Was versteht man unter Demand Planning?

Vorlage für Vertriebsprognosen
Marcel Zeller
Marcel Zeller

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Lagerplatz ist rar und verursacht erhebliche Kosten. Wie schön wäre es da, immer nur so viele Produkte auf Lager zu haben, wie von den Kunden und Kundinnen auch tatsächlich nachgefragt werden. Mit dem Demand Planning lässt sich dieses Ziel erreichen: Sie optimieren mit dieser Strategie Ihre Supply Chain und reduzieren Einnahmeverluste.

Frau und Mann sitzen nebeneinander und besprechen Demand Planning

Was es mit dem Demand Planning auf sich hat und wie Sie es für die Prozesse in Ihrem Betrieb nutzen, erklären wir im Folgenden.

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Demand Planning: Die Definition

Das Demand Planning ist ein Teil der Supply Chain. Es handelt sich hierbei um ein Prognoseverfahren zur Analyse, Bewertung und Vorhersage der Güternachfrage im Supply Chain Management. Durch verschiedene Strategien kann der jeweilige Demand Planner fast passgenau einschätzen, wie viele Einheiten eines Produkts von Ihrer Zielgruppe nachgefragt werden. Durch die Einschätzung des Kundenbedarfs ist es Ihnen möglich, nur so viele Artikel zu produzieren, wie Sie tatsächlich verkaufen. Auf diese Weise sparen Sie Lagerplatz ein und vermeiden eine Überproduktion.

Das Demand Planning unterstützt Sie bei der Erreichung Ihrer Unternehmensziele. Zu diesem Zweck ist es nötig, dass Sie die einzelnen Prozesse im Supply Chain Management unter die Lupe nehmen und bewerten. Eine Schwachstellenanalyse hilft Ihnen dabei, eventuelle Schwächen und Mängel in der Produktion aufzudecken und diese zu beseitigen.

Wichtige Komponenten beim Demand Planning

Das Demand Planning beziehungsweise die Bedarfsplanung umfasst vor allem drei große Bereiche:

Management des Produktportfolios

Im Rahmen des Produktportfoliomanagements untersuchen Sie den kompletten Lebenszyklus eines Produkts. Dieser reicht von der Entwicklung bis zum Recycling. Gerade im Rahmen der Unternehmensprozesse kommt es häufig zu Überschneidungen zwischen einzelnen Produkten.

Solche Beziehungen zu erkennen und einzuschätzen, ob und in welchem Rahmen neue Produkte das bestehende Produktportfolio beeinträchtigen, hilft Ihnen, einen optimalen Produktmix zu erreichen. So können Sie möglichst genau auf die Kundennachfrage reagieren.

Statistische Vorhersagen

Wenn ihr Unternehmen schon seit einiger Zeit am Markt tätig ist, konnten Sie sicher bereits einige Nachfragedaten Ihrer Kundschaft sammeln. Im Rahmen des Demand Plannings greifen Sie auf diese Informationen zurück. Dabei stellen Sie diese als Zeitreihen dar, analysieren die Daten und nutzen sie für Zukunftsprognosen.

Um Prognosefehler zu vermeiden, ist es wichtig, dass die gewonnenen Datenpakete korrekt und vollständig sind. Überprüfen Sie daher die verschiedenen Verfahren zur Datensammlung. Hierbei können Ihnen folgende Leitfragen helfen:

  1. Sind Ihre Datensammlungen zielführend?
  2. Fragen Sie Kundendaten ab, die Sie auch wirklich benötigen?
  3. Ist Ihre Methode zur Datensammlung noch zeitgemäß?

Berücksichtigen Sie für die Planung des Kundenbedarfs außerdem saisonal bedingte Nachfragespitzen, zum Beispiel durch den Weihnachtsverkauf zwischen Oktober und Dezember oder für Schlussverkäufe im Frühjahr und Herbst. So können Sie häufige Prognosefehler vermeiden und gegebenenfalls rechtzeitig neue Arbeitsstellen in Ihrem Unternehmen schaffen, die den außerordentlichen Kundenbedarf abdecken.

Handelsförderungs-Management

Marketing und Nachfrage stehen in einer engen Verbindung. Das Ziel von Marketingmaßnahmen besteht darin, Aufmerksamkeit für ein Produkt bei der Zielgruppe zu erzeugen. Entsprechend führen Werbemaßnahmen in der Regel zu einer Erhöhung der Nachfrage.

Deswegen ist es unverzichtbar, die Marketingabteilung ins Demand Planning mit einzubeziehen. Nutzen Sie die Expertise Ihrer Marketingabteilung um die Kundenbedarfe erfolgreich zu prognostizieren.

Demand Planning: Der Prozess

Sie können das Demand Planning als Prozess begreifen, der über verschiedene Einzelschritte zu sinnvollen Prognosen und einer Verbesserung der Unternehmensprozesse führt.

