In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnt das Thema Cybersicherheit immer mehr an Bedeutung. Wenn heute die Frage nach besonders schützenswerten Gütern gestellt wird, lautet die erste Antwort meist Daten, Daten, Daten. Aufgabe der Cybersecurity ist es, Angriffe von Cyberkriminellen abzuwehren. Wie Ihnen das gelingt und welche Ressourcen Ihnen dabei helfen, erfahren Sie in diesem ausführlichen Leitfaden.
- Was ist Cybersicherheit?
- Warum ist Cybersecurity wichtig?
- Diese Arten von Cyberbedrohungen gibt es
- Welche Aufgaben hat ein Team in der Cybersicherheit?
- Maßnahmen für mehr Cybersicherheit: So schützen Sie Ihre Unternehmensdaten
- Weitere Tipps für mehr Cybersecurity in Ihrem Unternehmen
- Wichtige Begriffe rund um Cybersicherheit
- Ressourcen zum Thema Cybersecurity
Was ist Cybersicherheit?
Cybersicherheit, auch Cybersecurity, umfasst sämtliche Prozesse und Strategien, die fortlaufend eingesetzt werden, um Daten, Netzwerke, Programme und Computer vor nicht autorisierter Nutzung zu schützen. Dazu zählen Cyberangriffe wie Malware oder Phishing sowie andere externe Bedrohungen.
Im Mittelpunkt der Definition von Cybersecurity steht vor allem der Begriff „Daten“, der breit gefächert ist. Die zu schützenden Informationen sind dabei in der Regel Kontaktdaten, Passwörter, Kreditkartennummern, Bankdaten, Ausweis- und Führerscheinnummern, Sozialversicherungsnummern, Gesundheitsdaten und weitere sensible Informationen.
Im Unternehmenskontext sind es vor allem Kundendaten, für den Betriebsablauf notwendige Dokumente oder schützenswertes Know-how in digitaler Form, beispielsweise Patente oder Anleitungen.
Während Technologien und Prozesse zur Datenerfassung weiterentwickelt werden, suchen auch Cyberkriminelle nach neuen Möglichkeiten, sich illegal Zugriff auf Daten zu verschaffen. Unternehmen sind dabei in besonderem Maße dafür verantwortlich, die Daten Ihrer Kundschaft vor derartigen Bedrohungen zu schützen und offen darzulegen, wie sie dieser Verantwortung nachkommen.
Die Aufgabe der Cybersecurity ist es daher, alle Voraussetzungen zu schaffen, um Cyberangriffe abzuwehren und – sollte der Fall eintreten – im Rahmen einer Attacke die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Cybersicherheit ist vielfältig und lässt sich in verschiedene Kategorien einteilen:
- Netzwerksicherheit: Fokus auf übergeordneten Computernetzwerken
- Programmsicherheit: Fokus auf einzelnen Programmen und Softwares
- Informationssicherheit: Fokus auf Datensicherheit
- Betriebssicherheit: Fokus auf Prozessen
- Disaster Recovery / Business Continuity: Fokus auf die Wiederherstellung nach einem Cyberangriff
- Aufklärung von Endnutzenden: Fokus auf die Sensibilisierung für das Thema Cybersecurity
Warum ist Cybersecurity wichtig?
Neun von zehn Unternehmen waren im Jahr 2022 von Cyberkriminalität betroffen, wie eine Studie von Bitkom zeigt. Daraus entstand ein Schaden von rund 203 Milliarden Euro für deutsche Unternehmen. Meist waren vor allem wertvolle Kundendaten betroffen. Angriffe wie diese schaden also nicht nur der Organisation, sondern insbesondere Kundinnen und Kunden – diese zu schützen, ist eines der Ziele von Cybersecurity.
