Beim Aufbau einer Strategie für den Onlinehandel stellt sich für Händlerinnen und Händler von Anfang an die Frage: Verkaufsplattform, eigener Webshop oder beides? Viele Händle kombinieren Online-Marktplatz und einen eigenen Shop. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten Verkaufsplattformen und Marktplätze in Deutschland mit ihren Stärken und Schwächen vor.
Inhalt
Was ist ein Online-Marktplatz?
Ein Online-Marktplatz ist eine digitale Verkaufsplattform, auf der Händlerinnen und Händler auf potenzielle Kundschaft treffen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. In diesem virtuellen Raum können dutzende Angebote miteinander verglichen und Transaktionen durchgeführt werden. Beispiele sind Amazon, eBay oder Etsy.
Die Wahl solcher bereitgestellten Vertriebskanäle beeinflusst alle Bereiche des Onlinehandels und des dazugehörigen Marketings: den Aufwand an Zeit und Technik, den Zugang zu bestehenden und neuen Zielgruppen, die Abwicklung von Kauf, Versand und Rechnungen und vieles mehr.
Welche sind die meistgenutzten Verkaufsplattformen im deutschsprachigen Raum?
Zu den meistgenutzten Verkaufsplattformen in Deutschland, Schweiz und Österreich zählen die Klassiker wie Amazon, eBay, Alibaba oder Etsy. Kleinere Plattformen kommen nur sehr schwer gegen die Schwergewichte an. Neben diesen „Generalisten“ zählen auch beispielsweise Zalando oder AboutYou zu den meist genutzten Online-Marktplätzen.
Wir fokussieren uns jedoch auf die Plattformen, bei denen Sie als Händler oder Händlerin (fast) alle Produkte von A bis Z verkaufen können:
- Amazon
- eBay und Kleinanzeigen
- Alibaba
- Hood
- Etsy
- Yatego
- Avocadostore
- Facebook Shops und Instagram Shops
- Google Shopping
- Faire
Im Folgenden werfen wir einen genauen Blick auf alle genannten Plattformen.
Die zehn wichtigsten Verkaufsplattformen im Überblick
Hier finden Sie die bekanntesten Online-Marktplätze und Verkaufsplattformen in Deutschland im Schnellüberblick sowie jeweils eine detaillierte Vorstellung.
Plattform |
Verbreitung |
Schwerpunkte |
Provision für Verkäufe |
Regelmäßige Gebühren |
Reichweite |
Besonderheiten |
Amazon |
Weltweit |
B2C & B2B |
8-15 % |
0,99 € pro Verkauf oder 39 € monatlich |
300 Mio. Kundschaft, 434 Mio. monatliche Website-Besuche |
Weltweiter Marktführer |
eBay |
Weltweit |
Privat & Gewerblich |
4,5-12 % |
0,35 - 0,50 € Angebotsgebühr, zudem 39,95 -4,999,95 € monatliche Shopgebühr |
134 Mio. aktive Nutzende; 156 Millionen Visits (Kleinanzeigen) |
Auktionsformat |
Alibaba |
Asien, Afrika, Naher Osten |
B2B |
- |
3.499 - 10.799 US-Dollar pro Jahr |
1 Mrd. Kundschaft |
Alipay, virtueller Berater für Verkaufende |
Hood.de |
Deutschland |
Fairer Handel |
4-9 % |
21 – 39 € monatlich |
12 Mio. Kundschaft |
Individuelles Shop-Design |
yatego |
Deutschland |
Neuwaren |
8 % |
39,90 € monatlich, zudem 78 € Einrichtungsgebühr |
Unbekannt |
Eigene Subdomain, yatego pay |
Etsy |
Weltweit |
Vintage & Handmade |
6,5 % |
0,18 € Einstellgebühr |
100 Mio. aktive Nutzende |
Klare Nische |
Facebook Shops / Instagram Shops |
Weltweit |
B2C & B2B |
5 % oder 0,40 € pro Bestellung, je nachdem, was höher ist |
Keine |
2,8 Milliarden aktive Nutzer auf Facebook; 1 Milliarde auf Instagram |
Direktes Verkaufen über Social Media |
Google Shopping |
Weltweit |
Produktsuche & Vergleich |
CPC, pro Klick (variiert nach Produktkategorie und Land) |
Keine |
Unbegrenzt (Google Nutzer) |
Werbung und Einkauf in einem |
Faire |
Weltweit |
B2B |
Bis zu 15% |
Neukundengebühr von $10 |
Über 2 Mio. monatliche Website-Besuche |
Großhandel Online-Marktplatz |
1. Amazon
Die weltweit mit Abstand führende Online-Verkaufsplattform ist Amazon. Vom Buchversand hat es das Unternehmen in 20 Jahren an die Spitze der Digitalbranche und zum weltweit führenden Onlinehändler gebracht. Der Fokus der Plattform liegt hauptsächlich im Bereich B2C, wobei das Amazon Business Konto die Verkaufsplattform auch für die B2B-Beschaffung interessant machen soll.
