Effektive Vorträge halten: Tipps und Tricks für einen gelungenen Auftritt

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Inken Kuhlmann-Rhinow
Inken Kuhlmann-Rhinow

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Bei erfolgreichen Rednern wie Seth Godin, Simon Sinek oder Gary Vaynerchuk fällt vor allem eines auf: Sie sprechen leidenschaftlich über ihr Thema. Diese Begeisterung wirkt ansteckend und inspirierend und zieht das Publikum in Bann.

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Unabhängig davon, ob Sie sich als Vortragsredner profilieren oder Ihre Wortgewandtheit bei Kundenpräsentationen verbessern möchten – wir haben ein paar Tipps für eine effektive Herangehensweise.

Denken Sie daran: Auch wenn Sie alle Fähigkeiten beherrschen, die in den folgenden 17 Tipps beschrieben werden, ist die Begeisterung für das Thema Ihrer Rede der ausschlaggebende Faktor. Finden Sie einen Aspekt, für den Sie sich begeistern können, dann kommt der Rest von ganz allein.

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17 Tipps für bessere Vorträge

1. Definieren Sie Ihr Endziel

Wenn Sie einen Vortrag vorbereiten, müssen Sie zuerst ein Endziel definieren. Welche Erwartungen haben Sie an das Publikum, wenn es den Raum verlässt? Welche Informationen möchten Sie Ihren Zuhörern mit auf den Weg geben?

Wenn Sie sich überlegt haben, was Sie Ihrem Publikum vermitteln möchten, müssen Sie Ihren Vortrag so gestalten, dass dieses Ziel erreicht wird. Dadurch erhalten Ihre Zuhörer relevantere, konkret anwendbare Informationen, von denen sie wirklich profitieren.

Nehmen wir an, Sie wurden eingeladen, auf einer großen Veranstaltung einen Vortrag darüber zu halten, wie kleine Unternehmen ihren Vertrieb ausbauen können. Legen Sie zunächst Ihr Ziel fest. Wenn Sie aufgrund Ihrer Rede als Vertriebsberater eingestellt werden möchten, präsentieren Sie in Ihrem Vortrag z. B. fünf Gründe, die verhindern, dass kleine Vertriebsteams wachsen können.

2. Geben ist besser als Nehmen

Der bekannte Redner Simon Sinek behauptet: „Wir sind hochgradig soziale Wesen. Ihre Zuhörer erkennen trotz des Abstands zur Bühne, ob Sie ein Geber oder Nehmer sind. Einem Geber vertrauen Menschen eher als einem Nehmer. Ein Redner, der gibt, bietet dem Publikum einen Nutzen, vermittelt etwas Neues und inspiriert.“

Wenn Sie ein Endziel definiert haben, erstellen Sie eine Präsentation, die Ihrem Publikum einen echten Nutzen bietet, unabhängig davon, ob Ihre Zuhörer sich für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung interessieren.

Wenn Sie gleich zu Beginn Ihrer Präsentation hartnäckig Ihre Beratungsdienstleistungen anpreisen, wecken Sie wahrscheinlich das Misstrauen Ihrer Zuhörer und auch die übrige Präsentation verliert an Glaubwürdigkeit.

Geben Sie Ihren Zuhörern stattdessen neue und nützliche Tipps und Strategien, mit denen sie etwas anfangen können. Verkaufsargumente gehören an das Ende der Präsentation und sollten eher subtil sein.

3. Verwenden Sie Folien als Hilfsmittel, nicht als Manuskript

Die American Speech-Language-Hearing Association (ASHA) empfiehlt, anstelle von Sätzen oder Textpassagen Stichworte auf Präsentationsfolien zu verwenden. Dadurch kann sich Ihr Publikum besser auf Ihre Rede konzentrieren. ASHA empfiehlt außerdem, Aufzählungspunkte und wenig Satzzeichen zu verwenden. Eine Zeile sollte nicht mehr als acht Wörter, eine Folie nicht mehr als acht Zeilen umfassen.

Bei der Auswahl der Schriftgröße für Ihre Präsentation gilt folgende Faustregel: Nehmen Sie das Durchschnittsalter des Publikums mal zwei. Für die meisten Ihrer Präsentationen sollten Sie demnach eine Schriftgröße zwischen 60 und 80 Punkten verwenden.

