Daten entwickeln sich zunehmend zu einer digitalen Währung für Unternehmen. Diese müssen Informationen sammeln, auswerten und einsetzen, um wettbewerbsfähig zu sein und die eigenen Prozesse und Anwendungen zu optimieren. Hier kommt als Lösung die Datenintegration ins Spiel. Diese sorgt dafür, dass Informationen nicht über das Unternehmen verteilt an verschiedenen Stellen liegen, sondern zentral gesammelt und jederzeit abrufbereit sind.

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Was gibt es für Datenquellen?

Für die Datenintegration können ganz unterschiedliche Datenquellen herangezogen werden. Beispielsweise gibt es Datenbanken, in denen vielfältige Informationen abgespeichert werden. Von Kundendaten über Bestellvorgänge bis hin zu Produkten und Geschäftsdaten können hier viele Informationen abgespeichert werden.

Neben Computerdatenquellen können auch Dateidatenquellen genutzt werden. Hier stammen die Daten dann beispielsweise aus Tabellen, XML-Dateien oder CSV-Dateien. Wichtig ist, dass bei der Datenintegration die Arten von Daten berücksichtigt werden.

Ebenfalls gängig ist es, Cloud-basierte Anwendungen für die Datenerfassung zu nutzen. So müssen Sie die einzelnen Informationen zu Kunden und Kundinnen bzw. zu Geschäftsprozessen nicht erst in eine Datenbank eintragen, sondern können sie direkt über die Cloud extrahieren.

Ähnlich funktioniert die Arbeit mit IoT-Geräten (Internet der Dinge oder Internet of things) dieses Vorgehen ist besonders praktisch, um an Echtzeitinformationen zu gelangen. Nicht zuletzt können User und Userinnen API-Schnittstellen für die Datenintegration verwenden.

Zielsetzungen bei der Datenintegration

Die Digitalisierung im Vertrieb führt dazu, dass Unternehmen zahlreiche Datensätze zur Verfügung stehen. Diese stammen aus unterschiedlichen Quellen wie Befragungen der Kundschaft, Forschung oder Vertriebsaktivitäten und haben jeweils andere Qualitäten. Zu den klassischen Unternehmensdaten gehören:

  • Kundendaten
  • Produktdaten
  • Marktdaten
  • Absatzzahlen
  • Gesetze
  • Umweltdaten
  • Sicherheitsdaten

Da Unternehmen auf unterschiedlichen Wegen Zugriff auf solche Datenspeicher erlangen, sind diese meist an verschiedenen Stellen zu finden. Mit der Zeit entstehen sogenannte Datensilos, bei denen Unternehmensdaten an einzelnen Stellen vorhanden, aber nicht miteinander verknüpft sind. Das macht es schwer, sie auszuwerten und für den Betrieb einzusetzen.

Die Datenintegration setzt hier an und vereint die Unternehmensdaten unterschiedlicher Quellen an einem Ort und in einer einheitlichen Weise. Das führt zu einer hohen Datenkonsistenz und Datenintegrität (also der Korrektheit und Verlässlichkeit der vorhandenen Daten).

Einsatzbereiche der Datenintegration für Datenintegrität und Datenkonsistenz

Die Integration von Daten aus einer Datenquelle in ein vorhandenes System gehört zum Alltag nahezu aller Unternehmen. Insbesondere spielt sie bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen eine zentrale Rolle.

Von der eigenen Webseite, durch Social-Media-Kanäle oder via E-Mail-Marketing gewinnen Unternehmen große Datenmengen, deren Auswertung lohnenswert ist. Das Ziel von Datenintegrationslösungen besteht darin, eine einheitliche Sicht auf die Kundinnen und Kunden zu gewinnen und möglichst viel über sie zu wissen.

Im Rahmen der Datenintegration streben Unternehmen folgende Prozessteile an:

Data Warehouses

Bei Data Warehouses handelt es sich um Datenpools, mit deren Hilfe Mitarbeitende die Unternehmensdaten einsehen, auswerten und anwenden. Zu diesem Zweck werden beim Data Warehousing die Datenmengen an einem Ort zentral gelagert und einheitlich aufbereitet. Sämtliche Unternehmensbereiche erhalten durch Data Warehouses Zugriff auf ein einziges System und haben einheitliche Informationen zur Verfügung.

Business Intelligence (BI)

Business Intelligence meint den Vorgang, vorhandene Unternehmensdaten auszuwerten, um zu fundierten, zielführenden und marktkonformen Geschäftsentscheidungen zu kommen. Die BI steht hierbei am Ende der Datenintegration, wenn sämtliche vorhandenen Daten bereits vereinheitlicht und systematisch aufbereitet sind.

Stammdatennutzung

Kundendaten gelangen auf unterschiedlichen Kanälen wie Vertrieb, Marketing und CRM (Customer-Relationship-Management) in ein Unternehmen. Daher ist es wichtig, sämtliche Daten einheitlich aufzubereiten und allen Unternehmensbereichen zur Verfügung zu stellen. So ist sichergestellt, dass alle genau wissen, von welchen Kunden bzw. Kundinnen die Rede ist.

Wie funktioniert Datenintegration?

Die in den Datensilos vorhandenen Daten können Sie auf unterschiedliche Weise vereinheitlichen:

1. Manuelle Datenintegration

Die Mitarbeitenden tragen die Daten händisch zusammen und übertragen sie ins Data Warehouse. Dieser Vorgang ist zeitintensiv und nur für kleine Betriebe mit geringen Datensätzen geeignet.

2. Middleware-basierte Datenintegration

Diese Form der Datenintegration ist vor allem für die Nutzung veralteter Datensätze und -systeme geeignet. Die Middleware dient als Adapter, der solche Daten für moderne Anwendungen nutzbar macht.

