein User auf eine Anzeige klickt. 

Für den erweiterten digitalen Auftritt kommen E-Commerce-Unternehmen um ein Profil in den sozialen Netzwerken nicht mehr herum. Instagram und Facebook haben sich sowohl für die Steigerung des Markenbewusstseins als auch im Kampagnenmanagement zu starken Plattformen entwickelt. 

Um die eigenen Kundinnen und Kunden mit zielgruppengenauen Angeboten zu überzeugen, bietet eine CRM-Plattform die beste Möglichkeit. Kontaktdatenmanagement und Marketing können zentral organisiert, geplant und umgesetzt werden. Mithilfe von Online-Marketing-Maßnahmen können Sie Ihre Reichweite erhöhen, Ihre Präsenz innerhalb der eigenen Zielgruppe stärken und obendrein die Conversions Ihres Online Shops ankurbeln.  

Fazit: Die Eröffnung eines Online Shops benötigt Vorbereitung

Online Shops lassen sich bereits mit wenig Budget und schmalen Ressourcen aufbauen. Abhängig von Geschäftsmodell und Rechtsform unterscheiden sich die Kosten teils drastisch. Technisch lassen sich Online Shops sowohl mit dem CMS WordPress, per Baukasten-Prinzip, mithilfe von SaaS-Lösungen sowie Open-Source-Software umsetzen. Mit den richtigen Online-Marketing-Maßnahmen lässt sich zudem im Handumdrehen der Geschäftserfolg Ihres Online Shops ankurbeln.

New call-to-actionTitelbild: the_burtons / Moment / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 28. April 2021, aktualisiert am Mai 12 2023

Themen:

E-Commerce