Denn Sicherheitsverletzungen sind nicht nur unerfreulich und beängstigend, sie schaden langfristig auch dem Erfolg einer Firma. Die Kundschaft wird vorsichtiger, wenn es bei einem Unternehmen zu Sicherheitsproblemen kommt. Einige halten sich eine Zeit lang mit Einkäufen bei diesem Unternehmen zurück, andere wandern sogar ganz ab.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind von Cyberangriffen besonders gefährdet. Und zwar aus gutem Grund: Sie verfügen einerseits über mehr und über wertvollere digitale Daten als der Durchschnitt der Verbraucher und andererseits über schwächere Sicherheitsvorkehrungen als Großkonzerne. Damit sind sie das perfekte Ziel für Cyberangriffe. Laut dem Mobilfunkbetreiber Verizon entfielen im Jahr 2021 46 Prozent der gemeldeten Fälle auf kleine Unternehmen.
Cyberangriffe richten sich neben privatwirtschaftlichen Unternehmen oft auch auf kritische Infrastrukturen, also auf Systeme, die dazu dienen, wichtige Prozesse eines Landes, einer Region oder einer Gesellschaft abzuwickeln. Beispiele sind Krankenhäuser, Wasserversorger, Energiedienstleister oder die öffentliche Verwaltung.
Um Cyberattacken, Sicherheitslücken und Datenverluste zu verhindern, ist es wichtig, dass Sie ausreichend in Cybersicherheit investieren und kritische Bereiche schützen.
Diese Arten von Cyberbedrohungen gibt es
Bei einem Cyberangriff handelt es sich um den vorsätzlichen und meist böswilligen Versuch, private Daten auszulesen, zu verfälschen oder zu löschen. Cyberattacken gehen für gewöhnlich von externen Cyberkriminellen aus, werden aus verschiedenen Gründen verübt und in manchen Fällen erst durch die unwissentliche Mithilfe von Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht.
In den meisten Fällen geht es Cyberkriminellen darum, Lösegeld für die Freigabe von Daten zu erpressen, manchmal wollen sie aber auch einfach nur Schaden in der IT-Sicherheit und an Computersystemen anrichten.
Wir erklären Ihnen die vier häufigsten Fälle von „Cybercrime“, also Cyberbedrohungen und -angriffen, im Detail.
1. Brute-Force-Angriffe
Das Ziel eines Brute-Force-Angriffs besteht darin, Benutzernamen und Passwörter nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum zu knacken. Häufig nutzen Cyberkriminelle dabei Benutzernamen und Passwörter, an die sie infolge von Sicherheitsverletzungen gelangt sind.
Diese Methode kann funktionieren, wenn ein schwaches Passwort oder dasselbe Passwort für verschiedene Systeme verwendet wurde – beispielsweise für den privaten Facebook-, den privaten Twitter- und für den im Job genutzten Telefonanlagen-Account.
Gegen diese Art von Angriffen können Sie sich also am besten schützen, indem Sie starke Passwörter verwenden, für jedes System ein individuelles Kennwort nutzen und die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren.
2. Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS)
Bei einem DDoS-Angriff versuchen Cyberkriminelle, ein Netzwerk oder System durch eine wahre Flut von Aktivitäten wie beispielsweise Nachrichten, Anfragen oder Website-Traffic lahmzulegen.
Dazu werden für gewöhnlich Botnets eingesetzt, also Netzwerke aus zahlreichen Geräten, die mit dem Internet verbunden und mit einem Virus infiziert sind – von Laptops und Servern über Spielekonsolen bis hin zu smarten Glühbirnen und mehr.
Der Virus ermöglicht es Cyberkriminellen, auf diese Geräte zuzugreifen und von ihnen aus unzählige Anfragen zu senden.
3. Malware
Malware steht für „Malicious Software“, also bösartige Programme. Der Oberbegriff umfasst jegliches Schadprogramm, das von Cyberkriminellen genutzt wird, um sich Zugriff auf Computer und Netzwerke und damit auf private Daten zu verschaffen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Keylogger, mit denen sämtliche Tastatureingaben protokolliert werden können. So lassen sich Passwörter oder andere sensible Daten ermitteln, etwa Sozialversicherungsnummern oder Ähnliches.
