Amazon hat es groß gemacht und inzwischen sind viele weitere ebenfalls auf den Zug aufgesprungen – die Rede ist vom Affiliate-Marketing. Während Unternehmen damit den Verkauf ihrer Produkte ankurbeln wollen, nutzen Website-Betreibende Affiliate-Links zunehmend als Refinanzierungsquelle. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie mit den speziellen Links Geld verdient werden kann und worauf es dabei ankommt.
Was ist ein Affiliate-Link?
Ein Affiliate-Link ist ein Partner-Link, der die Grundlage für die Abrechnung von Vermittlungsprovision bildet. Durch einen einzigartigen, in den Link integrierten Code kann das werbende Unternehmen (Händler / Werbekunde) eindeutig zuordnen, von welcher Werbepartnerin oder -partner (sogenannte Affiliates, auch Merchants) Kundschaft vermittelt wurde.
Bedeutung und Aufbau: Wie sieht ein Affiliate-Link aus?
Für Einsteigerinnen und Einsteiger mögen Affiliate-Marketing und seine Bedeutung auf den ersten Blick kompliziert wirken, doch im Grunde ist das Prinzip relativ einfach: Ein Händler stellt Produkte zur Verfügung, die von einem Partner (Affiliate oder Herausgeber) auf dessen Onlinekanälen (Website, Blog, Social Media usw.) beworben werden.
Klicken Besuchende auf den entsprechenden Affiliate-Link, werden sie auf die Website der oder des Werbetreibenden weitergeleitet – im Gegenzug erhält die Werbepartnerin oder der Werbepartner (Affiliate) eine Vermittlungsprovision durch das Tracking über den Affiliate-Link.
Der Affiliate-Link im E-Commerce ist dabei meist eindeutig gekennzeichnet, lautet etwa https://www.beispielseite.com/?tcl_aff=meineaffiliatenummer – wir empfehlen Ihnen aber, die oft langen URLs zu kürzen, später dazu mehr.
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Anwendungsmöglichkeiten und Beispiele von Affiliate-Links
Um Affiliate-Links richtig zu platzieren, ist es wichtig, dies dort vorzunehmen, wo viel Traffic ist – das ist oft auf einem Blog oder in den sozialen Medien. Es gibt darüber hinaus noch andere Anwendungsmöglichkeiten:
- Blogbeiträge
- Produktbewertungen
- Social-Media-Postings
- Shownotes in Podcasts
- E-Mail-Marketing-Kampagnen
- Foren
Das folgende Beispiel für einen Affiliate-Link etwa zeigt einen Blogpost, bei dem – wie auf vielen Blogs üblich – viele Links verbaut sind. Unten links sehen Sie beispielsweise das Ziel des CTA-Links.
Quelle: Gradually.ai
Vorteile und Nachteile von Affiliate-Marketing
Affiliate-Marketing bietet eine Vielzahl an Vorteilen, die es für Unternehmen und Website-Betreiber attraktiv machen. Der Einstieg in dieses Modell ist einfach, und prinzipiell kann jede und jeder Website-Betreibende daran teilnehmen.
Wenn Sie Ihr Geschäft verstehen und Ihre Zielgruppe kennen, können Sie Affiliate-Links geschickt einsetzen, die zu Ihrer Nische passen und echten Mehrwert bieten. Dies führt nicht nur zu einer höheren Klickrate, sondern stärkt auch das Vertrauen Ihrer Kunden. Zudem können Sie mit wenig Aufwand Einnahmen generieren, da Affiliate-Marketing oft auf Provisionsbasis funktioniert und keine großen Anfangsinvestitionen erfordert.
Vorteile
- Einfache Einstiegshürde: Jeder Website-Betreiber kann Affiliate-Marketing nutzen, ohne große Vorkenntnisse oder Investitionen.
- Geringes Risiko: Sie zahlen nur Provisionen, wenn tatsächlich ein Verkauf oder eine Aktion über den Affiliate-Link generiert wird.
- Skalierbarkeit: Mit steigender Reichweite Ihrer Website oder Ihres Blogs können Sie das Affiliate-Marketing ausbauen und mehr Einnahmen generieren.
- Vertrauensaufbau: Gut platzierte und thematisch passende Affiliate-Links bieten Ihrer Zielgruppe Mehrwert und stärken das Vertrauen.
- Flexibilität: Sie können verschiedene Partnerprogramme testen und sich auf die für Ihre Zielgruppe relevantesten konzentrieren.
Nachteile
- Beeinträchtigung der Usability: Zu viele Affiliate-Links auf einer Seite können das optische Erscheinungsbild und die Benutzerfreundlichkeit negativ beeinflussen.
- Link-Fehler: Wenn Partnerprogramme ihre Links ändern oder entfernen, funktionieren diese auf Ihrer Seite nicht mehr, was zu Einnahmeverlusten führen kann.
