Story Points: So funktioniert die Aufwandsschätzung in Agile

Zukunft des Marketings in EMEA
Sandra Wergen
Sandra Wergen

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Agiles Projektmanagement setzt auf Werkzeuge wie Story Points, um den Aufwand für eine zu erledigende Aufgabe genau abzuschätzen. Auf diese Weise entwickelt Ihr Team eine klare Vorstellung davon, mit viel Aufwand für eine oder mehrere Tätigkeiten zu rechnen ist und welche Hindernisse dabei auftreten können. Wir zeigen, worauf Sie bei dieser Schätzung achten müssen.

Ein Team berechnet zusammen Story Points für Projekt

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Warum Story Points statt Stunden?

Der Grund, warum Story Points anstelle von Stunden verwendet werden, ist, dass die Punkte nicht von den Fähigkeiten und der Geschwindigkeit eines Entwicklers abhängig sind. Story Points bleiben gleich und es spielt keine Rolle, ob junge Arbeitnehmende oder erfahrene Arbeitnehmende an einer Aufgabe arbeiten. Dadurch sind Story Points als Einheit mit der Komplexität der Aufgabe und den Ressourcen des Teams und nicht mit den Fähigkeiten einzelner Teammitglieder verbunden.

Bei der Planung eines anstehenden Sprints nutzen Scrum-Teams Story Points, um beispielsweise einzuschätzen, wie viel Aufwand für die Entwicklung einer neuen Softwarefunktion oder eines Updates erforderlich ist.

Story Points dienen auch als Einheit, um die Größe einer User Story, eine kurze Zusammenfassung der Funktionalität eines Systems aus der Sicht eines Nutzenden, zu beschreiben. Dabei stehen sie dann für den Entwicklungsaufwand und die Faktoren, die diesen Aufwand beeinflussen.

Was ist der Vorteil von Story Points?

Story Points hängen immer von früheren Projekten und Erfahrungen ab. Das gesamte Team profitiert dadurch von der schnelleren Planungszeit – das gesammelte Wissen erleichtert die Schätzung nämlich erheblich.

Durch welche Faktoren wird die Gewichtung von Story Points beeinflusst?

Damit Sie Story Points für Ihre Aufwandsschätzung richtig einsetzen können, müssen Sie drei Faktoren berücksichtigen, denn diese beeinflussen den Aufgabenaufwand und -umfang: Risiko, Erfahrung und Schwierigkeitsgrad.

Denken Sie an das gesamte Risiko, das mit einem To-Do in einem Projekt verbunden ist. Das Risiko kann beispielsweise zunehmen, wenn ein Drittanbieter, eine (externe) Dienstleisterin oder der Stakeholder des Projekts an einer Aufgabe mitarbeiten.

Hat Ihr Team bereits Erfahrungen mit einer ähnlichen Aufgabe gemacht? Diese Form der Wiederholung gilt es ebenfalls zu berücksichtigen.

Der dritte Faktor ist die Komplexität – also der Schwierigkeitsgrad – einer Aufgabe: Solche Aufgaben sind häufig umfangreicher und aufwendiger für die Arbeit eines Teams.

Seien Sie sich bewusst: Story Points sind relativ – es geht nicht um ihre Zahlenwerte, die sie tatsächlich haben. Story Points und Velocity müssen Hand in Hand gehen, um als wirksame Schätzinstrumente zu fungieren.

Der Zusammenhang zwischen Story Points und Velocity

Mithilfe von Velocity (Geschwindigkeit) können Sie die Arbeitsmenge messen, die ein Team während eines Sprints bewältigen kann. Sie dient damit gleichermaßen als Maßeinheit für die Schnelligkeit einer Gruppe und somit als Kennzahl innerhalb des Scrum-Frameworks.

Die Berechnung der Velocity kann die Sprint-Planung erleichtern, da aufgrund der ermittelten Zahl in der Regel vorausgesagt werden kann, wie viele Story Points ein Team bearbeiten oder liefern kann. Das bedeutet auch: Ohne die Velocity eines agilen Teams zu kennen, lassen sich Story Points nicht sinnvoll als Einheit für die Aufwandsschätzung einsetzen.

