Mergers & Acquisitions: Phasen, Beispiele, Aufgaben und Motive

Best Practices für Sales
Marc Ollmann
Marc Ollmann

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Für eine reibungslose Integration von Unternehmen kommt es auf die Details an. Dieses gilt für die IT bei Fusion oder Kauf ebenso wie für die Gegebenheiten „on premises“. In unserem Artikel informieren wir Sie über die wichtigsten Phasen des Prozesses, geben Beispiele, beleuchten Aufgaben und nennen die wichtigsten Motive für ein M&A-Projekt.

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Warum M&A? Das sind die häufigsten Gründe

Die Frage ist berechtigt. Wieso nehmen Unternehmen den komplizierten und aufwändigen Prozess einer Fusion oder eines Kaufs auf sich? Die Szenarien können sehr unterschiedlich sein. Drei Motive stehen aber immer wieder im Vordergrund:

  • Strategische Motive sind ein häufiger Grund für Mergers und Acquisitions. Ein größeres Unternehmen hat meist mehr Verhandlungsmacht als eine kleinere Firma. Damit sichert sich das größere Unternehmen einen besseren Marktzugang. Auch können in einem größeren Unternehmen unkomplizierter neue Produkte erschlossen werden, sodass die Produktpalette diversifiziert werden kann.

  • Finanzielle Motive spielen oft eine Rolle, wenn fusioniert oder gekauft werden soll. So können durch eine Fusion die Kosten reduziert werden, weil das Unternehmen bestimmte Arbeitsabläufe, Ressourcen und Applikationen zusammenlegen und nicht mehr doppelt ausführen muss. Die Einsparung von Lizenzen oder deren Zusammenlegung kann die Entscheidung für M&A ebenfalls beeinflussen. Auch steuerliche Gründe, die von Unternehmen zu Unternehmen sehr differieren können, sind ein Antrieb für Mergers & Acquisitions.

  • Persönliche Motive spiegeln meist die Interessen des Managements. So kann eine M&A-Transaktion beispielsweise zur Folge haben, dass das Gehalt des Managements steigt. Möglich ist auch der Wunsch des Inhabers, der Inhaberin oder des Managements, den Bestand der Firma nach dem eigenen Aussteigen zu sichern.

M&A-Prozess: Diese sechs Phasen prägen den Ablauf

Bestimmte Phasen eines Mergers & Acquisitions-Prozesses können den Projekterfolg stark beeinflussen. Da sehr viele, äußerst unterschiedliche Bereiche von einer Unternehmens-Zusammenlegung betroffen sein können, praktisch alle Unternehmen aber eine IT-Anbindung besitzen, liegt der Hauptfokus im Folgenden exemplarisch auf dem M&A-Prozess der IT. Die Phasen werden chronologisch dargestellt und erklärt.

  1. Die Planungsphase gleich zu Beginn ist besonders wichtig. Sie bedeutet in der Regel einen hohen Aufwand. Belegschaft, Arbeitsabläufe, Infrastruktur, Gebäude, Finanzen, Rechtliches und IT sind nur einige Bereiche, die bei der Planung von Mergers & Acquisitions bedacht werden müssen. In der IT beispielsweise steht die Analyse des Status quo von Ziel und Quelle am Anfang, gefolgt von einer Erfassung der verwendeten Dienste, Anwendungen und der Hardware. Diese werden kategorisiert und nach Gewichtung priorisiert. Auch die Planung einer Kommunikationsstrategie fällt in diese Phase. Sie legt fest, wann wer durch wen über was informiert wird.

  2. Die Vorbereitungsphase hat die Vorbereitung der Infrastrukturen zum Inhalt. Beide Unternehmen bereiten sich in dieser Phase auf die Umstrukturierung des eigenen Gefüges vor. IT-Firmen beginnen die Vorbereitungsphase regelmäßig mit einem Clean-Up der Quellumgebung. Sie löschen beispielsweise veraltete Userkonten, bereiten die Konnektivität der beiden Netzwerke vor und aktualisieren die Berechtigungen der User.

