Diagramme helfen dabei, komplizierte Excel-Tabellen ansprechend zu visualisieren und Inhalte greifbar zu machen. Möchten Sie beispielsweise beobachten, wie sich ein bestimmter Wert über einen konkreten Zeitraum hinweg entwickelt hat und welche Anstiege und Abfälle es auf dem Weg gab, können Sie ein Wasserfalldiagramm nutzen.
Wir verraten Ihnen, wie Sie ein Wasserfalldiagramm im Handumdrehen erstellen können und worauf Sie dabei achten sollten.
Was ist ein Wasserfalldiagramm?
Das Wasserfalldiagramm ist eine spezielle Form des Säulendiagramms, bei dem eine Serie an Werten mithilfe von Säulen grafisch aufgearbeitet wird. Es visualisiert, wie sich ein Anfangswert durch zusätzliche Kennzahlen bis zu seinem Endwert erhöht und/oder verringert. Die Zwischenwerte können entweder zeit- oder kategoriebasiert sein.
Wofür Sie Wasserfalldiagramme nützlich sein können
Das Wasserfalldiagramm (englisch: waterfall chart) gehört zu den Säulendiagrammen und wird aufgrund seiner Darstellungsform auch als Brückendiagramm bezeichnet. Seit Microsoft Office Excel 2016 gehört das Wasserfalldiagramm zum Standard-Repertoire in der Diagrammauswahl.
Ein Wasserfalldiagramm stellt die Entwicklung eines bestimmten Werts (z. B. eines Budgets) grafisch dar. Dabei finden sowohl positive Werte (z. B. Einnahmen) als auch negative Werte (z. B. Ausgaben) Eingang in das Diagramm und werden visualisiert.
Durch die von Excel voreingestellte farbliche Kennzeichnung (orange für Ausgaben, blau für Einnahmen) lassen sich unterschiedliche Werte auf einen Blick erkennen und ihrem Typus (Abfall oder Anstieg) zuordnen.
Wasserfalldiagramme sind vor allem für die Betrachtung von Kosten geeignet. Sie zeigen, wie Ausgaben und Einnahmen den Startwert beeinflussen und schließlich zur Endsumme führen. Darstellen lassen sich mit dem Diagrammtypen beispielsweise:
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Umsatzentwicklungen
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Einnahmen/Ausgaben (Gewinn/Verlust)
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Verkaufszahlen
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Produktionszahlen
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Klicks
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Impressionen
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Conversion Rates
Zusammengefasst: Immer, wenn eine Kennzahl durch verschiedene Quellen (Datenreihen) positiv oder negativ beeinflusst wird, können Sie ein Wasserfalldiagramm zur Darstellung verwenden.
Wie erstellt man ein Wasserfalldiagramm?
- Öffnen Sie ein neues Excel-Dokument.
- Erstellen Sie eine Wertetabelle. Sinkende Werte (Abfall) werden als negative Zahlen eingetragen.
- Wählen Sie die Wertetabelle aus.
- Klicken Sie auf „Einfügen“ und anschließend auf „Wasserfalldiagramm“.
- Das Wasserfalldiagramm stellt nun farbcodiert Anstieg und Abfall dar.
- Um die Zwischen- und Endsumme korrekt darzustellen, klicken Sie die Säulen einzeln mit Rechtsklick an.
- Wählen Sie „Als Summe festlegen“ aus
Ein Wasserfalldiagramm in Excel erstellen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Zur Darstellung von Wertveränderungen bietet Microsoft Excel seit 2016 Wasserfalldiagramme an. Aus einer Datentabelle lässt sich so mit wenigen Klicks eine Grafik erstellen, die die Entwicklung Ihrer relevanten Kennzahlen visualisiert.
Um ein Wasserfalldiagramm in Excel zu erstellen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Öffnen Sie ein neues Excel-Dokument.
2. Erstellen Sie eine Wertetabelle. Werte, die einen Abfall repräsentieren, werden als negative Zahlen eingetragen.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
3. Wählen Sie die Wertetabelle aus, in dem Sie mit der linken Maustaste einen Rahmen um diese ziehen.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
4. Im nächsten Schritt klicken Sie im Menü auf „Einfügen“ und anschließend links neben dem „Globus“-Symbol auf „Wasserfall“.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
5. Das Säulendiagramm stellt nun farbcodiert den Anstieg und Abfall Ihrer Werte dar.Screenshot: Microsoft Excel 2020
6. Vergeben Sie einen „Diagrammtitel“.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
7. Um die Zwischen- und Endsumme korrekt darzustellen, klicken Sie die Säulen einzeln mit Rechtsklick an und wählen im Kontextmenü „Als Summe festlegen“ aus.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
8. Das Wasserfalldiagramm ist nun fertig erstellt.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
Neben der Anfangs- und Endsumme können auch weitere Zwischensummen in Wasserfalldiagrammen dargestellt werden. Das ist besonders sinnvoll, um ein Resümee nach bestimmten Kostenpunkten oder nach einem gewissen Zeitraum zu ziehen. Beachten Sie jedoch, dass kumulierte Werte als Summe dargestellt werden müssen, damit sie in der Grafik korrekt ausgegeben werden. Klicken Sie dazu die jeweilige Säule mit Rechtsklick an und wählen „Als Summe festlegen“ aus.
