Klar festgelegte Ziele sind der Kompass auf Ihrem Weg zum Erfolg. Das Formulieren von Zielen, auf deren Basis sich ein eindeutiges Vorgehen planen lässt, ist allerdings gar nicht so einfach. Häufig geraten sie zu schwammig, sind nicht realistisch oder zeitlich nicht fixiert. Die SMART-Methode zieht diese losen Enden fest und hilft dabei, Sie und Ihr Team auf Erfolgskurs zu halten. Wir erklären Ihnen, was sich hinter SMART-Zielen verbirgt und wie Sie die Methode für sich nutzen können.

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Was bringt die SMART-Methode?

Die SMART-Methode basiert auf der Zielsetzungstheorie nach Edwin Locke und Gary Latham: Diese besagt, dass vor allem ein klar gestecktes Ziel Menschen dazu motiviert, dieses auch tatsächlich zu erreichen. Eine konkrete Zielsetzung wirkt wie ein Motor und setzt entsprechende Handlungen in Gang. SMART-Ziele zu formulieren hilft dabei, die Planung, Umsetzung und Überwachung von Zielen zu optimieren.

So definieren Sie mithilfe von SMART-Kriterien sinnvolle Ziele

SMART-Ziele helfen dabei, im Projektmanagement klare Meilensteine für ihre Strategien zu formulieren und diese auch zu erreichen. Schritt für Schritt geben die Kriterien dabei Orientierung und sorgen dafür, dass die richtigen Ressourcen für das Projekt so gewinnbringend wie möglich eingesetzt werden.

Im Projektmanagement, vor allem in der Scrum-Methode, sind klare Ziele nicht nur strategisch wichtig, sondern beeinflussen auch die Motivation und das Arbeitsverhalten der Belegschaft. Bei der Definition Ihrer Ziele sollten Sie daher realistisch und transparent bleiben und eine Art Projektstrukturplan erstellen. Die Zielformulierung nach den SMART-Kriterien kann dabei eine große Hilfe sein.

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1. Spezifisch

Spezifisch steht für eine konkrete und unmissverständliche Aussage, die genau definiert, was Sie erreichen wollen. Verallgemeinerungen sind hier ebenso fehl am Platz wie vage Formulierungen und undeutliche Vorstellungen. Im Idealfall sollten Sie Ihr Ziel in einem einzigen prägnanten Satz zusammenfassen können.

Ein konkretes Ziel ist der Anfang jeder erfolgreichen Strategie. Je prägnanter Sie es formulieren, umso klarer ist es vor Augen – nicht nur für Sie, sondern auch für alle Beteiligten. Eine spezifische SMART-Zielsetzung erlaubt keine Interpretationen und bereitet den Boden für eine durchdachte Planung.

Angenommen, Sie möchten Ihre Social-Media-Strategie verbessern. Dann könnte Ihr spezifisches Ziel so lauten: „Um unsere Social-Media-Präsenz zu stärken, möchte ich mehr Facebook-Follower durch hochwertigen, einzigartigen Content anziehen.“

2. Messbar

Messbar bedeutet, dass Sie Kriterien festlegen, anhand derer Sie das Erreichen Ihres Ziels objektiv überprüfen können. Ein Zahlenwert beispielsweise bietet eine konkrete Ziellinie, auf die Ihr Team gemeinsam zuhalten kann. Unterwegs lassen sich die Fortschritte effektiv und zweifelsfrei messen, sodass bei Bedarf gegengesteuert und optimiert werden kann.

Falls Ihr Ziel nicht eindeutig mit Zahlen zu messen ist, etwa: Die Kundenzufriedenheit steigern. Dann suchen Sie sich alternative Erhebungsmethoden, wie Kundenbefragungen, die ebenfalls messbare Ergebnisse liefern: „Um unsere Social-Media-Präsenz zu stärken, möchte ich die Zahl der Facebook-Follower durch Unique Content bis Mai um 20 Prozent steigern.“

3. Attraktiv

Attraktiv heißt, dass Ihr Ziel von allen Beteiligten akzeptiert werden muss. Dies setzt wiederum voraus, dass das Ziel zwar ambitioniert, aber nicht unerreichbar ist.

