WebM: Das Container-Format für Multimedia-Dateien

Zukunft des Marketings in EMEA
Noora Harju
Noora Harju

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Haben Sie ein Video im WebM-Format zugeschickt bekommen? Schon seit über zehn Jahren gibt es das von Google als Alternative zu anderen Video- und Tonformaten bereitgestellte WebM-Format für Multimedia-Dateien. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, was es mit dem Format auf sich hat, wie Sie es abspielen können und wie Sie es in ein anderes Format konvertieren.

Frau am Monitor mit Kamera in Hand arbeitet mit WebM

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Die Historie des WebM-Formats

Das bekannte MP4-Format mit seinen Codecs (Audio: AAC, MP3; Video: H.264, H.265) ist zwar für Sie als Konsument kostenlos nutzbar, Entwicklerinnen müssen jedoch Lizenzgebühren bezahlen, wenn sie damit arbeiten möchten.

Mit aus diesem Grund hat Google 2010 das WebM-Format mit der Dateiendung *.webm veröffentlicht. Es ist ein Open-Source-Projekt, was bedeutet, dass alle Programmierer und Programmiererinnen mitarbeiten können, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen.

Im Container-Format WebM werden die Videocodecs VP8 und VP9 sowie die Audiocodecs Vorbis und Opus verwendet. Die Videocodecs sind so gestaltet, dass Dateien in diesem Format von Anwendenden schnell mit wenig Rechenleistung entpackt werden können.

YouTube setzt als Tochterkonzern von Google beispielsweise auf dieses Format, ist aber auch weiterhin mit den MP4-Codecs kompatibel.

WebM vs. MP4

Neben dem primären Unterschied der Lizenzgebühren, die für MP4 anfallen und für WebM nicht, gibt es weitere technische Unterschiede zwischen den beiden Container-Formaten.

Die Spezifikationen der beiden Formate im Vergleich:

  • WebM nutzt Vorbis und Opus als Audio-Codecs, MP4 nutzt AAC und MP3.
  • WebM nutzt VP8 und VP9 als Video-Codecs, MP4 nutzt H.264 und H.265.
  • MP4-Dateien weisen eine bessere Qualität im Vergleich mit WebM-Dateien auf.
  • WebM-Dateien sind kleiner.
  • MP4 ist für Entwickelnde kostenpflichtig, WebM nicht.

Während MP4 weit verbreitet und bekannt ist, fristet WebM im Verhältnis dazu eher ein Nischendasein. Es ist vor allem in den Produkten seines Initiators Google zu finden. Dennoch sind beispielsweise neben Google Chrome die meisten gängigen Browser wie Mozilla Firefox oder Opera mit dem Container-Format für Video- und Audiodateien kompatibel. Andere wiederum, wie Safari oder Edge, lassen sich mit einem Plugin aufrüsten.

Geeignete WebM-Player: So können Sie eine WebM-Datei öffnen und abspielen

Wenn Sie eine Videodatei nicht online im Browser betrachten, sondern als WebM-Datei zugeschickt bekommen haben, ist es gut möglich, dass Ihre gängigen Programme die WebM-Datei nicht abspielen oder überhaupt öffnen können.

Ein beliebtes Programm, das sowohl für Windows- als auch Apple-Betriebssysteme verfügbar ist, ist der VLC Media Player. Damit können Sie alle gängigen Videoformate inklusive WebM abspielen. Gleiches gilt für die Open-Source-Software Kodi, die ebenfalls beide gängigen Betriebssysteme und darüber hinaus auch beispielsweise Linux und Raspberry unterstützt.

Wer einen Windows-PC besitzt, kann auch den vorinstallierten Windows Media Player nutzen oder beispielsweise Winamp herunterladen.

So arbeiten Sie mit einer WebM-Datei

Möchten Sie die WebM-Datei nicht nur anschauen, sondern bearbeiten oder konvertieren? Auch dafür gibt es Programme und Online-Tools.

WebM bearbeiten

Um eine WebM-Datei zu bearbeiten, benötigen Sie ein entsprechendes Programm. Es gibt sowohl Online- als auch Offline-Tools. Wer Windows nutzt, kann beispielsweise den MiniTool MovieMaker oder den VSDC-Video-Editor einsetzen.

Für Mac-Anwender und -Anwenderinnen gibt es ebenfalls spezielle Programme zur Bearbeitung von WebM-Dateien. Neben der hauseigenen iMovie-Software können Sie zum Beispiel auf den OpenShot-Video-Editor setzen.

Es gibt zudem eine Reihe von Tools, die eine Videobearbeitung online zulassen. Hier sind jedoch meist die Funktionen eingeschränkt oder es sind nur einzelne Bearbeitungsschritte wie das Drehen des Videos möglich.

WebM konvertieren und umwandeln

Wem das WebM-Format zu speziell ist, kann solche Dateien problemlos in ein gängigeres Format wie MP4, AVI oder MOV umwandeln. Dafür braucht es, wie für die Bearbeitung der Dateien, ebenfalls spezielle Software.

Unter anderem bietet der bereits vorgestellte VLC Media Player diese Funktion an. Weitere Möglichkeiten sind:

Wer eine WebM-Datei nur umwandeln möchte, kann für das einfache und schnelle Umwandeln auf eines der Online-Tools zurückgreifen. Es ist nicht zwingend notwendig, eine Software zu installieren.

Auch für Smartphones mit Android- und iOS-System gibt es zahlreiche Apps, die die Konvertierung ermöglichen. Suchen Sie im App Store bzw. Play Store nach „webm converter“ und Sie haben die Auswahl aus dutzenden Apps.

Fazit: Open-Source-Projekt als Alternative zu MP4 & Co.

Aus Sicht von Anwendern und Anwenderinnen mag das WebM-Format mehr lästig als ernsthafte Alternative zu MP4 & Co. sein. Schließlich ist nicht jedes Programm oder jeder Browser uneingeschränkt mit dem Container-Format kompatibel. Schnell muss dann eine Lösung her, wie das Musik- oder Werbevideo trotzdem angeschaut oder bearbeitet werden kann – die vorgestellten Tools und Softwarelösungen schaffen Abhilfe.

Für Programmierende hingegen ist das WebM-Format eine wichtige Alternative. Als Open-Source-Projekt ist es kostenfrei nutzbar und es werden nicht wie bei MP4 Lizenzgebühren fällig. Ob sich das Format und seine WebM-Player jedoch am Ende gegen andere Videoformate durchsetzt und MP4 als gängiges Container-Format ablöst, wird sich zeigen.

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Titelbild: 1218118094 / iStock / Getty Images Plus

Themen: Video-Marketing

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