  3. Eine ausführliche Testphase folgt auf die Vorbereitungsphase. In dieser Phase soll die Frage: „Funktioniert alles?“ beantwortet werden. Anwendungstests stellen zum Beispiel im IT-Bereich den größten Testaufwand dar. Eventuelle Schwachstellen oder Fehlplanungen sollen in dieser Phase identifiziert und beseitigt werden.

  4. Die Pilotphase markiert den konkreten Beginn der Umstrukturierungsmaßnahmen oder Migration. Ausgewählte Abteilungen, die vorzugsweise IT-affin sind, arbeiten mit dem neuen Business-Pilot-System und geben Feedback. Mögliche Anpassungen der Strategie, die in der Planungsphase erarbeitet wurden, sind hier letztmalig möglich. Danach wird eine sinnvolle Reihenfolge der Umstellungen vereinbart.

  5. Die Hauptmigration ist in der IT die aktive Zusammenführung der Systeme. Sie markiert die vorletzte Phase der Realisierung des Projektes und den faktischen Beginn der neuen Zusammenarbeit. Sie umfasst die tatsächliche Umstellung der User auf die angestrebte Identität, die Rekonfiguration mobiler Geräte sowie Anwendungen und Services. Die Migration der gelagerten Daten ist ebenfalls Aufgabe dieser Phase. Die Information externer Beteiligter über die Umstellung im Unternehmen wird häufig vergessen, sollte aber stattfinden, um Irritationen zu vermeiden.

  6. Eine Clean-Up-Phase beschließt den M&A-Prozess. Ein gewisser Zeitraum zwischen den beiden letzten Phasen empfiehlt sich, um finale Fehler zu finden und zu verbessern.

Mergers & Acquisitions: Aktuelle Beispiele

Das Geschäft mit Firmenkäufen und Unternehmensfusionen boomt weltweit. Auch im DACH-Raum hat es in den vergangenen Jahren viel Bewegung im M&A-Sektor gegeben. An der deutschen Spitze der M&A-Deals lagen Investoren aus Europa und Russland. 1880 Transaktionen insgesamt wurden im Jahr 2020 realisiert.

Zu den spannendsten M&A-Deals des Jahres 2020/21 gehört sicher die gemeinschaftliche Investition von DFB, Borussia Dortmund und Tottenham Hotspur in eine gemeinsame Fan-App. Das Berliner Start-up Onefootball, der Fußball Fan-App-Betreiber, teilte laut dem FINANCE Magazin kürzlich mit, dass die drei Vereine bei ihm eingestiegen sind. CEO Lucas von Cranach rechnet im Jahr 2021 laut Handelsblatt mit einem Umsatz von 40 Millionen US-Dollar. Insbesondere im DACH-Raum arbeite das Start-up bereits profitabel.

Eine der weltweit größten M&A-Transaktionen der letzten Jahre stellt die Übernahme des bekannten Filmstudios 21st Century Fox durch seinen Konkurrenten Disney dar. Das Gesamtvolumen des Deals lag bei etwa 84,2 Milliarden Dollar.

Fazit: Mergers & Acquisitions benötigen eine detaillierte Planung

Die Verschmelzung von zwei Unternehmen kann unterschiedliche Gründe haben. Zu den Hauptmotiven gehören strategische, finanzielle und persönliche. M&A-Prozesse und ihre Aufgabenstellungen sind in jedem Fall sehr komplex. Sie erfordern eine minutiöse Planung entlang der verschiedenen Phasen und Bereiche im Detail. Die Begleitung durch Fachleute empfiehlt sich, damit die Zusammenführung der Unternehmen reibungslos vonstatten gehen kann.

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Titelbild: PeopleImages / E+ / Getty Images Plus

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