Wer nimmt alles am Demand Planning teil?

Das Prognoseverfahren betrifft nahezu alle Unternehmensbereiche und Abteilungen. Deswegen ist es wichtig, die einzelnen Verantwortlichen in den Demand-Planning-Prozess zu integrieren. Besonders Input vom Vertrieb kann hier für Sie von großer Bedeutung sein: Dieser ist für die Neukundengewinnung und die Stammkundenpflege verantwortlich und steht somit in engem Kontakt zur Zielgruppe.

Durch die Analyse der dort gewonnenen Daten können Sie bestimmen, welche Bedarfe bestehen und Ihre Produktion entsprechend anpassen. Ebenso muss – wie eben beschrieben – das Marketing in den Prozess integriert werden.

Auch das Produktmanagement ist wichtig für das Demand Planning. Dort werden die einzelnen Produkte entsprechend der Nachfrage anfertigt. Die Führungskräfte sind dafür verantwortlich, die gewonnenen Daten und Informationen aus allen Abteilungen zu koordinieren und zu einem großen Konzept zusammenzufassen. So kann Ihr Supply Chain Management erfolgreich gelingen.

Die einzelnen Phasen im Demand Planning Prozess

Das Demand Planning als Prognoseverfahren setzt sich aus verschiedenen Phasen zusammen.

  • Zunächst müssen Sie eine Anpassung Ihrer Strukturen vornehmen, um Prognosefehler zu vermeiden. Auch Ihre Residuen werden so gering gehalten. Untersuchen Sie die einzelnen Unternehmensprozesse und prüfen Sie, ob sie zur Erreichung Ihrer Unternehmensziele und zur Befriedigung der Kundennachfrage geeignet sind.
  • In einem weiteren Schritt nutzen Sie vorhandene Unternehmensdaten, um Prognosen für die Zukunft und die zu erwartende Kundennachfrage zu erstellen. Insbesondere Abteilungsprognosen und konsensbasierte Prognosen, die Sie durch entsprechenden Input anfertigen können, sind extrem wichtig.
  • Ausgehend von den so erhobenen Daten und gewonnenen Prognosen führen Sie die Planung des Bedarfs durch.
  • Abschließend geben Sie die Prognose formal frei. Diese wird nun in die Praxis umgesetzt.

Darum lohnt sich Demand Planning für Ihr Unternehmen

Durch das Demand Planning vermeiden Sie Einnahmeverluste. Diese können auftreten, wenn Sie zu wenig Produkte produzieren, aber noch eine Kundennachfrage besteht. Demand Planning stärkt somit Ihre Wettbewerbsfähigkeit, da sich Ihre Zielgruppe nicht an einen Mitbewerber wendet.

Durch eine rechtzeitige Reaktion auf Veränderungen im Bedarf Ihrer Kunden und Kundinnen können Sie nicht zuletzt auch die Jobs Ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sichern; auch wenn ein Verkaufstief bevorsteht – oder Sie können neue Jobs generieren, wenn die Nachfrage steigt. Ein weiterer Vorteil: Sie sparen Lagerkosten und Kosten in der Produktion, die sich zum Beispiel aus einer Überproduktion ergeben. Außerdem haben Sie durch das Demand Planning die Möglichkeit, durch eine genaue Abschätzung den Kundenbedarf zu erkennen.

Zukunft des Supply Chain Managements: Digitalisierung des Demand Plannings

Das Demand Planning hat schon heute hohe Relevanz für Unternehmen – und in Zukunft wird die Bedeutung des Demand Plannings als Prognoseverfahren aller Wahrscheinlichkeit nach weiter zunehmen. Grund hierfür ist der wachsende Einfluss der Digitalisierung.

Durch digitale Technologien ist es Ihnen möglich, exakte Prognosen über Nachfragedaten abzugeben und zukünftige Kundenbedarfe genau zu bestimmen. Wer sich solchen Entwicklungen und neuen Technologien gegenüber verschließt, hat Wettbewerbsnachteile und wird Kunden und Kundinnen an die Konkurrenz verlieren.

Deswegen ist es für jede Unternehmensführung dringend angeraten, sich mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen zu befassen. So können Sie Prognosefehler vermeiden und schnelle Ergebnisse generieren. Es gibt viele Tools und Software-Lösungen, mit denen das Demand Planning, der Prognoseprozess und das Bestandsmanagement professionell und effizient gestaltet werden können.

Die digitalen Helfer sind in Rekordzeit in der Lage, Nachfragedaten auszuwerten und Prognosen für eine passgenaue Produktion in Ihrem Unternehmen zu erstellen, für die wir Menschen Tage oder sogar Wochen benötigen würden.

Geschäftsmann mit Geld in beiden Händen

Titelbild: fizkes / iStock / Getty Images Plus

Themen: Umsatzplanung

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