3. ETL

Bei ETL (Extraktion, Transformation, Laden) handelt es sich um eine Teilaufgabe der Datenintegration. Hierbei werden die in einem Quellsystem vorhandenen Daten extrahiert und so transformiert, dass sie ins Data Warehouse geladen werden können.

4. Uniform-Access-Integration

Sie dient der optischen Vereinheitlichung von Datensätzen. Die Informationen bleiben an ihren Ursprungsorten erhalten, bekommen durch ein Frontend jedoch ein einheitliches Aussehen.

5. Common-Storage-Integration

Im Unterschied zur Uniform-Access-Integration bleiben die Daten bei diesem Ansatz nicht in der Datenquelle, sondern gelangen als Kopie in ein einheitliches Data Warehouse.

Vorteile von Datenintegration

Warum ist Datenintegration wichtig? Für Unternehmen sind Daten wie eine Währung. Sie helfen dabei, Kunden und Kundinnen gezielt anzusprechen, ihnen individuelle Angebote zu unterbreiten und die Betriebsumsätze zu steigern. Einige Unternehmen haben aus dem Sammeln und dem Verkauf von Daten ein eigenes Geschäftsmodell entwickelt. Die Datenintegration erlaubt es Ihnen, die vorhandenen Daten übersichtlich aufzubereiten und sinnvolle Rückschlüsse daraus zu ziehen.

Für Ihr Unternehmen ergeben sich aus der Datenintegration diverse Vorteile:

  • Die Daten werden zusammengeführt und vereinheitlicht, sodass es zu keinen Datensilos kommt.
  • Ihr Unternehmen erreicht eine hohe Datenintegrität bzw. Datenkonsistenz, bei der die vorhandenen Informationen korrekt und vollständig sind.
  • Die Datenintegration spart Ihrem Unternehmen viel Zeit und Ressourcen.
  • Durch vollständige und korrekte Daten kommt es seltener zu Fehlern und Fehlentscheidungen.
  • Alle Unternehmensbereiche arbeiten mit denselben Datenpools, wodurch sich verbesserte Workflows ergeben.
  • Die Datenintegration erleichtert die Business Intelligence und führt zu soliden, nachvollziehbaren und sinnvollen Geschäftsentscheidungen.

Datenintegration: Herausforderungen im Umgang mit Daten

Im Rahmen der Datenintegration müssen Unternehmen eine Vielzahl von Aufgaben meistern. Unter anderem müssen sie klären, wie sie veraltete Datensätze nutzbar machen und alte Systeme integrieren können. Außerdem müssen Informationen aus diversen Datenquellen wie der Cloud, Videos oder von Sensoren ausgewertet werden, das erfordert jeweils eine andere Technik. Immer häufiger ist es hierbei notwendig, Daten in Echtzeit zu analysieren.

Des Weiteren müssen Sie zwischen internen und externen Quellen unterscheiden, da die Datensätze jeweils andere Eigenschaften und Präsentationsformen aufweisen. Nicht zuletzt müssen die Systeme zur Datenintegration kontinuierlich erweitert und angepasst werden, damit sie mit neuen Entwicklungen am Markt standhalten.

Die wichtigsten Herausforderungen bei der Datenintegration im Überblick:

  • veraltete Datensätze nutzbar machen
  • alte Systeme nutzen
  • Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen
  • Umgang mit unterschiedlichen Technologien und Verfahren
  • Analyse von Daten in Echtzeit
  • klare Trennung zwischen internen und externen Daten
  • kontinuierliche Weiterentwicklung der Systeme zur Datenintegration

Datenintegration Tools: Darauf sollten Sie bei der Wahl achten

Es gibt eine Vielzahl von Tools und Hilfsmitteln, auf die Sie bei der Datenintegration zurückgreifen können. Wenn Sie ein Datenintegrations-Tool auswählen, sollten Sie auf Open-Source-Lösungen setzen. Diese sind in der Regel kosteneffizient und bieten eine hohe Flexibilität.

Die einzelnen Tools können auf individuelle Aufgaben angepasst und leicht erweitert werden. Außerdem arbeiten sie mit offenen Standards, sodass die Integration anderer Systeme und die Übernahme von Daten aus unterschiedlichen Quellen leicht möglich ist. Nicht zuletzt bieten Open-Source-Lösungen häufig ein hohes Maß an Sicherheit.

Ein weiteres wichtiges Kriterium bei Tools zur Datenintegration ist die Nutzungsfreundlichkeit. Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden die einzelnen Lösungen nur dann nutzen und deren volles Potenzial ausschöpfen, wenn sie mit den einzelnen Hilfsmitteln leicht zurechtkommen und diese verstehen. Nicht zuletzt ist ein transparentes Preismodell zu empfehlen. Sie sollten nur für solche Leistungen bezahlen, die Sie tatsächlich brauchen und in Anspruch nehmen.

Fazit: Datenintegration ist ein kontinuierlicher Prozess

Die Datenintegration kommt niemals zu einem Ende. Das liegt daran, dass immer neue Daten zur Verfügung stehen und immer neue Systeme auf den Markt gelangen. Sie müssen daher Konzepte zur Datenintegration implementieren, die nachhaltig sind und eine kontinuierliche Sammlung, Auswertung und Anwendung von Datensätzen ermöglichen.

Zudem sollten die Mitarbeitenden dazu angehalten werden, eine effiziente Datenintegration voranzutreiben, um Datensilos zu vermeiden und für Datenkonsistenz bzw. Datenintegrität zu sorgen.

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Titelbild: SeventyFour / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 9. Juni 2023, aktualisiert am Juni 09 2023

Themen:

Digitalisierung