So berechnen Sie Story Points

Die Berechnung beziehungsweise die Einschätzung des Arbeitsumfangs einer oder mehrerer User Stories können Sie gemeinsam mit Ihrem Team ermitteln:

1. Erklären Sie Ihrem Team die Funktionsweise von Story Points

Gehen Sie zunächst auf die Grundlagen und die Vorteile dieser Schätzmethode ein. Wichtig ist auch, dass jedes Mitglied des Teams versteht, dass die geschätzten Zahlen in Beziehung stehen und dementsprechend gemeinsam betrachtet werden müssen.

2. Beschließen Sie eine Reihenfolge

Diese dient dem Team als Bewertungsmethode, um die Story Points zuordnen zu können. Im Agile-Bereich können geometrische, also exponentiell steigende Skalen ebenso genutzt werden wie die Fibonacci-Folge. Story Points nach Fibonacci bekommen Werte von 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89 und so weiter – also immer die Summe der beiden vorangegangenen Zahlen. Die sind realistischer als stets das Doppelte (also 1, 2, 4, 8, 16, …).

3. Fertigen Sie eine Matrix für Ihre Story Points an

Die Matrix stellt eine visuelle Darstellung für die Reihenfolge Ihrer Story Points dar und dient damit Ihrem Team als Übersicht, wie die anstehenden Tätigkeiten bewertet werden. Anhand dieser Matrix können Sie beispielsweise erkennen, dass die Story-Point-Werte aufgrund des Aufwands, der Komplexität und des Risikos einer Aufgabe steigen.

4. Halten Sie ein Planning-Poker-Meeting ab

Ziel dieses Meetings ist es, dass Sie gemeinsam Story Points auf User Stories verteilen. Gleichzeitig bringt sich das Team auf den aktuellen Stand und überlegt, wie viele Aufgaben in den nächsten 14 Tagen, also im Verlauf des nächsten Sprints, erledigt werden können. Jedes Mitglied des Teams gibt eine Aufwandsschätzung der jeweiligen Aufgabe ab – je aufwändiger die Aufgabe, desto höher die Punktzahl.

Ein Story-Points-Beispiel: Wenn es Ihr Team schafft, pro Tag bis zu vier Story Points zu erledigen, kann Ihre Sprint-Geschwindigkeit bei einem 14-tägigen Sprint bei bis zu 40 Story Points liegen.

5. Führen Sie den Sprint durch

Nun folgt die normale Alltagsarbeit, der Sprint. Falls Sie das erste Mal eine Schätzung mithilfe von Story Points durchführen, ist es zunächst wichtig, Erfahrungswerte zu sammeln, um herauszufinden, wie viele Story Points Ihr Team innerhalb eines Sprints erledigen kann. Achten Sie während des Sprints stets auf die Komplexität einer Aufgabe und den Story-Point-Wert.

6. Optimieren Sie Ihre Schätzungen

Nach dem Sprint ist vor dem Sprint: Ihre gesammelten Erfahrungen können Sie nutzen, um die Sprint-Geschwindigkeit und die dazugehörige Story-Point-Zahl zu bestimmen. Wenn Sie die Team-Geschwindigkeit kennen, können Sie diese Zahl und die damit verbundenen Story Points gezielter verteilen.

Wie viele Story Points pro Sprint?

Wie viele Story Points für eine User Story zu viel sind, hängt auch von der Punkteskala eines Teams ab. Es gibt Teams, die mit fünf Story Points für den gesamten Sprint beginnen – und Gruppen, die für eine User Story weniger als einen halben Tag benötigen. Für diese wären 13 Story Points nicht zu groß.

Fazit: Story-Points sind ein wichtiger Bestandteil Ihres Projektmanagements

Damit Sie Story Points gewinnbringend für Ihr agiles Projektmanagement wie Scrum einsetzen können, ist es wichtig, dass diese mit der Arbeitsweise Ihres Teams zusammenpassen. Denn dann ist die Einschätzung des Aufwands machbar und Aufgaben können gemeinsam pünktlich zu einer Deadline abgegeben werden. Probieren Sie Story Points aus – und lernen Sie aus Ihren Erfahrungen.

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Titelbild: PeopleImages / iStock / Getty Images Plus

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