- Ransomware, mit der Daten verschlüsselt werden können, um den Zugriff auf sie zu blockieren und dann Lösegeld für ihre Freigabe zu erpressen.
- Spyware, mit der Aktivitäten von Nutzern ohne deren Wissen ausspioniert werden können.
Malware kann dabei in folgenden Formen auf Ihre Systeme gelangen:
- Trojaner, die meist als vermeintlich seriöse Anwendung beziehungsweise Software eingeschleust werden.
- Viren, mit denen Daten erfasst, beschädigt, gelöscht, verfälscht und sogar Systeme physisch in Mitleidenschaft gezogen werden können. Viren können unwissentlich installiert und auf weitere Geräte übertragen werden.
- Computerwürmer, die darauf ausgelegt sind, sich selbst zu vervielfältigen und automatisch alle mit dem infizierten Gerät verknüpften Systeme, die über dieselbe Schwachstelle verfügen, ebenfalls zu infizieren.
In der Praxis wird Malware oft mit einem Virus gleichgesetzt. Das ist nicht ganz richtig. Zwar ist jedes Virus eine Malware, nicht jede Malware allerdings ein Virus.
4. Phishing
Phishing bezeichnet den Versuch, Nutzerinnen und Nutzer mit gefälschten Inhalten – Downloads, Links oder Nachrichten – zur Eingabe von Daten oder Ausführung einer Aktivität zu bewegen, um so an private Informationen zu gelangen.
Phishing-Angriffe zählen zu den häufigsten Arten von Cyberattacken und nehmen immer weiter zu – im Jahr 2022 um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie ein Report des Informationssicherheitsdienstleisters Zscaler zeigt.
Meistens werden dazu E-Mails oder gefälschte Websites und Landing-Pages eingesetzt. Zielt ein Phishing-Angriff nicht darauf ab, willkürlich Daten abzugreifen, sondern gezielt von einer bestimmten Person oder einem Unternehmen, wird das als Spear-Phishing.
Weitere Bedrohungen
Neben diesen gängigen Cyberbedrohungen warnen Behörden und Expertinnen und Experten zudem vor weiteren kriminellen Angriffsarten. Dazu zählen unter anderem SQL Injection, bei der Kriminelle Kontrolle über eine Datenbank und alle Informationen darin erzwingen.
Auch Man-in-the-Middle-Angriffe sind gefährlich. Cyberkriminelle fangen dabei Daten ab, die zwei Personen untereinander austauschen, beispielsweise innerhalb eines ungesicherten WLAN-Netzwerks.
Welche Aufgaben hat ein Team in der Cybersicherheit?
Das primäre Ziel von Beschäftigten im Bereich der Cybersecurity ist es, die Sicherheit aller Systeme, Netzwerke und Daten im Rahmen ihrer Cybersicherheitsstrategie zu schützen. Somit haben Cybersecurity-Teams recht viele und komplexe Aufgaben:
- Risikobewertung und Überwachung: Teams in der Cybersicherheit müssen potenzielle Bedrohungen und Schwachstellen erkennen, identifizieren und bewerten – handelt es sich um ernsthafte Bedrohungen oder nicht?
- Prävention und Schutz: Um Angriffe bereits im Keim zu ersticken, müssen Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls oder Antivirensoftware installiert werden. So wird die Organisationsumgebung vor Cyberattacken geschützt.
- Incident Response: Falls der Fall der Fälle eintritt, muss die Cybersicherheit auf festgelegte Prozesse und Pläne zurückgreifen, um angemessen reagieren zu können – Stichwort Disaster Recovery und Business Continuity. Dazu gehört, betroffene Systeme zu untersuchen, Angriffe einzudämmen, die Folgen zu beheben und die Sicherheit wiederherzustellen.