Quelle: Screenshot Amazon Website
Die Auswahl an Produkten und Services bei Amazon ist extrem breit gefächert. Eine Besonderheit ist die Kombination aus einem eigenen Produktkatalog und dem Amazon Marketplace als offene Verkaufsplattform für Händlerinnen und Händler.
Nutzung der Verkaufsplattform
Die Registrierung als Händler auf dem Amazon Marketplace ist verhältnismäßig einfach. Einen Amazon Brand Store als individualisierte Shopseite können Anbieterinnen und Anbieter nur für eine eigene Marke einrichten.
Die Sichtbarkeit der eigenen Produkte auf der Plattform können Händler mithilfe von Suchmaschinenoptimierung wie Amazon-SEO, die speziell an die Amazon-Suche angepasst ist, steigern. Amazon akzeptiert zudem sehr viele Zahlungsarten und bietet mit Amazon Pay selbst einen Bezahldienst für externe Angebote an.
Reichweite
Amazon hat weltweit mehr als 300 Millionen Kunden und Kundinnen. Diese sorgen monatlich für hunderte Millionen von Aufrufen der Website. So lag die Anzahl der Visits im April 2023 beispielsweise bei rund 434 Millionen. Auf dem deutschen Marktplatz verkaufen rund 700.000 Onlinehandelnde ihre Waren.
Kosten von Amazon als Verkaufsplattform
Die Kosten für die Nutzung von Amazon als Verkaufsplattform bestehen aus zwei Teilen:
- Verkaufsgebühr (Provision) in unterschiedlicher Höhe je nach Kategorie, durchschnittlich etwa acht bis 15 Prozent
- Angebotsgebühr 0,99 Euro pro Verkauf (Basiskonto) oder 39,- Euro pro Monat (professionelles Konto)
Fazit: Amazon mit großen Vorsprung im B2C-Bereich
Amazon punktet mit der größten Reichweite aller Verkaufsplattformen in Deutschland im B2C-Bereich. Weil die Marketplace-Angebote dem eigenen Katalog Konkurrenz machen, ist das Verhältnis zu den Drittanbietern jedoch nicht immer reibungslos.
2. eBay
Das Online-Auktionshaus hat mit Auktionen eine innovative Vertriebsform zum digitalen Standard gemacht. Überwogen anfangs die privaten Verkäufe, nutzen heute viele Händler eBay als kommerziellen Vertriebskanal.
Quelle: Screenshot eBay Website
Eine Besonderheit ist die Auktion als wichtige Form des Angebots. Auch Festpreise oder Preisvorschläge können Sie als Verkäuferin oder Verkäufer auswählen. Mit Kleinanzeigen (früher: eBay Kleinanzeigen) besteht zudem ein zusätzlicher Kanal der Plattform, der in einigen Produktkategorien viel Potenzial hat und sogar für Dienstleistungen geeignet ist.