Wichtig ist hier, dass Sie eine positive Formulierung wählen und negative Wörter wie „kein“ oder „nicht“ vermeiden. Zudem sollten sich alle Beteiligten mit dem Ziel identifizieren können, damit jedes Teammitglied motiviert zur Tat schreitet.

„Um unsere Social-Media-Präsenz zu stärken, möchte ich die Zahl der Facebook-Follower durch Unique Content um 20 Prozent steigern. Dafür schreiben wir pro Woche drei neue Blogartikel.“

4. Realistisch

Ihr Ziel sollte stets im Bereich dessen liegen, was für Sie und Ihre Belegschaft machbar ist. Sie sollten sich deshalb bewusst sein, welches Ziel herausfordernd, aber in Reichweite ist und welches eher den Charakter einer utopischen Vorstellung hat. Denn schrauben Sie Ihre Erwartungen zu hoch, ist die Enttäuschung am Ende umso größer.

Das Kriterium Realistisch hängt eng mit „Attraktiv“ zusammen. Wenn sich beide Punkte in Ihrer Strategie ergänzen, also das Ziel von allen akzeptiert wird und auch in einem sinnvollen Zeitrahmen erreicht werden kann, stehen die Chancen gut, dass Sie Erfolg haben.

5. Terminiert

Das Kriterium Terminiert meint den Zeitpunkt, an dem Sie Ihr Ziel endgültig erreicht haben möchten. Das kann eine bestimmte Frist oder ein festgelegter Termin sein.

Eine klare Zeitstruktur hilft sowohl bei der Motivation als auch bei der Umsetzung. Sie dient als Kontroll-Instrument, damit das Vorhaben gar nicht erst unter Zeitdruck gerät. Am besten setzen Sie bei der Terminierung konkrete Daten ein: „Um unsere Social-Media-Präsenz zu stärken, möchte ich die Zahl der Facebook-Follower durch Unique Content in sechs Monaten bis zum 01.10.2023 um 20 Prozent steigern. Dafür schreiben wir pro Woche drei neue Blogartikel.“

SMART-Ziele: Beispiele für Unternehmen

Zwar kann die Methode auch für private Zwecke eingesetzt werden, etwa beim Abnehmen oder zum Konsumverzicht. Vor allem sind SMART-Ziele aber für Unternehmen relevant.

1. Umsatzsteigerung

Das umsatzbezogene SMART-Ziel eines Unternehmens sollte spezifische Zahlen enthalten. Eine Möglichkeit wäre also: „Der Umsatz soll im nächsten Quartal um 10 Prozent gesteigert werden”.

Dieses Ziel ist messbar, beispielsweise über Quartalsergebnisse. Mit den passenden Marketing- und Vertriebsstrategien ist es zudem erreichbar. Attraktiv ist das Ziel ebenfalls, da es wichtig für das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens ist. Durch die Festlegung auf das nächste Quartal ist das Ziel terminiert und wird so mit größerer Wahrscheinlichkeit umgesetzt und erreicht.

2. Projektmanagement

Bei Projekten erleichtert die SMART-Methode das Zeitmanagement, doch auch hier müssen alle SMART-Ziele mit Definition erfüllt sein: „In einem Jahr soll ein neues Produkt marktfertig sein.”

Damit ist das Ziel spezifisch formuliert und bleibt durch den Abschluss des Entwicklungsprozesses und des Verkaufstarts messbar. Dabei bleibt es attraktiv für alle Beteiligten, weil ausreichend Zeit für die Entwicklung geboten wird. Hier stellen sowohl die festgelegte Zeitspanne als auch der Begriff „marktfertig” sicher, dass es sich um ein realistisches und terminiertes Ziel handelt.

SMART-Methode: Müssen immer alle Kriterien erfüllt sein?