- Sicherheitstests: Laufend müssen Tests durchgeführt werden, um potenzielle Schwachstellen zu erkennen.
- Sicherheitsrichtlinien und -verfahren: Cybersecurity-Teams entwickeln und implementieren ständig neue und bestehende Richtlinien, Standards und Verfahren.
- Schulung und Sensibilisierung: Eine wichtige Aufgabe ist es, ein Sicherheitsbewusstsein innerhalb der Belegschaft zu entwickeln und Beschäftigte mit Schulungen für das Thema Cybersicherheit zu sensibilisieren.
- Compliance und Audit: Die Überprüfung der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien, gesetzlichen Vorschriften und Industriestandards zählt ebenfalls zur Aufgabe des Teams. Zudem ist die Zusammenarbeit mit internen und externen Auditoren wichtig, um die Sicherheitslage des Unternehmens zu bewerten.
Mitarbeitende in Cybersecurity-Teams sollten außerdem Informationen über aufkommende Bedrohungen sammeln und allen Beteiligten zur Verfügung stellen. Auch das trägt dazu bei, die grundlegende Sicherheit zu erhöhen.
Maßnahmen für mehr Cybersicherheit: So schützen Sie Ihre Unternehmensdaten
Cybersecurity steht als Oberbegriff unter anderem für viele Systeme und Schutzmaßnahmen, die Sie implementieren können – und sollten.
Um Ihre Daten und die Ihrer Kundschaft bestmöglich zu schützen, stellen wir Ihnen fünf Sicherheitslösungen und Softwarefunktionen vor, mit denen Sie Cyberattacken und deren Konsequenzen effektiv vorbeugen können. Für optimalen Schutz empfiehlt sich eine Kombination dieser Optionen.
1. Antivirussoftware
Vereinfacht ausgedrückt gleicht ein Antivirenprogramm der Einnahme von Vitamin C zum Schutz vor einem grippalen Infekt. Es handelt sich um eine Präventivmaßnahme zur Stärkung der Abwehr.
Aufgabe der Antivirussoftware ist es, Viren zu erkennen und zu entfernen, bevor sie Schaden anrichten können. Dazu zählt auch, dass sie Warnungen ausgibt, wenn Nutzer und Nutzerinnen im Begriff sind, auf eine potenziell unsichere Webseite oder Software zuzugreifen.
McAfee, Norton oder Panda sind beliebte Anbieter und Lösungen für Antivirensoftware
2. Firewalls
Eine Firewall schirmt Ihren Computer vor nicht autorisiertem Zugriff und Schadsoftware ab. Sie sitzt an der Verbindungsstelle zwischen Ihrem Computer und dem Internet, filtert jeglichen Traffic und prüft alle eingehenden Daten auf ihre Sicherheit und Authentizität hin. Firewalls sind sowohl als Software als auch Hardware erhältlich.
In diesem Bereich zählen beispielsweise McAfee LiveSafe oder Kaspersky Internet Security zu empfehlenswerten Lösungen.
3. Single-Sign-On (SSO)
Single-Sign-On ist ein Authentifizierungsverfahren, das es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, sich mit einem einzigen Login bei mehreren Konten und Tools zugleich anzumelden.
Ein Beispiel hierfür wäre, wenn Sie Ihr Google-Konto verwenden, um sich bei einem anderen Dienst anzumelden. In großen Unternehmen wird das Verfahren für gewöhnlich für alle internen Anwendungen genutzt, die geschützte Daten enthalten.
Okta oder LastPass sind bekannte SSO-Anbieter.
4. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA / TFA)
Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung benötigen Nutzende neben ihrem Benutzernamen oder einer PIN zusätzlich noch Zugriff auf ein externes Gerät oder ein Konto – etwa ihr Smartphone, E-Mail-Konto oder eine Sicherheitssoftware. Da sich User somit zweifach authentifizieren, gilt dieses Verfahren als sicherer als ein Login mit Benutzernamen und Passwort.
