Videos können Geschichten bildhaft erzählen und schnell die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen. Dabei ist es egal, ob es um ein Erklärvideo, eine Dokumentation oder einen Werbespot geht. Mit einem Storyboard können Sie die Geschichte eines Videos schon vor der Produktion skizzenhaft darstellen. Das erleichtert die Planung und spätere Umsetzung.

In diesem Artikel erfahren Sie unter anderem, wie Sie ein Storyboard gestalten und welche digitalen Möglichkeiten Ihnen die Arbeit erleichtern können.

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Wie sieht ein Storyboard aus?

Storyboards bestehen immer aus mehreren Rechtecken mit Zeichnungen oder Fotos, die eine bestimmte Aufnahme aus dem geplanten Video zeigen. Dazu erhält jedes Kästchen Platz für Notizen. Dort können Sie eintragen, was in der Szene passiert und gesprochen wird.

Ein Storyboard hält nur die wichtigsten Momente des Videos fest. Die fertigen Skizzen können beispielsweise folgendermaßen aussehen:

Fertige Storyboard-Skizzen Beispiel

Quelle: Screenshot Filmpuls.info

Was gehört in ein Storyboard?

Beim Storyboarding ist es wichtig, alle für die Visualisierung der Idee relevanten Aspekte zu berücksichtigen, zum Beispiel:

  • Einstellung der Kamera bzw. Einstellungsgrößen
  • Kamerabewegungen, Arten von Bewegungen vor und mit der Kamera
  • die verschiedenen Kameraperspektiven und Kamerawinkel
  • Details zum Sound, Rhythmus und der Montage
  • kurze Beschreibung der Handlung inklusive Regieanweisungen
  • Pfeile, die die Bewegungen in der Szene angeben (zum Beispiel: Person A läuft aus dem Bild, Person B dreht sich um)
  • Nummerierung der einzelnen Panels (Szene 1, 2, 3) – dabei stellt jedes Panel eine neue Szene bzw. Kameraeinstellung dar

Bei kurzen Videos reicht es, die Szenen stichpunktartig aufzuschreiben.

Storyboard erstellen: praktische Möglichkeiten und Vorlagen

Wenn Sie gerne zeichnen, können Sie das Storyboard einfach per Hand erstellen. Dazu nehmen Sie ein Blatt Papier und ziehen mit einem Bleistift und Lineal gleichmäßige Rechtecke. Zusätzlich können Sie drei Linien unter jedem Rechteck platzieren. Dort ist später Platz für Notizen zu den einzelnen Szenen.

Alternativ finden Sie hier fertige Storyboard-Vorlagen, die Sie nutzen können. Dabei ist es empfehlenswert, dass die Maße der einzelnen Rechtecke im gleichen Verhältnis sind wie das spätere Video. Zum Beispiel ist das Seitenverhältnis bei YouTube-Videos standardmäßig 16:9.

Einfache Zeichnungen sind in den meisten Fällen völlig ausreichend, um ein Storyboard zu erstellen. So könnte ein Beispiel aussehen:

Storyboard-Zeichnung Beispiel

Quelle: Screenshot NN Group

Skizzen für ein Storyboard entwerfen: So geht’s

Je nach Budget können Sie die Skizzen entweder selbst zeichnen oder einen Storyboard-Artist für die Umsetzung Ihrer Ideen beauftragen. Sollten Sie sich für Letzteres entscheiden, überlegen Sie genau, ob die Skizzen in bereits passenden Farben koloriert sein sollen oder ob eine Schwarz-Weiß-Ausführung ausreicht. Bedenken Sie dabei, dass ein Storyboard-Artist für die bunte Gestaltung der Skizzen mehr Zeit benötigt und damit auch teurer wird.