- Fehlender Mehrwert: Wenn Affiliate-Links keine echten Mehrwerte bieten oder gar betrügerisch wirken, kann das Vertrauen der Kunden beeinträchtigt werden.
- Negative Wahrnehmung: Eine Website, die ausschließlich oder überwiegend Affiliate-Links verwendet, könnte von Besuchern als weniger vertrauenswürdig oder zu kommerziell wahrgenommen werden.
- Abhängigkeit von Partnern: Der Erfolg Ihres Affiliate-Marketings ist oft stark von den Partnern abhängig. Änderungen an deren Programmen oder Provisionen können direkte Auswirkungen auf Ihre Einnahmen haben.
Insgesamt ist Affiliate-Marketing ein leistungsfähiges Modell, das jedoch sorgfältig eingesetzt werden sollte, um sowohl die Benutzererfahrung zu wahren als auch den potenziellen Nutzen für Ihr Geschäft zu maximieren.
Partnerprogramme und Affiliate-Netzwerke: Wie sich Werbetreibende und Affiliate-Partner finden
Um geeignete Affiliate-Partner zu finden, gibt es für Werbetreibende grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
- Sie entscheiden sich für ein eigenes Partnerprogramm.
- Sie treten einem Affiliate-Programm oder Affiliate-Netzwerk bei.
Für große Unternehmen mit den nötigen technischen und finanziellen Ressourcen lohnt es sich aus unserer Sicht durchaus, ihre eigenen Partnerprogramme zu entwickeln. Das wohl bekannteste Beispiel dafür ist das „ Amazon Partnernet“, das von tausenden Affiliate-Partnern genutzt wird. Ein eigenes Affiliate-Programm aufzubauen und zu führen, ist allerdings mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden, was viele Unternehmen davon abhält, diesen Ansatz zu verfolgen.
Alternativ dazu gibt es Affiliate-Netzwerke, die den Einstieg ins Affiliate-Marketing wesentlich erleichtern: Plattformen wie Digistore24, AWIN oder 100partnerprogramme mit speziellen Affiliate-Link-Softwares schaffen einen Marktplatz für Werbetreibende und Herausgebende und treten als Vermittler auf.
Die Netzwerkbetreiber übernehmen sämtliche Aufgaben von der Struktur und Technik des Partnerprogramms über die Akquise von geeigneten Partnerinnen und Partnern bis hin zum professionellen Tracking der Links und der Abrechnung der Provisionen. Davon profitieren kleinere Unternehmen und potenzielle Affiliate-Partner gleichermaßen.
Wir möchten jedoch den Nachteil ergänzen, dassHändlerinnen und Händler bei diesem Modell nicht frei agieren können, da sie mit dem Netzwerk eine fremde Plattform nutzen.
Affiliate-Marketing: Einnahmequelle durch Vermittlungsprovisionen
Affiliate-Links bilden also die Schnittstelle zwischen Händlerinnen und potenziellen Kunden – und somit die Basis, um mit Affiliate-Marketing Geld zu verdienen. Neben der Auswahl des geeigneten Partners und einer passenden Vergütungsmethode spielt auch die optimale Einbindung und Gestaltung der Links für den Erfolg Ihres Affiliate-Marketing eine Rolle.
Davon profitieren alle Beteiligten: Während Werbetreibende die Netzwerke und die Reichweite ihrer Partnerinnen und Partner nutzen, um mehr potenzielle Kundschaft zu erreichen, mehr Traffic für ihre Websites zu generieren und letztendlich mehr Produkte zu verkaufen, bieten Affiliate-Links für die Herausgeberinnen und Werbepartner eine zusätzliche Möglichkeit, um Geld zu verdienen.
Kein Wunder also, dass sich die Kommerzialisierung von Websites durch Affiliate-Marketing in den letzten Jahren sowohl als Vertriebskanal bei Unternehmen als auch als Einnahmequelle bei Website-Betreiberinnen, Influencern und Bloggerinnen zunehmender Beliebtheit erfreut – in den USA etwa steigt der Markt von 9,56 Milliarden im Jahr 2023 auf bis zu 12 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 an.
Die verschiedenen Arten von Affiliate-Links und Provisionsabrechnungen
Wie alle anderen Marketingmaßnahmen funktionieren auch Affiliate-Links nicht von selbst. Sowohl Werbetreibende als auch Affiliate-Partnerinnen und -Partner werden nur dann Geld verdienen, wenn sie geeignete Partnerschaften gefunden haben und die vereinbarte Leistung erfolgreich erbracht wurde.