Diese sehr einfache, aber effiziente proaktive Maßnahme für mehr Cybersicherheit lässt sich beispielsweise mit Duo, einem Dienst von Cisco, umsetzen. Auch Microsoft oder Google bieten 2FA-Lösungen an
5. Virtual Private Network (VPN)
Durch ein VPN wird, bildlich gesprochen, ein Tunnel geschaffen, durch den Daten geschützt an einen Webserver gesendet beziehungsweise von diesem empfangen werden können. Die Daten werden bei der Übertragung verschlüsselt, sodass sie vor nicht autorisiertem Zugriff durch Cyberkriminelle oder Schadsoftware sicher sind.
Ein VPN schützt Sie so effektiv vor Spyware-Angriffen. Es kann aber beispielsweise nicht verhindern, dass Viren über vermeintlich seriöse Kanäle eingeschleust werden, etwa durch Phishing oder gar einen falschen VPN-Link. Deshalb sollte ein VPN immer in Kombination mit weiteren defensiven Schutzmaßnahmen verwendet werden, die andere wichtige Aspekte abdecken.
Verlässliche VPNs erhalten Sie beispielsweise bei Cisco (AnyConnect) oder Palo Alto Networks (GlobalProtect).
Weitere Tipps für mehr Cybersecurity in Ihrem Unternehmen
Zusätzlich zu den oben erläuterten Optionen gibt es verschiedene Tipps, die Cybersecurity-Verantwortliche befolgen können, um sicherzustellen, dass sie das Potenzial ihrer Sicherheitsmechanismen voll ausschöpfen:
Lassen Sie nur starke Passwörter zu
Legen Sie fest, dass Nutzerinnen und Nutzer ausschließlich starke Passwörter verwenden können. Das erreichen Sie, indem Sie gewisse Mindestanforderungen vorgeben, wie eine Mindestlänge und eine Kombination aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Symbolen.
Je komplexer ein Passwort, desto schwieriger ist es, dieses zu knacken – sowohl für Personen als auch Programme. Zudem sollten Sie vorgeben, dass Passwörter regelmäßig geändert werden müssen.
Passen Sie Berechtigungen und Zugriffsbeschränkungen an
Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, den Zugriff auf wichtige Daten auf autorisierte Personen zu beschränken, die sie zur Ausführung der ihnen zugewiesenen Aufgaben benötigen. Unterbinden Sie, dass Daten mit Außenstehenden geteilt werden, und legen Sie fest, dass externe Software nur mit Genehmigung heruntergeladen werden kann.
Halten Sie Ihre Beschäftigten zudem dazu an, nicht autorisierte Zugriffe auf ihre Benutzerkonten zu verhindern, indem sie zum Beispiel ihre Computer sperren, wenn sie ihren Schreibtisch verlassen.
Behalten Sie stets den Überblick über Ihr Netzwerk
Im Zeitalter des Internets der Dinge (IoT) werden auch Unternehmensnetzwerken immer mehr IoT-Geräte hinzugefügt – so rasch, dass Sie durchaus den Überblick verlieren können. Da diese Geräte nicht unternehmensintern verwaltet werden, stellen sie ein Sicherheitsrisiko dar – die meisten sind kaum oder gar nicht geschützt, während gleichzeitig Software verwendet wird, die Schwachstellen aufweist.
Diese sind wiederum ideale Angriffspunkte, über die sich Cyberkriminelle direkten Zugriff auf Ihr internes Netzwerk verschaffen können. Behalten Sie hier den Überblick und installieren Sie entsprechende Schutzsoftware.
Laden Sie regelmäßig Patches und Updates herunter
Softwareunternehmen geben regelmäßig Updates heraus, um Schwachstellen zu beheben. Achten Sie daher darauf, Ihre Software immer aktuell zu halten, damit sie bestmöglich geschützt ist. Am einfachsten geht das, indem Sie diese so konfigurieren, dass Updates automatisch heruntergeladen und installiert werden. So können Sie auch kein Update mehr verpassen.
