Wer sich mit HTML und Quellcodes auseinandersetzt, wird früher oder später über das immer erste Element im Quellcode einer Website stoßen: !Doctype HTML. Was hinter dieser Kennzeichnung steckt, wozu sie dient, welche Arten es davon gibt und warum es wichtig ist, dass Ihre HTML-Dokumente und Unterseiten eine !Doctype-HTML-Kennzeichnung haben, erfahren Sie hier.
Was ist <!Doctype HTML>?
!Doctype HTML, ob groß- oder kleingeschrieben, ist ein HTML-Befehl. Obwohl er nicht den klassischen HTML-Tags zuzuordnen ist, sollten Sie !Doctype HTML in jedem HTML-Dokument verwenden. Er steht stets an erster Stelle vor dem Quellcode und gibt dem Browser die Information, welcher Dokumenttyp geöffnet werden soll.
Wozu dient die Verwendung von !Doctype?
Auch wenn !Doctype kein handelsüblicher HTML-Tag ist, ist er sehr wichtig – und wird dennoch immer wieder von Anwendern und Anwenderinnen vergessen. Mittlerweile ist es Voraussetzung, dass eine HTML-Seite den Codeschnipsel enthält, der dem Browser sagt, welcher Dokumenttyp geöffnet und welche Grammatik und Codesyntax verwendet werden soll.
Viele HTML-Editoren bieten heute die Möglichkeit, den eingegebenen Code auf Fehler zu prüfen. Fehlt !Doctype, weist der Editor Sie darauf hin und Sie können die fehlende(n) Zeile(n) ergänzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie !DOCTYPE, !doctype oder !dOcTyPe als Befehl eingeben. Es handelt sich nicht um ein klassisches HTML-Tag, weshalb die Groß- und Kleinschreibung beliebig gewählt werden kann. Auch die sonst üblichen Klammern und Schrägstriche sind nicht erforderlich.
Warum sollte jedes HTML-Dokument eine Doctype-Deklaration haben?
Damit jeder Programmierer und jeder Browser erkennt, um welchen Dokumenttyp (Document Type Definition, DTD) es sich handelt, gibt es die !Doctype-Zeile. Sie muss auf jeder Unterseite vorhanden sein – es genügt nicht, sie beispielsweise nur auf der Startseite einer Homepage einzubinden.
Die Wichtigkeit wird vor allem dann klar, wenn die Doctype-Deklaration fehlt. Dann schalten Browser in den sogenannten Quirks-Modus und es kann zu fehlerhaften Darstellungen der Website kommen. Quirks stammt vom englischen Begriff „quirk“ ab, der so viel wie „Eigenart" oder „Macke" bedeutet. Browser simulieren in diesem Modus Fehler früherer Versionen, um die Abwärtskompatibilität von Websites zu erhalten.
Welche Arten von !Doctypes gibt es?
Je nach HTML-Version und -Typ ist die Verwendung von Doctype anders – teilweise sind es komplizierte Codeschnipsel, die ein hohes Fehlerpotenzial mit sich bringen. Gerade früher mussten Entwicklerinnen und Entwickler diese längeren Codezeilen eintippen, was oft zu Fehlern führte. Heute wird es Nutzenden einfacher gemacht.
Wir werfen zuerst einen Blick auf den heutigen Standard, bevor wir auf ältere HTML-Versionen blicken.
Doctype ab HTML5
Die Verwendung von !Doctypes ist seit HTML5 einfach. Um Browsern den Dokumenttyp mitzuteilen, genügt auf jeder einzelnen Seite folgender Befehl:
<!DOCTYPE html>
So weit, so einfach – bei älteren HTML-Versionen hingegen ist die Verwendung von !Doctype deutlich komplexer. Was sich nicht verändert hat, ist die Positionierung des Befehls. Er muss stets an erster Stelle auf jeder Unterseite noch vor dem eigentlichen HTML-Quellcode stehen.
Bei früheren Versionen von HTML sind die Doctypes erheblich länger, deshalb auch fehleranfälliger. Je nach HTML-Grundgerüst mussten und müssen verschiedene !Doctype-Zeilen verwendet werden; ein kleiner Überblick:
HTML 4.01 Strict
HTML 4.01 Strict benötigt folgende !Doctype-Deklaration:
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01//EN" "http://www.w3.org/TR/html4/strict.dtd">
Der im Vergleich zum heutigen Standard komplizierte Codeschnipsel rührt daher, dass HTML4 und die folgenden, älteren Code-Sprachen auf SGML basieren. SGML steht für „Standard Generalized Markup Language“ und ist ein Vorgänger von HTML.
HTML 4.01 Transitional
Für HTML 4.01 Transitional müssen Sie diesen !Doctype-Typ verwenden:
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN" "http://www.w3.org/TR/html4/loose.dtd">
XHTML 1.0 Strict
Bei XHTML 1.0 Strict ist folgende !Doctype-Deklaration erforderlich:
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd">
XHTML 1.0 Transitional
Folgende zwei Zeilen benötigen Sie bei XHTML 1.0 Transitional:
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Loose//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-loose.dtd">
XHTML 1.1 Strict
XHTML 1.1 Strict verwendet folgenden !Doctype-Typ:
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-transitional.dtd">
Gut zu wissen: Die !Doctype-Bezeichnung von XHTML 1.1 Strict wird heute noch verwendet. Ältere Formate von E-Books sowie solche im Standardformat EPUB2 nutzen die zweizeilige, komplizierte Kennzeichnung am Anfang jeder Seite.
Fazit: !Doctype ist eine Pflichtangabe auf jeder Seite
Noch bevor der eigentliche Quellcode auf einer Website beginnt, steht ein erster Befehl, der sich kaum von den üblichen HTML-Tags unterscheidet, auch wenn er technisch gesehen keiner ist. Mit !Doctype HTML teilen Sie dem Browser mit, um welchen Dokumenttyp es sich handelt. Diese HTML-Befehle stehen dabei stets an erster Stelle und müssen, das ist wichtig, auf jeder einzelnen Seite eingebaut werden. Die Startseite allein reicht nicht aus.
Während Anwendende früher ihre Herausforderungen mit den je nach HTML-Version unterschiedlichen Codeschnipseln hatten, wurde ihr Leben mit der Einführung von HTML5 erleichtert. Seitdem reicht es aus, <!DOCTYPE html> ganz oben auf jeder Unterseite zu platzieren. Wird das vergessen, droht eine fehlerhafte Darstellung der Website – die Verwendung ist daher mehr oder weniger Pflicht.
Titelbild: stoman / Unsplash