Nutzung
Mit einem Verkäuferkonto können Sie einen eigenen eBay-Shop einrichten und ganz nach Ihren Vorlieben individualisieren. Produkte werden klassisch über Fotos, Kategorien und Schlagworte sichtbar. Per API lässt sich eBay zudem auch an den eigenen Webshop anbinden. Obwohl die enge Verknüpfung mit dem Bezahldienst PayPal ein prägendes Merkmal von eBay in der Vergangenheit war, hat die Plattform mittlerweile alle gängigen Zahlungsmethoden etabliert.
Reichweite
Der Umsatz auf eBay lag 2022 bei rund 9,8 Milliarden US-Dollar bei 134 Millionen aktiven Nutzern und Nutzerinnen weltweit. Kleinanzeigen allein verbuchte beispielsweise im April 2023 156 Millionen Visits.
Kosten
Die Kosten für Handelnde auf eBay setzen sich aus den folgenden Teilen zusammen:
- Angebotsgebühr 0,35 Euro (Festpreis) oder 0,50 Euro (Auktion) ohne Shop
- alternativ Shop-Abonnement monatlich ab 39,95 Euro (Basis-Shop) bis 4.999,95 Euro (Platin-Shop)
- Verkaufsprovision je nach Kategorie, zwischen 4,5 Prozent und 12 Prozent
Fazit: eBay für eine breite Zielgruppe
eBay hat ein sehr großes Publikum und bietet Händlern einige Individualisierungsmöglichkeiten. Die Anbindung an den eigenen Webshop ist mit Systemen wie Shopify sehr einfach und macht eBay zusätzlich interessant.
3. Alibaba
Die Alibaba Group ist Marktführer im Onlinehandel im ganzen asiatischen Raum sowie in Afrika und Ländern des Nahen Ostens. Auch in geographisch westlichen Ländern hat die chinesische Verkaufsplattform ein wachsendes Publikum.
Alibaba zielt auf den B2B-Bereich und wird oft für die Beschaffung von Großmengen zu attraktiven Preisen genutzt. Durch die hohe Präsenz internationaler Händler und Händlerinnen sowie Kaufschaft kann Alibaba auch für Verkaufende in Deutschland interessant sein.
Quelle: Screenshot Alibaba Website
AliExpress ist die dezidierte B2C-Plattform der Gruppe. Sie war lange nur für chinesische Verkäuferinnen und Verkäufer zugänglich, wird aber schrittweise auch für Händler aus anderen Ländern geöffnet.
Nutzung der Verkaufsplattform Alibaba
Händlerinnen und Händler können auf Alibaba schnell und einfach ein Verkäuferkonto registrieren. Sie können dafür aus verschiedenen Kategorien wie Hersteller, Großhändler oder Handelsvertreter wählen.
Produkte werden mit Fotos, Kategorien und Schlagworten eingepflegt. Bei der Einrichtung erhalten Händlerinnen und Händler Support durch einen virtuellen Berater. Für die Bezahlung setzt Alibaba in erster Linie auf den eigenen Service Alipay.
Reichweite
Die Plattform erreichte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von rund 134 Milliarden US-Dollar. Die Anzahl der Kundinnen und Kunden beziffert die Verkaufsplattform auf knapp eine Milliarde.
Kosten
Die Kosten beim Verkaufen auf Alibaba entstehen vorrangig für das Händlerkonto:
- Plus-Konto: 3.499 US-Dollar pro Jahr
- Pro-Konto: 10.799 US-Dollar pro Jahr
Prozentuale Provisionsgebühren fallen nicht an.
Fazit: Alibaba führend auf dem asiatischen Markt
Alibaba ist sehr attraktiv, wenn Sie ein internationales Business-Publikum erreichen wollen. Unternehmen aus Deutschland setzen die Verkaufsplattform für die Expansion auf Märkte in Asien, Afrika und den Nahen Osten ein. Die Überwindung der Sprachbarriere spielt dabei eine wichtige Rolle.
