Die Grenzen zwischen Web-Apps und Websites verschwimmen immer mehr. In Kombination sorgen sie für mehr Interaktion und stellen einen großen Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher Ihrer Website dar. Erfahren Sie, was Web-Applikationen sind, welche Vor- und Nachteile sie haben und welche Möglichkeiten es für die Erstellung Ihrer eigenen Web-Applikation gibt.

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Stellen Sie sich unter einer Webapplikation eine Anwendung vor, die über einen Server bereitgestellt und über einen Browser auf verschiedenen Endgeräten genutzt wird. Eine Webanwendung erweitert die Möglichkeiten von PCs, Tablets sowie Smartphones und basiert auf Technologien wie HTML, CSS oder JavaScript.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Web-Apps:

  • Instant-Messaging-Dienste und Office-Pakete gehören zu den kleinen Webanwendungen.
  • Grafiksoftware und Spiele im Browser gehören zu den großen Webapplikationen.

Web-Apps benötigen keine Installation, da sie direkt im Browser laufen – eine Verknüpfung auf dem Desktop ist natürlich möglich. Der große Vorteil von Web-Apps ist ihre Kompatibilität mit vielen verschiedenen Betriebssystemen und Geräten, die über einen von der Web-App unterstützten Browser verfügen.

Das bedeutet für Sie und Ihr Unternehmen, dass Sie nur eine einzige Anwendung für alle verschiedenen Plattformen und Browser entwickeln müssen. Sie können Updates einfach in die Software integrieren, sodass alle Benutzerinnen und Benutzer immer die sicherste Version der Webanwendung verwenden.

Web-Apps müssen fast ständig mit dem World Wide Web verbunden sein. Durch die Caching-Möglichkeiten von HTML5 können sie jedoch auch ohne permanente Internetverbindung genutzt werden. Das macht Web-Apps und ihre Nutzung immer attraktiver.

Web-App vs. Native-App vs. Website: Wo sind die Unterschiede?

Begriffe wie Webanwendungen, Native-Apps und Websites sind Ihnen vermutlich bereits geläufig. Doch kennen Sie die Unterschiede zwischen diesen Technologien?

Native-App vs. Web-App

Die Unterschiede zwischen einer Webapplikation und einer Native-App finden Sie vor allem in der Programmierung und Verwendung.

Native-Apps sind plattformspezifisch und erfordern eine Installation. Diese Applikationen können optimal auf die jeweilige Plattform abgestimmt werden und nutzen den Speicher Ihres Geräts. Universal einsetzbar sind Native-Apps jedoch nicht.

Web-Apps funktionieren auf allen Geräten – vorausgesetzt, es wird der passende Browser genutzt. Das spart Entwicklungsaufwand und ermöglicht gleichzeitig schnelle Sicherheitsupdates. Dafür sind sie weniger anpassungsfähig an spezifische Gerätehardware.

Web-App vs. Website

Die beiden Technologien unterscheiden sich vor allem in ihrer Funktionsweise und ihrem eigentlichen Zweck. Webapplikationen werden häufig für bestimmte Dienste entwickelt. So ermöglicht Google mit seinen Web-Apps die Nutzung eines Kartendienstes (Google Maps), eines Webmail-Dienstes (Google Mail) und einer Suchmaschine (Google).

Auch das Angebot von Amazon mit seinen Online-Shop-Funktionen oder der Video-on-Demand-Dienst können als Web-Applikation bezeichnet werden. Sie bestehen aus interaktiven Elementen, die dazu dienen, Transaktionen durchzuführen, Dienstleistungen anzufordern oder Software für bestimmte Zwecke zu nutzen.

Im Gegensatz dazu sind Websites informativ und statisch aufgebaut. Interaktive, handlungsorientierte Elemente, wie sie für Web-Applikationen typisch sind, fehlen.

Warum erfreuen sich Web Applications großer Beliebtheit?

Webanwendungen sind aufgrund ihrer sofortigen Verfügbarkeit ohne Installation oder ständige Aktualisierung sehr beliebt. Sie bieten Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit, da sie auf einer Vielzahl von Geräten laufen und benutzerspezifische Einstellungen speichern.

Die Bereitstellung in der Cloud ermöglicht eine unabhängige Nutzung, sodass Sie und Ihr Unternehmen sich auf eine einzige Version der Anwendung konzentrieren können, anstatt separate Versionen für verschiedene Betriebssysteme zu entwickeln. Dies spart Ressourcen und die Entwicklung von mobilem Breitbandinternet wie 5G erhöht die Zugänglichkeit und Flexibilität der Nutzung von Webanwendungen.

Vorteile und Nachteile von Webapplikationen

Was spricht für Web-Apps? Sie sind plattformunabhängig und laufen auf jedem Gerät. Voraussetzung ist, dass das jeweilige Gerät über einen Browser und eine Internetverbindung verfügt. Web-Apps speichern nur wenige Daten lokal, was zu einem geringen Speicherbedarf auf dem Endgerät Ihrer Nutzer führt.

