Microblogging ist wie Bloggen, nur kürzer. Was zunächst banal klingt, ist gleichzeitig sehr spannend. Microblogging-Dienste wie Twitter und tumblr bieten Marketerinnen und Marketern eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit Ihrer Zielgruppe zu kommunizieren und diese mithilfe von kurzen Statusupdates auf dem neuesten Stand zu halten. Microblogging-Plattformen bieten somit viele Chancen, Ihre Content-Strategie sinnvoll zu unterstützen.
In diesem Artikel finden Sie heraus, warum Sie einen Microblog führen sollten und wie Sie dieses Format strategisch einsetzen.
Was ist Microblogging?
Microblogging ist eine Kombination aus Blogging und Instant Messaging, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, kurze Nachrichten zu erstellen und diese mit einem Publikum online zu teilen. Zu den bekanntesten Microblogging-Plattformen gehören Twitter und tumblr. Zusätzlich zum Text kann ein Beitrag in einem Microblog Links, Audio, Bilder und Videos enthalten.
Warum Sie einen Mikroblog führen sollten
Microblogging schafft in erster Linie Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit. Zwei der zentralsten Ziele im Content-Marketing. Natürlich sind diese Ziele auch mit Texten erreichbar, in denen Themen umfassend und detailliert beschrieben werden. Warum sollten Sie sich mit Ihrem Blog also kurzfassen? Die sieben wichtigsten Gründe haben wir für Sie zusammengefasst.
1. Content schnell erstellen
Ein kürzeres Format bedeutet weniger Aufwand bei der Erstellung. Das spart Zeit und Kosten. Nun ist das nicht ganz so einfach, wie es klingt. Für gekonnte, kurze Inhalte müssen Sie die Story aufs Wesentliche reduzieren. Doch mit Planung, Übung, Spontanität und ausreichend Fingerspitzengefühl können Sie auch im kleinen Format durchaus sehr schnell und spontan Content veröffentlichen.
2. Content schnell konsumieren
Wir leben in einem Zeitalter der Informationsüberflutung. Es gibt immer mehr Reize und Angebote, die um die sinkende Aufmerksamkeitsspanne Ihres Publikums konkurrieren. Da ist es eine Wohltat, wenn das Wesentliche einer Botschaft mit einem Blick erfasst werden kann. Mit Microblogging tun Sie Ihrem Publikum in dieser Hinsicht einen großen Gefallen.
3. Informationen leicht mobil konsumieren
Der mobile Medienkonsum gehorcht eigenen Regeln. Diese sollten Sie beherrschen, da beispielsweise 91 Prozent der User in Deutschland Facebook mobil nutzen. Nutzerinnen und Nutzer werfen in einer kurzen Pause schnell einen Blick auf den Bildschirm oder lesen einen Beitrag zwischen zwei U-Bahn-Stationen. Auch die kleine Bildschirmgröße ist eher für kompakte Beiträge geeignet.
4. Mehr Content posten
Profile, die konsistent und regelmäßig posten, mag jede Social-Media-Plattform. Microblogging ermöglicht eine häufige, konstant hohe Aktivität. Dafür belohnen die Netzwerke Sie mit mehr Reichweite und Sichtbarkeit. So können Sie schnell neue Zielgruppen erreichen.
5. Höhere Wahrscheinlichkeit für virale Posts
Shares und Interaktionen bedeuten kostenlose Reichweite. Virale Posts sind der Traum für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Online-Marketing. Doch Profis wissen, dass sich viraler Erfolg nicht planen lässt. Darum lohnt es sich, viele Eisen im Feuer zu haben. Mehr Posts im Microblogging erhöhen die Chance, dass einer davon viral geht.
6. Aktueller Bezug und spontane Reaktion
Oft bietet das Tagesgeschehen Chancen, um spontan auf Geschehnisse zu reagieren. 1.000 Wörter-Texte eignen sich für tagesaktuelle Ereignisse nur bedingt. Was immer geht, ist ein knackiger Kommentar mit einem punktgenauen Bild dazu. So können Sie spontan und lebendig an aktuelle Entwicklungen anknüpfen und von einem hohen Aufmerksamkeitslevel profitieren.
7. Leichter in Kommunikation kommen
Die sozialen Medien leben von Austausch und Interaktion. Das vertieft den Kontakt zu den Nutzenden, steigert die Kundenbindung und ist auch ein wichtiges Social Signal, das sich günstig auf die Reichweite auswirkt. Sie wollen ins Gespräch kommen. Das geht besser mit mehreren kurzen Beiträgen und Status-Updates als mit einem Artikel, in dem für die ganze nächste Woche alles gesagt ist.
Das richtige Content-Format für Ihren Microblog wählen
Bei der Wahl Ihrer Content-Formate haben Sie alle Möglichkeiten. Welche Formate besonders gut funktionieren, ist je nach Plattform unterschiedlich. Wir haben die wichtigsten Formate für Sie zusammengefasst:
Klassische Formate sind kurze Textnachrichten und Statusupdates. Sie erfordern kaum Aufwand, sind aber in ihrer Wirkung meist begrenzt. Für viele Netzwerke sind reine Textpostings weniger attraktiv und bieten nur eine geringe Reichweite.
Ein kurzer Text mit Link wertet eine Botschaft hingegen deutlich auf. Verlinkungen gehören zu den wichtigsten Techniken beim Blogging. So können Sie mit einfachsten Mitteln in kürzester Zeit einen echten Mehrwert schaffen.