Dazu sollten vor allem die angebotenen Services oder beworbenen Produkte der Werbetreibenden (zumindest im weitesten Sinne) zum Themenfeld der Affiliate-Partnerinnen und -Partner passen, da die Zielgruppe sonst nicht effizient erreicht werden kann.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Abrechnungsmodell, das verschiedene Arten von Affiliate-Links ermöglicht. Die Händlerinnen und Händler geben vor, unter welchen Bedingungen eine Provision ausgezahlt wird. Erst wenn diese vordefinierten Kriterien erfüllt sind, fließt das Geld. Das angestrebte Ergebnis wird also vorab festgelegt und das Spektrum reicht hier vom schlichten Klick auf einen Affiliate-Link bis hin zum Abschluss eines Abonnements.
Daher gibt es verschiedene Vergütungsmodelle:
- Pay per Click: Provision pro Klick auf einen Affiliate-Link.
- Pay per Lead: Provision für die Vermittlung von qualifizierten Interessierten, die im Rahmen einer bestimmten Aktion Kontaktinformationen bei der Händlerin oder dem Händler hinterlassen – etwa via Registrierung, Newsletter-Anmeldung oder Download.
- Pay per Sale: Die Provision wird basierend auf den Verkäufen ausgezahlt, die über einen Affiliate-Link generiert wurden. Dies kann ein Festbetrag pro Verkauf, aber auch ein anteiliger Prozentsatz des auf diese Weise generierten Umsatzes sein. So zahlen wir bei HubSpot für jede vermittelte Kundin und jeden vermittelten Kunden eine wiederkehrende Provision in Höhe von 30 Prozent.
- Lifetime: Fortlaufende Provision während der gesamten Laufzeit der über Affiliate-Links vermittelten Geschäftsabschlüsse, etwa Abonnements.
Sie können die verschiedenen Vergütungsarten natürlich auch miteinander kombinieren.
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- Richtigen Partner finden
- Link-Kennzeichnung
Kann jeder Affiliate-Links erstellen?
Jeder kann Affiliate-Links erstellen, dabei gibt es keine Einschränkungen. Meist müssen Sie sich bei den entsprechenden Partnerprogrammen anmelden, damit auch dort die erforderlichen Daten, beispielsweise für die Auszahlung der Provisionen, hinterlegt werden können. Wo Sie den Link anschließend ausspielen, ist Ihnen überlassen.
Wie erstelle ich einen Affiliate-Link?
In der Regel erstellen Sie den Affiliate-Link nicht selbst – die Affiliate-Netzwerke oder Ihre Partnerinnen und Partner erstellen diese für Sie. Nach der Anmeldung bei einem Affiliate-Programm erhalten Sie so die personalisierten Links für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen. Diese fügen Sie anschließend einfach in Ihre Blogposts, LinkedIn-Beiträge & Co. ein.
Affiliate-Links richtig kennzeichnen, um die Klickrate zu erhöhen
Ein Klick auf Ihre Affiliate-Links hat für Konsumentinnen und Konsumenten keinerlei negative Auswirkungen – es fallen weder Kosten an, noch ändert sich der Preis des beworbenen Produktes.
Ob auf einen Link geklickt wird oder nicht, beeinflusst lediglich die Höhe der Provision, die der jeweilige Werbetreibende an die Affiliate-Partnerin oder den -Partner zahlen muss. Dennoch ist die Skepsis mancher Benutzenden groß – vor allem dann, wenn durch die Struktur eines Affiliate-Links unklar ist, was genau sich dahinter verbirgt.
So kann ein typischer Affiliate-Link aussehen:
Quelle: Affiliate-Marketing-Tipps
Aufgrund ihrer komplexen Struktur können unveränderte Links für Website-Betreibende mitunter nachteilig sein. Einerseits werden sie von misstrauischen Besuchenden weniger oft angeklickt, andererseits können findige Nutzerinnen und Nutzer die für die Abrechnung wichtige Kennzeichnung „ref“ einfach entfernen.
Weiter oben haben wir es bereits anklingen lassen: Wir empfehlen Ihnen daher, Ihre Affiliate-Links zu kürzen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Variante ist die Verwendung eines „URL Shortener“, wie bitly.com, der den ansonsten sehr langen Link wesentlich verkürzt.
Aber auch diverse Plugins, wie Pretty Link für WordPress, machen Affiliate-Links benutzerfreundlicher und lassen sich relativ leicht implementieren.
Fazit: Alle profitieren von Affiliate-Links
Affiliate-Links sind für Creator und Website-Betreibende eine einfache Möglichkeit, online Geld zu verdienen, indem Sie Produkte oder Dienstleistungen empfehlen und eine Provision erhalten.
Als Unternehmerin oder Unternehmer können Sie im Online-Marketing profitieren, indem Sie die Reichweite Dritter wie Bloggerinnen und Blogger nutzen. Auch für Verbraucher und Verbraucherinnen sind (ehrliche!) Produktempfehlungen hilfreich.
Titelbild: HubSpot