Die Frage, ob Prezi oder PowerPoint besser ist, wird immer wieder gestellt. Eine aktuelle Harvard-Studie zeigt, dass es auf diese Frage durchaus eine richtige Antwort gibt. Die Forschung belegt, dass der „Fokus auf bedeutungsvolle Bewegungen“ Prezi zu einem effektiveren Präsentationsmedium macht als PowerPoint. Wenn Sie Ihr Publikum also das nächste Mal beeindrucken wollen, sollten Sie Prezi ausprobieren.

4. Üben Sie!

Wahrscheinlich werden Sie jetzt die Augen verdrehen und würden diesen Punkt am liebsten überspringen. Das ist auch mehr als verständlich. Tatsache ist jedoch, dass Vortragsredner diesen Punkt oft unterschätzen und sich nicht ausreichend vorbereiten. Möglicherweise hat Ihr Assistent die Folien für Sie erstellt und Sie haben sich die Präsentation nur mehrmals durchgelesen. Vielleicht haben Sie die Präsentation auch geübt, allerdings ohne Publikum.

Halten Sie die Präsentation zur Übung vor einem kleinen Publikum, z. B. vor ein paar Kollegen oder Zuhörern, die zu Ihrer Zielgruppe gehören. Bitten Sie Ihr Testpublikum um eine ehrliche, kritische Bewertung Ihres Vortrags.

Zudem ist es sinnvoll, den Übungsvortrag aufzunehmen, um Schwachstellen besser identifizieren zu können.

5. Achten Sie auf Ihre Ernährung und bauen Sie Stress ab

Nehmen Sie vor Ihrem Vortrag einen eiweißreichen Snack zu sich. Der sorgt für Energie, fördert die Konzentration und hebt die Laune. Wäre es nicht schön, wenn man auch den Stress irgendwie reduzieren könnte?

Nun, das ist durchaus möglich. Das körpereigene „Stresshormon“ Cortisol kann Ihr Erinnerungsvermögen beeinflussen und die Verarbeitung komplexer Informationen beeinträchtigen. Dadurch kann es unter Umständen schwieriger werden, Ihr Publikum richtig einzuschätzen und spontan zu reagieren.

Machen Sie eine bis drei Stunden vor Ihrem Vortrag etwas Sport, um Ihren Cortisolspiegel zu senken. Sie werden sich weniger gestresst fühlen, was auch Ihrem Publikum zugutekommt.

6. Sprechen Sie vor Ihrem Vortrag mit Zuhörern

Unterhalten Sie sich vor dem Vortrag mit einzelnen Zuhörern aus dem Publikum.

Das beruhigt die Nerven. Zudem können Sie Kontakte knüpfen oder sogar noch den ein oder anderen Gesprächspartner zu Ihrem Vortrag einladen. Vielleicht liefern diese Gespräche auch noch interessante Erkenntnisse, die Sie in Ihren Vortrag einbauen können.

Nehmen wir beispielsweise an, Sie haben sich morgens beim Kaffeetrinken noch mit Frau Heine von der Vertriebsabteilung XYZ unterhalten. Frau Heine hat Ihnen anvertraut, dass das Vertriebsteam nicht weiter wachsen kann, weil fähige Mitarbeiter fehlen. Diese Anekdote könnten Sie in Ihren Vortrag einbauen und erklären, was Sie in dieser Situation tun würden.

7. Nehmen Sie sich Zeit, um sich zu akklimatisieren

Viele Redner beginnen Ihren Vortrag sofort, sobald Sie angekündigt wurden oder die Bühne betreten haben. Versuchen Sie stattdessen, erst einmal innezuhalten, um Ihre Gedanken zu ordnen, tief durchzuatmen und sich an die Bühne zu gewöhnen.

Dadurch hat auch das Publikum noch die Möglichkeit, sich auf Sie einzustellen und eventuell das Smartphone beiseite zu legen. Diese Pause stimmt die Zuhörer auf einen ausgeglichenen, effektiven und wirkungsvollen Vortrag ein.

8. Beginnen Sie Ihren Vortrag nicht mit einer Entschuldigung

Häufig beginnt ein Redner seinen Vortrag mit der Entschuldigung „Leider hatte ich nicht viel Zeit, um mich vorzubereiten“ oder „Ich bin etwas müde, weil mein Flug gestern Abend verspätet war“.