Ein Bild erhöht die Reichweite Ihrer Postings und die Chance, Aufmerksamkeit zu wecken. Dabei müssen es nicht immer Fotos sein. Memes sind schnell erstellt, humorvoll und können mit einer lustigen Idee eine überraschend große Wirkung erzielen.
Infografiken bedeuten mehr Aufwand, bieten dafür aber viel Information und Mehrwert auf kleinster Fläche. Damit erhalten Sie eine hohe Wahrscheinlichkeit für Social Shares.
Schließlich sind Audio- und vor allem Videobeiträge sehr wertvoll und erreichen auf vielen Plattformen die beste Interaktionsrate. Videos sind allerdings auch aufwendig zu erstellen. Für das Microblogging eignen sich beispielsweise einfache Mobile Reporting-Techniken.
Den richtigen Microblogging Dienst wählen
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie schon bei einigen Microblogging-Plattformen registriert sind. Jedes soziale Netzwerk, dass es Ihnen möglich macht, öffentliche Statusupdates und andere Content-Formate zu posten und die Posts von Anderen in einer Timeline oder einem Newsfeed zu lesen, lässt sich als Microblogging-Plattform bezeichnen.
Wenn Sie die richtige Plattform auswählen, stellen Sie sich zwei Fragen:
-
Wo ist Ihre Zielgruppe?
-
Was wollen Sie mit dem Blog erreichen?
Die meisten Marken entscheiden sich dabei für eine übersichtliche Kombination mehrerer Kanäle. Wir haben diese in einer Übersicht für Sie zusammengefasst.
Twitter ist nicht die erste, aber die bekannteste Microblogging-Plattform. Beiträge sind limitiert auf 280 Zeichen. Möglich ist praktisch jede Art von Content. Starke Inhalte laden zum sofortigen Retweeten ein. So lässt sich leicht intensives Engagement erreichen. Twitter ist optimal, wenn virale Posts Ihr Hauptziel sind.
Tumblr
Tumblr ist die Heimat für aktive Content Creator, die sich der kurzen Form von Texten verschrieben haben. Aktuell beheimatet die Plattform fast 500 Millionen Blogs. Die Plattform ist etwas langsamer als Twitter, bietet allerdings neben der Möglichkeit, längere Beiträge zu verfassen, auch mehr Beständigkeit und Überblick.
Instagram ist eine der populärsten Social-Media-Plattformen. Mit visuellem Schwerpunkt ist sie ideal für Microblogging mit Bildern, Grafiken, Memes und visuell ausgestalteten Kurztexten. Beschreibender Text spielt eine Nebenrolle, ist aber in begleitender Funktion auch möglich. Überzeugende Bilder verknüpfen Sie mit wichtigen Hashtags und vergrößern so Ihre Sichtbarkeit.
Der Bild-Content auf Pinterest ist beständiger als auf Instagram. Es gibt viele Möglichkeiten für Präsentation und Vernetzung. Neben künstlerischen Arbeiten eignet sich Pinterest sehr gut für gut inszenierte Produktbilder. Texte sind auf Pinterest nur möglich, indem sie in Bilder eingebettet werden. Diese Möglichkeit wird allerdings gern genutzt. So sind lange Infografiken ein interessanter Trend auf dieser visuellen Microblogging-Plattform.
LinkedIn ist das weltweit beliebteste Netzwerk für professionelle Themen. Hier herrscht engagierte Vernetzung und ein persönlicher, aber sachlicher Umgangston. LinkedIn überzeugt durch Beständigkeit und ein sehr stabiles Wachstum. Neben längeren Posts in vielen Formaten können Sie die Statusupdates gut in Ihre Microblogging-Strategie integrieren.
Natürlich ist auch der große Platzhirsch neben allem anderen eine beliebte Microblogging-Plattform. Interessant ist, dass auf Facebook praktisch jede Art von Content und jedes Thema funktioniert. Auch, weil es sich nach wie vor kaum jemand leisten will, dort nicht präsent zu sein. Dazu kommen die sehr ausgefeilten Advertising-Möglichkeiten.
Vine, Google Buzz, DailyBooth und MySpace
Was haben eine innovative Videoplattform für schnelles mobiles Microblogging, ein neuer Versuch, die größte Suchmaschine zu einem sozialen Netzwerk zu machen, eine sympathische, spontane Fotoplattform und das größte soziale Netzwerk der Prä-Facebook-Ära gemeinsam? Sie sind alle mehr oder weniger gescheitert.
Mit den Plattformen verschwindet zum Teil auch die aufgebaute Reichweite. Diese Erfahrungen sprechen dafür, auf mehreren Plattformen parallel die eigene Community aufzubauen. Microblogging mit vielen, aktuellen und aktivierenden Beiträgen ist dafür ein hervorragend geeignetes Instrument.
Fazit: Eine durchdachte Microblogging-Strategie lohnt sich
Mit Microblogging können Sie Ihre Post-Frequenz steigern, eine stärkere Sichtbarkeit erreichen und damit neue Zielgruppen erschließen. Kurze, knackige Beiträge eignen sich, um Engagement und Kommunikation auszulösen.
Die Wahrscheinlichkeit für viralen Erfolg kann dadurch steigen. Für SEO ist Microblogging allerdings nicht geeignet. Allein deswegen empfiehlt sich die Kombination von kurzen und längeren Beiträgen.
Titelbild: Oleksii Didok / iStock / Getty Images Plus