Wirtschaftsfachleute sind sich sicher: In den nächsten Jahrzehnten werden allein in Deutschland Millionen von Jobs verloren gehen, weil Automatisierung und Digitalisierung viele Berufe obsolet machen. Über große Wellen an Arbeitslosigkeit müssen Sie sich dennoch keine Sorgen machen, denn menschliche Arbeitskraft wird auch in Zukunft benötigt – nur in anderer Form als heute. Damit Ihr Unternehmen dafür gut gewappnet ist, sollten Sie das Upskilling aktiv anpacken.

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Upskilling vs. Reskilling: Was sind die Unterschiede?

Die Begriffe Upskilling und Reskilling werden gerne synonym verwendet, doch es gibt fachliche Unterschiede. Unter Reskilling, welches auch als Sideskilling bezeichnet wird, versteht man die Umschulung von Mitarbeitenden, damit diese neue Jobs ergreifen können – zum Beispiel, weil ihr Beruf ausstirbt. Das Upskilling ist die Höherqualifizierung durch Weiterbildung, um einen gleichbleibenden Job besser auszuüben.

Ähnlich ist zudem das Multiskilling. Dabei wappnet sich Ihr Unternehmen für verschiedene Aufgaben und Herausforderungen. Die erworbenen Fähigkeiten setzen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dann beispielsweise bei einer Job-Rotation ein.

Digital Upskilling: Was bedeutet das?

Das Digital Upskilling fokussiert sich auf die Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Erwerb digitaler Qualifikationen und Fähigkeiten. Diese Skills sind in Zeiten des digitalen Wandels besonders gefragt. Zudem steht das Digital Upskilling für die Fortbildung mit digitalen Hilfsmitteln.

Warum ist Upskilling wichtig?

Die Arbeitswelt verändert sich seit Jahren rasant. Um mit dieser Entwicklung mithalten zu können, sollten Sie in Ihrem Unternehmen die gesamte Belegschaft – alle Mitarbeitenden, wie auch die Führungskräfte – fit für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen machen.

Durch die Weiterbildung mit Upskilling erlangen Ihre Angestellten zu ihren vorhandenen Fähigkeiten neue, wichtige Skills dazu. Diese ermöglichen Ihrem Unternehmen, mit der Automatisierung und Digitalisierung Schritt zu halten. Damit können Sie im globalen Wettstreit mithalten und im Idealfall Innovationen entwickeln, die Ihnen einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

Beispiele für Upskilling

Die Corona-Pandemie hat es deutlich gezeigt: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen digitale Werkzeuge wie Videokonferenz-Systeme, Cloud-Speicher und Kollaborationstools kennen, um remote arbeiten zu können. Durch Upskilling-Maßnahmen können Sie dafür sorgen, dass Ihre gesamte Belegschaft ohne Probleme mit Microsoft Teams, Slack, Zoom und Co. umgehen kann und weitere wichtige Fähigkeiten für die digitale Zukunft erlernt.

Damit Ihre Belegschaft immer „up to date“ ist, sollten Sie im Unternehmen fortwährend Weiterbildungen anbieten. Dies gelingt durch das Digital Upskilling: Mit regelmäßigen Webinaren und E-Learning-Angeboten verbessert sich sukzessiv die digitale Kompetenz im Betrieb.

Was bringt Upskilling?

Die Vorteile der Weiterqualifizierungen gehen über den reinen Erwerb neuer Fähigkeiten hinaus. Macht es Ihr Unternehmen möglich, dass sich sowohl Ihre Mitarbeitenden, als auch die Führungskräfte kontinuierlich mit neuen, wichtigen Themen beschäftigen, kommen sie in den Fluss der fortwährenden Entwicklung und Veränderung und Ihre Innovationsfähigkeit steigt an.

Anpassungen an sich wechselnde Situationen und ständiges Lernen sorgen für eine agile Kultur. Ebenso wächst durch das Aneignen von Kompetenzen die Vielseitigkeit in Ihrer Firma an.

Diese positiven Eigenschaften des Upskillings machen Ihr Unternehmen resilienter und innovativer. Krisen können Sie besser meistern und Fachkräfte besser halten.

Ein weiterer Vorteil des Upskillings: Die Weiterbildung Ihrer bestehenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist in der Regel günstiger als die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Angestellter.

Welche Herausforderungen gibt es beim Upskilling?

Welche Kompetenzen werden morgen und übermorgen wirklich benötigt? Wie können Ihre Mitarbeitenden die erforderlichen Fähigkeiten erlernen? Was kostet die Weiterbildung? Lohnen sich die Investitionen oder gibt es andere Möglichkeiten? Welche Reskilling-Maßnahmen sind zu ergreifen? Wie gelingt es, dass alle die Veränderungen akzeptieren und annehmen?

Wenn Sie Umschulungen und Weiterbildung in Ihrem Unternehmen einführen möchten, müssen Sie zuerst einige Fragen klären. Die Umsetzung der Upskilling- und Reskilling-Maßnahmen sind somit mit einigen Herausforderungen verbunden.

Die Lösung: Entwickeln Sie eine Upskilling-Strategie!

Anstatt wild mit der Umsetzung von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu beginnen, ist strategisches Vorgehen auch beim Upskilling wichtig. Erarbeiten Sie also zuerst eine Upskilling-Strategie! Dazu können Sie folgendermaßen vorgehen:

  • Ist-Analyse: Finden Sie heraus, welche Fähigkeiten und Kompetenzen Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben.
  • Soll-Definition: Legen Sie fest, welche Skills derzeit und in Zukunft in Ihrem Unternehmen benötigt werden.
  • Ziele festlegen: Definieren Sie klare, nachvollziehbare und zeitlich terminierte Ziele nach der SMART-Methode, die Sie mit dem Upskilling erreichen möchten.
  • Grundlagen schaffen: Unter Umständen ist es nötig, die Unternehmenskultur weiterzuentwickeln, damit alle Beteiligten offen für die kommenden Veränderungen sind.
  • Maßnahmen erarbeiten: Erarbeiten Sie einen Plan, welche Maßnahmen Sie zu Ihren Zielen bringen können.
  • Testläufe durchführen: Beginnen Sie nicht mit allen Maßnahmen gleichzeitig, sondern durchlaufen Sie eine Pilotphase.
  • Finale Umsetzung: Optimieren Sie Ihr Vorhaben anhand der ersten Erkenntnisse und führen Sie dann ein unternehmensweites Upskilling durch.
  • Dranbleiben: Die Weiterbildung ist kein singuläres Ereignis. Stattdessen führen Sie das Upskilling fortwährend durch, um für alle kommenden Herausforderungen rechtzeitig gewappnet zu sein.

Upskilling und Reskilling: „Must-haves” für nachhaltige Unternehmensentwicklung

Stillstand ist Rückschritt“ – Diese alte Business-Weisheit gilt heute mehr denn je. Unternehmen, wie auch alle einzelnen Mitarbeitenden und Führungskräfte müssen sich den wechselnden Herausforderungen stellen, um nicht abgehängt zu werden.

Mit einer stetig optimierten Upskilling-Strategie ermöglichen Sie die kontinuierliche Erweiterung von sowohl Hard Skills als auch Soft Skills Ihres Teams und bilden so eine ideale Grundlage für nachhaltiges Unternehmenswachstum.

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Titelbild: Westend61 / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 6. Januar 2023, aktualisiert am Januar 21 2023

Themen:

Soft Skills