4. Hood
Hood.de wurde als Alternative für Marktführer wie Amazon und eBay gegründet. Der Fokus der Verkaufsplattform liegt auf möglichst fairer Zusammenarbeit zwischen Händlern und ihrer Käuferschaft.
Quelle: Screenshot Hood Website
Nutzung der Verkaufsplattform
Hood bietet Verkäufern umfangreiche und flexible Shop-Lösungen mit eigener URL und individuellem Design. Für Produkte gibt es viele Angebotsarten, einschließlich verschiedener Auktionen. Die Plattform bietet viele Zahlungsmethoden und arbeitet für den Rechnungs- und Ratenkauf mit dem Anbieter Klarna zusammen.
Reichweite
Das Umsatzvolumen und die Käuferbasis in Deutschland sind bei Hood deutlich kleiner als bei den Hauptkonkurrenten Amazon und eBay. Die Verkaufsplattform gibt 12 Millionen Kundinnen und Kunden an.
Kosten
Die Gebühren für gewerbliche Verkäufer liegen bei Hood etwas niedriger als bei den großen Verkaufsplattformen wie Ebay und Amazon.
- Vier bis neun Prozent Provision
- Goldshop: 21 / 25 Euro pro Monat (jährliche / monatliche Zahlweise)
- Platinshop: 32 / 39 Euro pro Monat (jährliche / monatliche Zahlweise)
Zudem gibt es weitere Sonderoptionen, die separat berechnet werden, beispielsweise Untertitel, Fettschriften oder Labels wie „Top-Angebot“.
Fazit: Hood für faire Zusammenarbeit
Hood möchte Handelnde durch starken Support und eine faire Kooperation überzeugen. Dazu kommen Besonderheiten, wie die hohe Individualisierung und ein gutes Listing bei Google Shopping. Die geringe Käuferbasis ist eine Schwäche der Verkaufsplattform.
5. yatego
yatego ist eine weitere Verkaufsplattform aus Deutschland mit dem Fokus auf Neuwaren. Das Ziel von yatego ist, im Onlinehandel Schnelligkeit, Sicherheit und Seriosität zu verbinden und mit einem sehr breiten Angebot eBay und Amazon Konkurrenz zu machen.
Quelle: Screenshot yatego Website
Nutzung der Verkaufsplattform
Händler können nach der Registrierung ihren Shop mit zahlreichen Optionen zur Individualisierung und eigener Subdomain einrichten und anpassen. Produkte werden über Bilder, Kategorien, Themen und Schlagworte sichtbar. Eine Besonderheit ist die Weiterleitung zu einem externen Shop. Als Zahlungsmethoden können Kreditkarte, PayPal, Sofortüberweisung und das eigene System yatego pay genutzt werden.
Reichweite von yatego
Mit rund 41 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2018 erreicht yatego ähnliche Zahlen wie Hood.
Kosten
Folgende Gebühren berechnet yatego für Verkäuferinnen und Verkäufer:
- 78 Euro Einrichtung
- 39,90 Euro pro Monat
- Acht Prozent Provision
Eine Einstellgebühr gibt es bei yatego nicht.
Fazit: yatego mit Fokus auf Neuwaren
Yatego bringt einige starke Features mit. Händlerinnen und Händler müssen allerdings durch den geringen Marktanteil selbst für ausreichend Traffic sorgen.
6. Etsy
Etsy ist ein spezialisierter Onlinemarktplatz für Waren aus den Bereichen Vintage und Handmade. Seit sich die Plattform 2018 gegen den Konkurrenten Dawanda durchgesetzt hat, ist sie die wichtigste Verkaufsplattform in dieser Nische. Viele Solohersteller und -herstellerinnen sind haupt- und nebenberuflich auf Etsy präsent, wobei der Fokus auf kleinen Firmen liegt.
Quelle: Screenshot Etsy Website
Nutzung der Verkaufsplattform
Sie können sich auf Etsy unkompliziert als Verkäufer oder Verkäuferin registrieren. Dabei legen Sie zunächst Ihr Land und Ihre Sprache fest und können danach Produkte einstellen, die vorrangig über Fotos, Kategorien und Schlagworte sichtbar werden.