Wasserfalldiagramm in Powerpoint: Auch in Microsofts Präsentationssoftware lässt sich ein Säulendiagramm mithilfe der Diagrammart „Gestapelte Säulen“ erstellen. Das Vorgehen ist jedoch sehr aufwändig, weshalb sich die Visualisierung in Excel empfiehlt.
Excel-Wasserfalldiagramm: Mehrere Datenreihen miteinander vergleichen
Mithilfe des Wasserfalldiagramms lassen sich mehrere Quellen miteinander vergleichen, die zur Änderung des Anfangswertes geführt haben. Werden beispielsweise die Umsatzzahlen des ersten Quartals miteinander verglichen, kann genau nachvollzogen werden, welche Anstiege und Senkungen in den einzelnen Monaten stattfanden und schließlich den Umsatz gesteigert oder gesenkt haben. Wichtig ist, dass ein Wasserfalldiagramm stets eine Kennzahl unter der Betrachtung verschiedener Datenreihen auswertet.
Beispiel:
Impressionen können durch verschiedene Geräte erfolgen. Mithilfe des Wasserfalldiagramms kann dargestellt werden, wie sich die Impressionen aufgeteilt auf die Gerätetypen Computer, Tablet und Smartphone entwickelt haben. Der Anfangswert zeigt den Monat Januar. Im Folgenden wird aufgeführt, ob die Impressionen auf dem jeweiligen Gerät gesunken oder gestiegen sind. Der Endwert zeigt die Summe der Impressionen für den darauffolgenden Monat Februar.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
Die Anwendungsbeispiele für den Diagrammtyp sind vielfältig. Sie betrachten stets eine Kennzahl, die sich durch das Hinzufügen von Datenreihen verändert. So kann die Entwicklung dieser Kennzahl über einen bestimmten Zeitraum hinweg beobachtet werden.
Formatierung anpassen: Achsenoptionen und Farbgebung
Wasserfalldiagramme können in Excel leicht an das eigene Design angepasst werden. Über das Formatmenü können Sie das Layout, die Achsen sowie die Farbgebung ändern. Für eine bessere Lesbarkeit können Sie außerdem die Beschriftungen der Achsen formatieren.
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Wählen Sie dazu die Achse aus.
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Klicken Sie auf „Achse formatieren“
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Passen Sie die Achsen- und Textoptionen entsprechend an.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
Auch die Fülloptionen und Textfüllungen der Achse können individualisiert werden. Das Textformat passen Sie über den Reiter „Start“ an. Hier lassen sich Schriftart, Größe und weitere Textspezifikationen festlegen.
Für die Änderung der Farbgebung stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. Einheitliche Anpassungen können Sie mithilfe der vorgegebenen Farbpaletten vornehmen.
- Gehen Sie dazu auf „Diagrammentwurf“.
- Wählen Sie im Anschluss unter „Farbe ändern“ die gewünschte Farbpalette aus.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
Alternativ können Sie auch jede Säule einzeln einfärben oder über die Legende Datengruppen formatieren. Wollen Sie die Säulen einzeln anpassen, klicken Sie die jeweilige Säule an. Gehen Sie dann über „Format“ zu „Fülloptionen“ und wählen Sie die entsprechende Farbe aus. Möchten Sie hingegen für eine Gruppierung dieselbe Farbe festlegen, ändern Sie stattdessen die Füllfarbe in der Legende.
Über die Registerkarte „Diagrammentwurf“ > „Diagrammelement hinzufügen“ können Sie weitere Formatierungen vornehmen. Entfernen Sie ganz einfach folgende Elemente oder fügen Sie diese hinzu:
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Achsen
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Achsentitel
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Diagrammtitel
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Datenbeschriftungen
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Gitternetzlinien
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Legende
Zwischen den Säulen können Sie zusätzlich Verbindungslinien einfügen. Diese machen den Diagrammfluss besonders gut deutlich.
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Klicken Sie dazu alle Säulen an.
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Gehen Sie im Menü „Datenreihen formatieren“ auf das Symbol für Säulen.
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Aktivieren (oder deaktivieren) Sie die Option „Verbindungslinien anzeigen“.
Screenshot: Microsoft Excel 2020
Fazit: Entwicklungen mit einem Wasserfalldiagramm darstellen
Ein Wasserfalldiagramm lässt sich mit mit Excel in Windeseile erstellen. Es hilft dabei, die Veränderung eines Anfangswertes zu beobachten und positive sowie negative Entwicklungen anschaulich darzustellen.
Mithilfe verschiedener Formatierungsoptionen können bestimmte Werte hervorgehoben werden. Farbcodierungen unterstützen zusätzlich die Visualisierung und Gruppierung von Datensätzen.