Wenn Sie ein Storyboard selbst erstellen wollen, dann empfiehlt es sich, auf folgende Punkte einzugehen:

  • Bildgestaltung (Vorder- und Hintergrund, Licht)
  • der geplante Kamerawinkel, aus dem später gefilmt wird
  • Art der Aufnahme (zum Beispiel Nahaufnahme oder Weitwinkel, Über-die-Schulter-Blick)
  • bestimmte Gegenstände im Bild (zum Beispiel Ihr Produkt)
  • Personen, Tiere oder auch gezeichnete, sich bewegende Gegenstände im Bild
  • wenn geplant: darstellen, wann Trickeffekte eingespielt werden sollen

Unter jedem Viereck des Storyboards ist Platz für Notizen. Hier können Sie beschreiben, was in der Szene passiert und ob gesprochen wird. Ideal ist, wenn Sie angeben können, wie lange eine Aufnahme dauern soll. Um den Überblick zu behalten, sollten Sie alle Vierecke durchnummerieren. So können Sie die verschiedenen Szenen und Einstellungen besser mit Ihrem Team besprechen.

Sobald Sie alle Szenen gezeichnet und beschrieben haben, fehlt nur noch der Feinschliff: Stellen Sie sicher, dass jedes einzelne Bild die Handlung wie gewünscht darstellt. Gegebenenfalls können Sie auch noch die Dialoge der Personen verbessern.

Es empfiehlt sich, Ihr Storyboard von einer zweiten Person daraufhin überprüfen zu lassen, ob alle Szenen verständlich sind und die Abfolge sowie Dialoge natürlich und logisch wirken.

Digitale Möglichkeiten für Storyboards

Neben den analogen Möglichkeiten, um ein Storyboard zu entwickeln, gibt es dafür auch digitale Angebote. Sie können beispielsweise Microsoft PowerPoint, Adobe InDesign oder Adobe Illustrator verwenden.

Zusätzlich gibt es Softwarelösungen wie storyboardthat.com oder Canva. Beide Programme bieten die Möglichkeit, Storyboards digital zu gestalten.

Canva stellt Ihnen dazu auch eine Bilddatenbank mit Grafiken und Fotomaterial für die Visualisierung der Filmszenen zur Verfügung. Das Programm ist kostenlos und Sie können es auf allen Betriebssystemen verwenden. Es eignet sich insbesondere dann, wenn Sie ein kleineres Budget haben und ein einfaches Tool für Sie ausreichend ist.

Storyboard-Software Canva

Quelle: Screenshot Canva Storyboard

Ebenso in diese Kategorie fällt das kostenfreie Programm Storyboarder von Wonder Unit. Es zeichnet sich durch seine Einfachheit und die individuellen Anpassungsmöglichkeiten der Open-Source-Version aus.

Ein weiteres, zwar nicht kostenloses, aber immer noch günstiges Storyboard- Programm ist Plot. Die Kosten für die Nutzung belaufen sich auf 10 US-Dollar pro Monat. Es ist leicht zu bedienen und über eine App auf Ihrem Smartphone verwendbar.

Weitere Beispiele für Smartphone-Apps, mit denen Sie Storyboards erstellen können, sind unter anderem Previs Pro und Cadrage Director’s Viewfinder.

Wer seine Storyboards jedoch professioneller gestalten möchte, erhält mit Toon Boom Storyboard Pro eine Software, mit der Storyboards durch Animationen dargestellt werden können. Insbesondere Storyboard-Artists, die in der Filmbranche tätig sind, verwenden dieses Programm, um ausdrucksstarke Animationen zu erstellen. Da die Animations- bzw. Storyboard-Software monatlich 71,50 Euro und jährlich 558,50 Euro kostet, empfehlen wir Ihnen jedoch, vor dem Kauf zunächst die kostenlose Testversion auszuprobieren.

4 Tipps zum Schreiben eines Storyboards

Mit einem guten Storyboard können Sie die Handlung Ihres Videofilms zum Leben erwecken. Es geht darum, eine überzeugende Erzählweise zu finden und darzustellen. Folgende Tipps helfen, ein Storyboard zu planen und zu erstellen:

  1. Wie sollen sich die Zuschauenden fühlen, nachdem sie das Video gesehen haben? Welche Emotionen möchten Sie wecken? Diese beiden Fragen sollten Sie sich im ersten Schritt stellen und Ihre Antworten notieren.
  2. Wichtig ist, dass Ihre Geschichte einen zeitlichen und örtlichen Rahmen erhält. Legen Sie dafür fest, in welcher Reihenfolge die Geschehnisse in der Geschichte stattfinden sollen. Was sind die Hauptereignisse? Sollen Rück- und Vorblenden eingebaut werden? Wo befinden sich die Protagonisten und/oder Protagonistinnen während der Handlung? Welche Szenen sollen in welcher Reihenfolge erscheinen? Erstellen Sie am besten eine Liste, in der Sie diese Planungen festhalten.
  3. Jetzt geht es um die Hauptaussage und wichtige Schlüsselszenen Ihrer Geschichte. Sie müssen nicht die ganze Story Ihres Videos im Storyboard darstellen. Vielmehr geht es darum, herauszustellen, wie Sie mit dem Video die Aufmerksamkeit der Zuschauer und Zuschauerinnen gewinnen können. Welches sind die wichtigsten Momente des Videos? Diese Szenen können Sie auswählen und in Ihrem Storyboard darstellen. Wichtig ist auch, dass Sie alle Wendepunkte der Geschichte im Storyboard erläutern. So können alle nachvollziehen, wie die Geschichte weitergehen soll.
  4. Nun haben Sie bereits wichtige Vorarbeit geleistet und können überlegen, wie Sie Ihre Geschichte gestalten möchten. Wie sollen die Handlungen in den einzelnen Zeichnungen des Storyboards dargestellt werden? Was sind die wichtigsten Elemente der Szenen? Gibt es beispielsweise einen wichtigen Dialog, einen Konflikt oder ist die gezeigte Person auf dem Weg zu einem bestimmten Ort?

Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Ihr Storyboard zeichnen und gestalten können.

Ist ein Drehbuch wichtig für ein Storyboard?

Ein Storyboard folgt gewissermaßen als zweiter Schritt auf das geschriebene Drehbuch und übersetzt die Schlüsselszenen der Geschichte in Bilder, die die späteren Filmeinstellungen bereits anskizzieren. Vor der Erstellung eines Storyboards und der Videoproduktion sollten Sie ein Drehbuch schreiben. In diesem stellen Sie die gesamte Handlung des Films geordnet dar.

Während des Drehbuchschreibens sollten Sie grundlegende Aspekte wie das Thema und das Ziel des Videos festlegen. Klären Sie anschließend die Zielgruppe, für die das Video angelegt ist, und die Frage, wie Sie die Handlung dem Publikum spannend vermitteln können.

Ein Drehbuch ist insofern auch hilfreich für das anschließende Storyboarding, als dass Sie die Szenen, die im Video enthalten sein sollen, bereits im Vorhinein bestimmen können.

Welche Vorteile bietet ein Storyboard?

Das Erstellen von Storyboards kann für die weitere Film- bzw. Videoproduktion sehr vorteilhaft sein. Die Visualisierung des Konzeptes zeigt, ob die Filmidee realisierbar ist oder nicht und ob ein roter Faden existiert. Eventuelle Fehler in der Planung können Sie so frühzeitig erkennen und beheben.

Ein Storyboard soll dabei helfen, einen ersten Überblick über das gesamte Filmprojekt zu erhalten. Darüber hinaus kann es nützlich sein, eventuelle Kosten für beispielsweise Kamera- und Soundequipment einzusparen.

Da ein Storyboard eine Art gezeichnetes Drehbuch ist, können sich dadurch alle Projektbeteiligten inklusive der Entscheidungstragenden für Genehmigungen, Produzenten bzw. Produzentinnen und/oder Investoren bzw. Investorinnen das geplante Video besser vorstellen.

Alle wissen mit dessen Hilfe genau, was während der Dreharbeiten zu tun ist – beispielsweise wann Musik oder Geräusche eingespielt oder wann mit der Kamera auf ein bestimmtes Detail gezoomt werden soll.

Storyboards: effizient, hilfreich und praktisch

Storyboards helfen dabei, Ihre Film- und Videoinhalte sinnvoll zu strukturieren, sodass die Hauptaussagen deutlich werden und auch die Dramaturgie stimmt. In der Regel müssen die Storyboards dafür nicht perfekt ausgearbeitet sein. Einfache Skizzen der wichtigsten Szenen reichen meist aus. Essenziell ist, dass Ihr Team den Inhalt versteht – dann steht einer unkomplizierten Videoproduktion nichts mehr im Weg.

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Titelbild: smolaw11 / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 4. Februar 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

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