Im Gegensatz zu Native-Apps müssen Web-Apps nicht heruntergeladen werden, sondern werden einfach über eine URL aufgerufen. Dies ermöglicht einen sofortigen Start ohne vorherige Installation oder Einrichtung. Außerdem sind Web-Apps immer aktuell, da die Nutzenden immer die neueste Version verwenden.

Obwohl Webanwendungen viele Vorteile bieten, sind sie nicht ohne Nachteile:

  • Ihre Fähigkeit, spezifische Hardwarefunktionen eines Geräts zu nutzen, ist begrenzt oder manchmal nicht vorhanden.
  • Sie sind in hohem Maße von einer zuverlässigen und schnellen Internetverbindung abhängig.
  • Web-Apps können zwar auch im Offline-Modus genutzt werden, sind dann aber in ihrer Funktionalität eingeschränkt.
  • Außerdem können sie je nach Art der Anwendung langsam laufen, insbesondere bei rechenintensiven Spielen.

Wie können Sie eine Web-App selbst erstellen?

Es gibt zwei Ansätze, um eine Webanwendung zu erstellen: Pro-Code, Low-Code oder No-Code.

Im Falle des Pro-Code-Ansatzes liegt es an Ihnen oder an Ihren Developer und Developerinnen im IT-Team, die Webanwendung eigenständig in einer oder mehreren Programmiersprachen, etwa HTML5, JavaScript oder PHP, zu erstellen. Hier kommt es auf den richtigen Tech Stack an.

Dieser Ansatz erfordert fundierte Kenntnisse der Frontend- und Backend-Entwicklung. In der Regel ist der Ansatz zeit- und kostenintensiver, ermöglicht aber eine individuelle Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe und Ihre Unternehmensziele.

Der „Low Code"- oder „No Code"-Ansatz ermöglicht hingegen, Webanwendungen zu erstellen, ohne über Programmierkenntnisse zu verfügen. Hier kommen Baukastensysteme zum Einsatz, mit denen Sie über grafische Benutzeroberflächen die gewünschten Ergebnisse zusammenstellen. Dieser Ansatz kann die Individualität Ihrer Online-Anwendung einschränken, ermöglicht aber eine kostengünstige und schnelle Erstellung von Prototypen und fertigen Ergebnissen.

Die Wahl zwischen diesen beiden Ansätzen hängt von Ihren spezifischen Anforderungen, dem vorhandenen Fachwissen und Ihrem Budget ab.

Web-Apps Beispiele im Überblick

Es gibt eine Vielzahl von Webanwendungen, die Ihnen im alltäglichen und beruflichen Leben begegnen. Dazu zählen beispielsweise die folgenden Kategorien und dazugehörigen Beispiele:

  • Intranets: Viele Intranet-Tools sind Online-Programme, die auf den Arbeitsplatzrechnern und Smartphones der Mitarbeitenden laufen.
  • Lernplattformen: IBM Training ist ein Beispiel für eine Lernplattform als Webanwendung.
  • Office-Software: Google Docs oder Microsoft Office Online sind Beispiele für Webanwendungen, die über die Cloud genutzt werden können.
  • E-Commerce-Plattformen: Amazon, eBay oder Otto sind bekannte Online-Shops. Diese werden als Webanwendung gestartet und nutzen komplexe Systeme, die mit CRM, ERP oder PIM verknüpft sind.
  • Soziale Netzwerke: Instagram, TikTok, LinkedIn, Xing und Facebook sind sowohl als Apps für Smartphones und Tablets als auch als Webapplikationen verfügbar.
  • Video-Plattformen: YouTube, Vimeo, Amazon Prime Video, TV Now und die ZDF-Mediathek, die alle im Browser laufen, ohne dass eine Datei heruntergeladen und installiert werden muss.

Fazit: Bei Web-Apps trifft Plattformunabhängigkeit auf Benutzerfreundlichkeit

Web-Apps revolutionieren die Nutzung digitaler Dienste durch ihre plattformunabhängige und benutzerfreundliche Art, die keine Installation erfordert. Trotz gewisser Hardware- und Internetabhängigkeiten gewinnen Web-Apps durch die Fortschritte im Breitband- und Hochgeschwindigkeits-Internet bei vielen Nutzenden an Attraktivität. Ihre Vielseitigkeit und Effizienz in verschiedenen Bereichen, von Social Media bis hin zu Lern- und Einkaufsplattformen, machen sie zu einer zukunftsweisenden Lösung.

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Titelbild: pixdeluxe / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am Aug 29, 2023 2:00:00 AM, aktualisiert am September 11 2023

Themen:

Webentwicklung