Mit individualisierbaren Shops können Sie ein Stammpublikum aufbauen. Etsy unterstützt die meisten gängigen Zahlungsmethoden, einschließlich des Kaufs auf Rechnung und in Raten mit Klarna.
Reichweite von Etsy
Das Umsatzvolumen von Etsy betrug 2022 knapp 2,6 Milliarden US-Dollar bei knapp 100 Millionen aktiven Nutzerkonten.
Kosten
Die Kosten für das Verkaufen auf Etsy setzen sich wie folgt zusammen:
- 0,18 Euro Einstellgebühr
- 6,5 Prozent Transaktionsgebühr
- 4 Prozent + 0,30 Euro Zahlungsbearbeitungsgebühr
Optional fallen 15 Prozent Offsite Ads-Gebühr an.
Fazit: Etsy vorherrschend im DIY-Bereich
Durch die gelungene Nischenpositionierung ist Etsy als Vertriebsweg für Designer oder Kunstschaffende hervorragend geeignet.
7. Avocadostore
Avocadostore ist die größte Verkaufsplattform in Deutschland, die sich auf ökologische und fair gehandelte Produkte spezialisiert. Kleidung, Küchen- und Wohnaccessoires müssen mindestens einem von zehn Nachhaltigkeitskriterien entsprechen, bevor sie auf der Plattform verkauft werden können. Damit wird eine attraktive Käufergruppe sehr gezielt angesprochen.
Quelle: Screenshot Avocadostore Website
Nutzung der Verkaufsplattform
Nach der Händleranmeldung können Sie eine eigene Shop-Seite einrichten und Ihre Produkte anbieten, die über Bilder, Kategorien, Kriterien und Schlagworte gefunden werden können.
Reichweite
Auf der Plattform bieten rund 1.300 Händler über 500.000 nachhaltige Produkte von mehr als 6.000 Marken an, Tendenz steigend.
Kosten
Die Anmeldegebühr beträgt einmalig 199 Euro. Dazu fallen monatliche Gebühren an:
- Provision 17 Prozent
- 25 Euro Monatsgebühr
Fazit: Avocadostore für faire und ökologische Produkte
Verkaufen im Avocadostore ist im Vergleich mit anderen Verkaufsplattformen relativ teuer. Durch die erfolgreiche Zielgruppenansprache ist die Plattform für Händlerinnen und Händler, die diese Nische bedienen, trotzdem sehr interessant.
8. Facebook Shops und Instagram Shops
Seit einigen Jahren ist es möglich, direkt auf Facebook und Instagram zu verkaufen. Wir bündeln beide Plattformen in einem Punkt, da sie beide von Meta stammen.
Quelle: Screenshot Instagram Shop
Mit diesen Plattformen lässt sich die eigene Reichweite auf Facebook und Instagram nutzen, um potenzielle Käuferinnen und Käufer anzusprechen. Zwei der weltweit größten sozialen Netzwerke werden so zu unkonventionellen Verkaufsplattformen.
Nutzung von Facebook und Instagram Shops
Ein Facebook oder Instagram Shop lässt sich einfach über den Commerce-Manager einrichten. Sie wählen die bevorzugte Art des Check-outs und können direkt Kategorien und Produkte einpflegen. Es steht Ihnen frei, auf einer oder beiden Plattformen zu verkaufen.
Reichweite
Laut Aussage von Meta-Gründe Mark Zuckerberg werden die Shops auf Instagram und Facebook mittlerweile von mehr als 250 Millionen Menschen genutzt. Diese Zahl scheint realistisch, schließlich haben beide Plattformen mehrere Milliarden aktive Nutzer und Nutzerinnen.
Kosten
Derzeit sieht die Kostenstruktur nur eine Provision von fünf Prozent vor, die bis 30. Juni 2023 ausgesetzt ist. Ab Juli wird eine „standardmäßige Verarbeitungsgebühr, über die lediglich die Kosten der Verarbeitung abgedeckt“ wird, berechnet.