Das interessiert Ihr Publikum nicht. Ihre Entschuldigung hat keinen Einfluss darauf, wie Ihre Präsentation bei Ihren Zuhörern ankommt und ist daher hier fehl am Platz. In Ihrem Vortrag sollte es schließlich nicht um Sie gehen, sondern um Ihr Publikum und was Sie ihm bieten können.

9. Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre

Die ersten 30 Sekunden eines Vortrags verraten, was man von einem Redner erwarten kann. Diese ersten Sekunden reichen vielleicht gerade mal aus, um sich vorzustellen, entscheiden jedoch darüber, ob das Publikum auch dem Rest Ihrer Rede aufmerksam folgen wird oder nicht.

Wie können Sie diese wenigen Sekunden sinnvoll nutzen? Schaffen Sie zunächst einmal eine angenehme Atmosphäre. Achten Sie auf einen ungezwungenen Tonfall und eine natürliche, freundliche Körpersprache. Nutzen Sie die ganze Bühne und bewegen Sie sich frei. Gestikulieren Sie und suchen Sie den Blickkontakt mit einzelnen Zuschauern.

Sie sollten Ihre Rede nicht auswendig lernen. Es reicht aus, wenn Sie die vorgestellten Konzepte und den allgemeinen Präsentationsaufbau kennen. Wenn Sie Ihr Redemanuskript Wort für Wort wiedergeben, wirkt Ihr Vortrag einstudiert und nicht besonders ansprechend.

10. Freuen Sie sich über Ihren ersten Fehler

Freuen Sie sich über Ihren ersten Fehler bei Ihrem Vortrag, denn dann ist der Druck weg und Sie können sich entspannen und sich ganz auf Ihre Rede konzentrieren.

Das Publikum wird den Fehler wahrscheinlich gar nicht bemerken. Behalten Sie ihn für sich und vermerken Sie ihn nur innerlich.

Ärgern Sie sich nicht und lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, der Fehler muss Ihnen überhaupt nicht peinlich sein. Nehmen Sie Ihren ersten Fehler lediglich zur Kenntnis und sehen Sie ihn als Zeichen, dass Sie sich jetzt entspannen und befreit mit Ihrer Rede fortfahren können.

11. Berichten Sie von persönlichen Erfahrungen

Sie glauben nicht, dass das Publikum an Ihren persönlichen Erfahrungen interessiert ist? Weit gefehlt. Ihr Publikum kann unter Umständen mit einer Geschichte mehr anfangen als mit einem Kreisdiagramm aus Ihrer Präsentation.

Eine persönliche Geschichte ist einprägsamer als sämtliche Statistiken und Zahlen. Sie gibt einer Präsentation einen persönlichen Touch und macht den Redner sympathisch.

Schauen Sie sich von den besten TED Talks-Rednern ab, wie Sie in Ihren Vortrag gekonnt Geschichten einbauen. TED Talks leben von der Kunst des Erzählens und sind unter anderem darum so einprägsam. Wenn Sie eine persönliche Geschichte in Ihren Vortrag einfließen lassen, liefern Sie zugleich mehr Kontext, die Zuhörer können sich besser in das Thema einfühlen und aus Ihrer Rede mehr für sich herausholen. Mit einer Geschichte können Sie also fast nichts falsch machen.

12. Wandeln Sie Nervosität in positive Energie um

Wenn Ihre Präsentation Sie völlig kalt lässt, warum sollte sich Ihr Publikum dann auf Ihren Vortrag freuen? Eine Möglichkeit, um mit der Aufregung vor einem Vortrag umzugehen, ist, Ihre Nervosität in positive Energie umzuwandeln.

Auch Simon Sinek hat sich hierzu Gedanken gemacht. Ihm fiel auf, dass viele Sportler im Interview ähnlich auf die Frage antworteten, ob sie vor dem Wettkampf nervös gewesen seien. Die Antwort war häufig „Nein, ich war aufgeregt.“

Sinek zufolge wurden Zeichen von Angst oder Stress, wie feuchte Hände, verspannter Nacken oder Herzklopfen, von den Sportlern als Aufregung gedeutet. Wenn Sinek auf der Bühne diese Symptome bei sich wahrnimmt, sagt er laut zu sich selbst, dass er nicht nervös, sondern nur aufgeregt ist.