Machen Sie es Ihren Beschäftigten leicht, potenzielle Risiken zu melden
Wenn Ihre Beschäftigten auf eine Phishing-E-Mail oder eine unsichere Webseite stoßen, ist es in Ihrem Sinne, wenn die Beschäftigten diese so einfach und schnell wie möglich melden können. Definieren Sie dazu am besten einen formalen Prozess, richten Sie beispielsweise ein separates Postfach ein oder erstellen Sie ein Formular, über das potenzielle Sicherheitsrisiken gemeldet werden können.
Sensibilisieren Sie alle Mitarbeitenden für das Thema
Cybersecurity ist eines der wichtigsten Themen für jedes Unternehmen. Oft fehlt es Beschäftigten jedoch am nötigen Verständnis und Feingefühl dafür. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter für das Thema, indem Sie Schulungen und Wissensdatenbanken anbieten oder auch „Bad Practices“ aufzeigen.
Wichtige Begriffe rund um Cybersicherheit
Unser Leitfaden zeigt: „Cybersicherheit“ ein komplexes Thema. Wer kein Experte auf dem Gebiet ist, gibt bei vielen Fachbegriffen schnell auf. Damit das nicht passiert, haben wir nachfolgend ein Glossar mit den wichtigsten Grundbegriffen zum Thema Cybersicherheit zusammengestellt:
Authentifizierung
Als Authentifizierung wird die Verifizierung der Identität einer Person bezeichnet. So verifizieren Sie zum Beispiel Ihren Benutzernamen durch Eingabe Ihres Passworts.
Ein Beispiel aus dem Alltag: Wenn Sie Ihren Ausweis vorzeigen, verifizieren Sie anhand Ihres Fotos die Echtheit Ihres Namens, Alters und Ihrer Adresse. In Unternehmen wird häufig die Zwei-Faktor-Authentifizierung als zusätzliche Sicherungsstufe eingesetzt.
Backup
Ein Backup ist eine Sicherungskopie von Daten, die an einem sicheren Ort aufbewahrt wird, etwa in einer verschlüsselten und abgesicherten Cloud oder auf einer externen Festplatte. Diese Backups dienen dazu, Systeme nach dem Ausfall einer Komponente – oder im Fall eines Cyberangriffs – wieder auf einen früheren Zeitpunkt zurückzusetzen und so beschädigte oder gelöschte Daten wiederherzustellen.
Sicherheitsverletzung
Als Sicherheitsverletzung gilt jeder unbefugte Zugriff auf Unternehmens- oder Verbraucherdaten.
Digitales Zertifikat
Ein digitales Zertifikat, auch öffentliches Schlüsselzertifikat oder Identitätszertifikat genannt, ist ein elektronischer Datensatz, der zur Überprüfung der Identität digitaler Objekte dient. Er ist auf einer Hardwarekomponente installiert und ermöglicht die Herstellung sicherer Verbindungen zu anderen Geräten oder Servern.
Verschlüsselung
Bei der Verschlüsselung werden Daten mithilfe von Codes oder Schlüsseln gesichert, sodass sie nicht mehr lesbar sind. Nur der Empfänger, der den Schlüssel zur Entschlüsselung besitzt, kann die Daten lesen. Sollten sich Cyberkriminelle also Zugriff auf den Datenverkehr verschaffen, können sie diese ohne den passenden Schlüssel nicht lesen.
HTTP und HTTPS
Hypertext Transfer Protocol, oder kurz HTTP, ist ein Protokoll, das zur Kommunikation zwischen Webservern und Browsern eingesetzt wird. Sie kennen die Abkürzung von Website-URLs, die entweder mit http:// oder https:// beginnen.