Fazit: Facebook und Instagram Shops
Die enge Verzahnung von Social-Media-Marketing und Onlinehandel ist äußerst vielversprechend. Ob das disruptive Potenzial sich bewahrheitet, hängt davon ab, inwieweit diese Form des Einkaufens von den Nutzenden angenommen wird. Die Shops sind erst wenige Jahre als Funktion auf beiden Plattformen freigeschaltet.
9. Google Shopping
Auch Google will die eigenen Stärken im Bereich Onlinehandel stärker ausnutzen. Die Suchmaschine wurde dafür um eine Funktion für Produktsuche und Vergleiche erweitert. Dabei verbindet Google auf bekannte Weise organische Einträge mit bezahlten Ads.
Nutzung von Google Shopping
Für die Teilnahme an Google Shopping benötigen Sie einen Account im Google Merchant Center und ein Google Ads-Konto. Nach der Registrierung können Sie einen eigenen Produkt-Feed anlegen, den Sie mit Bildern und Ads ausstatten. Google ermöglicht es Ihnen außerdem, Kampagnen für Produkte zu erstellen und so mehr Sichtbarkeit zu generieren.
Quelle: Screenshot Google Shopping
Reichweite
Google verarbeitet täglich geschätzt rund 8,5 Milliarden Suchanfragen. Ein großer Teil davon sind Produktsuchen. Die potenzielle Kundenbasis ist daher sehr eindrucksvoll.
Kosten
Google Shopping hat eine andere Gebührenstruktur als klassische Verkaufsplattformen. Das Einstellen von Produktanzeigen ist zunächst kostenlos. Kosten entstehen nach dem Prinzip Cost-per-Click. Durch bezahlte Anzeigen erreichen Sie dabei deutlich mehr Sichtbarkeit. Die Provision ist abhängig von der Produktkategorie und beträgt durchschnittlich elf Prozent.
Fazit: Mit Google Shopping von der größten Suchmaschine profitieren
Google Shopping bietet umfangreiche Möglichkeiten, um Verkäufe zu steigern und die Besuche auf Ihrer Webseite zu erhöhen. Die Beschäftigung mit dieser Plattform lohnt sich für jede Onlinehandel-Strategie und kann sogar dem stationären Handel nützen.
10. Faire
Faire konzentriert sich darauf, Verbindungen zwischen Einzelhändlern und Marken aufzubauen und ist der weltweit erste Online-Großhandelsmarkt, auf dem mehr als eine halbe Million Unternehmen einkaufen. Die Plattform ermöglicht es unabhängigen Einzelhändlern und Marken, ihre Produkte zu Großhandelspreisen zu kaufen und zu verkaufen.
Nutzung von Faire
Marken, die ihre Produkte im Großhandel an Einzelhändler verkaufen möchten, können sich kostenlos für die B2B-Plattform anmelden. Jedes Konto erhält Zugang zu einem E-Commerce-Shop, Auftragsabwicklung, einem Marketingkampagnen-Builder und einem Kundenverwaltungssystem.
Einzelhändler, die nach Großhandelsprodukten suchen, können sich für ein kostenloses Einkaufskonto anmelden.
Quelle: Screenshot Faire
Reichweite
Die Plattform umfasst mehr als 600.000 unabhängige Einzelhändler und mehr als 100.000 Marken in 150 verschiedenen Ländern. Das Unternehmen ist nicht börsennotiert, hat aber seit seiner Gründung 1,7 Milliarden Dollar an Finanzierung aufgebracht.
Kosten
Die Provision für eine Bestellung richtet sich danach, wie die Kundschaft bei Faire eingekauft hat.
- Für Kunden, die eine Marke über den Marktplatz von Faire entdecken, zahlen Marken eine Provision von 15 % auf alle Bestellungen und zusätzlich eine Neukundengebühr von $10 bei Eröffnungsbestellungen.
- Für bestehende oder potenzielle Kunden, die über einen Direktlink der Marke bei Faire bestellen, zahlen Marken 0% Provision.