13. Reden Sie langsam und machen Sie öfters eine Pause

Es ist gar nicht so einfach, langsam zu reden, besonders bei einem Vortrag. Wenn Sie langsamer reden, kann das Publikum Sie nicht nur besser verstehen, sondern Sie wirken zudem auch ruhiger und aufmerksamer. Ihre Redegeschwindigkeit darf sich ruhig etwas unnatürlich anfühlen. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass Sie den richtigen Sprechrhythmus gefunden haben.

Eine weitere Möglichkeit, die Präsentationsgeschwindigkeit zu steuern, ist regelmäßig eine Pause von drei bis fünf Sekunden zu machen. So haben Sie genug Zeit, um kurz durchzuatmen und sich zu sammeln, ohne dass die Pause unnatürlich wirkt. Zugleich sorgt diese kleine Unterbrechung dafür, dass abgelenkte Zuhörer von ihrem Smartphone aufblicken, um zu sehen, warum Sie nicht weiterreden.

14. Wiederholen Sie die Fragen aus dem Publikum

Versuchen Sie, die Fragen aus dem Publikum zu wiederholen, ganz gleich, ob Sie vor einem Saal voll Menschen oder drei Zuhörern sprechen. In großen Sälen bekommt so jeder die Frage mit und kann Ihrer Antwort besser folgen.

Auch bei einem kleinen Publikum ist es sinnvoll, Fragen zu wiederholen, denn es gibt Ihnen die Zeit, Ihre Gedanken zu sammeln. Darüber hinaus können Sie sich so vergewissern, dass Sie die Frage richtig verstanden haben, und zeigen, dass Sie aktiv auf Ihr Publikum eingehen.

15. Wiederholen Sie Ihre Kernaussagen

Wiederholen Sie Ihre Kernaussagen während Ihres Vortrags mehrmals als Gedächtnisstütze für die Zuhörer.

Als Faustregel können Sie sich merken: Wiederholen Sie jede Kernaussage dreimal. Am Anfang des Vortrags stellen Sie die Kernaussagen kurz vor. Danach führen Sie während der Präsentation jeden Schlüsselaspekt einzeln aus. Abschließend ziehen Sie am Ende des Vortrags ein Fazit, bei dem Sie die Kernaussagen noch einmal Revue passieren lassen.

16. Verwenden Sie Videos und GIFs nur sparsam

GIFs und Videos sind sicherlich ein probates Mittel, um Ihren Vortrag etwas aufzulockern und die Aufmerksamkeit abgelenkter Zuhörer wieder auf Ihre Präsentation zu lenken. Sie können jedoch auch von wichtigen Informationen ablenken, die Sie vermitteln wollen.

An passender Stelle können Sie ruhig ein GIF oder Video einstreuen, achten Sie jedoch darauf, dass es nicht vom eigentlichen Vortrag ablenkt. Ein guter Redner, der sein Handwerk versteht, sollte sein Publikum auch ohne derartiges Beiwerk begeistern können.

Wenn Sie versucht sind, ein drittes GIF in Ihre Präsentation einzubauen, sollten Sie die Qualität Ihres Inhalts noch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht könnten Sie einen Aspekt besser mit einer passenden Anekdote oder anhand eigener Erfahrungen veranschaulichen.

17. Überziehen Sie die Redezeit nicht und bedanken Sie sich

Unabhängig davon, ob für Ihren Vortrag fünf Minuten oder eine Stunde angesetzt waren – überziehen Sie Ihre Redezeit nicht und bedanken Sie sich bei Ihren Zuhörern, die Ihnen einen Teil Ihrer wertvollen Zeit gewidmet haben.

Respektieren Sie diesen Zeitaufwand und beenden Sie Ihren Vortrag vor Ende der Redezeit, insbesondere, wenn Sie mit einer längeren Fragerunde rechnen. Wenn Zuhörer Fragen haben, sollten Sie jede Sekunde optimal nutzen, bevor Ihre Redezeit verstrichen ist.

Oft kann es Jahre dauern, bis man die Kunst des Redens, Vortragens und Präsentierens perfekt beherrscht. Wir hoffen aber, dass Sie mit diesen Tipps direkt ein paar Erfolge verbuchen können. Falls Sie weiterlernen möchten, empfehlen wir den Skillshare-Kurs zu Präsentationsgrundlagen „Presentation Essentials: How to Share Ideas That Inspire Action“ des Motivationsredners Simon Sinek, der hier schon einige Male erwähnt worden ist.

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Themen: Präsentationen

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