SMART-Ziele fungieren als Kollektiv. Jedes Kriterium erfüllt einen bestimmten Zweck und trägt dazu bei, die Wirksamkeit der Zielsetzung zu verbessern. Daher bringt die SMART-Methode Vor- und Nachteile für Unternehmen, insbesondere eine falsche Anwendung kann aber zu Problemen führen.

  • Durch ein spezifisches Ziel werden Mehrdeutigkeit und Unklarheiten vermieden. Zudem erleichtert die klare Fokussierung, auf dem Weg zu bleiben.
  • Befindet sich Ihr gesetztes Ziel zudem nicht im quantifizierbaren oder beobachtbaren Rahmen, werden Fortschritte und Verzögerungen nicht verlässlich gemessen. Die Messung ermöglicht es Ihnen, die Zielsetzung und den Status Quo rational zu beobachten.
  • Auch das Kriterium der Erreichbarkeit ist entscheidend, wenn es um die SMART-Methode geht. Dabei spielen sowohl zeitliche als auch finanzielle Ressourcen eine Rolle, da eine Fehleinschätzung zu Frust und Demotivation führt, aber auch finanzielle Folgen haben kann.
  • Die Motivation wird aber auch geringer, wenn das SMART-Ziel irrelevant ist, weil es keinen klaren Mehrwert oder Nutzen bringt.
  • Zuletzt muss auch das letzte Element erfüllt sein, um dem Unterfangen einen zeitlichen Rahmen zu bieten. Fehlt dieser, wird das Vorhaben nicht priorisiert, sondern prokrastiniert.

Dadurch wird deutlich, dass SMART-Ziele auch Nachteile mit sich ziehen, die sich vor allem durch die rigide Umsetzung ergeben. Im Folgenden haben wir daher einige Tipps für Sie zusammengefasst.

Zusätzliche Tipps für das Erreichen Ihrer SMART-Ziele

Damit Sie Ihr SMART-Ziel erfolgreich erreichen, können Sie zu ein paar psychologischen Tricks greifen, um sich Ihr Vorhaben noch besser vor Augen zu führen:

  • Sie können damit beginnen, Ihr Ziel schriftlich festzuhalten und an einer prominenten Stelle, zum Beispiel über dem Schreibtisch oder der Kaffeemaschine, aufzuhängen. So werden Sie stets daran erinnert.
  • Wenn Sie es niederschreiben, sollten Sie darüber hinaus die Ich-Form wählen, auch wenn Sie im Team arbeiten. Je persönlicher die Zielformulierung, umso stärker ist die Identifikation und damit die Akzeptanz.
  • Wenn dann noch alle Beteiligten unter das schriftlich formulierte Ziel ihre Unterschriften setzen und die Vereinbarung besiegeln, sind die Weichen für den Erfolg bestmöglich gestellt.
  • Um es allen leichter zu machen, empfiehlt es sich, das Endziel in Zwischenziele aufzuteilen. Zeitlich terminierte Meilensteine sorgen in Ihrer Strategie für mehr Übersicht und Motivation durch Etappensiege.

Sehen Sie die SMART-Methode als Leitfaden, der Sie bei der Zielsetzung unterstützt. Die statische und unflexible Umsetzung von Zielen führt schnell zu Demotivation im Team. Auch sollten Sie sicherstellen, dass andere Faktoren wie Kreativität, wertebasiertes Handeln und Intuition bei der Verfolgung der SMART-Ziele berücksichtigt werden.

Fazit: Ziele SMART formulieren und Erfolgswahrscheinlichkeit steigern

SMART-Ziele helfen branchenunabhängig dabei, Vorhaben konkret und erfolgreich umzusetzen. Doch mittlerweile gibt es neben der SMART-Methode eine Alternative: die GUT-Ziele. Als reduzierte Version bietet sie mit den drei Faktoren vor allem dort Unterstützung, wo die kommunikative Wirkung im Vordergrund steht und Zahlen weniger relevant sind. Für Unternehmen wird sich die SMART-Methode aber weiterhin bewähren, da sie insbesondere im Vertrieb und Marketing wirksam ist.

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Titelbild: Thomas Barwick / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 1. August 2023, aktualisiert am August 01 2023

Themen:

Projekt-Management