Fazit: Großhandelspreise im Online-Shop
Faire ist eine praktische Plattform für Marken und Einzelhändler, die Produkte zu Großhandelspreisen kaufen oder verkaufen möchten. Dieser Online-Marktplatz bietet Einzelhändlern die Möglichkeit, Produkte von unabhängigen Marken auf der ganzen Welt zu entdecken.
Onlinehandel und Webshop-Anbieter bieten wachsenden Kundenkreis
E-Commerce hat eine glänzende Zukunft: 2017 lag der Umsatz im Bereich E-Commerce weltweit bei rund 5,2 Billionen US-Dollar. 2026 erwarten Hochrechnungen bereits knapp 8,2 Billionen US-Dollar. Zwar dominieren Amazon, Alibaba & Co. den E-Commerce-Markt, doch auch kleinere Anbietende mit Wurzeln im stationären Einzelhandel spielen eine wichtige Rolle. Ihre Produkte werden oft gleichzeitig über mehrere Kanäle online vertrieben.
Die Basis dafür bildet bei vielen Geschäften nach wie vor das Ladengeschäft oder eine Kette von Filialen. Händlerinnen und Händler können mit einem Shopsystem wie Shopify, WooCommerce oder Magento Ihren Onlineshop mit wenig technischem Aufwand ganz einfach selbst einrichten.
Noch schneller und einfacher funktioniert dies mit einem Händleraccount bei ausgewählten Online-Marktplätzen. Auf diese Weise können Sie mit vergleichsweise wenig Aufwand einen potenziell großen Kundenkreis erreichen. Für die Sichtbarkeit gegenüber der Konkurrenz auf der jeweiligen Plattform müssen die Händlerinnen und Händler allerdings selbst sorgen.
B2C- und B2B-Online-Marktplätze im Vergleich
Fast alle Verkaufsplattformen in Deutschland funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Als „Produktsuchmaschine“ vermitteln sie den Kontakt zwischen Verkäufern und ihrer Kundschaft.
Dabei bieten die Verkaufsplattformen die technische Infrastruktur für die Darstellung des Angebots und kümmern sich um die Abwicklung des Kaufs: vom Warenkorb über die Zahlungsabwicklung bis zur Rechnungsstellung. Für diesen Service behalten die Plattformen einen Teil des Umsatzes als Provision ein und verlangen meist auch eine monatliche Grundgebühr.
Ein wichtiger Unterschied besteht dabei zwischen B2C- und B2B-Online-Marktplätzen. Während B2C-Plattformen Herstellende und Handelnde mit Endverbrauchern und -verbraucherinnen zusammenbringen, sind Verkaufsplattformen im B2B-Bereich oft auf spezielle Branchen und Themen fokussiert. Zusätzliche Funktionen erleichtern Firmen und Großabnehmern in der B2B-Branche zudem die Einbindung in das professionelle Beschaffungswesen.
Eigener Online-Shop versus Online-Verkaufsplattform: Was ist besser?
Die Entscheidung, ob Sie einen eigenen Online-Shop eröffnen oder Ihre Produkte auf einer Online-Verkaufsplattform anbieten sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Ein eigener Online-Shop bietet Ihnen volle Kontrolle über Ihr Branding, Ihre Preisgestaltung und Ihre Kundenbeziehungen. Somit haben Sie vollständige Flexibilität. Sie sind nicht von Designs, Prozessen und Vorgaben Dritter abhängig. Klar ist auch: Mit dem Aufbau und Betrieb eines eigenen Online-Shops sind hohe Kosten und in erster Linie ein hoher Zeitaufwand verbunden.
Im Gegensatz dazu bieten Online-Marktplätze wie eBay oder Alibaba auf einen Schlag Zugang zu einer riesigen, etablierten Kundenbasis. Sie müssen sich nur wenig um Marketing und Kundenakquise kümmern, da eine solche Plattform diesen Job für Sie übernimmt. Allerdings müssen Sie auch Gebühren zahlen und haben weniger Kontrolle über Ihren Shop.