HTTP und HTTPS sind im Wesentlichen dasselbe, bis auf den Unterschied, dass bei Verwendung von HTTPS alle Daten verschlüsselt übertragen werden. Das „S“ in HTTPS steht für Security, also Sicherheit. Für bestmöglichen Schutz wird heutzutage auf fast allen Websites HTTPS eingesetzt.
Schwachstelle
Als Schwachstelle bezeichnet man einen Angriffspunkt, den Cyberkriminelle ausnutzen können, um sich Zugang zu Systemen zu verschaffen. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Softwarefehler handeln, der noch nicht behoben wurde, oder einen Prozess zum Zurücksetzen eines Passworts, den nicht autorisierte Personen initiieren können.
Durch verschiedene proaktive Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen können Sie Ihre Infrastruktur um zusätzliche Sicherheitsebenen ergänzen und Ihre Systeme so besser vor nicht autorisiertem Zugriff schützen.
Wichtige Ressourcen zum Thema Cybersecurity
Über die nachstehenden Ressourcen können Sie sich eingehender über das Thema Cybersicherheit informieren und sich weitere Tipps dazu holen, wie Sie Ihr Unternehmen und Ihre Teams bestmöglich vor Cyberbedrohungen schützen können.
National Institute of Standards and Technology (NIST)
Das NIST ist eine US-amerikanische Bundesbehörde für Standards und Technologie, die sich der Innovation in den Bereichen Wissenschaft und Industrie widmet. Zur Behörde zählt auch eine separate Abteilung für Cybersicherheit, die regelmäßig Leitfäden und Standards herausgibt.
Center for Internet Security (CIS)
Das CIS ist eine international agierende und von Cybersicherheitsexpertinnen und -experten anerkannte Non-Profit-Organisation, die Ressourcen zum Thema Sicherheit im Netz bereitstellt.
Werfen Sie hier beispielsweise einen Blick auf die wichtigsten Sicherheitsmechanismen zur Abwehr der derzeit verbreitetsten und gefährlichsten Cyberbedrohungen – diese werden von anerkannten Sicherheitsprofis aus aller Welt entwickelt und jährlich neu validiert.
Cybrary
Cybrary ist eine E-Learning-Plattform, auf der Sie Online-Kurse und Zertifizierungen rund um die Themen IT und Cybersicherheit absolvieren können – die meisten sogar kostenlos. Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden Zertifikate ablegen, um ein gutes Verständnis von Cybersecurity in Ihrem Unternehmen zu gewährleisten.
Fazit: Investieren Sie als Unternehmen oder Privatperson in Cybersicherheit
Auch wenn das Thema Cybersicherheit durchaus ein wenig einschüchternd wirken mag, ist es wichtig, dass Sie sich dennoch intensiv damit auseinandersetzen – insbesondere, wenn Sie als Unternehmensverantwortliche oder -verantwortlicher für die Sicherheit von Daten anderer Personen verantwortlich sind.
Wie bei anderen Bedrohungen gilt auch für Cyberangriffe: Vorbereitung ist die beste Verteidigung. Das bezieht sich zum einen auf Investitionen in den Schutz Ihrer IT-Systeme, Server, Software und Netzwerke und zum anderen darauf, dass Sie die neuesten technologischen Entwicklungen stets aufmerksam mitverfolgen sollten.
Titelbild: Warmworld / iStock / Getty Images Plus
Hinweis: Jegliche in diesem Beitrag enthaltenen rechtlichen Informationen sind nicht zu verwechseln mit einer rechtlichen Beratung, bei der ein Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin das geltende Recht auf Ihre spezifischen Umstände anwendet. Wir möchten Sie deshalb ausdrücklich darauf hinweisen, dass Sie bei Beratungsbedarf über die Auslegung dieser Informationen für Ihr Unternehmen oder über deren Richtigkeit und Vollständigkeit einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin hinzuziehen sollten. Um es kurz zu machen: Dieses Dokument stellt weder eine Rechtsberatung noch eine Empfehlung für eine bestimmte Auslegung geltenden Rechts dar.