Digitale Datentransfers und automatisierte Requests erleichtern die Kommunikation und Handhabung im Netz. Dahinter verstecken sich oft Webhooks, mit denen eine Echtzeit-Kommunikation zwischen verschiedenen Anwendungen ermöglicht wird. In diesem Artikel erfahren Sie, was Webhooks sind, wie sie funktionieren und an welchen Stellen sie Tag für Tag im Einsatz sind.
Was ist ein Webhook?
Ein Webhook ist eine Methode, mit der die Kommunikation zwischen zwei Applikationen ermöglicht wird. Webhooks sind ereignisgesteuert und werden primär für asynchrone Benachrichtigungen eingesetzt, indem eine App eine HTTP-Anfrage an eine andere App schickt. Wird eine bestimmte Aktion ausgelöst, reagieren Webhooks, ohne dass eine vorherige Bestätigung notwendig ist.
Ein einfaches Beispiel für Webhooks sind E-Mail-Benachrichtigungen, wenn ein vorgemerkter Artikel in einem Onlineshop wieder verfügbar ist. Im Arbeitskontext helfen Webhooks unter anderem, um Aufgaben innerhalb unterschiedlicher Tools zu organisieren und eine reibungslose Integration der Anwendungen zu gewährleisten.
Webhook vs. API & Webhooks vs. Websocket
Ebenso wie Webhooks gehören auch APIs und Websockets zu den Technologien, die eine Kommunikation zwischen zwei Parteien ermöglichen. Anders als Webhooks funktionieren APIs, indem sie aktiv Anfragen an eine andere Anwendung schicken. Das passiert zum Beispiel in einer Wetter-App, die Echtzeit-Daten von einem Server abruft.
Ein Websocket ermöglicht wie eine API ebenfalls eine Kommunikation zwischen Client und Server, wobei sie anders als ein Webhook nicht asynchron und einspurig verläuft, sondern ein Senden von Anfragen in beide Richtungen erlaubt. Damit eignen sie sich beispielsweise für Live-Chats, kollaboratives Arbeiten in Echtzeit oder Online-Spiele.
So funktionieren Webhooks
Ein Webhook ist eine URL-Adresse, die einen bestimmten Befehl ausführt, wenn sie von einer anderen Anwendung angefragt wird. An diese URL kann eine andere Anwendung also automatisiert eine HTTP-Nachricht schicken, in der Regel in Form einer POST-Request. Die Funktionsweise von Webhooks lässt sich in vier Schritten erklären:
- Webhook-Konfiguration: Die Ziel-Anwendung konfiguriert zunächst eine Callback-URL, an die eine Quell-Anwendung später eine HTTP-Nachricht schicken kann.
- Aktion und Reaktion: Tritt ein vorher festgelegtes Ereignis in der Quell-Anwendung auf, wird der Webhook ausgelöst.
- Anfrage senden: Nachdem der Webhook-Prozess ausgelöst wurde, erstellt die Quell-Anwendung eine HTTP-Anfrage und sendet sie an die Ziel-Anwendung. In dieser Anfrage befinden sich die Daten, die das ausgelöste Ereignis beschreiben.
- Anfragen verarbeiten: Die Ziel-Anwendung erhält die Anfrage, verarbeitet die darin enthaltenen Informationen und führt anschließend eine bestimmte Aktion.
Anwendungsbeispiele von Webhooks
Wie bereits weiter oben erklärt, eignen sich Webhooks im E-Mail-Verkehr, um Kundinnen und Kunden automatisiert über verfügbare Artikel und Angebote aufzuklären. Daneben kann ein Webhook zum Beispiel auch für andere automatisierte Kommunikationswege genutzt werden:
- E-Commerce: Für Onlineshops sind Webhooks an verschiedenen Stellen hilfreich, um die Kundschaft über Bestellungen und Artikel auf dem Laufenden zu halten oder auch das Inventar zu aktualisieren.
- Social Media: Neben E-Mail-Marketing nutzt auch Social Media Webhooks, um über Benachrichtigungen zu bestimmten Themen, Gruppen, Beiträgen oder Aktualisierungen zu informieren.
- Finanzwesen: Banking-Apps nutzen Webhooks zum Beispiel, um die Nutzerschaft über ungewöhnliche Aktivitäten zu informieren.
- Sicherheit: Bei der Zweifaktorauthentifizierung können Webhooks zum Einsatz kommen, indem sie von einer Anwendung per SMS den Befehl erhalten, einen einmaligen Code für die Freigabe von Transaktionen einzugeben.
- Gesundheitswesen: Zur Terminerinnerungen per E-Mail und SMS oder für Patientenupdates zwischen Krankenhaus und Arztpraxis werden ebenfalls Webhooks genutzt.
Welche Vorteile haben Webhooks?
Webhooks laufen in der Regel so automatisiert ab, dass sie für Nutzende zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Das ist kein Wunder, denn gerade die Automatisierung bringt einen großen Komfort mit sich. Doch es ergeben sich noch weitere Vorteile bei der Nutzung von Webhooks:
- Updates in Echtzeit: Webhooks liefern Daten, sobald ein relevantes Ereignis eintritt und ermöglichen damit eine Echtzeitkommunikation zwischen Applikationen. Das ist unter anderem bei Direktnachrichten, Transaktionen und anderen Internet-of-Things-Technologien vorteilhaft.
- Ressourcensparend: Webhooks sind effizienter als andere Polling-Techniken, da nur dann eine Kommunikation entsteht, wenn neue Daten verfügbar sind. Die Zielanwendung muss also keine regelmäßigen Anfragen tätigen, was auf beiden Seiten Systemressourcen spart. Auch die Implementierung von Webhooks ist einfacher als andere Polling-Verfahren, da sie mit den meisten Frameworks und mit fast allen Programmiersprachen kompatibel sind.
- Automatisierung: Die Abläufe und Prozesse mit Webhooks erleichtern die Nutzung der Angebote und damit auch die Kaufentscheidung. Für Unternehmen ergeben sich durch die Automatisierung zusätzliche Ressourcen, die in andere Bereiche gesteckt werden können.
- Vielseitigkeit: Dank Webhooks werden verschiedene Anwendungen nahtlos ineinander integriert, auch wenn sie auf unterschiedlichen Sprachen programmiert werden oder zwischen verschiedenen Plattformen laufen.
Fazit: Webhooks als alltägliche Helfer
Für Anwenderinnen und Anwender gehören Webhooks zum Alltag, ob bei Transaktionen, in Onlineshops oder Direktnachrichten. Die App-zu-App-Kommunikation erleichtert durch automatisierte Prozesse die Echtzeit-Interaktion für User.
Für Unternehmen sind Webhooks zum Beispiel bei der Projektplanung nützlich. Dennoch sind Webhooks nicht unbedingt für jede Anwendung die beste Lösung. Müssen Daten in beide Richtungen übertragen werden, wie es beispielsweise Chatbots erfordern, ist der Einsatz von Websockets empfehlenswert. Für Einweg-Anfragen sind Webhooks aber nach wie vor eine effiziente und einfache Lösung.
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