Online-Marktplatz auswählen: Das ist wichtig
Wenn Sie sich für einen Online-Marktplatz entscheiden, sollten Sie verschiedene Punkte bei der Auswahl berücksichtigen:
- Provision: Diese kann stark variieren und hat einen erheblichen Einfluss auf Ihre Gewinnmarge.
- Traffic: Wie viel Nutzer eine Plattform hat, ist entscheidend. Denn es müssen ausreichend sein, damit Sie Geld verdienen.
- Zielgruppe: Wenn Ihre Produkte speziell auf eine bestimmte Kundengruppe abzielen, sollten Sie eine Plattform wählen, die diese Zielgruppe anzieht.
Zudem ist die Art der Produkte, die auf der Plattform verkauft werden, entscheidend. Einige Plattformen sind besser für bestimmte Produktkategorien geeignet als andere. Handgemachtes und DIY verkauft sich beispielsweise auf Etsy besser als auf Alibaba.
Verkaufsplattform: Das ist bei der Produktplatzierung relevant
Verkaufsplattform ausgewählt? Jetzt ist die Produktplatzierung an der Reihe. Auch hier gibt es wichtige Punkte zu beachten. Ihr Listing muss alle notwendigen Informationen enthalten und von Ihrer Zielgruppe leicht zu finden sein.
Dabei hilft:
- Ein gutes Produktbild, das hochwertig ist und Ihr Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt.
- Eine detaillierte Produktbeschreibung, die alle Funktionen und Vorteile Ihres Produktes aufzeigt.
- Die nötige Suchmaschinenoptimierung, damit Ihre Produkte bei den richtigen Suchbegriffen vom Algorithmus gefunden werden.
Sammeln Sie zudem Kundenbewertungen und präsentieren Sie diese auf der Plattform. Sie können einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung Ihrer Kunden und Kundinnen haben.
Kostenlose oder kostenpflichtige Verkaufsplattform?
Es gibt einige Plattformen, die kostengünstig sind und beispielsweise keine monatlichen oder jährlichen Grundgebühren verlangen. Dort sind meist die Provisionen wieder höher, was sich am Ende wieder ausgleicht.
Gänzlich kostenlos ist keine Verkaufsplattform. Google Shopping kommt am ehesten an diesen Status heran. Dort sind zum Beispiel keine Listing-Gebühren oder Grundgebühren fällig, aber eben eine variable Provision.
Klassische Verkaufsplattformen wie eBay und neue Ansätze
Weltweit führende Verkaufsplattformen wie eBay und Amazon wurden im Online-Boom um die Jahrtausendwende gegründet. Diese haben sich in den letzten Jahrzehnten fest etabliert und gehören aktuell zu den bekanntesten und umsatzstärksten Unternehmen der Welt.
Neue Plattformen versuchen, mit Innovation und Nischenpositionierung die Schwächen der Großen auszunutzen und potenzielle Kunden und Kundinnen zurückzugewinnen. Das Beispiel der Verkaufsplattform Rakuten, die vor wenigen Jahren in Deutschland mehr oder weniger gescheitert ist, zeigt jedoch, wie umkämpft das Feld in Deutschland aktuell ist.
Fazit: Die Wahl der richtigen Verkaufsplattform hängt von Ihren Produkten und Ihrer Zielgruppe ab
Viele Verkaufsplattformen konkurrieren um die Gunst der Verkaufenden. Kosten entstehen meist aus kombinierter Grundgebühr und Verkaufsprovision. Für spezialisierte Anbieter lohnen sich Portale, die auf ein Nischenpublikum spezialisiert sind. Gleichzeitig bringen neue Formate im Onlinehandel die klassischen Verkaufsplattformen unter Druck.
Am meisten profitieren Händlerinnen und Händler durch eine optimale Kombination mehrerer Lösungen, mit denen sie ihre Zielgruppen einfach, kostengünstig und zielgenau erreichen können.
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